Da ich heute in polemischer Stimmung bin:
Gibt es ausser mir noch jemanden, der Lars Scheidler und seine Nesmucks (TM, nicht zu vergessen
) für gnadenlos gehyped hält und der die verlangten Preise nicht im geringsten nachvollziehen kann?
Aber ok. Der Markt macht die Preise. ich muss sie ja nicht zahlen. Wenn er sie verlangen kann, gut für ihn...
-Walter
Moin Walter,
bist Du sicher, dass wir hier ungestraft offen darüber schreiben können? :teuflisch
Ich bin mir schon unsicher, welche Schreibweise der Bezeichnung für diese Klingenform potentiell keinen Ärger hervorrufen wird (Nessmuk, Nessmuck, Nesmuk, etc. etc.- siehe hierzu seine postings im MF)
Du erinnerst Dich an unsere letztjährige Fahrt nach Solingen?
Dort wurde das Thema vor der Tür und in der Cafeteria von sehr bekannten Forumiten, Fachleuten und Messerschmieden offen und ungeschminkt diskutiert. Ich selber habe mir die ausgestellten Messer und den Macher angeschaut und ich glaube mich zu erinnern, dass wir uns auf der Rückfahrt darüber austauschten...
Um mal auf diese Art Messer als Werkzeug einzugehen:
Ich finde diese Messerart und speziell diese Klingenform in der Handhabung sehr schön und sehr praktisch im Gebrauch - bin seit vorgestern dank der Messerbörse Lindenstruth in der glücklichen Lage, im Besitz eines handgeschmiedeten Damast-Messers mit einer ähnlichen Klingenform zu sein.
Ich selber habe in den vergangenen 2-3 Jahren dank Peter Abel, Roman, U. Gerfin, Herbert etc. etc. etc. sehr viel über Messer, Klingenformen, Stähle, Herstellungsprozesse usw. gelernt, bin regelmäßig auf vielen Messerbörsen/-ausstellungen etc. unterwegs, habe auch selber mittlerweile etwas geschmiedet und meine Meinung auf dieser Basis ist, dass ich die Preisfindung von Herrn Scheidler für außerordentlich kreativ halte.
Aber offensichtlich gibt es eine Klientel, die mit ausreichend finanziellen Mitteln, aber geringem Sachwissen ausgestattet, bereit ist das ca. 10fache dessen zu bezahlen, was man üblicherweise für ein Messer dieser Art zahlen würde.
Die Beigaben in Form einer "wertvollen Holzschatulle", einer Lindenholzscheide , einem Zertifkat und einem Schleif-Gutschein erleichtern einem hier sehr die Investition von immerhin ca. 2500€ in ein handgemachtes (Küchen)-messer aus Feilenstahl (1.2008?)....
Würde dieses Beispiel Schule machen, könnte ich mir kein einziges handgemachtes Messer mehr leisten - denn würde das Preisniveau so ansteigen, gäbe es kein handmade mehr unterhalb von 1000€ und die Preise der renommierten Messermacher würden sich am 5-stelligen Bereich orientieren!
Ich kann schon den Hype mit den japanischen (Koch-)-messern nicht nachvollziehen, aber das hier toppt nach meiner Meinung alles in dieser Richtung!
Viele Grüße aus Lich ...
Peter