nessmuk (?) auf kabel 1

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Schade, dass es Leute gibt die bereit sind dafür so viel Geld auszugeben, letztendlich ist es wie bei vielen anderen Markenartikeln auch.

Sehe ich anders.

1. Gelobt sei die Kreativität derer, bei denen das funktioniert.
2. Je mehr mit den Preisen nach oben ziehen, desto mehr bleibt für die, die das eben nicht machen.

Die Luft da oben ist recht dünn, die Klientel immer die gleiche. Die dürfen sich alle gerne gegenseitig die Schuhe ausziehen. Für jeden, der meint, er müsse ganz oben mitschwimmen, rücken zehn nach, die auf dem Boden stehen.

Jeder, der so ein Messer sieht, es sich aber nie wird leisten können, fängt an, nachzufragen, sich zu interessieren, wo er sowas günstiger bekommt. Und das wird er bekommen, soviele Trademarks und Copyrights (was es in D eh nicht gibt, aber egal) kann man gar nicht erfinden.

Schau Dir die Ausstellungen doch an. Mal weg vom bekannten Gedöns kannst Du Dich preiswert mit handgemachten Messern eindecken, davon hättest Du vor fünf Jahren doch nur geträumt.

Das ist doch nicht schade ;)

Grüße
Pitter
 
Gibt es ausser mir noch jemanden, der Lars Scheidler und seine Nesmucks (TM, nicht zu vergessen :rolleyes: ) für gnadenlos gehyped hält und der die verlangten Preise nicht im geringsten nachvollziehen kann?
Walter
Die diversen Kochsendungen schaue ich mir nicht an, kann ich also nichts zu sagen.
Herrn Scheidler und seine Messer finde ich nicht mehr "gehyped" als den Leodamast, die Gränsforsäxte und anderes, über das in mystifizierender Weise berichtet wird. Wer im Fernsehen zum ersten Mal soetwas sieht, staunt über die vermittelten Wunder und schluckt andächtig über den x-fach genannten Preis. Wer sich ein bisschen auskennt mag sich seinen Teil denken.
Ich fand, es war ein durchaus schöner Beitrag mit guten Bildern.
Vielleicht hat Herr Scheidler einfach eine Marktlücke für sich entdeckt. Er verkauft eben nicht nur über´s Netz und auf ein paar Ausstellungen, sondern geht aktiv auf Händler zu, in deren Sortiment sich ein hochpreisiges Messer gut machen würde und offensichtlich auch nicht fehl am Platz ist.
Ob die Kundschaft solcher Läden darauf anspringt wird sich zeigen. Im Beitrag habe ich es so verstanden, dass er seit März 2006 hauptberuflich Messer macht und seit dem ca. 40 Stück verkauft hat. Das finde ich recht beachtlich. Man wird ja sehen, ob er seine Preise langfristig halten kann.
 
[..]2. Je mehr mit den Preisen nach oben ziehen, desto mehr bleibt für die, die das eben nicht machen.

Klar! Aber wir wissen ja, wie ein Hype zum Selbstläufer wird und ein hoher Hype-Preis schnell mal zur Qualitätsaussage wird. Motto: Was so teuer ist, muss ja schliesslich die Spitze des Machbaren darstellen. Also sind im Umkehrschluss alle preiswerteren Messer eben nicht so gut? Nicht jeder, der den Bericht gesehen hat und eine Anschaffung in Betracht zieht, liest sich vorher im Messerforum ein um einen Vergleich anstellen zu können.

Was solls, wer es nicht bezahlen kann/will, soll eben kein Messer bei Lars Scheidler kaufen. Seine Preise sind eben seine Preise!

Gruss
Andreas
 
Danke WalterH.

Ich dachte schon ich bin der einzige der das so sieht und wollte nicht wieder die Unke sein.
Es ist aber schon höchst bemerkenswert das sich zum Beispiel seine Outdoormesser für knapp über 1600 Teuro noch vor wenigen Jahren im **** nicht mal bei Preisen zwischen 300 und 500 Euro immer an den Mann bringen ließen.

