Sv

giovanni

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@Pitter Falls verfrüht oder unerwünscht - kein Problem. Weg damit.

Ich bin mal ganz locker und unbedarft da ran gegangen.

Heikles Thema, das kann gern auch wer anders und ganz anders machen.

Gruß
giovanni
 
Last edited:
ich glaube früher oder später müssen wir uns dem thema stellen. Ich würde damit aber noch warten.

die herangehensweise in deinem text finde ich aber nicht schlecht.

das foto sollte man aber ändern. zur zeit wirkt es irgendie als wäre das der bösewicht, gegen den man die kinder verteidigen muss. ;-)
sorry! war wirklich mein erster gedanke, bis ich auf die bildunterschrift (name) gestoßen bin. sone art passfoto (auch von der größe her) wäre vielleicht besser geeignet. aber bitte net die neuen verbrecherbilder wie sie heutzutage gemacht werden müssen.....

PHILIP
 
doch, ja, kurz und prägnant.
Zum Foto: hier würde es vielleicht mehr Emotionen wecken, wenn eine Familie mit ihren Kindern beim Picknick oder am Spielplatz ist (wenn man die Kinder nicht im Internet haben will, kann man die ja von hinten mit auf's Bild nehmen; so in der Art: Tochter rennt auf Papas offene Arme zu)
 
SV würde ich im Zusammenhang mit "Initiative Messer sind Werkzeuge" komplett rauslassen.
Es geht um Werkzeuge! Und das Argument "Messer sind auch Verteidungswerkzeuge" ist vollkommen daneben.
Das Thema "Selbstverteidigung" ist aus gutem Grund hier im Forum unerwünscht! Und ich finde das auch sehr gut so!
Das einzige was "man" mit dem Thema "Messer und SV" imho erreichen kann ist: "Ha ... doch alles potentielle "Schlitzer".
 
Das Thema SV müsste man sinnvollerweise mit Notwehr ganz allgemein einleiten
- Was darf, was ist erlaubt
- Was darf nicht, wann ist Notwehr überschritten
um dann zum Schluß zu kommen, dass SV mit Messern prinzipiell sinnlos ist, wenn man den zweckmäßigen (recht- und verhältnismäßigen und kontrollierten) Einsatz nicht gelernt hat.

Die meisten Fragen dazu kamen bisher von Leuten, die absolut keine sinnvolle Einschätzung zum Messer als "Notwehrhilfe" hatten, und das Messer offenbar nur als Drohpotential zum Selbstschutz angesehen haben, was dann eben genau zum allgemeinen falschen Bild vom "Schlitzer" geführt hat.

In der richtigen Reihenfolge
1. Notwehr ja
2. mit Messer nein
könnte das durchaus sinnvoll sein, wobei man dazu evtl. Leute mit sportlichem/traditonell angehauchtem Messerkampfsport zu rate ziehen sollte. Es muss nur sinnvoll und plausibel unter Umgehung des typischen "Messerstecher Image" aufgebaut werden.

Auch Kampfsportler ohne Messertechniken sind rechtlich in ihrem SV-Potential eingeschränkt, aufgrund ihrer Kampfsportausbildung.
 
SV würde ich im Zusammenhang mit "Initiative Messer sind Werkzeuge" komplett rauslassen.

Andreas, ich hätte das gerne auch ganz weg. Aber ich bin einfach überzeugt davon, dass wir nicht drumherum kommen. Wenn wir nur auf den Werkzeugcharakter abzielen, spielen wir ein Argument in die Hände derer, die Messer ganz aus der Öffentlichkeit haben wollen. Denn als Werkzeug tuts ein SAK mit 60mm Klinge. Alles andere kann dann ja verboten werden, weils als Werkzeug nicht gebraucht wird.

Dass wir das aus dem Forum rauslassen hat einen anderen Grund. Ich hätte das nicht rausgeschmissen, wenn das Thema sachlich und kompetent diskutiert werden würde. Das ging ja mal mit Leuten wie Nidan etc. lange gut - bis dann halt Schlappen und Konsorten kamen (bei erstem ja noch wenigstens sachlich fundiert, ab da nur noch Blabla).

