Hochwertiges und stylisches japanisches Küchenmesser gesucht...

Moin,
@Charfey ich könnte auf Wunsch auch noch etwas beispielhaftes für den Suchenden bzw. zur Zielfindung beisteuern (ggf. als PN). Da das Schöne nun allerdings im Auge des Betrachters liegt bzw. das haptische Wohlgefühl selbst erfasst werden sollte, bietet sich doch im Grunde der Besuch der Messer-Messe im Mai in Solingen an.
LG Ulrich
 
@Charfrey: aus welcher Ecke kommst Du ungefähr? Vielleicht wohnt ja ein hilfsbereit Forumit nicht weit und lässt Dich mal seine Messersammlung begutachten, damit Du die Richtung Deiner Suche eingrenzen kannst?
Sehr guter Vorschlag (y)
Ich wäre dabei.
 
Erstmal großen Dank an alle, die sich hier in der Diskussion beteiligen und Hinweise/Tipps geben. Echt klasse und so langsam dämmert es mir, dass ich wohl scheinbar mit ziemlich falschen Vorstellungen an die Sache gegangen bin. Auch aufgrund nicht richtig verwendeter Terminologie oder weil ich mich auch wegen falscher Annahmen ggf. missverständlich ausgedrückt habe, konnte ich anfangs wahrscheinlich nicht 100% klarmachen, was ich wirklich suche. Natürlich steht bei mir die Schnittfreudigkeit an erster Stelle, da ich das gute Stück ja schließlich zum fröhlichen schneiden erwerben und nicht nur in die Vitrine stellen und anschauen möchte. Hier bin ich halt anscheinend fälschlicher Weise davon ausgegangen, dass diese bei jedem Messer ab einem bestimmten Betrag vorliegen würde und ich dann nur noch ein für mich Schönes auswähen müsste aus der Menge. So einfach ist es ja aber scheinbar nicht...

Die Diskussion und Hinweise von Euch, die mir auch immer wieder neue Ansätze zur Recherche geben, haben mich defintiv weiter gebracht, auch wenn ich gefühlt weiter weg von einer Entscheidung für ein bestimmtes Objekt der Begierde bin als je zuvor... aber dafür sicher auch weiter weg von einem (teuren bzw. unnötig teurem) Fehlkauf.

Ich habe auch schon überlegt, ob ich aufgrund der neuen Infos und Denke einen neuen Thread eröffne. Aber vielleicht dient das hier anderen Neulingen, die ähnlich auf dem Holzweg sind wie ich es war, in der Zukunft als Informationsquelle und sparen sich so die "Einnordung".

Einen direkten Vorschlag hab ich leider nicht, wenn dir Patina nicht gefällt...es gibt auch rostfreie Flanken und rostende Schneidlagen. So bleibt die Optik größtenteils bestehen und man hat dennoch ein tolles Schneidgefühl.
Ist das Schneidegefühl bei rostenden Messern denn besser? Wenn ja, warum?

Zur Patina selbst: ich hab vor einem Jahr auch gezweifelt wie schnell Patina an ein Messer kommt. Insofern du es nicht mit Proteinen oder Säuren 10min+ liegen lässt oder längere Zeit im Wasser nass hast passiert sehr wenig damit.
Also würdest Du sagen, dass Patina und auch Rost eigentlich gar kein so großes Thema sind? Wie gesagt... ich hab es schon mal geschafft, dass ein rostfreies Messer Rost angesetzt hat.

Die Griffe Deiner gezeigten Messer haben, finde ich, übrigens einen wirklich edlen Touch und gefallen mir echt gut. Ist das dieses Wüsteneisenholz?

Wärst du bereit, aus deiner Suche eine Reise zu machen? Budget ist ja vorhanden.

