Washer ausstanzen?

WalterH

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Wahrscheinlich ganz einfach, nur ich bin zu doof...

letztens hatte jemand erwähnt, dass es bei Conrad Lagerbronze zu kaufen gibt und aus Neugier habe ich mal nachgeschaut:

www.conrad.de - nach "PHOSPHOR-BRONZE-BLECH" suchen. Gibts in 0,2 bis 0,5 mm und kostet nicht die Welt.

Da bei ein paar meiner Messer die Teflon Washer schon deutliche Riefen haben, wollte ich die ersetzen. Als stolzer Besitzer einer Mikrometerschraube, kann ich das Blech sogar in der richtigen Dicke kaufen. ;)

ABER: Wie mache ich aus einem 0,2 mm dicken "Blech" am besten Washer? Oder genauer: Wie kriege ich da ein Achsenloch in die Mitte, ohne das Blech zu versauen?

Brauche ich da eine Ösen- bzw. Lochzange oder gibt es da ein einfaches Hausmittel, zu dem ich kein extra Werkzeug kaufen muss?

Wie macht ihr das?

Danke

-Walter
 
Hallo Walter,

ich habe auch gestern den gleichen post gelesen und auch gleich bei Conrad nachgesehen :)

Ich denke mal ,dass Lochzangen nicht stabil genug sind um Bronze auszustanzen, Locheisen könnten ev. funktionieren???

Aber jede Kfz-Werkstatt hat Lochzangen um Reparaturbleche zum Punktschweißen vorzubereiten, Durchmesser 5mm (dürfte bei Foldern ein gängiges Maß sein). Vielleicht mal nett fragen.....

Ich habe selber so eine Zange zu hause und die arbeitet sehr exakt. Den Außenradius würde (werde) ich mit einer Blechschere zuschneiden, da kommt es ja nicht sooo genau darauf an.

Ich habe schon 2 Folder auf Bronze/Messing-Washer umgebaut, wobei die Herstellung der Washer nicht das eigentliche Problem war, sondern eher die exakte Dicke hinzubekommen.
Aber mit Deiner Micrometerschraube bist Du ja bestens gerüstet.

Gruß
Olli
 
ich weiß nicht genau wie man das ding nennt - durchschläger?

ist im prinzip wie ein meißel der unten rund, hohl und spitz ist (also wie mein kollege ;) )
 
lochpfeife

der besagte durchschläger ist nicht hohl.

das teil heisst lochpfeife, benutzen z.B druckereien
für die herstellung der löcher im papier zum abheften (collegeblock).
gibts in allen grössen und mit einem drehmel ö.ä. mit
spitzem schleifstift kann man die dinger schnell
wieder scharf kriegen.

moin
 
Hat mir Markus Becker auf der IMA erzählt:
Das entsprechende Blech in Quadrate schneiden zwischen zwei Flachstähle spannen, durchbohren. Dann auf Schraube mit U-Scheiben aufziehen, festdrehen, in Drehbank einspannen und auf gewünschte Größe abdrehen.
Grüße Uli
 
Ich machs auch fast genauso wie es Uli beschrieben hat. Bohren, dann Quadrate ausschneiden (mit den Drehmeltrennscheiben) und auf der Drehbank runddrehen.

Die Quadrate schneid ich deshalb mit der kleinen Trennscheibe zu, weil sich das dünne Blech beim Schneiden mit der Schehre verzieht und man das nie wieder flach bekommt. Ich denk auch beim Ausstanzen mit nem normalen Locheisen und Hammer wird es zum Verzug kommen.

Ist also doch aufwendiger als man denkt.

freagle
 
Und wer keine Drehmaschine hat, kann es zur Not auch mit einer Tischbohrmaschine machen ;)

Nur dann eben nicht mit Drehstahl, sondern im Bohrfutter mit etwas längeren Distanzstücken auf eine Zylinderkopfschraube geschraubt mit Feile rundfeilen, da man die Scheiben später sowieso nicht sieht, wirds auf den unrunden Kreis wohl nicht unbedingt ankommen, oder ?

