Feuermachen jederzeit (Tipps und Erfahrungen)

Hallo erstmal.

Ich habe in diesem Jahr sehr gute Erfahrung mit Zunderschwamm machen können.
Da die Pilze hier überall nur so wuchern, habe ich im Winter ein Paar gesammelt, bearbeitet und in Salpeterlösung eingelegt & getrocknet.
Bei kleinstem Funken geht das Zeug ab wie Feuerwerk und glüht sehr lange!!

Gruß
 
Ich verzichte auf das mitführen von Zunder. Mir macht es nur richtig Spaß wenn ich den Zunder in der Natur finde. Bisher hat es noch immer geklappt da bei uns überall Birken zu finden sind. Bartflechten funktionieren auch recht gut.
 
Ich habe immer etwas vorbereiteten Zunder in meinem Daypack.

Eine walnussgroße Kugel aus Watte vermengt mit einem guten drittel eines Lippenpflegestiftes brennt wie Sau ;-)

Davon habe ich immer 2 - 3 dabei. Ein Funke vom LMF Army und so ein Teil brennt um die 6 Minuten wie/besser als ein Grillanzünder oder Esbit-Würfel.

So hat man dann schön Zeit um das Feuer langsam von klein auf hoch zu päppeln.

Als Backup-Feuerstarter habe ich noch den Ortec Magnesiumblock im Pack.
 
...
Von den Magnesium-Feuerschlag-Blöcken würde ich eher abraten, da sie in meinen Augen mehr Armkrampf als wirkliches Feuer machen.
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Chris

Hallo Chris,

Danke für die bereits sehr umfang- und variantenreichen Angaben.

Bei den Magnesium-Feuerschlag-Blöcken gibt es offensichtlich qualitative Unterschiede.
Ich benutze seit Jahren das Original von Doan Machinery. Der funktioniert einwandfrei. V.a. zündet Magnesium auch noch in feuchtem Milieu. Der war/ist nicht umsonst im Überlebensset von US-Airforce-Piloten.
Gutes Funtionieren ist bei Billignachbauten nicht immer gewährt (wie so oft bei allen möglichen Billignachbauten vieler guter Dinge), die machen oft schlechte/wenig Funken.
Voraussetzung ist aber, man schabt genügend Magnesiumspäne ab (ca. eine Messerspitze voll reicht i.d.R. nach meinen Erfahrungen) und erzeugt die Funken am Cereisenstab, indem man den Schaber, den Messerrücken, das Stück Metallsägeblatt oder was auch immer man benutzt nahe dem Zunderpaket und den Magnesiumspänen festhält und den Cereisenstab fest dagegen drückend nach oben wegzieht. Dann treffen die Funken schnell und gut ins Magnesiumspänehäufchen, welches man vorher gut ins Anzündnest platziert hat. Ich schabe es zu diesem Zweck z.B. in ein kleines Stück Birkenrinde, ein Büschel Watte (Tamponwatte ist m.E. wirklich hervorragend) oder trockener Bartflechte, welches man dann gut im Anzündnest platzieren kann.
Viele machen den Fehler, den Block festzuhalten, und mit dem Schabewerkzeug nach unten Richtung Anzündnest zu schaben (viele spitzen auch mit der selben Technik Holz an).
Das geht meist daneben, oft stößt man mit dem Schabewerkzeug ins Zundernest und verteilt dabei die leichten Magnesiumspäne, die dann nicht mehr den gewünschen Anzündeffekt leisten können.
Also nochmals Kurzfassung: Genug Magnesium abschaben, Schaber festhalten, Cereisen fest dagegen halten und nach oben wegziehen, nicht umgekehrt.:ahaa:

Mein Tipp: In meiner Zunderbüchse habe ich immer einen Streifen wachsgetränkter Wellpappe dabei. Ein Stück davon ins Anzündnest ist ein guter und billiger Feuerstarter.
 
