Last Blade Standing - Spyderco Para Military 2 Dark Blue CPM S110V ...

Rock'n'Roll

MF Ehrenmitglied
Messages
5,874
“But holy smokes, S110 at 61-62 Rc is a monster.

Bladeforums


Boas,

es hatte geregnet. Und wir hatten zum länger nicht mehr ausgeführten Para Mili 2 gegriffen. Wieder mal festgestellt, was für ein ordentliches Messer das doch ist und - daß alte Liebe nicht rostet ;) … Das Para Mili 2 ziehen wir nach ausgiebigem Vergleich dem Caly 3.5 vor. Es ist imho das ausgereiftere und stabilere Messer. Trotzdem nicht zu groß oder schwer (109 Gramm). Auch der Compression Lock hat was. Das Para Mili ist bedienungsfreundlicher …

Und irgendwie ist es für uns das Spydie schlechthin. Mit den Initialen von Sal und Eric Glesser auf der Klinge. Was uns an unserem Caly 3.5 natürlich sehr gut gefällt, ist der Aogami Super Blue, aber davon mal abgesehen, geht das Para Mili 2 in Führung. Eine ballige Klinge aus 1.2442 oder 80CrV2 würde ihm gut zu Gesicht stehen :p

Die Frage tauchte auf im Forum, ob es ein Para Mili auch in Blau gibt. Gibt es und wir haben uns situationsbedingt ausführlicher damit beschäftigt. Die Glessers hatten ein kleines Monster aufgelegt mit Klinge aus CPM S110V. Den Farbmixer angeworfen und der G10-Schale ein dunkles Purpurblau verpaßt - in den Foren alsbald "Blurple" genannt. Originalton Sal: “Custom made dark blue color in G-10.”


Nicht als Sprint Run sondern als Standardvariante hat es das Licht der Welt erblickt. Für die ganz „Harten“ :black_eyed:. Denen S30V nicht ausreicht. Oder S35VN. Weil sie schneiden wollen. Immer nur schneiden ...

Nee nee, hätten wir nicht gedacht, daß es so weit kommen würde. Und wir - als Freunde der zähen balligen Klinge - uns hier und heute noch für S110V (und Flachschliff) interessieren würden. Aber dieses Blau!!! “Isn´t dark blue the best urban camo while wearing jeans?” :cool:

Wir mußten immer wieder nachsehen, als ein Exemplar im Forum angeboten wurde. Keiner wollte es. Vielleicht sollten wir es nehmen, haben wir am Ende gedacht. Vorsorglich - falls wir mal unserer derzeitigen meditativen Übungen überdrüssig werden sollten. Und morgens bei Augusto von Stöckchen-Schnitzen zu Manila-Tau-Schneiden überwechseln würden …

Da räumt S110V ja mächtig was weg. Sind sich Ankerson und Phil Wilson jedenfalls einig. Unsere neuen Stahlberater nach Dr. Wako aka virtuovice. Und im übrigen ist es ja auch ein erhebendes Gefühl, Messer mit Klingen aus Stahl im Fundus zu haben, den Großvater noch nicht hatte.

Obwohl wir an harten Hunden eigentlich gar keinen wirklichen Bedarf haben. Denn wir sind ausgestattet. Bis an die Zähne. Dachten wir. Haben wir doch S30V, M390 und ZDP-189 „auf Lager“. Doch als wir uns mal in Ruhe mit Ankersons langjährig geführtem 5/8“-Manila-Rope-Contest beschäftigt haben, mußten wir zerknirscht einräumen: „Weicheier das alles - wir müssen dringend was tun !“ :eek:


Und - wie sieht es aus, das „Blaue Wunder“??

Na blau! Das steht schon mal fest. Ansonsten kann noch als gesichert angesehen werden, daß Vater und Sohn Glesser alles gegeben haben. Denn Fertigungsqualität und Funktionalität sind überragend. Perfekt und ohne jeden Makel. Dazu kommt das Biest knackrasurscharf aus der Box. Die Haare spritzen vom Arm.

Wir haben ja bisher kaum eine Gelegenheit ausgelassen, das Techno über den Klee zu loben, was die Qualität angeht und waren schon soweit, zu behaupten, daß die besten Spydies mittlerweile wohl in Taiwan gefertigt werden. Dieses Para Mili 2 zeigt nachdrücklich, daß die Amerikaner sich nicht verstecken müssen. Respekt!!

Ein erster Blick auf die Fase läßt einen mit der Zunge schnalzen. Der erste Schnitt verheißt Vergnügen. Als unbedingte Fans des balligen Schliffs - die wir sind und bleiben - haben wir gegen DIESE Klinge dennoch nichts einzuwenden. Der Gesamt-Schneidenwinkel von 30 Grad und die anliegende Schärfe in Verbindung mit der sich kontinuierlich zur Spitze hin verschlankenden Klinge (distal tapered blade) macht das Messerchen zu einem coolen Slicer.

