Hallo,
also das Alter eines Messers anhand der beigefügten Scheide zu beurteilen halte ich für gewagt.
Ich werde auch nicht 30 älter, wenn ich die alten Schuhe meines verstorbenen Vaters anziehe (sofern ich diese noch hätte).
Ich habe mich lange mit der Geschichte der Waidblätter befasst.
Es gibt genau fünf gängige Varianten der "alten Waidblätter":
Fa. Dula, Waidblatt nach Forstmeister Frevert (1936-42)
Waidblatt nach Lippert (ab 1936/37)
Waidblatt nach Scholz (ab 1949)
Carl Eickhorn, Waidblatt nach Frevert (um 1950)
Puma , Waidblatt nach Frevert (ab Mitte der 50er Jahre)
Dass die Lederscheide deines Bestecks von Henckels stammt kann ich nicht beurteilen, aber die Messer sind es definitiv nicht, da nicht mit dem weltbekannten Logo der Zwillinge gemarkt.
Auch eine Produktion durch die Fa. Dula schließe ich aus, da diese nach meinem Wissensstand die Klingen nach Frevert gefertigt hat und alle Klingen gemarkt waren.
Ich möchte hier nur Fakten aufzählen, also bitte legt meine Worte nicht auf die Goldwaage.
Für eine Produktion in der DDR sprechen für mich folgende Fakten:
die schlechte Qualität des verwendeten Hirschhorns, sieht sehr dunkel und röhrig aus, hat keine honigfarbene Patina
ich kenne kein "klassisches" Waidblatt bei dem die Beschalung mit solch einfachen Stiften vernietet ist
die Messer sind nicht gemarkt, warum sollte das eine westdeutsche Firma/Schmied machen?
Der wirkliche Hersteller wird wohl ein Rätsel bleiben.
Grüße
Andreas