Nach dem Härten werden die Stähle angelassen und verlieren dadurch in Abhängigkeit von der Anlasstemperatur etwas an Härte, gewinnen aber an Zähigkeit. Je höher die Anlasstemperatur ist, umso tiefer geht die Härte. So grob.
Manche Stähle, vor allem die mit reichlich Cr, Mo, V, W legierten, scheiden bei Anlasstemperaturen um die 500° C sogenannten Sonderkarbide dieser Metalle aus, das sind kleine Teilchen, die die Härte wieder spürbar erhöhen.
Nachteil ist, dass so dem Werkstoff z.B. Cr entzogen wird, der Werkstoff büßt Korrosionswiderstand ein. Andererseits gewinnt der Werkstoff halt an Härte, der Restaustenitgehalt wird nochmal abgebaut, und die statischen Duktilitätskennwerte steigen noch ein wenig.
Ob man jeden Stahl der das kann dort anlassen muß steht immer zur Debatte, bei hoch legierten mach ich das meistens. Mich interessiert Korrisonswiderstand nicht besonders. Z.B. Böhler K 190 würde ich immer im SHM anlassen.