Anbei ein paar Bilder des "Ausdünn-Workflows" mit einigen Anmerkungen dazu.
Mit dem Bandschleifer (wassergekühlt) schleife ich mit Korn 60 bis fast auf 0 an der Fase. Als Guide nehme ich die recht breite Schneidfase der Werkschliffs.
Etwa 1/2 mm der Schneidfase lasse ich stehen und auch bei der Spitze bin ich mit dem Bandschleifer vorsichtig, damit die Klinge nicht überhitzt.
Für die Feinarbeit und die Spitze nehme ich Dia-Platten. Erst 120 und 180 fürs Grobe, dann Atoma 400. So überprüfe ich auch den Bereich über der Wate.
Auch beim Handschliff schleife ich zum Teil ballig. Zum Schluss ist die Schneidfase komplett weg, die Schneide also auf 0.
Der Bereich an der Spitze ist schon auf 0, hinten muss noch etwas weg.
Nach einem ersten groben Längsfinish mit Matador Schleifpapier (dazu nehme ich Öl) Korn 80 gehe ich nochmal auf Wassersteine. Hier nehme ich ganz gern Imanishi Bester 400 und 700. So werden die übrigen Schleifspuren direkt über der Schneide entfernt.
Hier ein Schinkenmesser, das ich zusammen mit dem Santoku ausgedünnt habe.
Kurzer Performance-Check.
Dann zum Abschluss das Längs-Finish mit Matador 120 und 240. Je nach Laune auch 320. Endschliff mit TSProf oder Nowi bis max 8K Shapton. Mehr als genug für den Stahl (1.4116 mit HRC 58). Ich nehme übrigens kein Leder und auch keinen Korken oder Weichholz zum Durchziehen. Wenn man richtig sauber arbeitet, entfernt man den Grat auch mit den Steinen (nach jedem Stein 2-3- Striche ohne Druck gegen die Schneidfase).
Die dann erreichte Schärfe hat eine hohe Standzeit und ist kein kurzzeitiges "Leder-Chichi" ;-)