Mit 3,7 mm solide in Griffnähe und zunehmend filigran zur Spitze hin. Dieser erfreuliche Gesamtzustand - und das ist ja das eigentlich Besondere am „Blauen Wunder“ - sollte eine beachtliche Weile anhalten ohne Nachzuschärfen. Das galt es zu prüfen. Wir haben mit dem Messer seit Eintreffen hier in Monte Gordo am 4. Mai immer wieder mal bissi geschnitzt. Aber es rasiert immer noch. Und rasiert. Und rasiert. Und rasiert ………

Offensichtlich können wir im Rahmen dieses Reviews aktuell keine erschöpfende Auskunft über die Schnitthaltigkeit geben. Der Stahl hat es aber auch in sich: Carbon: 2.8% Chromium: 14.0% Vanadium: 9.0% Niobium (Columbium): 3.5% Molybdenum: 3.5% Cobalt: 2.0%!!!

Time will show it. Was wir allerdings können - und das war letztlich auch wesentliche Entscheidungsgrundlage für den Erwerb des Messers - wir können verweisen auf Ankersons Manila-Rope-Contest. Und auf die Erfahrungen von Phil Wilson. Was wir im folgenden gerne tun.


Ankersons Manila Rope Contest

Seit 2010 hat er - ständig aktualisierend bis heute, letzter Update April 2016 - bekannte Stähle einem Schnitthaltigkeitstest unterzogen, der grob zusammengefaßt etwa so aussieht: Manila Rope wird solange auf einem auf einer Waage liegenden Holzbrett geschnitten, bis - ausgehend von einem anfangs erforderlichen Druck/Gewicht von etwa 15 Pfund - ein solcher von 20 Pfund für den Schnitt erforderlich ist.

Während unser „Superstahl“ M390 (60-62 HRC) es auf solide 400 Schnitte bringt, ZDP-189 mit 65 HRC sogar 420 auf die Reihe kriegt, schafft S30V mit 60 HRC des Military nur 300 Cuts.

Das Sebenza 25 mit S35VN schafft 320, beim Darrin Sanders Custom mit gleicher Klinge - aber 62-62,5 HRC - sind es immerhin 760. Das Manix 2 mit S110V (62 HRC) schafft 1120 Cuts. Last Blade Standing :irre:

Kein wissenschaftlicher Test sicherlich. Aber ein Anhaltspunkt.


Phil Wilson …

Außer Konkurrenz - wenn man so sagen will - rangieren die Klingen von Phil Wilson. Er reizt die erreichbare Härte aus und seine Messer - Coyote Meadow CPM 10V (64.5 RC) und Bow River CPM S125V (62.5 RC) erreichten 2400 und 2340 Cuts in Ankersons Contest.

Wilson selbst hat jahrelange Erfahrung mit insbesondere S30V, S90V, CPM 154 sowie S125V und 10V. Und umfangreiche Tests mit Manila Rope und Feldtests durchgeführt. Er sagt dazu im Jahr 2009:

„My best ever performing knife based on cutting manila rope is a CPM S125V Silver Peak (5-inch drop point). Hardness is RC 65/66.”

Und in der Folge - als er entsprechende Erfahrung mit S110V gesammelt hatte:

„I did get a sample piece of CPM S110V to try out. Heat treat is about the same as CPM 10V, CPM S90V and CPM 125V. I got an as finished hardness of 63/64 with the first attempt. The test blade is a 4.5 inch drop point made in the Bow River design. Initial cutting tests show that this one is in the same category as CPM 125V and CPM 10V. This is very encouraging since there was no evidence of edge chipping with light to medium slicing work on rope and whittling pine. ……..
I have done extensive testing comparing this steel to CPM 10V and find that at similar hardness they are in the same category. It has more than replaced CPM S125 since it is easier to work with and has comparable performance.

Phil”


Soweit scheinen wir alles richtig gemacht zu haben. Wenngleich uns Manila Rope herzlich egal ist. Und „ewige“ Schnitthaltigkeit wenig beeindruckt. Leicht erreichbare hohe Schärfe und feine Schneide - gepaart mit ordentlicher Zähigkeit und akzeptabler Schnitthaltigkeit - sind uns wichtiger.

Gegen die anliegende Schärfe des Blue Para 2 gibt es aber nichts einzuwenden. Was deren „leichte“ Erreichbarkeit angeht, werden wir sehen. Wir hatten bisher noch nicht das Vergnügen. Aber wir sind guten Mutes. Ankerson hat zum Schärfen folgendes Statement abgegeben:

“CPM S110V, I have a lot of experience with that steel and I use it everyday in kitchen in a custom fixed blade. It will take a very fine edge as it is pretty fine grained and clean, but with the wear resistance it will take most people more time to sharpen than steels like S30V. I find ceramic works excellent touching up S110V back to a screaming sharp edge in seconds, I keep my knives I use in the kitchen very sharp, usually sharp enough to drop through (Cut) a paper towel length wise without tearing, and that's not a polished edge either. Try it if you don't think that's sharp...... And that's off a Spyderco Professional Medium File (Ceramic), same as the Medium Sharpmaker rod for the most part."