Lange Rede, kurzer Sinn: probiere aus, gerne zuerst im hier angesprochenen günstigeren Preissegment. Finde Deine Vorlieben heraus. Und kaufe dann DEIN Messer.
Nunja... das meinte ich mit meinen einleitenden Worten. Ich habe mich jetzt schon irgendwie damit abgefunden, dass ich die eierlegende Wollmichsau halt nicht so einfach finden werde und doch über Umwege zu meinem Traummesser kommen werde/muss. Am Ende siegt bei funktionalen Gütern halt doch (meistens) die Vernunft bei mir... Und wenn am Ende gefühlt 70-90% des Preises die Optik für mich ausmachen (wie gesagt Namen und alles was nicht Qualität oder Optik ausmachen, ist mir in diesem Fall erstmal vollkommen egal), dann sollte ich wahrscheinlich wirklich erstmal in einem anderen Segment wildern und irgendwann mal, wenn ein für mich "funktionierendes" Set vorhanden ist, als Krönung ein schönes Schmuckstück ergänzen. Naja... man muss sich ja Ziele setzen.

Der entscheidende Parameter ist für mich - hat das Messer einen leichten Schnitt; macht mir das Schneiden Spaß.
Ich habe gerade erst ein - für mich - wunderschönes Messer zurückgeschickt. Wenn die Karotte nicht geschnitten, sondern auseinandergerissen wird, dann ist das nicht mein Messer.

Sehe ich genau so und kann ich absolut nachvollziehen. Wie gesagt, ich war der Annahme, dass ab einer bestimmten Summe alle Messer dieses Schnitterlebnis bieten würden.

Das Ergebnis ist für mich ein Messer mit tollen Schneideigenschaften.

Bei allem weiteren sind wir wieder bei der Optik. Man könnte:
  • Die Klinge noch ein wenig schöner Aufbereiten.
  • Ein anderes Finish aufbringen.
  • Einen Stahl mit Renomee verwenden.
  • Damast aufbringen
  • ... andere Punkte, die den Preis treiben, wurden hier ja bereits genannt
Dann sind wir aber nicht mehr bei einem wirklich günstigen Einstieg in die japanische Messerwelt, sondern dann sind wir bei einem ganz anderen Preis.
Und genau dieses Delta überrascht mich extrem und ich frage mich ernsthaft wie das sein kann. Wie kann sich in einer Branche, die eine funktionale Ware anbietet die Optik und das Brimbamborium drumrum so in den Fokus spielen und bei der Preisbildung so überproportional stark gewichtet werden? Und das sage ich als jemand, der wie weiter oben schon erwähnt, die schönen Dinge im Leben zu schätzen und genießen weiß.

@Charfey Auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen hier im Forum. Ich bin von deinem Thread begeistert, zeigt er doch deutlich wie schwierig eine Kaufberatung sein kann und wie schnell - trotz vieler Worte - es zu Missverständnissen kommen kann.

Mir ist aufgefallen, dass du davon ausgehst, teure Messer schneiden viel besser. Tun sie nicht, oder der Unterschied ist nur gering. Das ist wie bei einem teuren Bordeaux-Wein. Die Weine sind nicht 100 mal besser, nur weil sie 100 mal mehr kosten als ein normaler Wein. Aber wenn der Preis keine Rolle spielt, dann ist das O.K.
Vielen Dank und absolute Zustimmung. Gerade als Neuling, der den Fachjargon noch nicht so drauf hat, kommen Dinge ggf. nicht so an wie sie sollten und können Wünsche/Ziele auch nicht so artikuliert werden, dass sie beim Pro auch ankommen wie sie sollen. Schwierig, schwierig... gerade, weil in dieser Thematik Dinge anders Laufen als gewohnt.

Dieses Beispiel habe ich auf jeden Fall verstanden und der Groschen ist spätestens an dieser Stelle gefallen.

Du wirst dich ziemlich schnell an ein wirklich scharfes Messer gewöhnen und du möchtest daher diese tolle Schneidleistung nicht mehr missen. Daher musst du wohl oder über dich mit dem Thema "Schärfen" befassen müssen.
Die Vermutung habe ich leider auch langsam. Was würdest Du denn empfehlen, um das Messer möglichst lange frisch zu halten bevor es dann zum professionellen Schleifer geht? Ein Wetzstahl ist ja für viele Messer auch nix mehr, wie ich mitbekommen habe bei meiner Recherche. Einfache Möglichkeiten sein Messer gut zu schleifen, gibt es ja scheinbar nicht. Da muss man ja schon fast ne Ausbldung für machen habe ich den Eindruck. Daher würde ich das dann auch vorerst lieber den Profi machen lassen.

