Reinhard Müller Linerlock Gent MSP

Sehe es genau so, wie von Daniel beschrieben.

Halbrunder Riß gegen die Maserung scheint mir allerdings eher unwahrscheinlich, wobei es auch keine wirklich prominente Stelle ist.

Wenn es kein Vitrinendasein fristen soll, würde ich es behalten. Ärgerlich sind solche Macken immer - mehrfach lockstick am 1k+ Messer aus USA ist da aber deutlich nerviger..

grüsse, pebe
 
Für den aufgerufenen Preis finde ich das in Ordnung - wenn ansonsten Mechanik und Schliff und Wärmebehandlung in Ordnung sind.
 
Guten Tag,
ist aus Eurer Sicht der Griff so akzeptabel oder würdet Ihr das Messer zurückschicken?
Ich hätte da jetzt kein Problem mit. Ich kann da aber auch nur für mich persönlich sprechen.

Falls du ein Problem damit hast, würde ich empfehlen einfach Herrn Müller einmal anzuschreiben und ihm das Bild zu zeigen.
Heute per Email schließlich alles kein großes Problem.
Wenn ich seine Reaktion darauf einschätzen müsste nach dem, was ich sonst über seinen Service gehört habe, sollte sich die Sache dann schnell erledigt haben.

Beste Grüße,
Andy
 
Vielen Dank für Eure Mühe, ich sehe das selbst auch als lediglich kleinen Schönheitsfehler an (ist nur oberflächlich), hatte im Hinblick auf die Diskussionen im Forum betr. etwa die Toleranzen beim Herder 1922 nur die Befürchtung, es wäre quasi ein Messer zweiter Wahl. So werde ich es behalten, zumal es bei mir sicherlich ganz schnell noch eine Reihe weiterer Kratzer bekommen wird.
 
Mal 'ne Frage an die Gent-Besitzer.

Bekommt man die Klinge unproblematisch einhändig geöffnet, etwa in dem man sie zwischen Daumen und Mittelfinger aus dem Detent schiebt und dann weiter mit dem Daumen in den Lock bewegt?
 
Mal 'ne Frage an die Gent-Besitzer.

Bekommt man die Klinge unproblematisch einhändig geöffnet, etwa in dem man sie zwischen Daumen und Mittelfinger aus dem Detent schiebt und dann weiter mit dem Daumen in den Lock bewegt?
Ich schaffe es nicht. Im Bereich der Griffaussparung ist der Wiederstand zu groß. In Höhe vom Nagelhau die Angriffsfläche zu klein. Da bekomme ich die Klinge nicht gegriffen.
 
Auch mit Tricks ist dieses Messer nicht einhändig zu öffnen. Dafür ist der Detend zu ausgeprägt.
Schrobte ich ja auch schon...

Wer wirklich starke Fingernägel hat, dem mag es gelingen das Messer nur mit einer Hand aufzufummeln. Das ist aber keineswegs bequem und geht auch nicht in einer flüssigen Bewegung.

Nicht nur der Detend bremst, sondern auch der Klingengang.

BG,
Andy
 
Was soll ich sagen. Ich konnte es nicht lassen..

42011990ud.jpg


Ganz ehrlich, wenn jemand ein 42a-konformes und kompromisslos auf Funktionalität getrimmtes Klappmesser sucht, ich würde ihm dieses empfehlen.

Sowohl die Zutaten als auch die Qualität der Ausführung lassen nicht nur für den aufgerufenen Preis aus meiner Sicht kaum Wünsche offen.

Klingenstahl, Schliff, Konstruktion, Finish und Passgenauigkeit der Bauteile, Gewicht (mit Carbongriffschalen 102g bei über 8cm Schneidenlänge), Ergonomie und Maße, da passt alles.

Einzig, wenn ich es mir hätte aussuchen können, ich hätte
- den Clip tiefer gesetzt und in die Griffschalen eingelassen;
- die Aussparung zum Öffnen des Locks ein ganz klein wenig großzügiger gestaltet und
- den Halfstop weggelassen.

Die Auflistung schmälert meine Freude an dem Teil allerdings kein bisschen.

