Jagd mit blanken Waffen

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Andy Haas

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Da es ja in Uli Hennickes Forum bei der Saufeder hoch her geht und die Diskussion leider weg von dem Objekt an sich geht, mach ich hier mal nen neuen Beitrag auf.
Ich bin selbst zwar kein Jäger, habe aber wie schon öfters gesagt mit ihnen beruflich zu tun. Auch hier stellt sich immer wiedermal die Frage nach blanken Waffen bei und für die Jagd.
Führt eigentlich einer der jagenden Forumsmitglieder eine Saufeder bei der Nachsuche oder beim Treiben?
Welche Erfahrungen wurden mit kalten Waffen bei der Jägerei gemacht?
Bin gespannt auf Antworten. Aber bitte keine dummen Kommentare von wegen Bambikiller usw. ! Jagd ist sehr wichtig, auch wenns viele nicht verstehen. Allerdings muß ich gleich auch sagen, daß teilweise die Jäger selbst schuld an ihrem teilweise schlechten Ruf sind.
So nun aber!
 
Also, ich kenne im meinem jagenden Bekanntenkreis niemanden, der eine Saufeder jagdlich führt. Habe auch noch keinen Treiber damit gehen sehen. Hab´selber auch keine.

Der überwiegende Prozentsatz der deutschen Jägerschaft benötigt auch keine Saufeder.

Das Abfangen mit der blanken Waffe kommt halt hin und wieder vor, stellt aber den einen oder anderen Jäger durchaus vor Probleme (wann macht man das mal?).

Bei einem Hundeführer, der Nachsuchen durchführt, gehört ein ordentliches/zweckmäßiges Messer zur Standardausrüstung. Ebenso bei den professionellen Schweißhundeführern.

Hier sehe ich neben Bajonetten halt auch mal ein Puma Rüdemann.

Das Abfangen mit dem Messer/der blanken Waffe liegt nicht jedem und natürlich stößt man da auch an Grenzen.

Wenn gefahrlos möglich, nimmt man doch überwiegend die Langwaffe, ggf. auch die Kurzwaffe.

Das Abfangen mit dem Messer ist oftmals nicht möglich bzw. auch zu gefährlich (insbesondere bei Schwarzwild). Es wird da viel erzählt - nur wenig davon entspricht der Wahrheit.

Ich möchte damit nicht sagen, dass eine Saufeder in geübten Händen nicht manchmal durchaus sinnvoll sein kann. Mir ist die Langwaffe oder Kurzwaffe da wesentlich lieber....

Micha
 
Kenne niemanden mit einer Saufeder und mir wäre das auch zu sperrig, aber warum nicht, wer's mag. Ist sicher weder humaner noch inhumaner als eine ausreichend dimensionierte Schußwaffe. Klar wäre es besser Wild würde nie angeschweißt werden, aber die Welt ist halt nicht perfekt. Wenn ein normaler Jäger allerdings regelmäßig zur Saufeder greifen muß nach dem Schuß, dann sollte einem das zu Denken geben.
 
Hallo,
ich benutze zur Nachsuche und zur Jagd im Mais häufig eine Saufeder. Im Dickicht kann man, schon wegen der Hunde kaum schießen. Die Feder bannt das Stück am Platz. Die Kugel eher selten, da die Stücke mit Adrenalin voll gepumpt sind.

Gruß
Ralph
 
HankEr said:
Klar wäre es besser Wild würde nie angeschweißt werden, aber die Welt ist halt nicht perfekt. Wenn ein normaler Jäger allerdings regelmäßig zur Saufeder greifen muß nach dem Schuß, dann sollte einem das zu Denken geben.


Das sehe ich ähnlich. In Skandinavien isses soweit ich weiß nötig, regelmäßig seine Schießkünste unter Beweis zu stellen um die Jagdlizens verlängert zu bekommen. Das System hat was für sich!
 
Andy Haas said:
Das sehe ich ähnlich. In Skandinavien isses soweit ich weiß nötig, regelmäßig seine Schießkünste unter Beweis zu stellen um die Jagdlizens verlängert zu bekommen. Das System hat was für sich!
Hallo Andy,

Machst Du auch jedes Jahr Dein Fuehrerschein neu? :cool:

Gruss,

Wim, (An)Sammler seit 26 J. ,Jaeger
 
Wiross said:
Hallo Andy,

Machst Du auch jedes Jahr Dein Fuehrerschein neu? :cool:

Gruss,

Wim, (An)Sammler seit 26 J. ,Jaeger


Nein das nicht. Aber wenn ich im Straßenverkehr Dummheiten mache, bekomm ich ihn abgenommen.
Wenn ein Jäger das Wild ständig anflickt weil er nicht schießen kann bzw. es nicht trainiert, passiert genau garnichts.
 
Ich habe keine Saufeder. Benutzen könnte ich sie auch nur wenn ich als Treiber ginge, was sehr selten vorkommt.
Für die Einzeljagd ist sie zu sperrig, da ist eine Kurzwaffe praktischer. Wild abgefangen habe ich mit der kalten Waffe (Bajonett) auch.