Aber, zurück zum Text. Jetzt brauchen/sollten wir uns den Kopf nicht darüber zerbrechen. @giovanni - klar ist das ein heikles Thema, da werden wir alle lange an den Formulierungen und Inhalten feilen müssen. Wenn Dein Fazit ist "Es ist der Mensch der entscheidet und handelt.", dann sagt die Gegenseite, genau! Und weil die Menschen alle böse und gewalttätig sind, muss man eben die Werkzeuge für Gewalttaten wegnehmen. Das "Argument" ist zu fadenscheinig, das gibts doch seit eh und je bei der "nicht die Kugel tötet, sondern der Finger am Abzug" Diskussion. Das ist ne Scheindiskussion, die führt nicht weiter.

Nein, ich weiss auch noch nicht, wie man das griffig in ein Thema packen kann ;) Ich mach mir erstmal Gedanken um das Einleitungsblabla.

Grüße
Peter
 
...
Nein, ich weiss auch noch nicht, wie man das griffig in ein Thema packen kann ;) Ich mach mir erstmal Gedanken um das Einleitungsblabla.
...

Meines Erachtens sind Meinungen zur Aufteilung
Staatliches Gewaltmonopol <-> Selbstbestimmte Verteidigung der eigenen Rechte relativ stark geprägt und können nur selten durch Diskussionen und Argumente beeinflusst werden.
Jedenfalls ist dies meine Beobachtung nach jahrelanger intensiver Beschäftigung mit dem Thema.

Daher finde ich die Strategie des Angriffs bestimmter Waffenrechtlicher Regelungen über die Kritik am Verhältnis Aufwand zu Wirkung oder der Darlegung das hier einfach unsinnige Regelungen bestehen sinnvoller.
Denn über alle Bereiche hinweg wird eine Entscheidung kritisch hinterfragt wenn sinnvollere Alternativen genannt werden und argumentativ aufgezeigt wird welche nicht nachvollziehbaren Regelungen bestehen.
Da ist zumindest mein Bekanntenkreis häufig schwer entsetzt wenn ich erzähle was für detailierte teils nicht nachvollziehbare Regelungen bestehen und anschließend auf die daraus resultierenden Kosten/Nachteile hinweise.

Daher bin ich der Meinung das auf die Fragestellung "ob man SV nachgeht" vorerst nicht eingegangen werden sollte. Denn sie trägt wie erwähnt auch zur Abstempelung/ Klischee-Bildung bei und wirkt IMHO eher weniger.

Es ist etwas anderes wenn eine riesige Webseite besteht und das Thema dann als eines unter vielen auftaucht, z.Z. halte ich gar nichts davon.

Der Text wendet sich IMHO nicht an Gegner sondern Befürworter. Schreckt andererseits durch Konfrontation ab und spricht große teile der Bevölkerung einfach nicht an.
Insbesondere die zweite Frage ist eigentlich keine und polarisiert daher eher, es gibt einen enormen Anteil in der Bevölkerung der nicht selbstverständlich SV anwendet, weil er es nicht kann oder will.
Auf die typischen Gegenargumente: Flucht, Polizei, totale Videoüberwachung wird nicht eingegangen auf ausgefeilte Gegenargumente wie: "Wenns ein Stuhl tut, wozu brauchst du dann Waffen zur SV." auch nicht.
Der beste pro SV text den ich kenne hat Analogien zu Hilfeleistungen durch fremde bei Unglücken, dem vorbeugen von Unfällen im Straßenverkehr beinhalten ist ferner auf die die Fragestellung wo verantwortungsvolle SV anfängt (Vermeidung der Eskalation, Flucht vor Auseinandersetzung) sowie auf die gesellschaftliche Verantwortung im Kontext zum Gewaltmonopol des Staates (Kernaussage -> Beides ist notwendig) eingegangen. Drunter braucht man IMHO Leuten die tendenziell schon eine Meinung haben nicht zu kommen.