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Grundsätzlich halte ich das mit dem Zunder wie Heiko. Selber was zusammen suchen macht mehr Spaß und ist nicht weniger effektiv. Wenn ich wirklich mal keine Möglichkeit habe geeigneten Zunder zu finden- oder überhaupt ein Feuer zu machen (die Situationen gab es auch schon), dann habe ich immernoch eine Packung Esbit Würfel im zusammengeklappten Kochgestell dabei. Und wenn das nicht klappt.. Pech gehabt. :)

Bei den Feuerstählen ist's wahrscheinlich besser auf Qualität zu achten. Es gibt ein Riesenangebot verschiedenster Hersteller, aber nur wenige sind für draussen
wirklich eine Hilfe, da sie oft sehr klein sind und wenig Zündkraft haben. Außerdem brechen sie eher mal...
Das würde ich nicht mal sagen. Klar, es gibt dünnere, die irgendwann auch mal brechen, aber die taugen auch für's feuer machen und grundsätzlich macht man auch mit aktuellen großen 5 Euro Feuerstählen oder Magnesium Feuerstartern gar nicht viel verkehrt. Es ist eben die Frage wie man das Zeug benutzt. Du benutzt ja offensichtlich primär dein Zippo und den Feuerstahl nur als Ersatz- wenn ich irgendwo in der Pampa unterwegs bin benutze ich z.B. gar kein Feuerzeug und habe trotzdem das Gefühl, dass mich der LMF Army Feuerstahl noch überleben wird. :)
 
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Ich persönlich halte da jetzt nicht so viel davon.

Ich habe während meiner (leider( fast 20 jährigen Raucherkarriere immer eines meiner beiden Zippos benutzt. Aber nie ohne ein Wegwerffeuerzeug für "Notfälle" als Reserve.

Gerade im Sommer verflüchtigt sich das Benzin so unglaublich schnell, dass man es fast nicht glauben kann. Zippo frisch gefüllt aufm Balkon liegen (keine direkte Sonne zu der Zeit) nach 2 Stunden gaht da nix mehr.

Deshalb würde ich auf nix setzen, was Benzin verwendet, wenn ich sicher es Feuer brauche. Und da ich jetzt seit fast einem Jahr Nichtmehr Raucher bin, habe ich eh kein Zippo mehr in der Jackentasche ;-)
 
feuermachen mit dem feuerstahl

als zunder ist ein zewa-softi gut geeignet - dabei reicht ein halbes taschentuch mehr als aus. man zerreisst es und droeselt und rupft es dann noch weiter auf damit die oberflaeche vergroessert wird.

so faengt das tuch funken und brennt sofort los ... aber auch genauso schnell wieder runter.

darum schnitze ich zuvor ein paar spaene von einem maya-stick und werfe die dann in die flamme. damit hat man dann ein stabiles feuerchen und kann ganz in ruhe holzspaene oder reisig nachlegen, um das feuer weiter aufzubauen.

ps: auf die viel gepriesene birkenrinde kann man sich nicht verlassen ... da hab ich von sehr gute bis sehr schlechte erfahrungen - alles gemacht.

pps: im ernstfall hoffe ich ein bic und esbit-tabletten dabei zu haben. :super:

--hawky
 
I
Gerade im Sommer verflüchtigt sich das Benzin so unglaublich schnell, dass man es fast nicht glauben kann. Zippo frisch gefüllt aufm Balkon liegen (keine direkte Sonne zu der Zeit) nach 2 Stunden gaht da nix mehr.

Darum lässt man ein Zippo auch nicht so einfach auf´m Tisch liegen. Denn wenn man nicht aufpaßt ist nach ein paar Stunden nicht nur die Benzinfüllung weg, sondern oft auch das Zippo selbst. :jammer:

Im Gürteletui hielt das Benzin selbst bei hochsommerlichen Temperaturen bis zu einer Woche.

Gruß
Gerhard
 
Super Zunde sind auch Rohrkolben, die sind auch schön verpackt und in der nähe von Gewässern gut zu finden.

Gruß

Andreas
 
Etliche Arten des Rohrkolbens stehen unter Naturschutz. Welchen genau empfiehlst du und wie kann ich ihn erkennen? Da ich ganz in der Nähe von entsprechenden Gewässerflächen lebe, wäre das ein brauchbarer Hinweis.
 
Ja, da stehen die meisten Arten unter Naturschutz.
Mit den verschiedenen Arten habe ich mich noch nicht beschäftigt.
Aber ich habe es mal mit dem Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia) probiert. Da lagen einige umgemäht am Bach. Die Pflanzenteile des Rohrkolbens kann man übrigens Essen, wenn man sie wie Gemüse kocht. Sie enthalten sehr viel Stärke.