Ich mag die Saufeder aus rein traditionellen Gründen, wobei ich aber sehr gerne an einer mittelalterlichen Jagd teilnehmen würde, wenn es so etwas noch gäbe.
Australien ist ein bisschen weit weg dafür, da ist es aber noch möglich.

Die Schießleistung regelmäßig unter Beweis zu stellen finde ich sinnvoll. Ich betreibe neben der Jagd auch instinktives Bogenschießen (ca. 8 Jahre) und bilde mir ein recht gut zu schießen, durch regelmäßiges Training. In den USA gibt es auch viele Bogenjäger, die meisten Bogenjäger trainieren kurz vor der Jagd. Demzufolge wird viel Wild krank geschossen, was sich vermeiden ließe. In einigen Ländern ist es Pflicht seine Schießleistung, vor der Bogenjagd, unter Beweis zu stellen um so etwas zu vermeiden. Warum nicht auch für Schusswaffen?
 
In Skandinavien kaufst du dir eine Lizenz, kaufst dir ein Gewehr und gehst auf die Jagd,
in Deutschland machst du eine Jägerprüfung, die dauert fast ein Jahr, und dabei fallen 30% durch. Dann kannst du dir aber immer noch keine Jagd pachten, sondern musst einen Jagdherren suchen der dich in den Wald lässt. Wenn da einer Mist macht muss er nach Australien wenn er Jagen will, die Selbstkontrolle der Jägerschaft funktioniert nämlich hervorragend.

Es gibt viele Gründe warum Wild und gerade Sauen auch nach einem tödlichen Schuß noch geht. Im Winter kein Problem. Bei schwülem warmen Wetter muß man eine Sau spätestens eine ½ Stunde nach dem Schuß aufbrechen sonst ist das Fleisch verdorben.
Wenn ich nun kurz nach dem Schuß der Sau im Wundbett / Unterholz zu nahe komme und sie ist dazu noch fähig, wird sie sofort auf mich oder die Hunde losgehen.
Mit einer Kurzwaffe würde ich mir jetzt das Leben nehmen, geht schneller , weniger schmerzhaft.
Auch ein Gewehr stoppt die Sau auf 5 -6 m nicht, die macht auch angeschossen noch 60 Km/h, in der Zeit muss ich noch entsichern, das Ziel erfassen und dann habe ich als Ziel nur den Schädel vor mir der 30 mal grösser ist als das Gehirn.
Mit der Saufeder haben die Hunde und ich eine grössere Chance den Festbraten gesund zu Geniesen.

Gruß Josef
 
@ Josef

Das hast Du recht, die Vorraussetzungen einer waidgerechten Jagd sind in Deutschland sehr gut, gerade weil sich die Jäger selbst kontrollieren.Allerdings sollte man sich immer am Positiven und nicht am Negativen orientieren. Wer gut genug schießen kann, hat doch nichts zu befürchten oder?
 
Casull said:
... Die Feder bannt das Stück am Platz. Die Kugel eher selten, da die Stücke mit Adrenalin voll gepumpt sind.

Gruß
Ralph

...Stücke
:confused:!
Meinst Du das Stück vor der Waffe oder dahinter?
Das Stück dahinter ist meist nicht minder mit Adrenalin vollgepumpt,
häufig kommt es dabei ja bekanntlich zu tödlichem Herzstillstand.

Gerne wäre ich einmal Zeuge einer Szene, in der ein Brecher von angeschossenem Wildschwein mit von Schmerz getriebener Verzweifelung todesmutig auf einen kleinen Mitteleuropäer zustürmt, der mit seiner leichten Hennicke Saufeder den Aufprall erwartet.

Was ist das hier eigentlich für ein Thread?

Herzliche Grüsse,

Uli
 
Last edited:
@ Del Ray

Jadglicher Ausdruck für die Kreatur

z.B. 1 Stück Schwarzwild

Ich werde versuchen bißchen weniger Jägersprache zu gebrauchen.
 
Jens25 said:
@ Del Ray

Jadglicher Ausdruck für die Kreatur

z.B. 1 Stück Schwarzwild

Ich werde versuchen bißchen weniger Jägersprache zu gebrauchen.

...ja, ja, Jens, 'ein Stück Mensch' ginge danach ja auch, ist ja ebenfalls eine Kreatur.

Jägersprache führt hier nicht unbedingt zum Verständnis.
Ich weiss schon, was Du meinst, aber wer von den 3500 Mitgliedern kann diesen Slang hier nachvollziehen. Wäre es ein Jägerforum, dann ginge das vielleicht. Oder Pitter macht ein Unterforum 'Jägerlatein' (sorry
;) ) auf, dann kann man das überlesen, wenn man sich für Messer interessiert.

