https://wieland-verlag.com/
https://www.messerforum.net/threads/keidechse-gut-in-form.80939/

Wie nennt man diesen ungewöhnlichen Klappmechanismus?

DirkWitten said:
"Man kann dieses Messer in die Schmetterlingsmessergruppe eingeordnet werden."
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Schmetterlings- bzw. Balisongmesser haben (nach Wikipedia) ...
"zweigeteilten, auf einer Ebene schwenkbaren Griffen" und "um jeweils 180° schwenkbare Griffhälften, die durch je einen gleichorientierten Achsstift mit der Klinge verbunden sind".
Beim Messer im Video sind die Griffe um 360° schwenkbar und tun dies auf verschiedenen Ebenen, darum kreuzen sich auch die Achsen. Auch das Balisongtypische einhändische Aufschwingen ist bei der gezeigten Konstruktion technisch unmöglich. Daher (und von der Anwendung her) passt die Herstellereinordnung nicht.
Beim Faltmesser im Video wird die Klinge eher mühsam ausgepackt als flott geöffnet :). Der Öffnungsmechanismus ist nicht dunbedingt praktisch, aber ungewöhnlich. Daher die Frage, ob es für diesen speziellen (und wie ich finde seltenen) Typ, eine deutsche Bezeichnung gibt. Vielleicht ist es einfach nur "Faltmesser", wie thrawn es genannt hat?
 
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SMAF said:
Daher (und von der Anwendung her) passt die Herstellereinordnung nicht.
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Naja, dem ging es vermutlich nicht um eine Einordnung nach deutschem Recht sondern um eine technisch funktionelle. So falsch finde ich die wiederum auch nicht, denn der Zweck, die geschlossen Klinge möglichst umfassend ins Heft zu verpacken und geöffnet möglichst viel Stabilität bei kräftigem Umgreifen zu erreichen ist ja durchaus ähnlich. Eine (optional mögliche) zweischneidige Klinge wäre zudem geschlossen sicher, im Ggs. zu vielen anderen Klapp/Faltmessern. Das ebenfalls mit ähnlichen Zielen und auch Eigenschaften gestaltete "Para-Messer" wird ja auch gerne mal als "Schmetterlingsmesser" bezeichnet und technisch wie rechtlich auch gerne mal mit Balisong/Butterflys verwechselt.
Eine andere Bezeichnung als "Faltmesser" kenne ich leider auch nicht, trifft es ja aber auch recht gut. Ich habe so einen 360°-Mechanismus aber auch schon bei anderen (älteren) Werkzeugen gesehen, vielleicht wurde der ja nur irgendwann für ein Messer adaptiert.
 
Der Hersteller bewirbt das Messer damit, dass es in jede Damenhandtasche passt und die gepflegten Fingernägel bei Öffnen nicht benötigt werden. Daher wäre vielleicht der Begriff "Damenfaltmesser" angebracht. Allerdings könnte der Eindruck entstehten, wir möchten die Damen falten - so ist es ja nun auch nicht gedacht.
 
Hab‘ ein „ähnliches“ Messer bei A.G. Russell Knives in Arkansas gefunden – wird dort „Funny Folder“ genannt. Das Messer im Video, das Kostka von Mikov aus Tschechien, gefällt mir optisch besser. Es hat keine sichtbaren Schrauben, Nieten oder Nähte und die Länge entspricht etwa einem Lippenstift – womit wir wieder bei der Zielgruppe wären. Die geringe Länge hat aber auch aus Männersicht einen Vorteil, das Messer würde horizontal in die meisten Hemdentaschen passen.
Außerdem hat mir das Übersetzungsprogramm Deepl verraten, dass Kostka das tschechische Wort für Würfel ist. Das passt zum quadratischen Querschnitt. Vielleicht könnte man es Würfelmesser nennen (was aber beim Funny Folder nicht mehr passen würde). Die Namensfindung für diesen ungewöhnlichen Klappmechanismus ist echt eine Herausforderung.
 
Vielleicht wäre "360°-Faltmesser" oder "Rahmen-Faltmesser" oder "Rotations-Faltmesser" genauer, aber weniger sexistisch. Außerdem würde das weniger auf die von mir vermutete Zweckbestimmung hindeuten, als die Damen-Variante ...
 
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So ein "ähnliches" Faltdingens wie das Funny hatte Böher dich von ~15 Jahren auch mal im Programm, war von dem Designer, mit dem es dann eine heftigen Rechtsstreit gab, nachdem man sich getrennt hatte.
"Zauberwürfelmesser" wäre auch gut, aber da dürfte es wohl Copyright-Probleme geben ...
 
Man findet sie auch unter 'TRI FOLD' z.B. in der US-bucht.