Gruss
El
 
Last edited:
Auch Kampfsportler ohne Messertechniken sind rechtlich in ihrem SV-Potential eingeschränkt, aufgrund ihrer Kampfsportausbildung.
Nein.
Es gibt keine Verhältnismässigkeit der Mittel und keinen Waffenschein für Fäuste.
Sorry, wenn ich da etwas heftig reagiere, aber das stimmt so einfach nicht.
Das einzige, was dazu im Gesetz steht, ist, dass das "mildeste, zur Verfügung stehende Mittel benutzt werden muss, das geeignet ist, den Angriff abzuwehren"
Das darf durchaus auch ein Messer sein, selbst gegen unbewaffnete Angreifer(z.B. zierliche Frau vs. 100Kilo Mann, einer gegen mehrere Angreifer, Hunde usw.).
Und ich muss auch nicht vorwarnen, wenn ich KK betreibe.
Da gibts scheinbar auch reichlich Urban Legends zu ...

Mit dem Thema würde ich aber auch noch etwas warten, weil es meiner Meinung nach ziemlich heikel ist und schwierig zu verkaufen.

Kilian
 
Nein.
Es gibt keine Verhältnismässigkeit der Mittel und keinen Waffenschein für Fäuste.
Sorry, wenn ich da etwas heftig reagiere, aber das stimmt so einfach nicht.
Dann muss ich nochmal als Klarstellung widersprechen:
Schlägt man mit welcher KK-Kenntnis auch immer, einmal zu fest zu, so dass der Angreifer ins Krankenhaus muss, hat man zwar im günstigsten Fall "nur" die Notwehr überschritten, aber die jeweilige Erfahrung "um die Wirkung der Fäuste" als Kampfsportler wird negativ ausgelegt.
edit:
Da gibts scheinbar auch reichlich Urban Legends zu ...
Das möglicherweise auch, aber auch sehr deutliche Gerichtsurteile, und nicht erst seit es Internet gibt, das einfachste Beispiel war der Boxer, der jemandem das Nasenbein in einer Notwehrsituation bricht.
Beispiele, die man uns in der Ausbildung vor 20 Jahren als Warnung mit auf den Weg gegeben hat ;)

Das ist erstmal nur als gedankliche Differenzierung gedacht, weil jemand, der gewisse spezielle SV-Kenntnisse hat, diese im Idealfall eben nur so anwenden wird, wie es gerade notwendig ist, um die Notwehr *nicht* zu überschreiten - im Gegensatz zu Leuten, die einfach denken (wenn auch nicht sagen) "dem halte ich mein Messer vor, und dann lässt er mich in Ruhe..." oder "...wenn der das laute Klacken von meinem XY hört, hat er die Hose voll..."

Und genau diese Unterscheidung trennt "Schlitzer" von ernsthaften SV-Sportlern (mit oder ohne Messerkampf) ;)

noch mal edit:
Um den Bogen zum Messer zurückzuschlagen:
Das, worauf ich hinausmöchte, ist eine plausible Begründung, aus der man direkt herauslesen kann, dass allein die Überlegung, ein Messer zur Selbstverteidigung nutzen zu wollen, schnell vergessen sollte - dazu gibt es sowohl praktische (zu wenig Zeit in der Situation, Handhabungsprobleme, evtl. Verletzung/Schockzustand) , als auch relativ weit im Graubereich der individuell unberechenbaren Rechstsprechung liegende Argumente (Unangemessenheit, "Zielüberschreitung", undefinierbare Zielgerichtetheit etc.).