Wobei die Holzschatulle und der sehr großzügige Schärfgutschein Über TATAA 1X Nachschärfen den Aufpreis locker wert sein dürften:super:

Der Künstler spricht wohl die wenigen wohlhabenden Doofen (imho ) an die Glauben das man für mehr Geld auch zwingend immer eine noch bessere Ware oder Dienstleistung bekommt, während sich der Rest der Gewerbetreibenden mit der wesentlich undankbareren Klientel derjenigen die Glauben es müsse immer noch billiger gehen herumärgert.

Zitat Waldjäger:
Er verkauft eben nicht nur über´s Netz und auf ein paar Ausstellungen, sondern geht aktiv auf Händler zu, in deren Sortiment sich ein hochpreisiges Messer gut machen würde und offensichtlich auch nicht fehl am Platz ist.
Ob die Kundschaft solcher Läden darauf anspringt wird sich zeigen.

Ist dir mal der Gedanke gekommen, daß du als sein Kunde diese Tingelei kräftig mitbezahlst. Was denkst du warum die meisten Macher auf Messen verkaufen. Damit die Verkaufszeit komprimiert wird und für das eigentliche machen der Messer mehr Zeit bleibt.

Außerdem würde ich gerne mal einen Hinweis/Link haben wo ich mir nen historischen Nepomuk angucken kann ich habe bisher genausoviele historische Nes... zu sehen gekriegt wie historische Kerambits:hehe:

Gruß
 
liebe kollegen!

herr scheidler ist selbstständiger unternehmer, und das aus dem selben grund wie ich: er möchte reich werden, kohle haben, besser leben als andere, wie auch immer.....

er ist bereit, das volle unternehmerische risiko zu tragen.

ich weiß, unsere kleinkarierte mitteleuropäische neidgesellschaft hört sowas nicht gern.

von mir aus kann er auch 10.000,-- für ein messer verlangen, solang ers schaft, seine waren/dienstleistungskombination zu verkaufen.

was er verdient, muß er auch versteuern, somit kommen seine preise auch indirekt uns allen zugute.

sorry leute, aber das nennt man marktwirtschaft.

er macht einen sympathischen, professionellen eindruck, schöne messer, tolles marketing (is bei nike und puma sportschuhen auch nicht anders, oder glaubt ihr wirklich, daß ein paar sneakers wirklich 120,-- wert sind???)

ich wünsch ihm für die zukunft viel glück und gute geschäfte.

nix für ungut....

grüsse
herbert
 
Naja, den Link zum Nepomuk (VORSICHT Liedtitel der EAV wenn ich mich nicht irre) kann ich dir geben:

http://www.oldjimbo.com/survival/racquette/nessmukbydale.html

Gönnt diesem Menschen doch seinen Triumpf, den Leuten diese Teile zu verkaufen.
Was mich ein wenig stört ist diese Selbstinszenierung des guten Herrn Scheidler.
Mit Sicherheit hat er sich sein Wissen mühevoll aneignen müssen, das machen aber andere auch ...
Ich bin hier auch eher die Ausnahme, hab bisjetzt alle meine Messer verschenkt, meine Arbeit würde mir ja eh keiner bezahlen können/wollen...
Ich kann aber im Gegensatz zu Herrn Scheidler meine Messer als 100% handgeschmiedet bezeichnen.
Und nicht zu vergessen: Wirklich gute Sachen müssen nicht beworben werden.....

