Last Blade Standing - Spyderco Para Military 2 Dark Blue CPM S110V ...

Servus,

Wie das aussieht, wenn sie mal richtig stumpf ist, werde ich wohl nicht erfahren. Messer werden bei mir nicht richtig stumpf …

zum Einen ist das natürlich schade, nicht zu wissen wie sich eine wirklich stumpfe Klinge aus CPM S110V beim Schärfen verhält, zum Anderen verstehe ich deine Vorgangsweise!

Ausgiebiges Stöckchenschnitzen belastet eine Klinge deutlich weniger ( Holzsorten lass ich mal außen vor ) als ich bis dato vermutet habe. Ich hab in den letzten Tagen etliche Stunden Heringe geschnitzt, aus trockenem Holz unbekannter Sorte, auch Astfortsätze entfernt und tiefe Kerben in das Holz geschnitten, der C-70 mit balligen Schliff ( 0,30-0,35mm hinter der Wate ) und zarter Fase hat die Schärfe gut gehalten und keine Blessuren davongetragen!:staun: Nach 10 Zügen pro Seiten über einen schnöden Ikea-Keramikstab, rasiert das Teil wieder zum Fürchten. Wenn ich die gleiche Zeit mit der selben Kraft auf einem Holzbrett schneide verlieren selbst für ihre Standzeit hoch geschätzte Stähle deutlich mehr an Schärfe! Und das obwohl ich ein Kirschenbrett benutze!

Ich will damit nur sagen, dass ich meine Zweifel verloren habe, wenn behauptet wird, dass nach mehrstündigem Stöckchenschnitzen eine Schneide immer noch rasiert! Das soll jetzt kein direkter Vergleich sein, da man mit einem leidlich scharfen Messer immer noch gut entrinden kann, aber damit an einer Tomatenhaut verzweifelt! :D

Trotzdem hat mich die Wirkung und der Einfluss auf die Standzeit, von einem flach angesetzten Winkel, gegen einen frontalen Schnitt etwas überrascht!

Gruß, güNef
 
Moin güNef,

so hat jeder was Eigenes, über das er sich wundert :). Daß niedrig legierte Lowtech-Kohlenstoffstahlklingen lange und ohne Ausfallerscheinungen schnitzen, wundert MICH z.B. überhaupt nicht. Weil ich das seit eh und je betreibe. Auch Hightechklingen machen ihre Sache in der Regel recht gut. Die eine mehr, die andere weniger.

Wenn ich mich entscheiden müßte, wäre klar, daß ich auch zu einer Klinge der Art greifen würde, wie Du das gemacht hast. U. Gerfin hat dazu folgendes gesagt:

„Mit diesem Stahl (Uddeholm 1770) - Du darfst ihn ruhig C 70 oder 1.1620 nennen - haben viele Generationen berufsmäßiger Messermacher Erfahrungen gemacht. Es ist so ziemlich genau der Stahl, aus dem Omas, Uromas und Ururomas rostende Küchenmesser gemacht worden sind. Das machte Sinn und würde auch heute noch Sinn machen, da der Stahl eine Vielzahl wünschenswerter Eigenschaften hat. Positiv hervorzuheben sind hohe Härte, gute Zähigkeit, hohe Elastizität, gute Schärfbarkeit auf feinste Schneiden. Sehr verschleißfest ist er nicht und korrosionsbeständig ist er - wie jeder anständige Werkzeugstahl- überhaupt nicht.
Freundliche Grüße
U. Gerfin“

Mir ging es bei meiner Kaufentscheidung nicht darum, herauszufinden, wie lange das Para Mili nun im Vergleich zu meinen anderen Messerchen schnitzt, sondern, ob die Klinge Belastungen anderer Art als Geradeausschneiden unbeschadet hinnehmen würde. Ich war sehr skeptisch. Doch zu meinem großen Erstaunen verhält sich der Stahl bei hoher Schärfe und angenehm kleinem Schneidenwinkel - bis auf die ersten, sich nicht wiederholenden Mini-Blessuren - absolut akzeptabel.