So könnte man evtl. die "Spreu vom Weizen" trennen, ohne dass man das Thema ignoriert hat, und man hat sich prinzipiell vom "Messerstecher-Gedankengut" distanziert.
Das ist vordergründig sehr viel verlangt, aber vielleicht kann man das trotzdem in zwei Absätzen formulieren - was sicherlich auch nicht viel einfacher ist, das einfachste und sicherste empfohlene Mittel waren meist gute Laufschuhe ;)

Gruß Andreas
 
Last edited:
Schlägt man mit welcher KK-Kenntnis auch immer, einmal zu fest zu, so dass der Angreifer ins Krankenhaus muss, hat man zwar im günstigsten Fall "nur" die Notwehr überschritten, aber die jeweilige Erfahrung "um die Wirkung der Fäuste" als Kampfsportler wird negativ ausgelegt.
Zu fest zuschlagen ist irrelevant. Zu OFT zuschlagen (wenn der Angriff abgewehrt ist) schon eher.
Es stimmt wohl, dass in erster Instanz oft gegen KKler wegen ihrer Fähigkeiten benachteiligt wird. Das wird dann aber oft in zweiter Instanz kassiert.
Vom Gesetz her ist es aber völlig unintersessant, ob man KKler ist oder nicht.Muss dem Gericht ja nicht mal bekannt sein.

Das ist erstmal nur als gedankliche Differenzierung gedacht, weil jemand, der gewisse spezielle SV-Kenntnisse hat, diese im Idealfall eben nur so anwenden wird, wie es gerade notwendig ist, um die Notwehr *nicht* zu überschreiten -
Notwehrüberschreitung ist es aber eben nur dann, wenn nach Abwehr des Angriffs noch weiter auf den Angreifer eingewirkt wird. Wobei selbst dass abgedeckt sein kann, wenn der Verteiger damit rechnen muss, dass der Angreifer seinen Angriff fortsetzt. Ein "fairer Kampf" ist einem Verteidiger nicht zuzumuten.
Ein KKler hat auch nicht mehr Ahnung von SV als jemand der keine KK betreibt, eher im Gegenteil... SV != Kampfkunst
Das, worauf ich hinausmöchte, ist eine plausible Begründung, aus der man direkt herauslesen kann, dass allein die Überlegung, ein Messer zur Selbstverteidigung nutzen zu wollen, schnell vergessen sollte - dazu gibt es sowohl praktische (zu wenig Zeit in der Situation, Handhabungsprobleme, evtl. Verletzung/Schockzustand) , als auch relativ weit im Graubereich der individuell unberechenbaren Rechstsprechung liegende Argumente (Unangemessenheit, "Zielüberschreitung", undefinierbare Zielgerichtetheit etc.).
Sorry, aber das halte ich mal primär für ein Verkaufsargument von Leuten, die unbewaffnete "SV" verkaufen wollen.
Was in der Hinsicht für Messer gilt gilt für alle Waffen, inkl. den Angeborenen.
So könnte man evtl. die "Spreu vom Weizen" trennen, ohne dass man das Thema ignoriert hat, und man hat sich prinzipiell vom "Messerstecher-Gedankengut" distanziert.
Naja, ein Messer kann eine verdammt gefährliche Waffe sein.
Da führt kein Weg drumrum.
Deshalb sollte man bei dem Thema extrem vorsichtig sein.
das einfachste und sicherste empfohlene Mittel waren meist gute Laufschuhe ;)
Das geht auch nur, solange dein Kind/deine Frau schneller ist als der Angreifer...
Und gegen Leute, denen man öfter begegnen wird, auch nicht ratsam... Aber das ist etwas arg OT.


Kilian
 
Ich würde als Ansatz allerdings auch "Es ist der Mensch,nicht das Werkzeug, was verletzt, tötet, etc." wählen.

Denn die meisten Menschen sind gut Menschen.
Gut im Sinne von keine Verbrecher.
Daher kann man den meisten auch zutrauen, Messer zu führen.

Und die, denen man es besser nicht geben würde, kann man mit Gesetzen eh nicht dran hindern, Mist zu bauen.

Oder halt schwache Menschen zeigen, die ohne Hilfsmittel bei der körperlichen SV keine Chance gegen ihren Angreifer hätten (frauen, ältere Menschen usw.)

Das ist aber knifflig, da ist man schnell bei der allgemeinen Waffendiskussion...