Ich hatte/habe bisher drei Messer von Reinhard Müller – die alten Modelle "Backlock" und "Linerlock" sowie ein Fixed – und das Gent gefällt mir auf Anhieb am besten.

Edit: weiß jemand, wer die Messer für Müller MSP fertigt?
 
Last edited:
Hallo,
Ich bin neu im MF und habe Dank des tollen Threads ebenfalls das Müller Gent MSP bestellt. Wunderbares Messer. Allerdings wünsche ich mir einen Deep Carry Clip, hat da jemand eine Empfehlung? Bevorzugt aus DE, Ausland geht notfalls auch.

Vielen Dank!
 
Ich könnte jetzt auch nicht mehr widerstehen - habe mir ebenfalls eines bestellt, mit Wüsteneisenholzschalen in dunkel.

.....meine beiden Manly Peak haben dooferweise die Clips verloren, weil ich nicht zeitnah nachgezogen habe bzw. Schraubensicherung verpennt habe. Und die haben auch Klingespiel bekommen - insofern wurde es eh Zeit, Mal was Ordentliches anzuschaffen.
S90V hat sich insgesamt gut bewährt, das lohnt schon für ein EDC.

Vlt. lässt sich ja auch der Halfstop etwas entschärfen, damit es etwas flüssiger läuft beim Öffnen, mal sehen.
 
so, meins ist nun seit einigen Tagen auch da und es lohnt sich, einige ausführliche Worte dazu zu verlieren.

Vorab: für den aufgerufenen Preis finde ich es mehr als preiswert - eine deutliche Kaufempfehlung von meiner Seite für das Messer.

Ich habe mich für Wüsteneisenholz entschieden - schönes Holz mit technisch guten Eigenschaften.
Das Messer ist angenehm leicht und wird damit dem Namen gerecht. Hier schließt auch der Schliff der Klinge an.Insgesamt nicht im feinen bis feinsten Bereich angesiedelt, aber für den Stahl schon eher im unteren Bereich dessen, was sinnvoll ist. Um die drei mm am Rücken und 0,4−0,5mm am Übergang von der Schneidfase zu den Schneidflanken. Zudem zur Spitze hin erst leicht, dann zunehmend verjüngend. Wirklich sehr gelungen im Sinn eines technisch guten Kompromisses aus Schneidfähigkeit und Haltbarkeit bzw. Robustheit - vom leichtgängigen Brötchenaufschneiden über Kartonage zersäbeln bis hin zu Pressseilen von Heuballen oder Bandrolen von Kohlebriketts geht alles sehr gut ohne Blessuren oder grober Keilwirkung beim Schneiden.
Die Klinge könnte im vorderen Drittel für meinen Geschmack etwas spitzer zulaufen und weniger Bauch haben - aber das wusste ich vorher und ist meine Vorliebe; das kann man dem Messer nicht anlasten. Es ist auch kein Beinbruch - von daher von meiner Seite 'zehn Punkte' für die Geometrie der Klinge. Ich hätte es nicht besser machen können bzw. konstruktiv keinen Deut anders gemacht.

Auch Gents-like die Konstruktion, dass vorne durch die Klinge und die Bronzescheiben der Abstand zwischen den Seitenplatinen gehalten wird - logisch - und hinten lediglich zwei Abstandshalter die Stabilität gewährleisten. Das gibt ausreichende Stabilität, aber auch nicht mehr. Ein sonderlich stabiles Messer ergibt das nicht - aber das erwarte ich auch unter de Namen Gent nicht, insofern passt das; Kritik also nicht, aber erwähnen sollte man das schon, um keine falschen Erwartungen zu wecken - wer etwas richtig massives sucht, ist hier nicht unbedingt richtig.