Wir fühlen uns mit dem Sinter-Rubin bestens ausgestattet. Und irgendwie werden wir den Verdacht nicht los, daß die Klinge dieses schöne Para den Weg des Irdischen gehen könnte und am Ende mit einem Flachschliff ballig auf Null dasteht. Die Shaptons werden es schon richten :eagerness: …

Wieso wir das Para 110V denn überhaupt genommen haben? Nun, Neu- und Wißbegierde was den Stahl anbetrifft. Als Kontrastprogramm zum 3V. Mal sehen, was geht. Wie sich die beiden Extreme in der Anwendung unterscheiden. Prone to chipping? Sensibel wie S30V oder CTS-XHP? Learning by doing. Und dann dieses Blau :steirer:


Das Spyderco Para Military 2 Dark Blue CPM S110V

Crucible CPM S110V: C: 2,8 Cr: 15,25 Mo: 2,25 V: 9,0 Nb: 3,0 Co: 2,5 (27 % Carbide Volume)

Gesamtlänge geöffnet: 209 mm
Länge geschlossen: 122 mm
Klingenlänge: 87 mm (80 mm scharf, die Schneidfase entlang gemessen)
Klingenstärke: 3,68 mm, am Logo noch 3,3 mm, dann kontinuierlich abnehmend (distal tapered blade), 1 cm vor der Spitze noch 1,3 mm
Klingenhöhe: 31,9 mm max., zur Spitze hin auf Null zulaufend
Klingenmaterial: Crucible CPM S110V (+/-62 HRC)
Klingen-Design: Clip Point, Jimpings am Klingenrücken und am Fuß des Ricasso, Flachschliff mit V-Fase, Gesamtschneidenwinkel 30 Grad, dezent quersatiniert
Arretierung: Compression Lock
Griffhöhe: zwischen max. 29 über 22 (vorne), 28 über 24,5 (Mitte) und 24,5 mm (hinten)
Griffstärke: 11,45 mm
Griffstärke mit Clip: 16,6 mm max.
Griffmaterial: „Blurple“ G-10
Clip: 4fach montierbar
Achsschraube: Torx T10
3 Clipschrauben: Torx T6
2 Griffschrauben je Seite: Torx T8
Stoppin und 1 Stand Off am Klingenrücken von 5 mm, Stand Off am Griffende (Lanyard Hole) 9,4 mm
Washer: Bronze
Spyderhole: 14 mm
Gewicht: 109 Gramm
Lanyardhole: 6,3 mm
Produktionsdatum: KO = 11/15


Holy Smokes …

01 DSC07471.jpg 02 DSC06218.jpg 03 DSC06212.jpg 04 DSC06248.jpg 05 DSC07314.jpg 06 DSC07318.jpg 07 DSC06217.jpg 08 DSC07573.jpg 09 DSC07669.jpg 10 DSC07715.jpg

11 DSC07476.jpg 12 DSC07483.jpg 13 DSC07486.jpg 14 DSC06089.jpg 15 DSC06239.jpg 16 DSC07542.jpg 17 DSC07703.jpg 18 DSC07726.jpg 19 DSC07578.jpg 20 DSC07721.jpg


Die Jukebox mit Bob Dylan - “Tangled Up In Blue


Aus sunny Monte Gordo

Johnny & R’n’R
 
Last edited:
Boas,

zwischen dem Para Mili 2 alter Schule mit der S30V-Klinge und dem S110V-Monster besteht im übrigen außer Stahl und Farbe kein Unterschied. Alles wie gehabt :) ...

DSC06281.jpg DSC06284.jpg DSC06286.jpg DSC06289.jpg DSC06291.jpg DSC06292.jpg


R'n'R
 
Danke für Deinen (gewohnt) kurzweiligen Bericht - lese ich immer wieder sehr gerne.
Mit einem Para 2 kann man definitiv nix verkehrt machen, ich liebe das Teil ebenfalls sehr. Ich bin mal gespannt auf Deine Langzeiterfahrung mit diesem Monsterstahl, vielleicht gesellt sich ja dann noch ein Brüderchen zu meinem aus S30V und Camo Schalen.
 
Moin zusammen,

so unterschiedlich diese vier Messerchen sind, so sehr mögen wir sie. Jedes auf seine Art. Jeremy Robertsons El Patron, das zähe Titan-Monster mit der „unzerstörbaren“ fetten Klinge aus fett balligem CPM 3V, Red Rock, einen der Haslauer-Rocker - mit 4 mm hohlgeschliffenem SB1 ebenfalls ein Biest. Unser neues blaues Para Mili mit „endlos“ schneidendem flachgeschliffenem CPM S110V. Und Daniel Bolls Padouk Klapper mit der fabelhaften schlank balligen Klinge aus 1.2442.

Je nach Lust und Laune stecken wir das eine oder/und andere in die Tasche. Probieren es/sie aus. Stellen die Eigenheiten bzw. Unterschiede fest. Genießen den Schnitt. Machen ein paar Bilder und berichten darüber :)

attachment.php


attachment.php


attachment.php




Aus sunny Monte Gordo

Johnny & R'n'R
 

Attachments

  • DSC07752.jpg
    DSC07752.jpg
    182.2 KB · Views: 3,774
  • DSC07754.jpg
    DSC07754.jpg
    176.1 KB · Views: 3,721
  • DSC07753.jpg
    DSC07753.jpg
    162 KB · Views: 3,709
Last edited:
Moin,

danke für die wie immer schön bebilderte Vorstellung. Das Messer hat auch meine Aufmerksamkeit, gehört mein schwarzes Para2 doch zu einem meiner Lieblingsfolder überhaupt. Solltest du die Klinge tatsächlich ballig umschleifen wäre ich gespannt auf die Erfahrungen mit dem Stahl und das Ergebnis :super:


Gruß, Gabriel
 
Liebe Interessenten,

was die Erfahrungen anbetrifft bezüglich Schneidkantenstabilität, Schärfbarkeit und gegebenenfalls auch Schleifbarkeit, wird es wohl noch ein Weilchen dauern diesmal ;)

Haben wir doch heute anstelle des eher moderaten Holzes mal einen üblen Knüppel mit knallharten Verästelungen „beschnitten“. Das Dings rasiert aber immer noch. Nicht der kleinste optische Anschein einer Macke. Null Ruckeln auf dem Daumennagel. Wir arbeiten daran :p

Beim „El Patron“ sah die Sache anders aus, da Jeremy Robertson ihn mit einer „Sicherheitsgeometrie“ versehen hatte und er weder vernünftig quer durch Papier schob noch sich durch Stroppen schärfen ließ. Sowas nehmen wir einfach nicht mehr hin.