Ich zeige hier keines meiner Damastmesser, denn meine Lieblingsmesser sind alle aus 14C/28N. Auch die Messer von Jürgen Schanz sind aus diesem Stahl und die von Culilux auch. Aber danach hast du ja nicht gefragt.

Ich wünsche dir viel Spass bei deiner Suche nach "Deinem" Messer. Lass dich nicht entmutigen, du wirst es mit Sicherheit finden.
Was mach diesen Stahl denn so besonders? Und vielen Dank... ich bleibe dran...

Das hatte ab Werk um 0,3mm hinter der Wate. Damit schneidet es deutlich leichter als jedes Standard Kochmesser, aber schwerer als jeder typische Japaner. Es ist formal nicht rostträge, aber dennoch das Einzige aus der Gattung bei mir, dass auch nach 4 Jahren keinerlei Rost aufweist.

Das ist ein gutes Messer. Weil gute Materialien, gute Verarbeitung und für mich auch gutes Design. Für einen Küchen-Allrounder hat es auch einen ausreichend leichten Schnitt. Wenn man Kochen möchte und nicht aus jeder Lebensmittelzerteilung eine Zeremonie macht.
Wirklich ein schickes Teil. Hast Du das extra für Dich anfertigen lassen oder ist das ein "Serienmodell". Ich gehe davon aus, dass wir uns hier schon im vierstelligen Rahmen bewegen preislich, oder?

Entweder Du suchst nach einem besonderen Messer im technischen Sinne der Zerteilfähigkeit oder nach einem besonderen Messer auch im ästhetischen Sinne, jeweils mit Einschränkungen abseits der Geldfrage.

Ein gutes und in meinem Fall auch teures Messer, dass man sich als besonderen Allrounder gönnt, verdient es auch, dass es tatsächlich benutzt wird. Insofern halte ich gerade zum Einstieg jedes echte laserlike Messer für daneben.

Weil. Dieses aus Übervorsicht entweder kaum benutzt oder falls doch, erfahrungsgemäß schneller auf dem Brett stumpf oder micro beschädigt wird, als jeder Versandschleifer arbeiten kann.
OK, das habe ich verstanden. Wobei ja auch falls teuer der Plan wäre, es täglich zu nutzen. Wie Du sagst, eigentlich gerade dann... bin auch kein Freund davon hochpreisige Dinge einstauben zu lassen, weil man sie nicht nutzt... dann lasse ich es lieber gleich. Ich wäre also eher Typ das gute Stück wird gequält... was ja auch nicht Sinn der Sache sein sollte.

Die Überlegungen, daß es für 250 Euro ein schneidtechnisch besseres Messer als ein typisches VG10 Damastlaminat gibt, sind absolut berechtig und richtig.

Ich persönlich würde aber jederzeit ein Kai Shun einem Cullilux vorziehen - das hat aber nix mit den Schneideigenschaften ab Werk zu tun.
Sehr gut... dann war ich da ja wenigstens realistisch. Warum würdest Du ein Kai Shun denn präferieren?

ich könnte auf Wunsch auch noch etwas beispielhaftes für den Suchenden bzw. zur Zielfindung beisteuern (ggf. als PN). Da das Schöne nun allerdings im Auge des Betrachters liegt bzw. das haptische Wohlgefühl selbst erfasst werden sollte, bietet sich doch im Grunde der Besuch der Messer-Messe im Mai in Solingen an.
Ja klar, sehr gerne... alles was hilft ist natürlich gerne gesehen und bin wie gesagt über jeden Input dankbar.

Mit einer Messe ist so ein Ding. Erstens ist das leider ziemllch weit von mir entfernt und zweitens (und prinzpiell auch entscheidender) können Messen auch extrem gefährlich sein, was es den Kontostand angeht. Da können echt Bedürfnisse geweckt werden, von denen man nicht mal wusste, dass es sie gibt. Daher bin ich da eher skeptisch, ob das so eine gute Idee wäre für mich.

@Charfrey: aus welcher Ecke kommst Du ungefähr? Vielleicht wohnt ja ein hilfsbereit Forumit nicht weit und lässt Dich mal seine Messersammlung begutachten, damit Du die Richtung Deiner Suche eingrenzen kannst?
Ich komme aus dem südöstlichen Niedersachsen.
 