Kilian
 
Und ich glaub wir sollten hier dichtmachen und das Problem vertagen.
Gruß
giovanni
 
Btt, weil im Forum wegen zu viel Spekulation geschlossen:

http://www.messerforum.net/showpost.php?p=464648&postcount=43
@Messerjocke2000:
Du hast offenbar den (Deinen) Widerspruch in deiner Antwort mit Bezug auf Hocker immer noch nicht gesehen, und weil es im Forum zu nichts führt und geschlossen wurde, setze ich das hier fort.
Es geht mir um folgenden Gedanken

Vorsatz
Vorsatz ist Absicht, d.h. mit Wissen und Wollen.
Stecke ich ein Messer mit dem Gedanken an SV ein, weis ich, was ich will, und das bedeutet, dass man mir auslegen *könnte*, dass ich unter Umständen gar kein anderes Mittel zur SV verwenden wollte - und aus dieser Verstrickung muss man sich ggf. mit Hängen und Würgen rauslügen oder vom RA rausboxen lassen.
Ob das klappt, wage ich zu bezweifeln - die Richterinnen/Richter sind auch nicht auf dem Baum geboren... - zumindest ist es kein Naturgesetz, dass es klappen wird.

Wenn ich aber mit dem Messer Verteidigung ausführen will, muss ich damit umgehen können.
Was muss ich dazu wissen und können ?

Messerkampf - denn wenn ich nicht weis, wie man mit dem Messer angreift, kann ich mich auch nicht wirklich damit verteidigen - auch wenn es keinen echten, lehrbuchmäßigen 08/15 Standardmesserangriff geben sollte. Also muss ich mich auch mit dem Messerangriff befassen.
Sonst bräuchte ich es völlig unbeleckt von der Technik nicht einstecken, wenn ich gar nicht weis, wie ich damit umzugehen *hätte*
Diese Empfehlung habe ich bislang am seltensten gelesen, obwohl sie am Einleuchtendsten ist, und das wundert mich...

Dieser Widerspruch muss erst mal geklärt werden, sowohl hier, als auch ggf. vor Gericht - und da hilft es absolut gar nichts, Aussagen wie die von Hocker als generell falsch oder unzutreffend abzukanzeln.
Daran ist nichts aggressiv - aber wenn jemand die allgemeine Handhabung vor Gericht kennt, und weis, wie im Normalfall entschieden wird, sollte man solche Aussagen nicht schwarz oder weis, sondern differenziert treffen.

Du hast in der verlinkten Antwort erst differenziert, nachdem Du auf den Widerspruch hingewiesen wurdest. Würden solche Antworten von vornherein differenziert angeboten, bräuchte man nicht soviel darüber diskutieren.

Um den Bogen zur erdachten Verfassungsbeschwerde zu schlagen:
Es wurde schon mehrfach nachvollziehbar dargelegt, dass eine Beschwerde beim BVG erfolglos sein wird, wenn man sie mit dem verbotenen Recht auf SV wegen Trageverbots begründen wollte.

- Bewaffnete Selbstverteidigung/Notwehr wird dem Bürger nicht gestattet -
ich kenne den exakten Hintergrund nicht, aber mir geistert da was von gewollten und bewaffneten Überschreitungen im Hinterkopf herum, mit denen sich in Leute auf den Gebrauch von Waffen rausreden wollten, und ihnen nachgewiesen worden ist, dass es nur ein Vorwand war (Racheakte die provoziert worden sind,
um über Notwehr straffrei bleiben zu können) - irgendwas war da, ich bekomme es nicht mehr auf die Kette. Kann auch sein, dass es eine Lehre aus Progromen des 3. Reiches war, weil damals wohl etliche Leute irgendwelchen Mist erzählt haben, um sich an Übergriffen beteiligen zu können, ich weis es nicht mehr...

Darum sollte man zumindest in diesem Punkt die Messer-SV einfach aus dem Hinterkopf streichen - es ist einfach nicht sichergestellt, dass man damit in der Praxis bestehen wird, und vor Gericht schon gar nicht..

