Man braucht keine neue Statistik um zu belegen, dass die Kampagne um angebliche "Messermigration" in die gleiche Kategorie fällt wie "Flüchtlinge bringen Pocken nach Deutschland" (ja, ernsthaft. Die AfD hat Angst vor Zeitreisenden): Angriffe mit Messern fallen automatisch unter gefährliche oder sogar schwere Körperverletzung. Die PKS zählt selbstverständlich Fälle von schwerer und gefährlicher KV, außer den üblichen Schwankungen ist da nichts zu sehen (Seite 29)....weil dieser „Rechtspopel“ -zumindest in diesem Bereich- die Lage richtig beurteilt, die im Vortrag genannten, durch die offizielle polizeiliche Statistik belegten Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache, auch wenn eine bundeseinheitliche Erhebung für Messerangriffe -nach Täter- & Opfergruppen aufgeschlüsselt- fehlt und aus politischen Gründen noch lange fehlen wird.
Wenn es also wirklich eine dramatische "Messerepidemie" gäbe, müssten rein zufällig just in dem gleichen Zeitraum alle anderen Arten von schwerer und gefährlicher KV ebenso daramatisch zurückgegangen sein
Und sind wir mal ehrlich, rein formal würde das diskutierte Verbot zwar (mal wieder) große Teile der Bevölkerung kriminalisieren, aber in der Paxis wären die Betroffenen (mal wieder) Leute, die nicht biodeutsch genug aussehen. Ich kann mit meinem gemeingefährlichen Einhandkampfmesser in der Tasche die neuen Verbotszonen genau so ignorieren wie das bestehende Führungsverbot, denn als Mitteleuropäer ohne Fusselbart, grüne Haare oder Obdachlosenlook ist meine Chance auf eine zufällige Taschenkontrolle vernachlässigbar klein. Wer hingegen eh schon bei jeder Zugfahrt zufällig in "Ich Tarzan Du Jane"-Sprache kontrolliert wird, sollte in Zukunft nichts auch nur annähernd messerähnliches mehr dabei haben.