Zur Verarbeitung: alles in allem in weiten Teilen sehr sauber gemacht. Den Anschliff der Klinge habe ich schon beschrieben, was ja ein wesentlicher Aspekt ist. Klingengang passt auch und auch der Anschlag im geschlossenen Zustand ist sauber ausgeführt - Detendball und Anschlag durch den Bolzen hinter der Klinge passen genau überein. Die Verrigelung offen ist ebenfalls ordentlich ausgeführt; der Liner fällt genau soweit durch, dass er mit der Außeneseite der Klinge abschließt. So soll es im Neuzustand sein und hier bleiben Reserven für den Verschleiß im Lauf der Nutzung.
Schaut man genau hin,dann sieht man, dass hier ein wenig getrickst wurde: die Klinge ist hinten an der Verriegelungsfläche leicht konkav geschliffen, sodass keine hundertprozentige Passung der Winkel on Liner und Klinge geschaffen werden müssen. Das sieht man dann auch an an den Abnutzungsspuren der Verriegelungsfläche. Spürbar im Sinn des Gefühls einer mangelnden Verriegelung ist das aber nicht und das ist schiere Erbsenzählerei gerade.
Ebenfalls Erbsenzählerei ist das Ende des Anschliffs am Übergangs zum Rícasso - hier verläuft der Anschliff der eigentlichen Schneidfase leicht recurve. Das kenne ich von den meisten Messern jenseits der Einzelfertigung. Mistig, da sich das mies schleifen lässt - aber auch wirklich kein 'Beinbruch'. Wohlgemerkt: es geht hier um die letzten ein bis zwei mm ;
Der Anschliff der eigentlichen Schneide ist an sich sehr gleichmäßig über die gesamte Länge der Schneide.

Der Übergang Holz zu den Seitenplatinen ist sehr ordentlich - keine groben Spalten oder Übergänge; alles im Bereich dessen, was Holz unter schwankenden Luftfeuchtigkeit macht, also sehr ordentlich ausgeführt.

Die Bronzewasher sind eher fett und erfüllen ihren Zweck sehr gut. Man hat hier nicht das Gefühl, mit feinen Teflonscheibchen am Anfang verwöhnt zu werden und dann zeitnah für Ersatz sorgen zu müssen. Ehrliche Handwerksarbeit sozusagen, was mir gut gefällt.

Das Finish der Metallteil als gestrahlt kann man sicher diskutieren - und auch,ob das gents-like ist. Es ist auf jeden Fall sauber gleichäßig ausgeführt und ich habe da keine Probleme mit; das ist mir lieber, als eine mäßige Satinierung und trägt sicher auch zum moderaten Preis bei. Alle Teile sind sauber angefast,sodass man haptisch sehr angenehm verwöhnt wird. Ergonomisch ist auch alles in Ordnung für einen Folder mit Clip.

Alles in allem also alles richtig gemacht und ich bereue den Kauf keinesfalls.

Zu Schluss aber dann dennoch einige Bemerkungen bzw.Kritikpunkte:
- der Clip spannt sehr stramm - so stramm, dass ich etwas um einen Fingernagel bange, wenn ich ihn beim Einclippen hosenschonend anheben möchte
- die Ansenkung für die Schräubchen im Holz sind hinten - vorne an der Klingenachse ist alles super - ungleichmäßig bzw. mit kleinsten Ausbrüchen. Ist ja hier im Faden auch schon bemängelt worden. Als selber Messermacher weiß ich, dass so etwas bei den kleine Schrauben und Holz schnell passiert bzw. viel Sorgfalt und auch etwas Zeit erfordert - deshalb auch hier: absolut kein Beinbruch für den Preis, aber erwähnenswert, um keine falschen Hoffnungen zu wecken für Perfektionisten.
- die Schneidfase ist zwar sehr gleichmäßig, aber eher grob. Man kann sich die Haare vom Arm kratzen, aber es sind doch ein paar Züge mit Dia-Paste 1µ und 0,5µ notwendig, damit mich das wirklich glücklich macht
-die Riffelung am Klingenrücken: ist sinnfrei. Stört nicht, aber generiert auch keinen wirklichen Grip. Sauber ausgeführt an sich aber wohlgemerkt
- das Holzfinish: man sieht an den Seitenflächen noch Schleifriefen und die Schönheit des Holzes kommt nicht vollends zur Geltung. Zudem sind die Flanken am Übergang zu den Platinen noch gröber. Das sind die einzigen beiden Punkte, die ich wirklich störend finde. Da hätte man tatsächlich noch ein oder zwei Arbeitsstunden investieren können, um mehr rauszuholen und hier werde ich auch nochmal nachbessern.

