Einhand Klappmesser verriegelbar gesucht

diak

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Hallo zusammen,
nach laaanger Messerforumabstinenz bin ich auf der Suche nach einem neuen Messer. Die letzten 10? Jahre habe ich einfach nur die Messer benutzt, die ich hatte und hab auch nix vermisst, aber jetzt ist es Zeit für was Neues. Da mich die Zweihandnichtverriegel Geschichten schon im Privatgebrauch irgendwie nerven, soll es für den Gebrauch bei der Arbeit was aus dem Einhandsegment werden.

* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
ja

* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
zwingend einhändig zu öffnender Folder mit Lock, assisted opening okay; kein Backlock

* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Schneidarbeit: Seil, dünnwandige Plastikflaschen, Holz, Essen, etc.; kein Gehebele oder Holzhacken; aber nicht zu fragile Konstruktion
gelegentlicher Kontakt mit klebrigen Flüssigkeiten oder Blut ist nicht ausgeschlossen, sollte also leicht zu reinigen sein

* Von welcher Preisspanne reden wir?
bis 200 €

* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Klingenlänge 8- ca. 10 cm
Gewicht ca. -150g
Klingenstärke -3,5mm

* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Stil eher taktisch-schlicht; Griff G10, FRN, Alu, ...
stonewashed/blackwashed/getigert gefällt mir auch; nix verspieltes

* Welcher Stahl darf es sein?
kein AUS 6, AUS 8 o.Ä.; kein D2; rostfrei und schnitthaltig solls sein

* Klinge und Schliff?
am liebsten Spearpoint oder auch Droppoint, Flachschliff bevorzugt; die Klingenspitze nicht zu stumpf; einseitiger Schliff; kein Wellenschliff

* Linkshänder?
nein

* Bei Klappmessern: Welche Verschlusssysteme kommen in Frage?
nur sicher einhändig zu bedienende Locks, Linerlock ist prima, Framelock und Axis hatte ich noch nicht in der Hand,
Flipper mag ich gerne, Klingenloch geht auch, Daumenpins allein keine Erfahrung

* Bezugsquelle?
egal

Auf der Liste habe ich bereits:
Gerber Sedulo passt irgendwie, Bezugsquelle gesucht
ZT 0357 hier finde ich den Schliff vom Klingenrücken nicht sooo schön; neu oder gebraucht
BM 940 mit Alugriff, Klingenrücken vom Schliff nicht sooo überzeugend, Gesamtpaket okay; gebraucht
Civivi Brazen werd ich mal testen um zu schauen, ob die Kugellager die Arbeit überleben und weil es mir gefällt
Ruike P801 schwarz

Spyderco Paramilitary 2 neu oder gebraucht - ist raus, zu Endura ähnlich, ich will mal was anderes probieren
BM Griptilian bissl langweilig und meinem Endura4 ähnlich, nicht sooo schneidefreudig; neu oder gebraucht - raus, Flachschliff nicht hoch genug
BM Bugout (eigentlich die perfekte Klingenform) - ist raus wegen der Kante am Klingenrücken in geschlossenem Zustand, kenn ich von Manly, mag ich nicht
Spydero Military (das schreit mich schon seit 15 Jahren an, ich solle es endlich kaufen) dem Endura aber auch sehr ähnlich und Clipeingeschränkt

Spyderco Amalgam wieder die Klinge, die mich anlacht und ein Flipper..; gebraucht - raus, zu gross

Bisher nutze ich für die oben beschriebene Arbeit feststehende Messer mit der gleichen Klingenlänge; CRKT M16 (mistiger Weichstahl); das Endura 4; ein billiges Byrd ? mit Linerlock und erbärmlicher Verarbeitung und noch ein paar ähnliche Kandidaten. Neben den Fixed ist das Endura das einzige wertige Messer, das ich sehr gern hab. Allerdings ist der Backlock für mich nicht wirklich praktisch einhändig zu lösen.
Mit dem Axis Lock bin ich nicht vertraut, ist er anfällig für Verschmutzung?
Ich mag mein Endura sehr, würde aber auch gern mal was Neues ausprobieren.