Ich komme aus dem südöstlichen Niedersachsen.
Gerade viel zu tun, drum verzichte ich mal auf eine lange Ausführung. Je nachdem, wie südlich/östlich, ist es ja gar nicht soo weit bis nach Bremerhaven. Da ist mein Lager - zwar kein Ladengeschäft mit Schaufenster, aber Du (und natürlich auch jede/r andere) bist herzlich eingeladen zum Ansehen. Die Basics und Fujiwaras habe ich da, aber auch Kurosaki, Kato, uvm. :)

LG Lukas
 
Ist das Schneidegefühl bei rostenden Messern denn besser? Wenn ja, warum?
Man bekommt einen niedrig legierten, rostenden Stahl sehr schnell und einfach brutal scharf und kann das Niveau auch schneller wieder herstellen als bei hoch legierten PM-Stählen, die eventuell schnitthaltiger aber dafür auch wesentlich teurer sind. Als günstiges Beispiel kann man hier den C75 von Herder / Böker nehmen, muss nicht einmal Papierstahl sein.
Also würdest Du sagen, dass Patina und auch Rost eigentlich gar kein so großes Thema sind? Wie gesagt... ich hab es schon mal geschafft, dass ein rostfreies Messer Rost angesetzt hat.
Rost kenne ich nur von billigstem Messer-Kram für 1€ die in der Spülmaschine landen. Da ist es mir aber auch tatsächlich egal. Rostfrei ist übrigens kein Messerstahl, man spricht von Rostträge.
Patina wird ein Messer ohne Chrom und Nickel bekommen insofern du es nicht permanent beim zubereiten sauber hälst. Ich finde die kein bisschen "schmutzig", andere mögen sagen No-Go. Rosten tut keines meiner Messer, auch nicht wenn es Mal ein paar Wochen nicht benutzt an der Magnetleiste hängt. Solange es heiß abgewaschen und getrocknet die Möglichkeit hat Restfeuchtigkeit verdampfen zu lassen passiert da nichts. Während der Zubereitung sowieso nicht, im Anschluss waschen und trocknen mache ich auch mit den anderen Messern so, Handhabung ist nicht viel anders.
Die Griffe Deiner gezeigten Messer haben, finde ich, übrigens einen wirklich edlen Touch und gefallen mir echt gut. Ist das dieses Wüsteneisenholz?
Nein, den Griff für das 21cm Messer hab ich aus Ebenholz und (Ulme)Rüster-Maser gemacht mit Epoxy-Spacer und alles schön hoch poliert. So bekommt man das Messer nicht gekauft 😅
 
Wie kann sich in einer Branche, die eine funktionale Ware anbietet die Optik und das Brimbamborium drumrum so in den Fokus spielen und bei der Preisbildung so überproportional stark gewichtet werden?
Schöne Legenden verbreiten sich halt viel effektiver als nüchterne Fakten. Irgendwann mal waren japanische Damastmesser die teuersten und bestschneidenden Messer, die man so kaufen konnte.
So wurde dann schnell Damast das Synonym für beste Messer, obwohl es nicht der Damast war, der für die guten Schneideigenschaften verantwortlich war. Hat ja auch viel geheimnisvolle Historie. Die nüchternen technischen Fakten, die zu guter Performance von Kochmessern führen verschwanden schnell aus den Köpfen, sofern sie überhaupt jemals drin waren. Jeder wollte Damast, denn es sagten ja alle, dass das das Beste sei. Dehalb klatscht man heute Damast auf jedes mittelmäßige Supermarktmesser, weil es das Verkaufsargument Nummer eins ist. Und gerade in der Zeit des Internets verbreiten sich agressiv kommunizierte Falschinformationen viel besser, als leise kommunizierte kompetente Fakten. Wer nur eine sehr begrenzte Zeit in Recherche investieren möchte, geht am Ende immer mit den Falschinformationen nach Hause. Leider machen das auch Presse und Fernsehen inzwischen in genau der gleiche Weise. So verbreiten auch sie überwiegend Unsinn, über den wir dann in so einem Fachforum wie hier zwischen Amusement und Bestürzung schwanken.

Was mach diesen Stahl denn so besonders? Und vielen Dank... ich bleibe dran...
Er ist bei relativ hoher Härte sehr gutmütig. Hat eine feinkörnige Struktur und neigt deshalb im Vergleich zu zB VG10 viel weniger zu Ausbrüchen.
Er ist bei 61HRC noch gut wetzbar, während das bei einem VG10 eher nicht zu empfehlen ist.
 