Übrigens gab es sie auch in hübsch und länger, iirc bei 'Die Klinge'

20230509_132835.jpg
 
Hier noch ein Namensvorschlag der berücksichtigt, dass sich die beiden Griffteile aufgrund der kreuzenden Achsen gegenseitig blockieren:
Konterfaltmesser
Die kreuzenden Achsen erinnern an das gegensinnige Aufschrauben beim Kontern. Der Name würde außerdem die Zweihandöffnung unterstreichen.
 
bigbore said:
Man findet sie auch unter 'TRI FOLD'
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Allerdings wäre da die Verwechslungsgefahr mit den Messern mit dem anderen Faltmechanismus gegeben, die wie der "Tri-Folder" von Fred Perrin oder auch das alte "Triple Action" von CS aufgebaut sind.
(Dort findet das Klappen ja nur in einer Ebene statt und Griffteile und Klinge hängen wie in einer Reihe aneinander.)
 
Kurz einige Überlegungen zu Euren Anregungen und - am Ende - eine neue Idee
polaris1977 said:
Vielleicht ... "Rotations-Faltmesser" .
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Bei Rotation denke ich an das dynamische Ausschwenken von Schmetterlingsmessern, daher würde ich das eher nicht nehmen ...
RFB said:
Hier noch ein Namensvorschlag ... Konterfaltmesser
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Beim Kontern erfolgt die Gegendrehung auf der gleichen Ebene und Kontern hat noch die Bedeutung von Gegenangriff ... würde ich daher auch nicht ideal finden ...
Hawkbill said:
Allerdings wäre da die Verwechslungsgefahr mit den Messern mit dem anderen Faltmechanismus gegeben, die wie der "Tri-Folder" von Fred Perrin oder auch das alte "Triple Action"
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es braucht eine Bezeichnung, die sowohl die Verwechslung mit Schmetterling als auch mit solchen Tri-Foldern ausschließt.

Die anregende Diskussion hier im Forum brachte mich auf "Kreuzfaltmesser". So wäre dessen Definition:

"Bei einem Kreuzfaltmesser ist die Klinge mit zwei Griffprofilen verbunden, deren Achsen sich im 90°-Winkel überkreuzen, und welche die Klinge im geschlossenen Zustand komplett umschließen"

Habt Ihr Verbesserungen für diese Definition des "Kreuzfaltmessers"?

Außerdem habe ich noch eine künstlerische Variante des Kreuzfaltmessers von Russell endeckt - könnte man vielleicht auch mit dem Kostka machen. Wer weiß, was es sonst noch alles an Kreuzfaltmessern gibt?
 
SMAF said:
"Kreuzfaltmesser". So wäre dessen Definition:
"Bei einem Kreuzfaltmesser ist die Klinge mit zwei Griffprofilen verbunden, deren Achsen sich im 90°-Winkel überkreuzen, und welche die Klinge im geschlossenen Zustand komplett umschließen"
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Passende Bezeichnung und gelungene Definition - kann so in das Messerlexikon ;)
passt zum Kostka und zum Funny Folder und grenzt gut zu Butterly und Tri Folder ab (außerdem scheint es ja keine historische Bezeichnung für diesen ungewöhnlichen Klappmechanismus bzw. solche Messer zu geben, wurde also Zeit für einen stimmigen Namen)
 
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DirkWitten said:
Oder "Diagonal-Kastengriff-Faltmesser" - egal was auch immer - man sollte dem Hersteller seine "Fehldefinition" mitteilen ;)
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Stimmt, wäre echt bedauerlich, wenn Frauen in Deutschland das schöne Kreuzfaltmesser aus Tschechien nicht in die Handtasche stecken dürften. Als Französin darf ich das natürlich :)
 
DirkWitten said:
Seitenverschlussmesser
Der Mechanismus ist weitgehend identisch, die Achsen sind nicht diagonal, aber es wird genauso geöffnet und verschlossen..
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Dirk hat hier vermutlich die historische Bezeichnung des Messertyps entdeckt. Auch bei diesem Baladeo "ist die Klinge mit zwei Griffprofilen verbunden, deren Achsen sich im 90°-Winkel überkreuzen, und welche die Klinge im geschlossenen Zustand komplett umschließen". Es fällt auf, dass diese alte Bezeichnung (Seitenverschlussmesser) relativ ungenau ist, da sie sich nur auf das seitliche "Einklappen" der Klinge bezieht und den zweiten Griffbestandteil ignoriert. Kreuzfaltmesser trifft es besser!
Für's Messerlexikon wäre also eine Ergänzung nötig: Kreuzfaltmesser (veraltete Bezeichnung Seitenverschlussmesser) ...
 
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