Beim blauen Para besteht aber aktuell überhaupt kein Grund etwas zu unternehmen, da es sauscharf ist, fabelhaft schneidet und bisher keinerlei Ermüdungserscheinungen zeigt. Wenn es nicht mehr rasiert, werden wir mal sehen. Und wenn sich dann Abgründe auftun, werden wir ihm konsequent auf den Leib rücken. Dann werden wir ballig :steirer:

Also Geduld oder einfach zulangen. Was wir bisher gesehen haben, ist schon mal nicht von schlechten Eltern!!!

Hier nochmal explizit die beiden Extremlinge im Bild - His Toughness El Patron CPM 3V und His Wear Resistanceness Para Mili 2 Dark Blue CPM S110V ….

01 DSC07766.jpg 02 DSC07764.jpg 03 DSC07760.jpg 04 DSC07757.jpg


Aus hot and sunny Monte Gordo

Johnny & R’n’R
 
Boas,

wir haben nochmal etwas zugelegt und ruppiges Zeug geschnitten. Und zwar vergleichsweise mit dem blauen Para Mili 2 und unserem gepimpten Caly 3.5 mit Carbonschalen und Aogami-Super-Blue-Klinge. Um noch einmal etwas konkreter herauszuarbeiten, ob und warum uns dieses Para alles in allem tatsächlich besser liegt als das Caly 3.5.

Das Para liegt etwas besser, fülliger (11,45 vs. 9,25 mm) bei gestreckterem Griff in der Hand und vermittelt gleichzeitig mehr Solidität. Die Handlage ist insgesamt entspannter. Durch die 3,7 mm Klinge ist der Druck auf den Daumen geringer bei kraftvollen Schnitten als bei den 3 mm des Caly.

Das G-10 ist griffiger als die Carbonschalen, während diese deutlich eleganter sind. Überhaupt ist die blaue Farbe des S110V-Modells gewöhnungsbedürftig. Das Para ist offen und leicht zu säubern. Im Ernstfall unter den Wasserkran, kurz abtrocknen und dann in die Sonne. Das Caly 3.5 ist geschlossen am Rücken und sollte im Ernstfall auseinander, da sonst die Carbonklinge gefährdet ist.

Der Compression Lock des Para ist komfortabler und schneller. Während man beim Caly 3.5 umgreifen muß, um die Klinge zu schließen, fällt sie beim Para durch einfaches Drücken auf den Taster schlicht in ihre Endstellung. Bei unseren beiden jedenfalls …

Das Caly 3.5 hat den schönen Deep-Carry-Drahtclip (links und rechts montierbar). Dafür hat das Para vier Montagemöglichkeiten für jeden Geschmack. Die 23 Gramm Gewichtsunterschied bemerkt man nur, wenn man gleichzeitig beide Messer in die Hand nimmt und abwägt. Der Größenunterschied ist für uns ebenfalls unerheblich. Beide lassen sich gut als EDC tragen.

Die S110V-Klinge ist rostträge und schneidet „ohne Ende“. Die Aogami-Super-Blue-Klinge des Caly 3.5 ist ein Gourmet-Eisen, dafür korrosionsanfällig. Die Patina kommt gut. Das Schärfen der Carbonklinge ist ein Vergnügen, beim S110V ist davon nicht wirklich auszugehen. Noch rasiert das Para :p

Die erreichbare Schärfe ist gefühlt bei beiden Messerchen top. Beide spalten Haare. Das Para OTB …

Zum Schnitzen und dauerhaften - insbesondere kraftvollen - Gebrauch geht unser blaues Para zum jetzigen Zeitpunkt auf die Pole Position. Und wir lieben unser gepimptes Caly 3.5 :love-struck: …

01 DSC07774.jpg 02 DSC07775.jpg 03 DSC07776.jpg 04 DSC07781.jpg 05 DSC07777.jpg


Bom fim de semana

Johnny & R’n‘R
 

Attachments

  • 01 DSC07774.jpg
    01 DSC07774.jpg
    166.4 KB · Views: 139
Servus,

Die Aogami-Super-Blue-Klinge des Caly 3.5 ist ein Gourmet-Eisen, dafür korrosionsanfällig. Die Patina kommt gut. Das Schärfen der Carbonklinge ist ein Vergnügen, beim S110V ist davon nicht wirklich auszugehen.

eine dreifach so hohe Schnittleistung wie ZDP-189! :staun: Als C-Stahl verwöhntes Weichei, würde ich um den S110V einen großen Bogen machen! :D

Der Grund ist simpel. Die Schneide schneidet gefühlt ewig und das ist der Zweck, bricht die Schärfe aber irgendwann mal ein, frage ich mich in welcher Art und Weise? Verliert sie linear oder in einer zuerst flachen und dann steilen Kurve und wo ist dann der Punkt, dass ich sie noch erwische, bevor ich mir einen Wolf schleife. ;)

Du wirst berichten, weil ein ständig prophylaktisches Scharfhalten aus "Angst" vor einer harten Schleiferei ja den Sinn einer enormen Standzeit ad absurdum führen würde! Zum Glück hast du dir reichlich Erfahrung "erschliffen", von daher wird es zwar eine Weile dauern bin du genaueres über die Stahleigenschaften sagen kannst, aber Geduld bringe ich ja reichlich mit!