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Was mach diesen Stahl denn so besonders? Und vielen Dank... ich bleibe dran...
Der 14C/28N ist ein Stahl, der sowohl für Outdoor-Messer verwendet wird, weil er robust und rotfrei ist. Bei feineren Messergeometrien kann man die Klinge sehr dünn ausschleifen und muss dennoch kaum Ausbrüche befürchten. Mit einer Härte von 61 HRC ist er auch ziemlich schnitthaltig und trotzdem relativ einfach zu schärfen. Auch mit einem Sinnterrubin kann man diesen Stahl für lange Zeit bei Laune halten. Dieses Gesamtpacket von guten Eigenschaften machen den 14C/28N zu einem meiner Lieblingsstählen.

Zum Thema Schärfen gibt es hier eine grosse Menge an Threads z.B. von @Besserbissen, auch mit Video auf You Tube. Ich schleife meine Messer mit Shapton Glass Stone. Die Steine sind Spash and Go, benötigen also kein "Einweichen", halten ewig und drei Tage. Je nach Messer und Einsatzgebiet würde ich dir den Shapton 1000er und den 3000er empfehlen. Für das Abrichten und Öffnen der Steine benutze ich den Atoma 400er Diamant. Mit dem Atoma kannst du auch relativ schnell eine ganz neue Fase schleifen.

Die Schapton HR 1000 und HR 3000er zusammen mit dem Atoma 400er und den Culilux-Messern sind eine sehr, sehr gute Combo. Und vom Preis/Leistungsverhältnis m.E. kaum zu überbieten.

Solltest du noch Fragen haben, nur her damit.

Für dieses Wochenende wird dir der Lesestoff mit Sicherheit nicht ausgehen.

Gruss Ulli
 
Vielen Dank erstmal noch für die weiteren Erklärungen und das nette Angebot mal nach Bremerhaven kommen zu können. Vielleicht komme ich da in der Zukunft wirklich sogar mal darauf zurück.

Ich bin das Wochenende in mich gegangen, habe viel Zeit für weitere Recherchearbeit investiert und das ein Ein oder Andere überdacht. Mir raucht mittlerweile aber auch echt der Schädel weshalb ich auch froh bin, wenn ich dann hoffentlich demnächst Vollzug melden kann.

Also klar ist, es soll ein Bunka in ca. 17 cm werden und vorzugsweise aus SG2 hergestellt worden sein, da ich immer wieder gelesen habe, dass SG2 im Vergleich zu VG10 schnittfester sein soll und robuster (also zu weniger Ausbrüchen neigen soll) ist. Ist das denn in der Praxis wirklich so stark spürbar oder nur unter Laborbedingungen und mit Messgeräten?

Das Messer soll nun wirklich den Fokus drauf haben, wofür es da ist und durch eine sehr gute Schnittfreudigkeit glänzen. Wenn es dabei auch schick ist, sage ich natürlich nicht nein, aber die Optik hab ich jetzt erstmal doch weiter runterpriorisiert... das wird dann später folgen mit der entsprechenden Erfahrung.

Das gute Stück soll erstmal als Allrounder und Workhorse zum Einsatz kommen und von filigranen Arbeiten auch robustere Arbeiten (natürlich im Spektrum der für diese Messer angebrachten Aufgaben!) erledigen können. Ich möchte also so mühelos wie möglich z.B. Zwiebeln in sehr feine Würfel/Scheiben oder auch anderes Gemüse (gerne auch die immer gezeigten Karotten, Paprika, Tomaten, Poree, etc.) in sehr feine Julienne/Scheiben/Würfel schneiden können, aber auch Fleisch schneiden oder auch parieren können mit dem Messer. Ein guter Foodrelease wäre hierbei wünschenswert, da bei meinen jetzigen Messern das Schnittgut sehr oft am Messer klebt und das schon durchaus nervt mitunter.

