Laguiole - Das französische Original

Hallo Zusammen,
Ich habe von meinem Vater ein Laguiole geerbt. Vielleicht kann mir jemand dazu was sagen. Die Version scheint das "klassische Bauernmesser zu sein". Es waren auch andere sehr hochwertige Messer dabei, sodass ich davon ausgehe, dass dies kein "fake" ist:

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Die Marke ist tatsächlich in Laguiole beheimatet und produziert (angeblich) auch dort. Nähere Details finde ich nicht, außer das hier:

http://www.tourisme-aveyron.com/dif...le/le-couteau-de-laguiole_TFO029778302198.php

Dein Messer (mit gelöteter Biene) ist ein sehr hübscher Dreiteiler. Vielleicht nicht wirklich hochwertig, aber ein attraktives Gebrauchsmesser. Wenn nichts wackelt oder schief steht, wäre es mir egal, wo es tatsächlich herkommt. Ich würde es mit Vergnügen im Alltag benützen.

Marcus
 
merci bien pour les infomation :)

Da wackelt nichts und es liegt gut und wertig in der Hand. Werde es mit Freude benutzen!
 
Der Damast von Beillonet ist ein Traum!

Mir lief vor einigen Tagen in der Bucht eine frühere Arbeit von David Dauvillaire vor die Flinte: Eine Dreifachplatine mit durchgängiger Stichelgravur, Ebenholzschalen und schmiederauer Klinge.

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Die Gravur ist wunderschön ausgeführt, aber dennoch kommt dieses Messer nicht an das Verarbeitungsniveau aktueller Messer von David heran: Die Klinge hat ein deutliches Seitenspiel, und die Schalen schließen nicht bündig mit den Platinen ab. Auch ein Stift im Rosenkranz tanzt aus der Reihe. Insgesamt ist es aber eine sehr attraktive Arbeit.

Marcus
 
Wow, beindruckende Sammlung - und dann noch schön präsentiert :super:

Meine Favoriten, in der Reihenfolge der Einzelgestell-Fotos, dann jeweils von oben nach unten gezählt:

1 - 6
3 - 3, 4 und 5
4 - 3
5 - 3 und 5

Wieviel Jahre Sammelleidenschaft stecken da drin?

A+

Virgil
 
Hallo,
Erst dachte ich, Du hättest die Auslage eines Shops in Thiers fotografiert, aber dort "wächst nicht so viel Acanthus". (Beeindruckend viele von D. Dauvillaire.) Verraten hat Dich aber der "US-Bastard" von Case?:lach:
Glückwunsch zur Sammlung!

Abu
 
Eine traumhafte Sammlung! Ich würde ja zu gerne alle Rücken (Federn) von oben sehen. Hast Du da auch Bilder?

Marcus
 
Da ein wunderschönes "Crocombette" von Voissière hier innerhalb des Forums seinen Besitzer gewechselt hat (vielen Dank, lieber Michael!) bietet es sich an, das Pärchen, das sich so gefunden hat, im Vergleich darzustellen. Wir haben hier also ein Laguiole mit männlichen Zügen, ausgeführt von Philippe Voissière, und die "Demoiselle de l'Aubrac" von David Dauvillaire. Die beiden sind so ziemlich die einzigen Messermacher, welche regelmäßig skulptierte Messergriffe in der Tradition von Nicolas Crocombette (1863-1955) herstellen.

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Die Messer unterscheiden sich auch darin, dass Dauvillaire eine Doppelplatine verwendet und der Griff dadurch etwas breiter wird. Augenfälligster Unterschied ist natürlich die schöne Strukturierung des Dauvillaire-Griffes.

In Sachen Verarbeitung schenken sich die beiden Messer wenig. Ist das Voissière feiner ziseliert als das Dauvillaire, punktet letzteres durch die auwändigere Gestaltung im Griff. Der Kopf beim Voissière erscheint einen Hauch detaillierter geschnitzt. Mechanisch ist das Voissière leichtgängiger, vielleicht schon fast zu sehr.