Ein Para Military 2 hab ich übrigens auch immer noch, Cuscadi gepimpt, ein Folder der bleibt.......:super:


Gruß, güNef
 
Moin güNef,

das trifft es wohl. Und ich führe mich hier ja schon eine Weile selbst ad absurdum, weil ich gewöhnlich meine Messer durch reglmäßiges Abziehen rasurscharf zu halten pflege. Immer wieder mal checken, stroppen und gut :)!

Beim Dauerschneide-Para lasse ich das erst mal aus Wißbegierde sein. Das ist ja auch noch nichts Außergewöhnliches. Absurd wird es erst später, wenn ich weiß, wie die Klinge reagiert und wie ich sie am besten wieder scharf kriege. Denn das wäre wirklich echter Quark, sie dann noch ständig zu stroppen - wozu zum Deibel hätte ich denn dann eine Wear-Resistance-Queen an Bord.

Bin wirklich sehr gespannt, wie das Messerchen, ich und meine Gewohnheiten sich arrangieren werden. Ist wahrscheinlich am Ende das EDC für den einwöchigen Askese-Ausflug zu Fuß ohne Rucksack durchs Alentejo. Für irgendwas musses ja gut sein!!

Dein Para habe ich noch in guter Erinnerung, Farbenprächtig!! Habe mein Para übrigens doch gerade geschärft. Mit der Bildbearbeitungssoftware :steirer:

attachment.php



Gruß R’n‘R
 

Attachments

  • DSC07430.jpg
    DSC07430.jpg
    193.4 KB · Views: 3,636
++++Eilmeldung ++++

Wir haben einen „Erfolg“ zu vermelden: Zwei Micro-Chips nach einem Hundespaziergang von 20 Minuten nebst Blue Para und diesem kleinen Übelhölzchen. Rasurschärfe liegt nach wie vor an. Papierkurven 1A! Aber es ruckelt. Und schon isse hin, die Superduper-S110V-Monsterklinge :glgl:

Prone to chipping!!

attachment.php


attachment.php


attachment.php


Die leicht eingeschränkte Bildqualität bitten wir zu entschuldigen: 12-Volt-LED-Funzel ...


Gut’s Nächtle

Johnny & R’n‘R
 

Attachments

  • 01 DSC07801.jpg
    01 DSC07801.jpg
    169.4 KB · Views: 3,584
  • 02 DSC07787.jpg
    02 DSC07787.jpg
    166.4 KB · Views: 3,549
  • 03 DSC07795 b.jpg
    03 DSC07795 b.jpg
    180.8 KB · Views: 3,568
+++Nicht zu fassen+++

Es hat uns keine Ruhe gelassen. Sinter von der Wand und je Seite der Klinge 5 Züge. Ruckler weg. Klinge schneidet kein Papier mehr. Sinter kommt auch nicht bis in die Ecken am Ricasso, weil er rund ist. Sofort fiel uns Ankerson ein. Er hatte die Keramiken des Sharpmaker gelobt.

Raus mit den weißen Steinen aus dem Kasten, rein bei 30 Grad mit den spitzen Ecken zur Klinge. In aller Ruhe senkrecht 5 Züge links, 5 Züge rechts, 5 Züge links, 5 Züge rechts: Die Klinge fliegt durch Papier in beliebigen Kurven. Die Haare spritzen durch die Gegend, die Chips sind weg. Die Klinge ist minnigens so scharf wie zuvor. S110V ist rehabilitiert. Der Sharpmaker auch. Die weißen Keramiken jedenfalls :p

Nicht zu fassen das. Wirklich nicht …

attachment.php



Johnny & R’n‘R
 

Attachments

  • DSC07802.jpg
    DSC07802.jpg
    165.6 KB · Views: 3,564
Moin zusammen,

bin immer noch überrascht! Und natürlich sehr erfreut, daß sich der Deal als äußerst interessant herausstellt. Bis jetzt jedenfalls. Hat doch das „Blaue Wunder“ - es darf diesen Namen ohne Anführungszeichen tragen, wenn das so weitergeht :p - tagelang Holz geschnitten, ohne seine Rasureigenschaft aufzugeben. Erstens.

Und sich zweitens nach dem Micro-Chipping als absolut unproblematisch beim Schärfen gezeigt. Trotz „Monsterstahl“, der dreimal so lange Seilchen schneidet wie ZDP-189. Und ZDP ist beim Schärfen imho ein Widerling. Zwar schafft mein Caly 3.5 ZDP mittlerweile auch den Hanging Hair - aber das war ein langer Weg.