Bilder reiche ich gerne noch nach.

Bis dahin soll es das erstmal gewesen sein mit meiner Rückmeldung zu dem Messer.

Viele Grüße,
Torsten
 
Last edited:
Hallo,
Ich bin neu im MF und habe Dank des tollen Threads ebenfalls das Müller Gent MSP bestellt. Wunderbares Messer. Allerdings wünsche ich mir einen Deep Carry Clip, hat da jemand eine Empfehlung? Bevorzugt aus DE, Ausland geht notfalls auch.

Vielen Dank!
Ich bin auch von dem Gent begeistert. Aber ebenso wie Nagonka wünsche ich mir einen Deep Carry Clip. Ich denke, dass es den nicht von der Stange gibt. Wer würde denn so einen passenden fertigen können? Für Tipps bin ich sehr dankbar.
 
Es gibt jede Menge Drittanbieter von Deep Carry Clips. Eine google-Suche nach "deep carry clip 2 holes" z. B. bringt schon jede Menge Treffer, beispielsweise von CIVIVI. Der Knackpunkt ist halt der Abstand zwischen den beiden Löchern, das müsste man nachmessen.
 
Ich bin auch schwach geworden und habe bestellt.
Viel zu spät muss ich sagen. Die Qualität überzeugt echt! Ich kann mir vorstellen, das das nicht das letzte Müller Messer war.
Wobei ich ja eigentlich genug Messer habe :sneaky:;):).

Wie @rotam schon geschrieben hat, bekommt man die Klinge mit Gewürge auch mit einer Hand auf, aber das ich nicht wirklich zielführend.

Der Vorschlag von @crashlander wird sich auch nicht so ohne weiteres umsetzen lassen, da ja die angebotenen deep carry Clips ja dafür vorgesehen sind etwas näher am Ende des Griffes verschraubt zu werden. Die Schraubpunkte am MSP liegen vermutlich zu tief für so einen Wechsel. Da muss schon wirklich der Zufall mitspielen.

Gibt es eigentlich die Möglichkeit (Firmen oder Mitglieder) sich nach Vorlage der vorhandenen Wüstenholzschalen z.B. welche aus Olive nachfertigen zu lassen?
 
Ich habe mir aufgrund dieses Threads und des Berichts im Messer Magazin auch ein Gent zugelegt. Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen - zu diesem Preis ein unschlagbar gutes und schönes Messer!
Hier noch einige Bilder des wunderschönen EDCs. Habe lange nach sowas gesucht und bin jetzt mehr als zufrieden!

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Kurzes Update zu meinem Exemplar:
Jüngstens habe ich gemerkt, dass die Klinge außermittig sitzt. Eben kurz die Achsschraube gelöst, Klingensitz korrigiert und mit Gefühl wieder angezogen. An sich alles gut, aber ein Zeichen, dass dies eher ein filigraneres Messer von der Konstruktion ist. Macht nichts, ist ja ein Gent ;)

Was die Klinge und den Anschliff anbelangt: auch hier klar Gent - gröbere Arbeiten mit seitlicher Belastung der Schneide mag meins nicht so. Habe Schwarzdornsprößlinge damit geschnitten und in Folge dann feinere Ausbrüche in der Schneide gehabt. Das ist zugegeben eine fiese Belastung für eine Klinge, auch wenn da in der Regel unter Kleinefingerstärke geschnitten wird. Das Holz ist zäh und da so biegsam die seitliche Belastung der Schneide enorm. Bleibt man bei Brot, Wurst, Verpackung, Karton und Co., ist alles gut.

Noch eine Anekdote zur Ziviltauglichkeit: neulich bei Gericht hatte ich vergessen, das Messer im Auto zu lassen - also an der 'Rezeption' gleich abgegeben. Beim Abholen dann die Worte:"Hier, Ihr Messerchen." Das war auch der Plan beim Kauf: ein Messer, was beim Rausholen keine Probleme bereitet.

Gruß,
Torsten
 
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