Grüsse aus Dresden
kazemitsu
 
Last edited:
Hallo Freunde der Klinge !
Zunächst wollte ich meinen Senf zu diesem Thema nicht noch dazugeben. Doch an der Zahl der Beiträge merke ich auch, dass fast alle Forumiten hier ähnlich denken. Ich bin ein ausgesprochener Messerfan und Sammler und ich glaube, dass ich auch die Arbeiten unserer sehr guten Messermacher sowohl in handwerklicher als auch in künstlerischer Hinsicht beurteilen kann. Stellvertretend seien hier nur mal Steigerwald, Schanz, Klemm, Klein, Hutzler, Papke, Hennicke und und und.. genannt. Von beiden letzteren habe ich erst in Reiskirchen meine ersten Stücke von ihnen erworben.
Diese Messermacher beispielsweise müssen doch denken, dass sie irgend etwas bezüglich ihrer Preisgestaltung falsch gemacht haben. Sie sind doch durchweg alles "Künstler" und erfreuen uns mit ihrem Ideenreichtum und ihrer handwerklichen Arbeit.
Ich möchte Nessmuk nicht kritisieren, durchaus schöne Messer, gute Verarbeitung und ein ungewöhnliches Design. Ich denke aber, wenn da nicht auf Dauer mehr an Formenvielfalt und Flexibilität an Stahlsorten kommt, wird die Käuferschicht bald sehr dünn werden. Da bleibe ich doch lieber bei unseren bewährten Klingenkünstlern wie Jankowsky, Kressler, Pöhler, Dobner, Kaljumae, Böhlke, Rinkes, Zirbes, Abel, Borger, Haas und viele viele andere. (Hoffentlich ist mir jetzt keiner böse !)
Wer es mag und kann, soll machen.

Scharfe Grüße
hhirsch
 
Scheint, als ob das Thema noch mehr Leute interessiert... :D

Ok, Sammelantwort und dann ist das Thema für mich durch.

Gleich zu Anfang: Die Messer gefallen mir ausnehmend gut. Die Materialien sind gut, die Verarbeitung ist gut (ich hatte sie schon in der Hand) - aber als Küchenmesser völlig unbrauchbar, weil viel zu dick und bei weitem nicht fein genug ausgeschliffen. Ich würde sie eher als gute, interessante Outdoormesser einstufen.

Ich werde aber trotzdem, wenn ich denn mal eines in dem Stil möchte, zu Redcloud gehen. Da zahle ich ein Viertel, habe ein Halbintegral, selektive Härtung und mehr Service als "einmal Schleifen"... aber das nur am Rande...

Andererseits kann man es ihm ruhig gönnen wenn er genügend Abnehmer findet :staun:
Ja, das haben ja schon mehrere Leute geschrieben. Ich gönn es ihm ja auch. Ich erkenne jeden Erfolg an, der auf harter Arbeit oder einer guten Idee beruht. In Lars Scheidlers Fall die Idee, seine Messer ausschließlich über den "Lifestyle-Markt" zu verkaufen. Das hat er wohl bei den japanischen Messern abgeschaut, die seit ein paar Jahren den Markt überfluten und genauso kritiklos gekauft werden...

Nur - wie ich in anderem Zusammenhang mal geschrieben habe: Es gibt Menschen, mit denen würde ich gern ein Bier trinken gehen und es gibt Menschen, mit denen würde ich das nicht so gern... Gründe siehe unten.

Mich wundert manchmal gar nichts mehr, andererseits komme ich manchmal aus dem Staunen nicht mehr heraus, wenn ich gewisse Hintergründe oder sagen wir mal "Entwicklungsgeschichten" oder "Werdegänge" *halbwegs* nachvollziehen oder rekonstruieren kann.
Andreas, das spielt natürlich auch mit rein. Aber um die Hintergründe zu kennen, muss man halt ein bisschen länger im Forum sein... :teuflisch Und nein, ich werde das hier nicht weiter ausbreiten.

Herrn Scheidler und seine Messer finde ich nicht mehr "gehyped" als den Leodamast, die Gränsforsäxte und anderes, über das in mystifizierender Weise berichtet wird.
Der Unterschied ist aber, dass Leodamast und Gränsforsäxte durchaus reale Preise haben. ;)
Vielleicht hat Herr Scheidler einfach eine Marktlücke für sich entdeckt. Er verkauft eben nicht nur über´s Netz und auf ein paar Ausstellungen, sondern geht aktiv auf Händler zu, in deren Sortiment sich ein hochpreisiges Messer gut machen würde und offensichtlich auch nicht fehl am Platz ist.
"Lifestyle-Markt", sag ich ja. Geh mal auf den Proidee Shop oder zu anderen Händlern, die Scheidler-Messer führen und schau dich um, was es da sonst noch gibt. Das ist ein ganz anderer Markt. Die Messer bei solchen Anbietern werden auch nicht von Messerliebhabern gekauft, sondern weil sie in einer Reihe mit Rolex-Uhren, Boss-Anzügen, Chateau-de-Sonstwas-Weinen und allen anderen Dingen stehen, die "man" mit dem entsprechenden Lifestyle einfach haben muss. Der Preis ist da sekundär.

