Wellenschliff selber machen

eickhörnchen

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Hallo zusammen!

Ich bin neu hier und hoffe, mit meiner Frage die richtige Ecke getroffen zu haben. Vielleicht gab's das Thema auch schon mal, aber mit der Suchfunktion hab ich auch nach einigen Versuchen nichts passendes gefunden.

Mein Anliegen ist folgendes:
Ich würde gerne ein Extrema Ratio Task C mit einem Teil-Wellenschliff versehen. Das Modell gibt es auch ab Werk mit Serrations, und die fand ich bei älteren Versionen auch ganz OK, aber für meinen Geschmack übertreibt es der Hersteller inzwischen mit der Einschleiftiefe der größeren Wellen (jede 3.). So wird mir der Schliff zu "aggressiv" und hakelig, denn es bleiben nur "Inseln" mit jeweils zwei Wellen zwischen den tieferen Einschliffen stehen. Nun überlege ich, ein Modell ohne Wellenschliff nachzuarbeiten. Die Wellen sollen nur 35 bis 40mm im hinteren Bereich der Schneide einnehmen und nicht sehr tief sein, eher wie bei einem feineren Brotmesser-Schliff oder wie bei einem gröberen Steakmesser - so in der Art. Ich habe keine Maschinen für so etwas und würde manuell arbeiten. Handwerklich bin ich nicht ganz ungeschickt, habe aber mit der Messerbearbeitung keine Erfahrung.

Meine Fragen an die geübten Fachleute:
- Gibt es besondere Tricks, wie ich so einen Wellenschliff schön gleichmäßig hinbekomme? Klar, vorher anzeichnen, vorkerben, Rundung einarbeiten. Aber noch irgendwelche "Geheimtipps"?
- Welches Werkzeug würdet ihr empfehlen? Wie gesagt, keine Maschinen vorhanden, nur manuelle Bearbeitung möglich. Wäre für Tipps auch zur Vorgehensweise sehr dankbar.
- Ich habe ein Lansky-Schärfset mit dem ich ganz gerne arbeite. Könnte es eine Möglichkeit sein, mit einem Halbrund-Stein http://www.lansky.com/index.php/products/coarse-curved-hone/ so einen Wellenschliff einzuarbeiten (ich weiß leider nicht, wie groß und brauchbar da der Radius ist)?
- Oder würdet ihr mir als Anfänger da komplett abraten?
- Oder macht jemand so etwas als Auftragsarbeit?

Vielen Dank schonmal für eure Beteiligung und Hilfe!
 
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Hallo eickhörnchen!

Ich würd mich zwar nicht als Profi bezeichnen, aber nen funktionierenden Wellenschliff hab ich schonmal gemacht. Ich hab das ganze mit nem Dremelverschnitt quasi freihand gemacht (Klinge natürlich mit Schraubstock fixiert). Bei mir kam dabei (gewollt) ein ähnlicher Schliff wie bei CRKTs Veff Serations heraus. Das kann man aber natürlich auch bis zu einem gewissen Grad variieren.

Allerdings solltest du das vorher an ein paar billigen "wegwerf-Messern" üben, sonst vernudelst du dir nachher das teure ER ;). Zur Kühlung kannst du ein mit Wasser getränktes Tuch, oder einen Pinsel benutzen.

Falls du keinen Dremel(verschnitt) hast, kann ich dir leider nicht weiterhelfen; ganz ohne Maschinchen hab ichs noch nicht gemacht...


Gruß,
Simon
 
Hallo alle miteinander,
ich war im Urlaub, deshalb die lange Sendepause meinerseits.

Simon, vielen Dank für Deine Antwort. Ich hab zwar (vor langer Zeit mal) Werkzeugmacher gelernt und traue mir manuell mit dem richtigen Werkzeug ein bisschen was zu, aber mit Dremel und ähnlichem hab ich noch nie saubere Feinheiten hinbekommen. Das ist ein Gerät, was mir leider irgendwie nicht liegt, deshalb hab ich auch keinen. Der Tipp mit dem "Wegwerfmesser" zum Ausprobieren ist aber wichtig.

Vielleicht hat noch jemand Tipps zu dem Thema(?) Bin für alles dankbar, da Messerbearbeitung für mich echt Neuland ist.

Gibt's vielleicht kleine halbrunde Diamantfeilen für sowas?

Und noch eine konkrete Frage zum Schliff: Bei Steakmessern, Brotmessern und Outdoormessern mit Serrations kenne ich die Wellen immer nur einseitig eingeschliffen. Ist das nur aufgrund einfacherer Fertigung oder steckt da noch ein anderer Sinn dahinter?

Vielen Dank schonmal für hilfreiche Antworten!
 
Gleich mal eine Frage hierzu. Wer im Forum wäre denn für so eine Aufgabe prädistiniert? Ich hätte da ein Vic Explorer, welches bald ein Harvester als Partner bekommt. Jetzt hätte ich gerne die große Klinge des Explorers mit einem Wellenschliff gehabt.
 
Es gibt einen Unterschied zwischen Wellenschliff und Sägeschliff oder Serations. Ein Wellenschliff ist eigentlich eine länger Klinge die gestaucht wurde und dadurch eine Sinuskurvenwelle auf der Wate bildet. das ist eine Prima Sache. Sägezahnung kann mann nachträglich mit einer guten Rundfeile oder bei härterem Stahl mit einer Runddiamantfeile anbringen und von der Gegenseite auspollieren.
 
Hallo Uli,
danke für Deine Antwort. Das mit dem Wellenschliff, wie Du ihn erklärt hast, hab ich aber nicht verstanden. Ich hab auch kein Beispiel gefunden. Als Wellenschliff kannte ich bisher - oder dachte zu kennen ;-) - sowas wie im Allgemeinen bei Brotmessern. Serrations im Prinzip ganz ähnlich, nur eher spitzer und meist mit regelmäßig wiederholten, unterschiedlichen Einschlifftiefen bzw. -formen.
Deiner Erklärung nach wäre dann "mein" Wellenschliff tatsächlich ein Sägeschliff, oder? Und wie sieht dann ein Wellenschliff aus? Kann ich mir gar nicht vorstellen...

Könntest Du mir vielleicht eine Bezugsquelle für passende Diamantrundfeilen nennen? Ich hab bisher noch nichts wirklich passendes gefunden. Die Verzahnung die ich machen möchte, soll so in der Art wie bei einem Brotmesser aussehen nur etwas feiner - ca. 4mm von Spitze zu Spitze.
Vielen Dank im Voraus!
 
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