Ich würde mich sehr freuen, wenn der ein oder Andere eine Idee für mich hätte oder pro und contra zu den Kandidaten auf meiner Liste!
Vielen Dank schon mal
Grüsse
diak
 
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Danke für den Tip!
Wird der Lock zum Entriegeln nach links gedrückt? Mit dem Zeigefinger? Kann ich mir grad nicht so vorstellen. Aber abgesehen von der Ähnlichkeit zum Endura auch keine schlechte Wahl. Ein Punkt der mir am Military nicht gefällt ist die fixe Clippositionierung, das wäre beim Para schon besser. Kommt auf die Liste….
 
Ich hab das grad mal am Endura "probiert", so richtig einhändig wird das auch nicht funktionieren, weil mir ja dann der Zeigefinger zum einklappen der Klinge abgeht. Auch auf Videos sieht das nicht so geschmeidig aus.
So läuft das zumindest an meinen anderen Liner Lock Messern: Der Daumen drückt den Liner und mit dem Zeigefinger klappe ich die Klinge ein.
Die Einklapperei geht natürlich auch mit dem Oberschenkel o. Ä., aber ich lege doch Wert auf die Einhandbedienung.
Military und Paramilitary sind somit aus dem Rennen und oben verblasst...
Wie läuft das denn bei den Axis Lock Modellen mit dem Einklappen?
Edit: Ich hab grad ein Video angeschaut vom Griptilian, das klappt das wohl ganz gut einhändig.
 
Last edited:
Das Paramili 2 gibt es vom Verschluss her in Rechts- und Linkshandversion, d.h. man kann sich je nach Vorliebe aussuchen, was man einfacher findet (auch wenn man kein Linkshänder ist).
Zum Schließen braucht man bei den Paramilis (habe 2er und 3er) nur den Lock bedienen; die Klinge fällt dann von selbst zu und, großer Vorteil, die Finger sind der zuklappenden Klinge nicht im Weg. Lock drücken und Klinge "reinschleudern" geht auch ganz easy.
MMn sind die Paras die am einfachsten einhändig zu schließenden Messer, von automatic mal abgesehen.
 
Ich weiß nicht, wie es beim Millie ist, ich hatte noch nie eines in der Hand. Aber beim PM2 ist es so, dass die Klinge nach Lösen der Verriegelung "frei" schwingt. Ich, z. B., halte das Messer zum Schließen waagerecht zwischen den Fingern und betätige die Verriegelung mit einem Finger. Die Klinge fällt durch ihr eigenes Gewicht nach unten"aus dem Lock" und wird durch nach oben drehen des Griffs geschlossen. Ohne Finger im Weg der Klinge.
Bei den Seki-Backlocks, wie Deinem Endura, läuft die Klinge tatsächlich nicht so leicht und braucht Nachhilfe.
Mein Delica nehme ich dazu mit dem Daumen am Lock release und mit den anderen 4 Fingern gegenüber auf der offenen Seite des Griffs so, dass das Ricasso beim Schließen auf dem Zeigefinger zu Liegen kommt.
Durch Lösen der Verriegelung mit dem Daumen und einer kurzen Handbewegung klappt die Klinge aus dem Lock und kommt auf dem Zeigefinger zu Liegen. Kurz umgreifen und mit dem Oberschenkel schließen, fertig.
 
Das Para Military 2 ist entgegen Deiner Vermutung ein exzellent funktionierendes Einhandmesser. Sobald Du den Lock entsperrst, pendelt die Klinge frei und klappt mit einem kleinen Schlenker aus dem Handgelenk ein.

In diesem Video kann man das an einigen Stellen recht gut sehen ...

R'n'R
 
Da war ich wohl etwas vorschnell mit meinem Urteil...

das "von allein Zufallen" hatte ich nicht so auf dem Schirm, ich hab das Para wieder aufgenommen in die Liste.
Was mich nicht so begeistert ist die Klingenstärke von 4mm, das finde ich eigentlich übertrieben. Die 3mm vom Endura reichen ja schon leicht.

Dafür das Bugout aus optischen Gründen gestrichen und das Military wegen dem Clip.
 
Last edited:
...Was mich nicht so begeistert ist die Klingenstärke von 4mm, das finde ich eigentlich übertrieben. Die 3mm vom Endura reichen ja schon leicht.
Die misst man aber nur am Klingenfuß, weil sie sich kontiniuerlich verjüngt. Die Schneidengeometrie ist sogar ausgesprochen schlank und schneidfreudig (viele Messer mit nur 2,5 - 3 mm Klingenstärke sind deutlich derber in der Geometrie. Insbesondere Benchmades fand ich da ausgesprochen ungünstig im Anschliff). R&R kann dir sicher Zahlenmaterial liefern bzw.hat die Paras schon ausführlich beschrieben.
 