Gruss,

Uli
 
Del Ray said:
...Stücke

.............
Gerne wäre ich einmal Zeuge einer Szene, in der ein Brecher von angeschossenem Wildschwein mit von Schmerz getriebener Verzweifelung todesmutig auf einen kleinen Mitteleuropäer zustürmt, der mit seiner leichten Hennicke Saufeder den Aufprall erwartet.
Bei der Benutzung der Feder, welche ich von der Begleitung bis zum vermuteten Einsatzort tragen lasse, sieht der Sachverhalt in der Regel so aus.
Im Mais
mehrere Hunde am Stück können auch mehr Stücke sein, Bewuchs sehr dicht schießen geht nicht, Orientierung nach Gehör.
Nachsuche:
2 Hunde am Stück, Bewuchs meistens auch dicht, jedoch in der Regel nur ein Stück.

Die annehmende Sau, der Megakeiler oder Razorback der Kampgkoloss aus der Hölle ist eher selten. Jagd ist nicht immer schön, das schöne überwiegt aber.

Gruß Ralph
 
@ Del Ray

Ich weiß nicht warum Du die Jägersprache als Slang bezeichnest. Es ist eine Fachsprache.

Warum bist Du der Meinung, dass dieser Thread nicht in dieses Forum passt, das entnehme ICH deiner Äußerung, „Was ist das hier eigentlich für ein Thread“.

Wenn es so wäre, wäre der thread schon geschlossen. Meiner Meinung nach hat der Inhalt dieses thread`s mit der Anwendung von Blankwaffen im jaglichen Bereich zu tun, also ein Messerthema.

Entschuldige bitte, wenn ich Dich missverstanden haben sollte.

Gruß

Jens
 
Also grundsätzlich halte ich das Thema hier auch nicht für vollkommen verfehlt. Offensichtlich sind hier im Forum auch viele Jäger zu finden. Und das ist auch gut. Denn da ist bestimmt eine Menge Praxiswissen im Gebrauch mit dem Messer vorhanden.

Ein wenig erschüttert bin ich allerdings wenn es Leute gibt die davon träumen ohne weitere Notwendigkeitein Tier mit Hunden zu Tode zu hetzen und sei es auch in Australien. (im ursprünglichen Thema von Uli Hennicke)
 
Last edited:
Schade, dass auch hier wieder sehr schnell die Jagd als solche mit moralischem Unterton diskutiert wird und in der Kritik steht. In Deutschland scheint es nicht möglich zu sein, sachlich über Jagd zu sprechen - warum eigentlich nicht?

Ich bin selbst Jäger und habe ich es weitgehend aufgegeben, darüber zu sprechen. Auffällig war für mich bei vielen ähnlichen Diskussionen, dass genau die Menschen die Jagd am meisten (aus rein emotionalen Gründen) verurteilen, die am wenigsten Berührung damit haben: der Idealtypus Jagdgegner ist Mitglied bei den Grünen, Grundschullehrer, wohnt in einer großstädtischen Altbauwohnung und sieht gern Natursendungen im Fernsehen.

Natürlich essen die meisten Jagdgegner auch gern mal Fleisch. Ein Besuch im Schlachthof wäre da durchaus zu empfehlen.
Dagegen ist Abfangen mit der kalten Waffe äußerst human.
 
fuchs said:
Schade, dass auch hier wieder sehr schnell die Jagd als solche mit moralischem Unterton diskutiert wird und in der Kritik steht. In Deutschland scheint es nicht möglich zu sein, sachlich über Jagd zu sprechen - warum eigentlich nicht?

Ich bin selbst Jäger und habe ich es weitgehend aufgegeben, darüber zu sprechen. Auffällig war für mich bei vielen ähnlichen Diskussionen, dass genau die Menschen die Jagd am meisten (aus rein emotionalen Gründen) verurteilen, die am wenigsten Berührung damit haben: der Idealtypus Jagdgegner ist Mitglied bei den Grünen, Grundschullehrer, wohnt in einer großstädtischen Altbauwohnung und sieht gern Natursendungen im Fernsehen.

Natürlich essen die meisten Jagdgegner auch gern mal Fleisch. Ein Besuch im Schlachthof wäre da durchaus zu empfehlen.
Dagegen ist Abfangen mit der kalten Waffe äußerst human.
Nein ich geb Dir da total recht.
 
@Fuchs

Ich gebe Dir völlig recht. Die Diskussion bringt nichts. Die die Jagd kritisieren haben sich am wenigsten damit beschäftigt. Die kümmert es nicht woher ihr Lebensmittel Fleisch kommt, hauptsache billig und zwar auf kosten der Tiere.


Ich werde mich an diesem thread nicht mehr beteiligen, wird mir zu emotional und unsachlich.Wird wahrscheinlich so enden wie die SV-Themen.

Bis bald

Jens
 
Zitat Del Ray:
"Gerne wäre ich einmal Zeuge einer Szene, in der ein Brecher von angeschossenem Wildschwein mit von Schmerz getriebener Verzweifelung todesmutig auf einen kleinen Mitteleuropäer zustürmt, der mit seiner leichten Hennicke Saufeder den Aufprall erwartet."

@ Del Ray; wenn man es weiß wie man es machen muß geht vieles.
Du mußt Dich ja nicht bei einem Thread beteiligen wenn es Dich nicht interresiert.

Grüße Uli
 
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