Na ja, wenn man Bedienfehler oder Unwissen als Argument für die Eignung eines Werkzeuges/Gerätes heranzieht, dann bewegt man sich immer in Grauzonen. Ein Bsp.: Jemand der vom Autofahren keine Ahnung hat(weder lenken noch bremsen noch schalten kann und auch die StVO nicht kennt), wird selbstverständlich das Auto als absolut schlechtgeeignetes Transportmittel ansehen und lieber laufen(hoffe ich zumindet für die anderen Verkehrsteilnehmer), daraus aber den Schluß ableiten, daß das Auto(damit keine Umweltdebatten aufkommen, sei es mit Wasserstoffantrieb oder ähnlichem ausgestattet) großer Mist sei, ist doch für viele weder nachvollziehbar noch repräsentativ.
Deswegen den barometrischen Höhenmesser als ungeeignet hinzustellen halte ich für absolut falsch. Übrigens im Hochgebirge(und gerade da braucht man ja wohl eine Höhenmessung am ehesten) stößt gerade das reine GPS an seine Grenzen, wenn durch die Topgraphie(bspw. eine Schlucht) kein Sat. zur Verfügung steht. Chinoook hat ja schon den Systemvergleich Barometer versus GPS angestellt. Des weiteren kann ich nur sagen, daß der Höhenmesser im Gebirge immer nur eine Rückfallebene darstellen sollte(d. h. die Orientierung im Gelände erfolgt nach Karte und evtl. Kompaß; der Höhenmesser läuft als Kontrolle mit und kommt erst dann zum Einsatz, wenn die "klassische" Navigation behindert ist, Grund wird dann wohl Nebel sein). Kaum jemand wird ohne Sicht(also dichter Nebel)
in unbekanntem Terrain nur mittels Höhenmessung(und evtl. Kompaß) losgehen, wenn wir mal von sehr guten Bergsteigern absehen(selbst diese verkneifen sich solche Aktionen verdammt häufig); wer als unerfahrener Neuling eine Tour gleich auf diese Brachial-Art angeht, der braucht sich über Konsequenzen nicht wundern.
Auch ein GPS-Gerät muß man bedienen können, ansonsten wird einem da auch unter gewissen Umständen eine utopische Höhe angezeigt.
Aus meiner Erfahrung ist bei einem GPS auch die Schwankung zwischen den Höhenangaben bei widrigen Umständen viel größer, als bei barometrischen Höhenmessern(bei denen geht der Fehler immer in die gleiche Richtung, also entweder zeigt er immer ein paar Meter zu viel an an einem Tag oder eher ein paar Meter zu wenig, hängt von der Wetterentwicklung ab).
Übrigens auch beim Wandern nach Karte kontrolliere ich an bestimmten Abzweigen, wo ich gerade bin und vergleiche meinen Eindruck vor Ort mit der Karte und kann demzufolge meinen Standpunkt genau bestimmen. Nix anderes passiert, wenn ich unterwegs immer mal auf den Höhenmesser an bekannten Vergleichshöhen schaue(der Fehler liegt übrigens im Alpenraum eher an den fehlerhaften Höhenangaben auf irgendwelchen touristischen Wegweisern{da wird gerne aufgerundet, damit noch irgendeine "magische" Höhe überschritten wird} als am Höhenmesser).
Schlußfolgerung: Luftdruck-Höhenmessung ist sehr gut geeignet, logischerweise muß man mit dem Gerät umgehen können(gilt aber für so ziemlich alles im Leben, egal ob Höhenmesser, Auto, Messer, Mikrowelle, Sprengstoff, Kondom, Streichholz/Feuerzeug...{ich hoffe es war für jeden etwas dabei
}).
Aber die Ausgangsfrage war ja auch nicht eine Betrachtung über das Für und Wider der barometrischen Höhenmessung, sondern das Abschneiden des Vic. Altimeter im Vergleich zu anderen Luftdruck-Höhenmessern. Da läßt sich sagen, ein sehr guter Höhenmesser.
Rajiv