Zum Feuermachen muss man die Braune Hülle des Kolbens öffnen und innen ist dann wunderbarer Zunder.
 
[...] Es gibt meines Wissens zwei Materialen die hauptsächlich verwendet werden:
Cerium (Feuerstein) oder Misch-Metall wobei zweiteres vorzuzuziehen ist. Cerium erzeugt nur augenblickliche Funken,
wohingegen die in den speziell aufbereiteten Mischmetall-Legierungen enthaltenen Stoffe (gebundener Schwefel und Sauerstoff, sowie oft zugesetzes Magnesium)
länger nachglühende kleine Partikel erzeugen die beim Anglühen des Zündguts oft sehr hilfreich sind.

Ähm, nein: Die "Feuersteine" in handelsüblichen Reibrad-Feuerzeugen und die von (Magnesium)Feuerstartern bestehen alle aus dem gleichen Material "Mischmetall", also etwa 50% Fe und Cer nebst seltenen Erden. Da ist weder Sauerstoff noch Schwefel gebunden!

Wie lange die Funken nachglühen, hängt vorallem von der Größe der abgeschlagenen Partikel ab.

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Ich benutze seit Jahren ein Miniatur-Feuerbohr-Set (Bogen ca. 16 cm lang), bestehend aus Hartholzbohrer (Buche) und Weichholz-Bohrbrett (zB. Birke) samt Horngriff. Für feuchtes Wetter ist noch ein Bröckchen Schwefel im Gepäck. Dank ständigem Training kann ich damit idealerweise in 20 s Glut erzeugen, so dass ich den Feuerbohrer als eine schon ziemlich zuverlässige Methode empfinde. Das Ganze passt auch in fast jede Hosentasche rein und ist daher immer Griffbereit.

Trotzdem ist zur Not ein billiges Gasfeuerzeug oder gewachste Überallzündhölzer "Pflicht".
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Weitere Zundertipps sind meiner Erfahrung nach: Chinagras-Samen, Distelsamen.
 
mit der lupe klappt gut.. die linse sollte so gross wie möglich sein.
ich brenn immer auf ein stück kohle, bis ein glutpunkt entsteht. der glutpunkt kann dann man grösserblasen und damit feuer machen.

was auch geht ist ne batterie (taschenlampe, etc) in verbindung mit stahlwatte. das geht sogar sehr gut..
bei ner grösseren batterie (auto..) kann man auch allerhand damit zum glühen bringen. nägel.. das ist aber relaitv gefährlich.. aus naheliegenden gründen.

aber die normalen gasfeuerzeuge ohne flammeneinstellerei.. sind unübertroffen. hält ewig, geht nie kaputt, kostet nix, man kann damit bierflaschen öffnen.. und für die kids sternchen über dem schwachleuchtenden feuer zaubern :)
wenns nass ist.. halt pusten bis es trocken ist.
 
Mit in ca.3cm breite Streifen einer PET Flasche lassen sich an feuchteren Tagen auch gut Feuerchen entzünden (Papierersatz). Natürlich sollte man was zum anzünden haben.
 
feuermachen mit dem feuerstahl
ps: auf die viel gepriesene birkenrinde kann man sich nicht verlassen ... da hab ich von sehr gute bis sehr schlechte erfahrungen - alles gemacht.


--hawky

Ich möchte nochmal auf das Thema Birkenrinde eingehen.
Oft wird nach trockener Birkenrinde oder welcher von Totholz gesucht. Genau das ist falsch. Am besten direkt von vom Baum abziehen. Dazu braucht man den Baum nicht verletzen und mit dem Messer daran rumschnippeln sondern nur die dünne , papierartige ,weiße Haut abziehen. Hier sieht man die Rinde im Einsatz VIDEO
Die Rinde habe ich kurz vorher abgezogen , wir hatten Wind bei - 4° und es schneite , die Rinde wurde nicht irgendwie getrocknet.
Es ist mir bisher noch nicht passiert das mich Birkenrinde im Stich gelassen hat.
 
Hallo!

