In diesem Faden geht es ja - wie bereits erwähnt - um valide grundlegende Erkenntnisse bezüglich Stählen für Messer.
Das Du gerne und viele Messer baust und dafür die diversesten Stähle verwendest, führt allerdings in dieser Form zu keinen für die Allgemeinheit verwertbaren Erkenntnissen.
Aussagen wie
-Mir steht eine große Auswahl an Stählen zur Verfügung, seit einiger Zeit auch wolframlegierte Kohlenstoffstähle, die mich sehr begeistern.
-Trotzdem halte ich D2 für keinen schlechten Stahl, aus meiner Sicht liegt er im praktischen Gebrauch nicht sehr weit hinter N690 oder Niolox.
-Die Theorie liefert die Basis, die verwertbaren Ergebnisse erhält man aber nur in der Praxis - durch Ausprobieren.
-Der D2 ist sicher kein Stahl für Liebhaber von feinst ausgeschliffenen Klingen aber für bestimmte Anwendungen ist er durchaus gut einsetzbar.
-Ich habe mir, ein genau auf meine Bedürfnisse ausgerichtetes Jagdmesser aus K110 gebaut, das mich bezügl. Schärfe und Schnitthaltigkeit noch nie enttäuscht hat.
-Der D2 wurde schon in den 1930er Jahren eingesetzt und wird auch heute noch von vielen Messerherstellern und auch Messermachern verwendet, das wird schon seinen Grund haben.
-Beim Versorgen des Wildes wird man, gleiche Klingengeometrie vorausgesetzt, in der Praxis so gut wie keinen Unterschied zwischen D2 und M390 feststellen können.
sind persönliche Einschätzungen und Behauptungen, die - was die konkrete Eigenschaft eines Stahls anbetrifft - keinen wirklichen Erkenntnisgewinn liefern. Es geht Dir ja - wie Du selbst sagst - zunächst einmal im wesentlichen um das Messerbauen an sich.
Wenn es darum geht, sich grundsätzliches Stahl-Wissen zu verschaffen, muß man das Rad nicht neu erfinden. Die dazu notwendige Kärnerarbeit wurde bereits geleistet. Jemand, der es sich nicht zur Aufgabe gemacht hat, eine Agglomeration diversester Stähle in Messer zu verwandeln, sondern sich auf der Basis bestehenden validen Wissens für einen bestimmten Stahl entscheiden möchte, dem kann zuverlässig geholfen werden.
Um noch einmal das Beispiel D2 versus CPM CruWear bzw. Vanadis 4E zu strapazieren, zeigt ein Blick in verfügbare verläßliche Quellen für die Zähigkeit von D2 5 ft-lbs, für CPM CruWear 23 ft-lbs und für Vanadis 4E 21 ft-lbs. Ein Blick auf die Gefügestruktur zeigt sehr schön, warum das so ist (von links nach rechts D2, CPM CruWear, Vanadis 4E):
Ist Schnitthaltigkeit in der Gegend von D2 das grundlegende Entscheidungskriterium, macht es also unbedingt Sinn, sich für CPM CruWear oder Vanadis 4E zu entscheiden, weil man bei etwa gleicher (etwas besserer) Schnitthaltigkeit einen mehr als deutlichen Gewinn an Schneidkantenstabilität erzielt.
Und um genau derlei Grundwissen geht es hier …
R’n‘R