Nochmal:
Es ist weder generell noch automatisch der Fall, dass einem Vorsatz unterstellt wird - aber die Möglichkeit des Vorsatzes wird geprüft, und dann kommt die Vorgeschichte mit Kenntnissen ans Licht -
und es ist auch weder generell oder automatisch der Fall, dass man keine Chance vor Gericht hat.

Ich weis von einem Forumiten, der genau wegen spezieller Vorkenntnisse (BW-Nahkampf) knapp an einer Verurteilung vorbeigeschrammt ist, und nur deshalb, weil die besonderen Umstände des Vorgangs (ohne Messer) ihn teilweise entlasten und entschuldigen konnten.

Also würde ich Dich, Kilian speziell darum bitten, nicht alle Antworten dieser Art sofort als komplett unzutreffend oder falsch darzustellen - schon gar nicht, wenn Du es besser weist ;)
Ich hoffe, dass dieser Beitrag jetzt verständlich ist, lang genug isser wohl... :hmpf:

Ich bin auch kein Jurist, aber als gelernter Polizeibeamter habe ich wie viele andere hier auch, etliche Widersprüche und Kinken mit auf den Weg bekommen, um nicht völlig blind in solche Fallen zu stolpern...
 
Ich habe seit 20 Jahren Hunde, und ich mag die Tölen wirklich,
darum hasse ich mich für diesen Gedanken (und wenn cato hier noch mitliest wird mich bald ein Rotti aus Ö in den A... )

Aber trotzdem:

Warum mit SV gegen Menschen argumentieren, wenn es (propagandamässig) "bessere" Bösewichter gibt?

Stellt Euch mal folgende Zeichnung vor:

Familie im Park bein Picknick -
Frau und mehrere Kleinkinder sitzen auf der Decke -
(ok, soweit hab ich geklaut)


Pöser PÖSER RIESENHUND kommt von hinten,
fletscht die blutverschmieren Zähne - -

Kinder blicken angstvoll zum Papa -
der schielt auf den Picknickkorb ... da liegen ein SAK und ein 25cm Schinkenmesser - - - -



...


---


Frage an den Betrachter:
Welches hätten Sie gerne dabei um ihre Familie zu retten?



Nur mal so, ich mach auch eine Spende an das hiesige Tierheim :hmpf:
 
- Bewaffnete Selbstverteidigung/Notwehr wird dem Bürger nicht gestattet -


Juristen hier? -schon da.
Sorry, stimmt so nicht.
Erlaubt ist das notwendige Mittel einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff zu beenden.
Spätestens wenn der Angreifer bewaffnet ist wird die Notwendigkeit der bewaffneten Gegenwehr niemand bezweifeln.

Das ganze SV-Zeugs dient jedoch leider nicht der Anerkennung von Messern als Werkzeuge, sondern nur ihrer Wahrnehmung in der Öffentlichkeit als Waffen.
 
Juristen hier? -schon da.
Sorry, stimmt so nicht.
...
Spätestens wenn der Angreifer bewaffnet ist wird die Notwendigkeit der bewaffneten Gegenwehr niemand bezweifeln.

Eben - und genau darum kann man es nicht als PRO verwenden, weil eben nicht jeder Angriff bewaffnet stattfindet, bzw. weil man nicht grundsätzlich davon ausgehen kann, dass so ein Angriff bewaffnet stattfinden wird.

Mein Ansatzpunkt war/ist eben der, dass man sehr große Schwierigkeiten bekommen wird, sollte man sich auf diese krumme Leiter begeben wollen, abgesehen davon, dass man es auch oder insbesondere technisch/handhabungsmäßig erst mal richtig können muss.
Und sobald man spezielle Kenntnisse nachgewiesen bekommt, wird man auch gesagt bekommen, dass man anders hätte reagieren können oder müssen, weil man die Gefahr aufgrund dieser speziellen Kenntnisse besser hätte einschätzen können müssen.

Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge.
 
Das ganze SV-Zeugs dient jedoch leider nicht der Anerkennung von Messern als Werkzeuge, sondern nur ihrer Wahrnehmung in der Öffentlichkeit als Waffen.