Marcus
 
In Sachen Verarbeitung schenken sich die beiden Messer wenig. Ist das Voissière feiner ziseliert als das Dauvillaire, punktet letzteres durch die auwändigere Gestaltung im Griff. Der Kopf beim Voissière erscheint einen Hauch detaillierter geschnitzt. Mechanisch ist das Voissière leichtgängiger, vielleicht schon fast zu sehr.

Marcus

Hallo Markus,

Glückwunsch zu den beiden exquisiten Stücken.

Ich sehe allerdings das Voissiere deutlich über dem Dauvillaire, in allen Belangen, die die Bilder zeigen. Klar ist der Griff des Dauvillaire durch die Torsage aufwendiger, für mich ist das aber schon einen Tick "too much" bei so einem edlen Stück.

Ein Manko, zumindest bei meinen Dauvillaires, ist das schwergängige Öffnen und Schließen, aber das ist wohl so gewollt. Meine Frau bekommt die Dinger überhaupt nicht auf...so sind sie mir vorbehalten...

Egal wie, Du zeigst hier ein wunderschönes "Pärchen" und dafür danke ich Dir.
 
Hallo ArGwenn,

Sehr schön, dass die Dame von Voissiere bei Dir ein würdiges Zuhause gefunden hat, sie kam mir schon etwas "heimatvertrieben" vor. Kunsthandwerklich ganz toll, Haare, feine Gesichtszüge, Wangenknochen, da ist bei David D. alles ein wenig grober. Ich bin sicher, dass Du das Mädel schön festhalten wirst!

Gruß
Abu
 
Ich denke ja, dass das Gesicht von Voissière eher maskuline Züge aufweist. Die langen Haare können auch ein Hinweis auf die Mode Ende des 18. Jahrhunderts sein. Jedenfalls hätte ich so ganz konservativ ein heterosexuelles Laguiole-Pärchen. Andernfalls müsste ich mir eine andere Story ausdenken ...

Das Eisenholz-Laguiole mit den gravierten Backen ist aber auch ein absoluter Traum. Wunderschön! Ist das von Cayron? Oder Lamic? Vom Stil her würde ich auf ersteren tippen.

Bei mir ist noch ein zierliches Laguiole bestellt. Nach dessen Lieferung kann ich über neue Schandtaten nachdenken.

Marcus
 
Kleine, vielleicht dumme Frage an die Laguiole Experten: Mir ist aufgefallen, dass eines dieser skulptierten Messer an der Schneide eine kleine Schleifkerbe hat. Das sieht man sonst bei diesen Messern kaum. Also: Warum haben (brauchen?) die meisten Laguioles keine Schleifkerbe? :confused: Die müssen ja, wie alle anderen Messer auch, gelegentlich nachgeschärft werden! :confused:
 
Last edited:
...Das Eisenholz-Laguiole mit den gravierten Backen ist aber auch ein absoluter Traum. Wunderschön! Ist das von Cayron? Oder Lamic? Vom Stil her würde ich auf ersteren tippen....

Vom Stil her kann es eigentlich nur von Cayron sein, sehe es genauso.
 
Kleine, vielleicht dumme Frage an die Laguiole Experten: Mir ist aufgefallen, dass eines dieser skulptierten Messer an der Schneide eine kleine Schleifkerbe hat. Das sieht man sonst bei diesen Messern kaum. Also: Warum haben (brauchen?) die meisten Laguioles keine Schleifkerbe? :confused: Die müssen ja, wie alle anderen Messer auch, gelegentlich nachgeschärft werden! :confused:

Gar keine dumme Frage. Ich denke, die Schleifkerbe ist eine Frage des persönlichen Stils der Messermacher. In Frankreich scheint die Schleifkerbe eher selten zu sein. Tatsächlich ist das Messer von Voissière mein einziges aus Frankreich mit einer Kerbe. Und eine Google-Bildersuche zeigt, dass dieser Messermacher grundsätzlich Kerben in die Klingen macht. Das ist beim Schleifen sicher ganz praktisch. Ob es aber wirklich notwendig ist? Die Handhabung des Messers selbst wird sich kaum ändern, wenn der letzte Millimeter der Klinge jetzt noch geschärft ist oder nicht.

Marcus
 
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