herr scheidler ist selbstständiger unternehmer, und das aus dem selben grund wie ich: er möchte reich werden, kohle haben, besser leben als andere, wie auch immer.....
Gut, dass du mir das sagst. Jetzt weiss ich, wie ich meine Firma zum Erfolg führe. Ich muss einfach noch besser leben wollen. Ich wusste, dass ich da was falsch mache. Naja, die letzten 3 Jahre hat's auch so eingermassen geklappt... :rolleyes:
ich weiß, unsere kleinkarierte mitteleuropäische neidgesellschaft hört sowas nicht gern.
Ausser dem Standard-Killerargument gegen alles deutsche fällt dir nichts ein?
von mir aus kann er auch 10.000,-- für ein messer verlangen, solang ers schaft, seine waren/dienstleistungskombination zu verkaufen.
Klar kann er. Ich finde trotzdem, dass der Preis in keiner Weise gerechtfertigt ist. Er hat einen Markt für sich entdeckt, der nicht transparent ist, weil der Preis den meisten Käufern einfach egal ist - die können sichs leisten und vergleichen keine Preise. Deshalb kann er - mit dem richtigen Marketing natürlich! - diese Preise verlangen und nutzt das aus.

Damit hat er sich aber - und das ist der eigentliche Punkt! - aus "unserer" Gemeinschaft der Messerliebhaber und -macher ziemlich verabschiedet. Wenn man dazu noch lang genug im Forum aktiv ist und sich an sehr alte Beiträge erinnert, denkt man sich seinen Teil.

Ich stehe seit ich selbständig bin und Geld verdiene zu zwei Dingen:
- Wie man in den Wald reinruft, so schallts wieder raus
- Gutes Geld für gute Arbeit

Das hat mich beides im Laufe der Zeit schon einige Kunden gekostet :rolleyes:, bindet aber andere Kunden umso mehr und schützt aber vor Herzinfarkt. Und deshalb ist mir ein künstlich aufgebauter Hype, nur um möglichst viel Kohle zu machen, grundsätzlich zuwider. Und das hat nichts mit Neid zu tun, um auf dein Standardargument zurück zu kommen.

@pevau57: Klar erinnere ich mich. Das war ein Grund, warum ich es hier angesprochen habe. Ich dahte mir schon, dass da einige antworten kommen werden. ;)

-Walter
 
Ich kann diese ganze "Aufregung" hier überhaupt nicht nachvollziehen.
Es kann doch jeder für seine Arbeit verlangen, was er meint (und damit man auch was davon hat, ein anderer bereit ist zu zahlen).
Auf's wesentliche reduziert:
- Lars kann eine bestimmt Anzahl an Messern im Jahr bauen.
- Er braucht eine gewisse Menge Geld, damit er (seine Familie) ein Dach über dem Kopf hat.
- Er muß sich überlegen, wie er das "unter einen Hut bekommt".
- Es müssen sich Leute finden, die seine Messer kaufen.

Und was ist daran jetzt so schlimm?
- Das er sich darum kümmert, dass seine Messer verkauft werden?
- Das er einen anderen Weg beschreitet, als andere Messermacher?
- Das sich nicht "jeder" so ein Messer kaufen kann?
- Das er sich vom Marketing-Konzept überlegt hat, wer solche Messer kaufen kann und wo der Kunde das tut?
- Das es bisher geklappt hat und er Erfolg mit seiner Idee hat?
Ich kann's nicht verstehen.