Beim blauen Para war die durch erstes grobes Abziehen auf dem Sinter verschwundene Papierschneide-Eigenschaft nach den insgesamt 10 Zügen je Seite auf der weißen Sharpmaker-Keramik wieder aufs Feinste hergestellt. Und es rasiert wie der Deibel. Damit war nicht im entferntesten zu rechnen.

Allerdings haben ja auch Ankerson und Phil Wilson von der unproblematischen Beschaffenheit und Bearbeitbarkeit des S110V gesprochen. Was das Chippen angeht, kennen wir das ja vom S30V wie z.B. auch vom CTS-XHP. Insbesondere bei neuen Klingen hatten wir schon mehrfach das Vergnügen. Allerdings legt sich das dann manchmal - wenn das schlechte Fleisch weg ist. Mal sehen, wie S110V sich da verhält.

Werde die Klinge zunächst mal so belassen wie sie ist. Und weiterschneiden. An den krumpeligen Stöckchen, die es ihm gestern innerhalb eines Tages in zusammen maximal eineinhalb Stunden Schnitzerei besorgt haben. In Kürze wissen wir mehr. Sollte das mit dem Chipping weitergehen, tendiere ich zu balliger Fase. Was nach den Erfahrungen vom gestrigen Abend kein Problem sein dürfte.

Und - was beim Schärfen noch überraschend angenehm auffiel, war der Response, den der Stahl beim Kontakt mit dem Schleifmedium abgibt. Wirklich spannendes Material :)


Oben im Bild das krumpelige Hölzchen war der "Übeltäter"

attachment.php



Aktuell nach einem leichten Zug über Arm oder Oberschenkel ...

attachment.php



Johnny & R’n‘R
 

Attachments

  • DSC07811.jpg
    DSC07811.jpg
    161.6 KB · Views: 3,503
  • DSC07822.jpg
    DSC07822.jpg
    163.7 KB · Views: 3,664
Last edited:
Moin Peter,

Mal wieder mit großem Interesse gelesen, das Review des allseits bekannten Para 2, hier mal mit dem nicht üblichen Klingenstahl.
Interessant, wie sich die Messeroptik alleine durch die andere Farbe der Griffschalen ändert.
Das Para 2 ist ja eh schon nicht geeignet, Messerunkundige zu erschrecken, mit den blauen Griffschalen wirkt es sehr zivilisationstauglich.
Ein Grund mehr, es als edc mitführen zu können.

Das der recht exotische Klingenstahl sich dann, mit den richtigen Mitteln, so einfach schärfen lässt, klasse.
Für jemanden, der nicht so ein umfangreiches Schärfequipment verfügt, wäre es dann schon schwieriger gewesen.

Gruß, Olli
 
Moin zusammen,

weiterschneiden ist ein guter Rat! Bei uns aber nicht zwingend erforderlich. Mehr ist nämlich einfach nicht drin. Wir kommen ja so schon zu nix „Vernünftigem“ mehr :p

Und so kam es auch, wie es täglich kommt. Para 2, Übelhölzer, Augusto. Bei oberbrilliantem Wetter haben wir geschlagene zwei Stunden das Messerchen gequält. Es hat sich an in der Sonne gedörrten und völlig ausgetrockneten Stöckchen mit wunderbar verkrusteter Rinde abarbeiten müssen. Den gleichen wie gestern. Um die Astfortsätze rum, bissi hebeln dabei, einige ganz wegschneiden - scheibchenweise. Uns war ganz mulmig am Ende.

Im Roadhouse Check-Up: Optischer Eindruck im prallen Sonnenlicht 1A. Null Ruckler auf dem Daumennagel. Papierkurven-Rallye. Beinhaar-Schneise …. Es hat sich am hocherfreulichen Ergebnis vom gestrigen Abend absolut nichts geändert. Langsam entwickeln wir echte Zuneigung zu diesem Zeug. Nach dem fabelhaften CPM 3V scheinbar noch ein gelungenes Produkt aus Amerika. Wir werden sehen ….

Und Olli - was das Schärf-Equipment angeht, reicht hier wohl der Sharpmaker zum Glücklichsein aus. Wir haben noch vergessen, daß wir gestern nach dem Schärfen und Prüfen der Klinge ein paar wenige abschließende Züge über 4.000er und 6.000er Micro Mesh mit der Klinge durchgeführt haben. Gefühlt war der Schnitt in Papier anschließend noch etwas schärfer.

Was auf jeden Fall bedeutet, daß Klingengeometrie und Schneidenwinkel sich zum Stroppen eignen. Und damit die Klinge bei gelegentlichem Abzug auf Mesh "en passant" schön knackscharf gehalten werden kann. Und so soll es sein! Wäre die Eignung nicht gegeben, hätte sich sofort eine Verschlechterung beim Schnitt gezeigt. Das kennen wir von anderen Klingen zur Genüge. Und führt dann mittlerweile bei uns zu balligem Umschleifen. Hier bisher echt nicht nötig :)


Hölzchen von heute ...