Das stimmt. Beim Para ist der Flachschliff ja durchgehend, das kann ja im Gegensatz zur zwar dünneren Enduraklinge deutlich schneidfreudiger daher kommen. Auf der Homepage von Spyderco sind es dann auch "nur" noch 3,7mm. Ich hatte den partiellen Anschliff vom Endura vor Augen, der ja mehr dem des Griptilian entspricht.
Der durchgehende Flachschliff ist dann auch auf der Pro-Seite anzusiedeln (y)
 
Gerade gemessen, es sind nur 3,6-3,7 mm.
Was die Bedienbarkeit angeht: ich habe ein Rechts- und ein Linkshandmodell und kann als Linkshänder das linkshändige spielend mit dem Zeigefinger schließen, das rechtshändige weniger gut. Das mit dem Zeigefinger braucht nur minimale Eingewöhnung.
 
Habe gerade mal bei einem meiner Para Militaries am Klingenrücken nachgemessen:

Ricasso 3,67 mm
Lochmitte 3,28 mm
An der Spinne 3,00 mm
Klingenmitte 2,7 mm
Zwei Zentimeter vor der Spitze 1,96 mm
Ein Zentimeter vor der Spitze 1,7 mm

Ein cm oberhalb der scharfen Schneide über die gesamte Klingenlänge 1,35 mm
Ein Millimeter oberhalb der scharfen Schneide über die gesamte Klingenlänge 0,55 mm

R’n‘R
 
Bei meinem Endura bin ich einen cm oberhalb der scharfen Schneide schon aus dem Schliff raus und somit bei voller Klingenstärke angelangt. Es hat aber auch schon Material durch Nachschleifen eingebüsst.
Einen mm oberhalb der scharfen Schneide ist auch ca. 0,5 mm Stärke, mein Messwerkzeug ist aber nicht sehr genau.

Da wird das Para den deutlich besseren Schnipsler abgeben!

Das Griptilian schiebe ich auf der Liste wegen dem Schliff ein bisschen nach hinten.

Gibts noch Input zum Zero Tolerance?
 
Wenn es etwas kleiner sein darf, ist das Spyderco Sage 5 ein äußerst schneidfreudiges Messerchen bei guter Stabilität. Ebenfalls mit Compression Lock, G10/Carbon-Laminat, nur 88 gr, durchgehender Flachschliff bei dünnerer Klinge.

Klingendicke:
Am Ricasso 3,00 mm
Lochmitte 2,95 mm
Mitte 2,70 mm
Zwei Zentimeter vor der Spitze 2,20 mm
Ein Zentimeter vor der Spitze 1,57 mm

Ein Zentimeter oberhalb der scharfen Schneide 1,28 mm
Ein Millimeter oberhalb der scharfen Schneide 0,50 mm

R’n‘R
 
Aufhören, die Wunschliste wird immer länger 🤑😂

Das Sage ist mir auch noch nie aufgefallen. Ein schönes Messer, aber für meinen Einsatzwunsch zu klein.
Ich habe ein Manly in der Größe, das nehme ich immer mit, wenn ich eigentlich kein Messer einstecke. Für die Arbeit soll’s eine Nummer größer sein. Aber danke fürs Mitsuchen!
Diak
 
Ist der CPM M4 nicht arg korrosionsanfällig? Ich habe beim Manly mit dem D2 schon Probleme gehabt, als das Meer noch meilenweit weg war.
Bei meinen Fixed hab ich rostende Stahlsorten, die bekommen Patina und gut ist’s. Der D2 ist aber für die Arbeit nervig gewesen.
Diak
 
Was die Rostträgheit anbetrifft, ist der CPM M4 in der Tat nicht überragend. Ich hatte zwar bisher keinerlei Rostprobleme, aber je nach Anwendung ist er wohl eher mit Vorsicht zu genießen. Auf einer Skala von 0-10 liegt der D2 bei 4.5, der CPM M4 bei 3.9 ...

R'n'R
 
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