Wenn jemand das Risiko eingeht, einen festen Job mit geregeltem Einkommen aufgibt, um eine Idee umzusetzen und dann auch noch Erfolg hat, dann hat er meinen Respekt.
Und vielleicht sollte man es erst mal "besser machen", eh man gleich "herumquarkt".
 
Hallo

Zwei Kleinigkeiten von mir, da ich mich bei der Lektüre der Beiträge mehr als einmal geärgert habe.

Den WERT einer Ware bestimmt einzig und allein der Markt, und wer es schafft, sich einen zahlungskräftigen Markt zu erschließen, dem sei das gegönnt.

Wer sich hier darüber ausläßt, ob es jemandem zustehe, sich "Künstler zu nennen, der definieren mir bitte den Begriff Kunst.

Bei der Bundeswehr gilt die Regel: Man soll sich erst beschweren, wenn man eine Nacht darüber geschlafen hat. Das hätte dem ein oder anderen hier auch ganz gut getan.

Viele Grüße aus Berlin

chamenos
 
lieber Walter H!

so gibts halt verschiedene unternehmerische konzepte, der erfolg allein entscheidet am schluß, wer recht hatte, und wer nicht.

aber grad das is ja das interessane am geschäftemachen.

ich bin mit meinem konzept voll auf der schiene von hrn. scheidler, und bin damit erfolgreich, genauso wie du auf deine art wahrscheinlich auch.

...wird grad ein bisserl OT, ich weiß..

kannst mir ja gern mailen, hab nix dagegen, mit dir zu plaudern :cool:

grüsse nach augsburg
herbert

p.s.: wenn ich das wort "neid" hör oder schreib, dann denk ich sofort und ausschließlich an österreich !! :D
viel schlimmer als bei uns kanns in deutschland garantiert nicht sein..:D
 
Respect,Respect.
Warum nicht so lange es Kunden gibt.Sehen Sie mal Holland und Holland an und die Supplemente.Es gibt halt Kunden die 200,000€ fur ein Gewehr zahlen.Einige arbeiten einen Tag und können sich so ein Messer leisten.
 
Zitat Waldjäger:
Er verkauft eben nicht nur über´s Netz und auf ein paar Ausstellungen, sondern geht aktiv auf Händler zu, in deren Sortiment sich ein hochpreisiges Messer gut machen würde und offensichtlich auch nicht fehl am Platz ist.
Ob die Kundschaft solcher Läden darauf anspringt wird sich zeigen.

Ist dir mal der Gedanke gekommen, daß du als sein Kunde diese Tingelei kräftig mitbezahlst. Was denkst du warum die meisten Macher auf Messen verkaufen. Damit die Verkaufszeit komprimiert wird und für das eigentliche machen der Messer mehr Zeit bleibt.
Gruß
Hab ich schon bedacht, denke aber, dass es seinen potenziellen Kunden darauf nicht mehr ankommt.
Muss Werbung und Marketing nicht immer mitbezahlt werden? Hier werden doch ab und an mal Parallelen zu Autos gezogen. Wer bezahlt denn das Rennsportengagement von Mercedes, BMW, Ferrari, usw.? Wer den Größenwahn von VW (Phaeton)?

In Lars Scheidlers Fall die Idee, seine Messer ausschließlich über den "Lifestyle-Markt" zu verkaufen. Das hat er wohl bei den japanischen Messern abgeschaut, die seit ein paar Jahren den Markt überfluten und genauso kritiklos gekauft werden...

"Lifestyle-Markt", sag ich ja. Geh mal auf den Proidee Shop oder zu anderen Händlern, die Scheidler-Messer führen und schau dich um, was es da sonst noch gibt. Das ist ein ganz anderer Markt. Die Messer bei solchen Anbietern werden auch nicht von Messerliebhabern gekauft, sondern weil sie in einer Reihe mit Rolex-Uhren, Boss-Anzügen, Chateau-de-Sonstwas-Weinen und allen anderen Dingen stehen, die "man" mit dem entsprechenden Lifestyle einfach haben muss. Der Preis ist da sekundär. [...]