Diese Wahrnehmung der Öffentlichkeit trifft ja auch durchaus zu. In der Kulturgeschichte wurden und werden Messer im weiten Sinne des Begriffs stets auch als Waffen verwendet, meist als Sekundär- oder Tertiärwaffe. Von bestimmten sozialen Milieus werden Messer heutzutage inszwischen als Primärwaffe eingesetzt. Insofern ist die Wahrnehmung der Öffentlichkeit ebenso korrekt wie verständlich und muss berücksichtigt werden. Das kann nicht geschehen, indem man den Doppelcharakter von Messern als Waffe und Werkzeug ignoriert und allein auf den Werkzeugcharakter abstellt in der Hoffnung, die Öffentlichkeit werde einem diesen Reduktionismus irgendwann schon abnehmen. Kontrafaktische Argumentationen laufen meist ins Leere: You can fool some people sometimes, but you can't fool all the people all the time.

M.E wäre es besser, man ginge mit dem Thema "Messer als Waffe" offensiv um. Denn die Messer, um die es den meisten von uns uns wohl geht, sind eben nicht die Messer, die primär als Werkzeug konzipiert wurden (Sicheln, Rasiermesser, Tafelmesser, Schälmesser etc.), sondern Produkte, die mindestens ebensogut waffentauglich sind. Man schaue sich nur die Produktpalette von Benchmade, Spyderco und Cold Steel an.

Die Waffentauglichkeit dieser Messer kann man wohl nur auf positive Weise vermitteln, wenn das Recht auf Selbstverteidigung und Selbstschutz betont wird und man sogar dafür wirbt. Das ist klar gegen den Trend der Zeit, m.E. aber notwendig. In diesem Forum wird das allerdings nicht geschehen. Das Vermittlungs- und Glaubwürdigkeitsproblem, das bei einer Reduktion von Einhandmessern und Fixed auf Werkzeuge entsteht, wird der Kampagne "Messer sind Werkzeuge" inhärent bleiben und deren Wirksamkeit auf lange Sicht noch weiter begrenzen.

Gruß
Michael
 
Last edited:
Denn die Messer, um die es den meisten von uns uns wohl geht, sind eben nicht die Messer, die primär als Werkzeug konzipiert wurden (Sicheln, ..... etc.), sondern Produkte, die mindestens ebensogut waffentauglich sind.

Hallo.

Was Du da schreibst ist einfach nicht richtig.

Fast alle der am Markt befindlichen Messer "um die es uns geht" haben ähnlich gute "Waffeneigenschaften" wie ein Küchenmesser oder ein Schraubendreher. Eine "taktische" Taschenlampe wird auch nicht zur Waffe, nur weil der Hersteller sie ausschließlich von angemalten Kerlen im Tarnanzug präsentieren läßt.

Da hat sich in der Werbung für Messer in den letzten Jahren in den USA ein häßlicher Trend ausgebildet, der vor ein paar Jahren hierher geschwappt ist.
Es ist halt wenig spektakulär, für ein benutzerfreundliches Messer zu werben, indem man einen Opa zeigt, der damit Stöckchen anspitzt.

Spätestens seit dem zweiten Weltkrieg hat das Messer als Waffe ausgedient, zumindest bei den Leuten, die was von der Materie verstehen. Das ganze "Spezial Forces" und "Agenten" Zeugs was seitdem auf den Markt kam, hat zu 99,9% einen psychologischen Nutzen.
Und zwar in allererster Linie für den Träger.

Wer allen Ernstes behauptet, das Messer und SV etwas miteinander zu tun haben, gehört in meinen Augen auf das Freudsche Sofa, denn er weiß nicht wovon er spricht, sondern ist ein Opfer seiner Gewaltphantasien.

@bigbore
Ich kenne zwei Briefträger, die haben für sowas so eine gelbe Plastikzitrone von Sizilia mit Originalfüllung dabei. Funktioniert auch bei den ganz großen Hunden und würde im Picknickfall die Nerven der Familie schonen.

Gruß
chamenos
 
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