Bei richtiger Vorbereitung bekommt man mit einem Feuestahl sogar leicht feuchte Birkenrinde in Brand gesetzt. Und feucht wird sie recht schnell. Das ist eine Sache von Sekunden. Wenn der Boden richtig naß ist zieht sie sich genau wie genau wie Gräser und Blätter ruckzuck die Luftfeuchtigkeit rein. Ist bei der öligen Birkenrinde zwar nicht so schlimm, ist aber von Nachteil.
Wenn man allerdings gerade erfolgreich Feuer bohrt und Glut erzeugt hat, kann es einen um den Erfolg bringen wenn man genannte Gräser, Blätter und anderes zartes Zundermaterial zu lang am Boden liegen läßt. Deshalb immer in der Jacke tragen und am besten erst nach erfolgter Bohrung rausholen.
Von Vorteil ist natürlich auch, daß Zundermaterial nicht erst zu sammeln wenn man es braucht, sondern schon beim ersten Schritt in den Wald die Augen offen zu halten und gefundenes Zundermaterial trocken am Körper zu verstauen.... Gerade im Winter...

Mein Lieblingsfeuerstarter ist allerdings der gute alte Kienspan (auch genannt Fatwood oder Mayasticks). Kaum einer weiß jedoch, daß man das Zeug bei uns in jedem Kiefernwald in rauhen Mengen findet. Ich gehe regelmäßig auf "Fatwood-Hunt". Macht Spaß wie Pilzesammeln. Ist aber schneller vorbei. Alte Baumstümpfe, oder Kieferntotholz sind eine gute Quelle. Das Zeug verrottet zu letzt und ist aufgrund seines starken Terpentingehalts gut am Geruch und der gelblichen Bernstein-Farbe zu identifizieren. Es besteht quasi nur aus Harz und ist, einmal von sämtlicher Restfeuchtigkeit befreit, gegen erneutes Vollsaugen imprägniert. Selbst kürzere oder längere Vollbäder sind möglich.... Schabt man jetzt mit dem Messerrücken ein kleines Häufchen von Spänen ab. Entzündet es sich mit dem Feuerstahl problemlos. Die Brenndauer von dem Zeug ist, gemessen an der geringen Masse, der Wahnsinn. Legt man jetzt etwas Birkenrinde auf, oder gar ein kleines Stück Kienspan, bekommt man bei jeder Witterung garantiert ein Feuer in Gang...

Bei entsprechend sorgfältiger Vorbereitung (ist beim Feuermachen das A und O) bekommt man mit jeder Zunder-Methode ein Feuer in Gang. Sonst wärs ja kein Zunder....Wenns schnell gehen muß ist Fatwood für mich aber ähnlich verläßlich wie Esbit....


Das Feuerholz: Ich lege fast immer einen toten Baum um. Größe, Anzahl und Art nach Bedarf. Bei jeder Witterung....
Nach vielen Feurmach-Erfahrungen habe ich eingesehen, daß das Fällen und Zerteilen eines Baumes einfach mehr Zeit und Kraft spart als die Suche nach passendem Bruchholz. Meistens ist selbiges nämlich nicht wirklich trocken und das Zerteilen von dem unterschiedlich gewachsenem Kleinzeug ist wesentlich stressiger. Im Endeffekt sägt, bricht, sucht und arbeitet man dabei viel mehr als wenn man einen passenden Baum mit sauberen Schnitten zerteilt. Hat man dann die ersten Stücke mit dem Survivalmesser, Axt oder sonstwas gespaltet, verfügt man über einen Vorrat an qualitativ gleichwertigem und sauber abgelängtem Feuerholz und stellt fest: gemessen am Holzvolumen hat man sehr wenige Sägeschnitte gemacht, dabei sauber und sicher gearbeitet.
 
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hallo
habe das mit dem tampon probiert aber ich habe es nicht geschafft! :(
was haltest du von dem maya dust???

freue mich auf deine antwort
 
Nabend,

zunächst möchte ich mich meinen Vorrednern anschließen. Feuerbohren ist die Pest.:super:
Ich persönlich benutze meistens einen Magnesiumfeuerstarter mit integriertem Schlagstahl. Wenn ich jedoch einmal Probleme bekommen habe ein Feuer zu entfachen war es meist bei schlechter Witterung. Guter, trockener Zunder ist die eine Seite, trockenes Holz zu finden die andere.

Holz: Stehendes Totholz suchen und Spalten. Ich hatte es noch nie, dass es zu 100% durchweicht war. In der Mitte findet sich immer trockens Holz.



Gruß

Snatcher
 
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