Ich finde trotzdem, dass der Preis in keiner Weise gerechtfertigt ist. Er hat einen Markt für sich entdeckt, der nicht transparent ist, weil der Preis den meisten Käufern einfach egal ist - die können sichs leisten und vergleichen keine Preise. Deshalb kann er - mit dem richtigen Marketing natürlich! - diese Preise verlangen und nutzt das aus.
-Walter
Ganz ehrlich, ich finde nichts dabei. Ich habe hier im Forum schon einige Male Tips und Links im Zusammenhang mit Manufactum gelesen. Das Beispiel ist vielleicht nicht ganz so extrem, aber ich habe den Eindruck, dass da nichts anderes passiert. Die Firma kokettiert mit einem Hang zur Nostalgie und bietet größtenteils Produkte, die niemand wirklich braucht, weil es sie heute wesentlich billiger zu ebenfalls guter Qualität gibt. Ich war ein oder zwei Mal im Manufactumladen in Waltrop und habe ob der Preisgestaltung gestaunt wie hier über die Preise des Herrn Scheidler.
Soll er doch seine Preise verlangen, dass sie bezahlt werden, zeigt doch, dass es einen Markt dafür gibt. Seinen Kunden, ob sie nun reflektieren oder nicht, wird die Ausgabe nicht weh tun.

Ich kann diese ganze "Aufregung" hier überhaupt nicht nachvollziehen.
Es kann doch jeder für seine Arbeit verlangen, was er meint (und damit man auch was davon hat, ein anderer bereit ist zu zahlen). [...]
Wenn jemand das Risiko eingeht, einen festen Job mit geregeltem Einkommen aufgibt, um eine Idee umzusetzen und dann auch noch Erfolg hat, dann hat er meinen Respekt.
:super:
 
@ Andreas:

Nein es geht einfach real um das Preis - Leistungs Verhältnis.
Ohne Wertung welche Marketingstrategie hinter den Messern steckt.
ICH persönlich halte diese Messer für überteuert, sprich nicht PREIS-WERT.
Und nur darum geht´s. Das ist nicht rumgequarkt. (o-Ton)

Gruß

Jedem der sich auf die "eigenen Füße" stellt gehört mein Respekt.
Wenn er die passende Kundschaft für seine Messer findet,
dann ist´s ja auch gut für Ihn.
Gutfinden muß ich´s ja trotzdem nicht.
 
Nein es geht einfach real um das Preis - Leistungs Verhältnis.
Ohne Wertung welche Marketingstrategie hinter den Messern steckt.

Und genau das ist der Punkt, wo Du einen riesengroßen Fehler machst.

Ein Bild wird auch nicht danach bewertet, was die Farbe und die Leinwand kosten und wie lange daran gearbeitet wurde.
Es kommt eben auch noch darauf an, wer es gemalt hat und wie hoch sein Ansehen bei den KÄUFERN (und eben nicht bei seinen Künstlerkollegen) ist.

Herr Enander (der Axtschmied) hat mal gesagt, er schmiede zwei Teile am Tag, basta. Auf die Frage, was er macht wenn deutlich mehr als zwei Menschen pro Tag etwas von ihm wollen, antwortete er: "Dann werden meine Stücke halt teurer".

Natürlich sind seine Äxte deshalb nicht besser, eben nur teurer.

Und wenn morgen der große Run der Kaufkräftigen auf die Messer von Jürgen Schanz losgeht, was soll er dann machen? Warteliste bis 2051, jemanden einstellen (dann sind es ja keine Messer vom Meister mehr).
Entweder er lehnt dann Aufträge ab oder er wird eben so teuer, dass er sich nicht mehr stressen muß.

Herr Schiedler geht diesen Weg und hat z.Zt. damit Erfolg. Na und?!

Nach einhelliger Meinung derjenigen, die seine Messer schon mal in der Hand hatten, sind es gute Messer die er da macht.