Was das Schärfen bei stumpfer Klinge angeht, mache ich mir auch keine ernsthaften Sorgen, da er sehr „entgegenkommend“ auf Keramik reagiert. Bei diesem - auf maximale Schnitthaltigkeit hin getunten - Material hatte ich in mehrfacher Hinsicht (Schärfen und Zähigkeit) mit Ärger gerechnet.

Schauen wir noch einmal, was drin ist in den beiden Stählen:

C70: Carbon: 0,7% Mangan: 0,5% Silicium: 0,3%
CPM S110V: Carbon: 2.8% Chromium: 14.0% Vanadium: 9.0% Niobium (Columbium): 3.5% Molybdenum: 3.5% Cobalt: 2.0%


Gruß R’n‘R
 
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Servus,

Moin güNef,
so hat jeder was Eigenes, über das er sich wundert :). Daß niedrig legierte Lowtech-Kohlenstoffstahlklingen lange und ohne Ausfallerscheinungen schnitzen, wundert MICH z.B. überhaupt nicht.


ich scheine High-Tech-Stähle einfach zu überschätzen und ja, da hast du recht, so mit Bedacht auf den Vergleich von Schärfeverlust zwischen Stöckchen und Schneidbrett hab ich nie geachtet, da bist du mir Legionen von Hölzern voraus, daher sind für dich deine Hölzer deine Orientierung zur Unterscheidung der Stahl & Schliffeigenschaften! Macht ja Sinn, lässt sich nur nicht auf ein Schneidbrett übertragen, wovon ich so nicht ausgegangen bin! Bei mir dient eben das Schneidbrett als Orientierung.

Wenn ich mich entscheiden müßte, wäre klar, daß ich auch zu einer Klinge der Art greifen würde, wie Du das gemacht hast. U. Gerfin hat dazu folgendes gesagt:


Meinen "Gerfin" hab ich auch gelesen, noch bevor ich mir [URL="http://www.messerforum.net/showthread.php?133255-Grohmann-Boat-Knife-Umbau&p=1029711&viewfull=1#post1029711"]mein C-70 Grohmann
gekauft habe! ;)

Gerfin, Landes, Archim, Koraat, Günter und noch einige andere hier, sind meine "Nachschlagquellen", oft noch bevor ich eine Stahlwahl treffe! :hehe:

Gruß, güNef
 
Letztlich ist es ja auch scheinbar egal, wo man seine Erfahrungen sammelt - an Hölzchen und Stöckchen oder auf dem Brett. Denn mein Lieblingsstahl ist nach erfreulichem Schnipseln und Schärfen mit den Messerchen von Daniel Boll, Attila und Thomas Froberg der wolframlegierte Kohlenstoffstahl 1.2442.

Was die Klingen, teils nagelgängig, mittlerweile ausgehalten haben, das ist wirklich Grund zur Freude. In der Küche scheint sich dieses feine Zeug ja derweil auch durchzusetzen. Der Kreis schließt sich :love_heart: …

Gruß R’n‘R
 
Moin zusammen,

nach längerer Zeit nochmal ein paar Worte zum Blauen Wunder. Es hat sich mittlerweile bei mir zu einem meiner favorisierten - wenn nicht DEM - Spyder gemausert. So'n Para Military ist einfach ein zweckmäßiges Gerät. Insbesondere dann, wenn es so angenehme Eigenschaften aufweist, wie mit der S110V-Klinge. Und daran hat sich nichts geändert, was Schneideigenschaften, Standzeit und Schärfbarkeit angeht.

Wenn es jetzt noch Carbonstahl wäre. M4 beispielsweise :beguiled: :fat: :greedy_dollars: ....

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Aus sunny Monte Gordo

R'n'R
 

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Ahoi,
der Thread läuft ja schon ne Weile und ich habe ihn verfolgt.

Schön anzuschauen, diese Spinne-
bei dem ganzen Wirbel um das Spyderco für den deutschen Markt ist es doch toll, dass Sal G. hier schon ein Foren-Messer gemacht hat-
das Spyderco Para Military 2 Dark Blue CPM S110V in Messer-Foren-Blau:super:

Schönen Abend
Excalibur
 
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