01 DSC07873.jpg 02 DSC07884.jpg 03 DSC07886.jpg 04 DSC07888.jpg


Das Para auf einem Haufen der berüchtigten Monte-Gordo-Taue :glgl:

05 DSC07853.jpg 06 DSC07856.jpg


Johnny & R’n‘R
 
Last edited:
Boa tarde,

in Anbetracht des herrlichen Wetters haben wir uns am Nachmittag nochmal auf den Weg zum Strand gemacht. Bei Augusto war der sprichwörtliche Bär los. Also haben wir uns seitwärts neben der Kneipe der Fischer-Kooperative in den Sand gesetzt und einen Galão getrunken. Mit Messerchen und Stöckchen …

Den Tisch fanden wir ausgesprochen passend, wie überhaupt die Umgebung. Blauer Himmel, blaues Meer, blaue Kneipe nebenan, blaue Fischer, lila Tisch. Irgendwie blurple :drunk: …


Früher

DSC07898.jpg DSC07900.jpg DSC07903.jpg

Später

DSC07922.jpg


Am erlesenen Gesamt-Zustand des Messerchens hat sich noch nix wieder geändert :)!


Johnny & R’n‘R
 
Moin zusammen,

wir hatten ja im Verlauf dieses Reviews Para Mili 2 und Caly 3.5 gegenübergestellt. Für die folgenden Bilder haben wir für einen schlichten Größenvergleich ein paar von unseren Spydies in verschiedenen Kombinationen auf’s Brett gepackt. Auf dem letzten Bild von links nach rechts

Titan Military - CPM S30V
Para Military 2 - CPM S110V
Stretch - Aogami Super Blue
Caly 3.5 - Aogami Super Blue
Native 5 - CPM S35VN
Techno - CTS-XHP


:) :fat: :drunk: …

01 DSC07684.jpg 02 DSC07685.jpg 03 DSC06294.jpg 04 DSC06295.jpg 05 DSC06296.jpg 06 DSC06297.jpg 07 DSC06298.jpg 08 DSC06300.jpg 09 DSC06304.jpg 10 DSC06303.jpg

11 DSC07630.jpg 12 DSC07623.jpg 13 DSC07624.jpg 14 DSC07626.jpg 15 DSC07627.jpg 16 DSC07629.jpg



Johnny & R’n‘R
 
Boa tarde,

weiter geht es. Heute morgen bei Augusto habe ich ein solides und gut durchgetrocknetes Hölzchen gegriffen und das Para Mili darauf losgelassen. Sukzessive runter mit der Verkleidung. Erst die Verästelungen runtergeschnitten, dann grob die Rinde.

Feiner werdend die nächste Lage und am Ende handschmeichelnd poliert. Paar gröbere Stücke abgeschnitten. Zum Abchecken, wie die Klinge so schneidet nach 1 ½ Stunden. Sie schneidet vorzüglich nach wie vor.

Ich habe dann mal auf die Uhr gesehen und gerechnet, wieviel Schnitte die Klinge in der Zeit etwa gemacht hat. Um überhaupt mal eine Vorstellung zu haben. Geschnitten wurden in schneller Folge Rinde, weiche und härtere Partien des Knüppels der Konsistenz von etwa einer durchgetrockneten Kiefer.

10 Schnitte in 10 Sekunden. Macht 60 pro Minute. Das sind dann insgesamt (60 Schnitte x 90 Minuten) etwa 5400 Schnitte. Ziehen wir noch fünf mal Glas mit Faffee hochheben ab und sagen, ich habe manchmal nur halb so schnell geschnitten, dann sind es aber sicher 2000 kleine und größere Schnitte gewesen, die es dauert, bis so ein Holz Handschmeichler ist. In der Art und Weise, wie ich das mache.

Im Roadhouse Klinge feucht gereinigt. Keinerlei Beschädigungen, kein Ruckler, Papierkurven. Das Para Mili rasiert noch :)


Tätigkeitsnachweis ...

01 DSC08042.jpg 02 DSC08049.jpg 03 DSC08057.jpg 04 DSC08061.jpg 05 DSC08064.jpg 06 DSC08067.jpg 07 DSC08068.jpg 08 DSC08072.jpg 09 DSC08185.jpg 10 DSC08082.jpg


R'n'R
 
Servus,

10 Schnitte in 10 Sekunden. Macht 60 pro Minute. Das sind dann insgesamt (60 Schnitte x 90 Minuten) etwa 5400 Schnitte. Ziehen wir noch fünf mal Glas mit Faffee hochheben ab und sagen, ich habe manchmal nur halb so schnell geschnitten, dann sind es aber sicher 2000 kleine und größere Schnitte gewesen, die es dauert, bis so ein Holz Handschmeichler ist. In der Art und Weise, wie ich das mache.

Im Roadhouse Klinge feucht gereinigt. Keinerlei Beschädigungen, kein Ruckler, Papierkurven. Das Para Mili rasiert noch :)

mir waren diese Angaben bis vor kurzem immer etwas suspekt, vor allem das stundenlange Schnitzen mit anschliessender Armrasur, wenn ich das auf die Standzeiten von Küchenmessern mit gleichen Stählen auf deren Gebrauch und Schärfeverlust umgelegt habe! :confused:

Seit ich aber mit meinem umgebauten, dünn und ballig umgeschliffenen Grohmann Boatknife auch das Stöckchenschnitzen für mich entdeckt habe, ist festzustellen, dass der C-70 die Schärfe ebenfalls sehr lange hält und die Schneide keine Spuren zeigt, im Vergleich mit meinen Kochmessern und deren Anwendungsgebiet! :staun:

Es sollte also am Winkel liegen, mit dem die Schneide auf das Holz auftrifft! Beim Schnitzen/Entrinden wird flach ein Span abgehoben, beim Schneiden von Lebensmittel trifft die Schneidenspitze immer frontal auf unnachgiebigem Untergrund und oft mit Impact und einer gewissen Wucht auf dem Brett auf, also eine max. Belastung für die Schneide mit teils dramatischen Unterschieden in der Standzeit bei gleichen Stählen unter unterschiedlichen Bedingungen wie choppen oder entrinden! Etwas anders sollte für das Zerlegen von Kartonagen gültig sein. Der frontale Schnitt gerade von oben nach unten wird vermutlich mehr an Standzeit fressen, als Stöckchenschnitzen, obwohl das trockenen Holz deutlich härter ist! Bei beiden Anwendungen gibt sowohl das Holz (der Span wird abgehoben) oder der Karton nach, es erfolgt eine Trennung, aber in unterschiedlichem "Arbeitswinkel" der Schneide. Ein Schneidbrett wird nicht durchtrennt, es ist unnachgiebig und gerade hier trifft permanent eine hauchdünne Schneidenspitze frontal auf! Die gesamte Energie vom Aufprall (choppen) fängt die Schneidenspitze ab!

Ich müsste das mal ernsthaft testen um eine haltbare Aussage zu treffen, aber es scheint mir plausibel!?

Gruß, güNef
 
Moin güNef,

das sollte im Prinzip richtig sein. Knallt eine Klinge senkrecht auf ein Brett, wird das deutlich eher Spuren hinterlassen, als wenn man einen Span Holz wegschneidet. Aber beim Schnitzen gibt es ja durchaus auch andere Schnitte. Wenn ich z.B. - was ich häufig mache - kleine Astfortsätze in Scheibchen mit waagerechten Schnitten wegschneide und diese eine extrem harte Konsistenz haben (durchgetrocknetes und sonnengehärtetes Harz), belastet das die Schneide erheblich. Wenn ich um Astfortsätze herum z.B. festsitzende Rinde wegschneide, die Klinge dabei um die Ecke schneiden muß - also so etwas wie eine zusätzlich Hebelwirkung entsteht - belastet das die Klinge ebenfalls stark.

Nach meiner Erfahrung halten unterschiedliche Stähle diese Stöckchenschitzerei sehr unterschiedlich lange aus. Einige bekommen Mikroausbrüche. Die wir ja auch hier anfangs gesehen haben. Die aber nun nicht wieder auftauchen. Bisher. Bei anderen Stählen ist das nicht immer so. Ich möchte jetzt hier kein Stahl-Bashing betreiben. Aber es gibt Stähle in meiner Sammlung, die bei der bisherigen Schnitzerei mit diesem Para Mili in deutlich schlechterem Zustand wären. Und da bin ich schon ein wenig beeindruckt, da ich nicht damit gerechnet hatte nach der Zusammensetzung der Klinge ...

Daß Carbonstähle im Durchschnitt eher stabil bleiben als Hightechstähle ist ja keine neue Erkenntnis. Dafür schneiden die Hightechstähle in der Regel länger / bleiben länger scharf. Wenn man immer schön nach Lehrbuch schneidet ...

Gruß R'n'R
 
Last edited:
Boa tarde,

einen habe ich mir noch gegönnt. Einen Tag mit dem blauen Para Mili 2 und toughen Hölzern. Und zeige die hier nochmal. Weil das Messerchen damit erstaunlich gut zurecht kommt. Ohne weitere Ausfallerscheinungen. Es schneidet prima, auch um Ecken, hebelt ein wenig und hält weiter die Schärfe.

Papierkurven und Rasur wie gehabt. Wobei hier ein ganz klein wenig ein Unterschied spürbar war, wenn es darum ging, ein einzelnes Haar auf dem Handrücken wegzuschneiden. Schneise auf dem Oberschenkel ging immer noch problemlos.

Des einen Haars wegen habe ich mir aber doch Sorgen gemacht :p. Und der Klinge zwei ultraleichte Züge über den Sinter gegeben - je Seite einen. Es fiel mir dann wieder ein, daß der ja rund ist. Und nicht in die Ecken vordringt. Und habe schnell noch einmal die weißen Sharpmaker-Keramiken aufgestellt. Zwei links, zwei rechts, zwei links, zwei rechts. Fertig!

Die Klinge ist wieder so sauscharf wie OTB. Wirklich nicht zu fassen …

Weitere Untersuchungen werde ich nicht anstellen. Daß die Klinge endlos Seilchen schneidet, glaube ich Ankerson so. Und Cardboard schnitzeln, dazu fehlt mir echt die Laune. Was ich von einem Messer will, erledigt die S110V-Klinge des Para Mili 2 sehr zufriedenstellend. Bei angenehm kleinem Schneidenwinkel schneidet sie stundenlang ohne Mucken an diversen Hölzern und ist im erforderlichen Fall überraschend zügig wieder rasurscharf.

Wie das aussieht, wenn sie mal richtig stumpf ist, werde ich wohl nicht erfahren. Messer werden bei mir nicht richtig stumpf …

DSC08227.jpg DSC08231.jpg DSC08239.jpg DSC08250.jpg DSC08256.jpg DSC08267.jpg DSC08269.jpg DSC08276.jpg DSC08277.jpg


R’n‘R
 
Back