Gruß Andreas
 
Wenn ihr schon eine Drehmaschine nehmen woll, dann sucht euch ein Sück Rundmaterial (sollte härtbar sein) und dreht die Stirnseite erst plan, dann W-förmig ein, so dass für den Außendurchmesser und den Innendurchmesser je eine "Schneide" stehen bleibt. Mit der Flamme heißmachen, abschrecken und anlassen (wie beim Meißelbau, 2. Lehrjahr). Wenn man das Bronzeblech auf ein Stück Holz legt, kann man die Washer prima mit Rundmaterial und Hammer ausstanzen.
Grüße
Gerhard
 
Moin,

ich habe heute mein "PHOSPHOR-BRONZE-BLECH" in 0,5 mm von CONRAD bekommen (200x150 mm, 6,25 Euro). Das bekomme ich in meinem Leben nicht mehr aufgebraucht :D

Ich habe mir auch gleich die ersten Washer zum Umrüsten gemacht. Das Achsloch mit der Punktschweiß-Zange ausgestanzt, die Konturen zuerst grob mit der Blechschere ausgeschnitten, dann mit einem Seitenschneider nachgearbeitet (dadurch gibt´s so gut wie keinen Verzug). Anschließend mit Hilfe einer 5mm-Schraube, 2 U-Scheiben und einer Mutter -als Spanndorn- in den Bohrständer eingespannt und mit einer Feile rund "gedreht".

Zum Schluß noch die winzigen Grade auf Wasserschleifpapier entfernt. Funktioniert wirklich gut.

Gruß
Olli
 
Hallo zusammen!

Nachdem mich mein Spyderko Chinook 2 mal spasseshalber auseinander gebaut hatte, sah ich die kleinen Kunststoffwasher (aus Folie), die Spyderco hier verwendet hat.
Kein Wunder, dass die Klinge nie so stabil stand, wie man eigentlich von der Konstruktion erwarten sollte... Die Dinger messen nur 6mm im Durchmesser.
Also mussten neue Washer rein, da noch jede Menge Platz vorhanden war.

Angeregt durch diesen Threat, kaufte ich bei Conrad Elektronik ein Phosphorbronzeblech in 0,2 mm Stärke. Diese Stärke kann man mit einer guten Haushaltsschere noch grob zurechtschneiden. Ein 4,0 mm starkes Loch in die Rohlinge gebohrt und mit dem Dremel und diversen Schleifaufsätzen die runde Form (10 mm Durchmesser) gedreht (eine Drehbank oder Standbohrmaschine besitze ich nicht).
So ganz 100% rund sind die Washer nicht geworden, aber annehmbar für eine freihändige Arbeit.
Zuletzt wurden die Washer noch mittels Wasserstein zurechtgeschliffen. Vor allem die Stärke des Blechs musste ich verringern. Hat ganz gut geklappt, habe mir dabei auch noch meine Fingerkuppen "glatt" gefeilt...:glgl:
Nun steht die Klinge sehr viel stabiler, aufgrund der höheren Auflagefläche der Klinge auf den grösseren Washern. Der Klingengang ist noch etwas schwergängig, läuft sich aber hoffentlich noch ein. Wenn nicht, dann schleife ich noch ein weinig an den Washern herum.

Für den ersten Versuch fand ich die Arbeit nicht schlecht. Ein Ausstanzen mit einem Henkellocheisen hat übrigens nicht funktioniert...

Kundulus
 
Guten Abend Forumsgemeinde.

Da habe ich ja genau den Thread gefunden, den ich brauche, drum hänge ich mich mal hier mit dran.
Macht doch nix, dass der Thread schon so alt ist, oder?

Die beschriebenen Bleche gibt es bei Conrad mit 0.2mm, 0.3mm und 0.5mm Stärke.
Angenommen, ich brauche einen washer mit genau 0.4mm.
Ist es besser, zwei 2mm-washer übereinander zu legen, oder hat das irgendwelche Nachteile, sollte ich also von einem 0,5mm-washer lieber ein Zehntel wegschleifen?
 
Die beschriebenen Bleche gibt es bei Conrad mit 0.2mm, 0.3mm und 0.5mm Stärke.
Angenommen, ich brauche einen washer mit genau 0.4mm.
Ist es besser, zwei 2mm-washer übereinander zu legen, oder hat das irgendwelche Nachteile, sollte ich also von einem 0,5mm-washer lieber ein Zehntel wegschleifen?

Die Frage ist, wie plan bekommst Du das hin. Bei der Verwendung von zwei washern hast Du sechs Flächen, die zueinander plan sein müssen, bei einem Washer eben nur vier. Ich würde den einen Washer runterschleifen. Schleifpapier, Sprühkleber, Glasplatte und rubbeln :)

Pitter
 
Moin.

Es gibt im Goldschmiedebedarf Aushauwerkzeuge. Die sind exakt dafür gemacht, aus Blechen sauber Ronden zu fertigen. Man kann damit dann auch das Loch in die Scheibe "hauen".

Wer sowas öfter macht, für den geht es ab knapp 20,-€ los.
hier mal ein Link:

https://www.zujeddeloh.de/artikel284.html

(ein Bisschen nach unten scrollen)


Gruß aus Berlin

Chamenos
 
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