Wie lange Spannungsarmglühen ????

Schmiedeglut

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Hey Leute...

ich habe gelesen, dass es ratsam wäre mein Messer vor dem Härten Spannungsarm zu glühen!

Temperatur is kein Problem, aber wie lange muss ich die denn halten, und bei welcher stahlsorte ??? Ich hab was von 2 Stunden gelesen, was für mich mit einer feldschmiede sogut wie unmöglich wäre!!!!

Stimmt das... bzw. gibt es dazu alternative möglichkeiten ????
 
Wenn Fachleute wie Roman Landes, Ulrich Gerfin, Herbert und andere Stahlspezialisten so was schreiben, dann ist da was dran.

Es ist einfacher, Du nennst die Stähle, bei denen Dich das Spannungsarmglühen interessiert. Das ist einfacher als hier eine Liste aller "4679" möglichen Stähle zu veröffentlichen ;)
 
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Naja... ich bin noch auf der Suche nach meinem passenden Lieblingsstahl.... Ich habe bisher Feilenstahl... steige jetzt um auf Dreilagenstahl mit Weissen Papierstahl in der Mitte! Wenn mir jemand einen Stahl empfehlen kann der etwas Rostbeständiger ist als die beiden, aber ähnlich gute Messereigenschaften hat, wäre ich sehr dankbar!

Aber momentan... wie gehe ich bei Weissem Papierstahl mit Feldschmiede und Backofen als Wärmequellen vor ?
 
Eines muß man Dir lassen: Deine Beiträge zeugen von Beharrlichkeit!
Eine gute Motivation und der Wille, auch Schwierigkeiten zu überwinden sind gute Voraussetzungen Ziele zu erreichen. Lass Dich auch von der einen oder anderen kleinen Watschen, die Du abkriegst, nicht entmutigen. Sie sind gut gemeint und helfen mehr als verfrühtes Lob.
Du würdest uns aber sehr helfen, wenn Du klar sagen würdest, was für Messer Du machen willst. Je nach dem Einsatzzweck muß man auch die Stähle auswählen.
Wenn es Dir um gute Eigenschaften für vielseitigen Einsatz geht und die Klingen pflegeleicht sein sollen, wären die schwedischen Stähle 12C 27 oder ähnliche Legierungen vorzüglich und auch der gute alte 1.4034 wäre zu empfehlen. Dann wäre es zweckmäßig, Dich auf das Schleifen zu beschränken und das Härten von Fachleuten machen zu lassen. Viel wichtiger für den Erfolg im Gebrauch als die Stahlwahl wäre dann der Anschliff der Schneide im richtigen Winkel und die richtige Form und vernünftige Benutzung.
Aus der Wahl des Dreilagenstahls mit weissem Papierstahl in der Mitte entnehme ich, daß für Dich Superschneideigenschaften im Vordergrund stehen und die Robustheit der Klinge nicht so wichtig ist. Das macht etwa bei feinschneidenden Kochmessern oder Rasiermessern Sinn. Der weisse Papierstahl ist da sicher eine gute Wahl und die zähen Seitenlagen geben ihm zusätzlich Stabilität. Es spricht aber gar nichts dagegen, die Feilen, von denen Du gesprochen hast, weiter zu verwenden. Der Stahl der guten Markenfeilen ist vorzüglich. Meist handelt es sich um 1.2002 oder 1.2008. Gerade der letztgenannte Stahl ist dem Spitzenstahl für klassische Rasiermesser sehr ähnlich. Eine ganz vorzügliche Alternative ist der von Arno ins Gespräch gebrachte 1.1545. Ich habe im Schmiedecafé über eine Klinge aus diesem Stahl berichtet, die Hans Peter-hpkb- mit seinen Schülern gefertigt hat und die ganz erstaunliche Eigenschaften aufwies. Wenn es Dir gelingt, diese Stähle mit Baustahl oder einem geeigneten Vergütungsstahl als Seitenlagen zu verschweißen, ohne sie durch Überhitzung zu verderben, hast Du ein gutes Stück Weg zurückgelegt.
Für die Wärmebehandlung halte dich an das, was Roman und Arno geschrieben haben und Du wirst über die Ergebnisse staunen.
MfG U. Gerfin
 
Vielen Dank für Eure Antworten! Ich habe mittlerweile ein Jahr geübt und habe die Dauer nun ganz gut im Griff... nur die passende Technik damit das klappt kriege ich irgendwie nicht hin, weil ich die Temperatur nicht gut halten kann! Schaut Euch dazu mal meinen neuen Beitrag an
"Spannungsarmglühen in der Feldesse"

Dieser hier kann von mir aus gerne geschlossen werden!

Danke und liebe Grüße

Xzenonbenz
 
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