Und wenn dann aufgrund der Nachfrage bei ihm eine Handwerker-/ Künstlerstunde halt 300,-€ kostet (weil es bezahlt wird) dann stimmt bei den Messern auch das Preis/Leistungsverhältnis.

Wünsche allen noch einen schönen Abend

chamenos
 
Da ich heute in polemischer Stimmung bin:

...Gibt es ausser mir noch jemanden, der Lars Scheidler und seine Nesmucks (TM, nicht zu vergessen :rolleyes: ) für gnadenlos gehyped hält und der die verlangten Preise nicht im geringsten nachvollziehen kann?...



-Walter

ja ich.
soll er doch 5000 verlangen, irgend ein eumel zahlt das auch.
 
Lange nicht mehr so gelacht wie bei diesem Thema. Und gute Pro- und Kontra-Argumente gibt's noch dazu, genauso wie jede Menge schwülstigen Kunstkenner- und Kapitalisten-Schwachsinn. Einfach toll!

Vielleicht noch etwas Juristen-Sauce dazu? OK, denkt mal hierüber nach:

"Bürgerliches Gesetzbuch
§ 138
Sittenwidriges Rechtsgeschäft; Wucher

(1) Ein Rechtsgeschäft, das gegen die guten Sitten verstößt, ist nichtig.

(2) Nichtig ist insbesondere ein Rechtsgeschäft, durch das jemand unter Ausbeutung der Zwangslage, der Unerfahrenheit, des Mangels an Urteilsvermögen oder der erheblichen Willensschwäche eines anderen sich oder einem Dritten für eine Leistung Vermögensvorteile versprechen oder gewähren lässt, die in einem auffälligen Missverhältnis zu der Leistung stehen."

Soviel nur zum Thema, dass man in Deutschland jedes Produkt zu jedem beliebigen Preis verkaufen darf, was manche hier ja wohl meinen. Soviel aber auch zum Thema, warum sich jemand zum Künstler erhebt bzw. erheben muss, denn bei Kunstwerken gibt es, wie wir wissen, keine Limits und auch der Wucherparagraph zieht nicht.

Obwohl, zumindest die erhebliche Willensschwäche könnte angesichts der Messersucht mancher Leute..... nein nein....

:steirer: :steirer: :steirer:
 
Last edited:
Lange nicht mehr so gelacht wie bei diesem Thema. Und gute Pro- und Kontra-Argumente gibt's noch dazu, genauso wie jede Menge schwülstigen Kunstkenner- und Kapitalisten-Schwachsinn. Einfach toll!

Vielleicht noch etwas Juristen-Sauce dazu? OK, denkt mal hierüber nach:

"Bürgerliches Gesetzbuch
§ 138
Sittenwidriges Rechtsgeschäft; Wucher

(1) Ein Rechtsgeschäft, das gegen die guten Sitten verstößt, ist nichtig.

(2) Nichtig ist insbesondere ein Rechtsgeschäft, durch das jemand unter Ausbeutung der Zwangslage, der Unerfahrenheit, des Mangels an Urteilsvermögen oder der erheblichen Willensschwäche eines anderen sich oder einem Dritten für eine Leistung Vermögensvorteile versprechen oder gewähren lässt, die in einem auffälligen Missverhältnis zu der Leistung stehen."

Oh nein..... dass habe nicht ich geschrieben..... zumindest nicht im vollen Ernst. Obwohl, zumindest die erhebliche Willensschwäche könnte angesichts der Messersucht mancher Leute..... neinneinnein.....

:steirer: :steirer: :steirer:


@AchimW
Klasse, mit der "Juristen-Sauce" hast Du den Thread erst richtig abgerundet! :D

Auch mit der Messer-Gier hast Du garantiert nicht unrecht.... :steirer:

@Alle
Ich klinke mich hier aus - alles was es zu dem Thema zu sagen gab, habe ich gefunden!

Ich finde es klasse, wenn man in diesem Forum auch mal sehr kontroverse Meinungen deutlich, aber zivilisiert diskutieren kann! :super:



Viele Grüße aus Lich ...

Peter
 
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