Bei meiner Recherche bin ich auch auf das Shiro Kamo Orca gestoßen... das scheint ja ein richtiges Performance-Monster und zu sein. Da war ich echt begeistert... aber ja... ich habe natütlich dann leider auch ganz schnell lesen müssen, dass dieses Messer keines für einen Einsteiger wie mich ist. Sowas in der Art könnte ich mir zukünftig aber schon sehr gut in meiner Sammlung vorstellen, aber ist dann ja leider erstmal nix für den Start. Aber wie schon mal geschrieben... man muss ja Ziele haben im Leben.

Ich habe dann durch Eure Tipps und Recherchen eine kleine Vorauswahl getroffen:
  1. Yu Kurosaki SG2 Senko Ei 17 cm, ab 230 Euro
  2. Yu Kurosaki SG2 Fujin Bunka 17 cm, ab 299 Euro
  3. Yoshimi Kato SG2 Minamo Bunka 17 cm, ab 265 Euro (sonst eigentlich immer über 300)
  4. Nigara SG2 Migaki Bunka 17 cm ab, 265 Euro (sonst eigentlich immer über 300)
Leider ist oftmals die Verfügbarkeit grauenhaft. Vor allem bei den Yu Kurosaki SG2 Fujin, da muss man schon ordentlich suchen, um überhaupt eines noch ergattern zu können. Da gibts echt wenig und/oder dann nur mit VG10. Aber sofern vorhanden, gibts bei allen diesen Messern Angebote von x bis y. Ich habe hier immer das günstigste, das ich gefunden habe, aufgezählt, da ja, wenn ich das richtig verstanden habe, innerhalb der Serien nur die Optik (Griffart, -farbe, Klingenfinish, etc.) den Preis treibt, aber nichts, was die Qualität der Klinge und somit Schnittfreudigkeit oder -festigkeit beeinflussen würde.

Von Damastvarianten habe ich erstmal Abstand genommen, da ich gelesen habe, dass in diesem Preissegment die Damastoptik zu Lasten der Schnittfreudigkeit geht und die soll ja nun doch voll im Fokus stehen erstmal.

Wie stark ist eigentlich der Unterschied zwischen den Senko Ei und Fujin von Yu Kurosaki. Ich habe gelesen, dass die Senko Ei (fast) komplett industriell hergestellt werden und die Fujin noch von Hand geschmiedet werden. Aber macht das auch wirklich einen (grroßen) qualitativen Unterschied aus oder zahlt man hier wie oben gesagt wurde die schönen Legenden?

Welches der vier Messer würdet Ihr denn mit Blick auf meine genannten Parameter empfehlen und warum? Oder hab ich ggf. ein besser passendes Messer übersehen und Ihr sogar noch einen besseren Tipp?

Schon mal besten Dank.
 
Der einzige Schritt mehr, der beim Senko gegenüber dem Fujin nicht in Handarbeit durchgeführt wird, ist, dass die grobe Formgebung durch Stanzen und nicht durch Schmieden passiert. Einen Unterschied jenseits von Handwerksromantik macht das nicht.

Eigentlich klingt das so, als wolltest du eher ein Messer mit dünner Spitze und etwas robusterem Rest und halbwegs brauchbarem FR. Das hier zum Beispiel. Wenn allerdings Yoshikane für eines nicht steht, dann ist es Pomp.
 
Ich denke mit Yoshimi Kato und Yu Kurosaki bist du ganz gut beraten.
SG2 hat etwas längere Standzeit und Schneidkantenstabilität, ist aber ein geringer Unterschied. Der VG10 von beiden ist gut und imo empfehlenswert. Kann man theoretisch auch mit nem feinen Wetzstab wie Dick Micro wetzen, auch wenn es da immer Gegner gibt. Hoffe du kennst nen ordentlichen Schleifer. Viele machen großen Murks, auch sowas wie Messerbrief würde ich nicht nutzen.
Suncraft sind auch nicht schlecht, SG2 und VG10
Ryusen find ich sehr gut. Blazen, Fukakuryu und Souryurin
Makoto Kurosaki
Kei Kobayashi
Wenn dir die Griffe nicht zusagen, kannst du auch nachträglich Custom welche dran machen lassen, kostet jedoch bestimmt 100€ je nach Material.
Wenn du mal ein nicht rostträges Messer ausprobieren willst für nicht allzuviel Geld, würde ich Kyohei Shindo oder Kajibei empfehlen.

Grüße,
Julian
 
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