Was mich wirklich ärgert ....
... ist nicht, daß sich die Leute gegenseitig niedermetzeln (sollen sie - wenn sie es nicht schaffen, über eine Trennung oder was auch immer zu SPRECHEN, kann ich ihnen auch nicht helfen), sondern daß sie immer und immer wieder Waffen dazu benützen müssen. Wie hilfreich wäre einmal eine Feile, ein Schürhaken (gut, Kamine sind selten), von mir aus auch eine Glasscherbe, aber nein, es müssen Messer sein. Daß es sich um ein Küchenmesser handelt, von dem meine greise Nachbarin eine wahrscheinlich 2-stellige Anzahl in der Lade hat, die alle mehr als geeignet zur Schmerzzufügung wären, und daß jeder Haushalt von diesen bösen Waffen eine Unmenge herumliegen hat, davon redet niemand. Und seltsam ... das Wort "Küchen" verschwindet nicht nur auf dem Papier, sondern auch im Hirn der Leser.
Wenn sich ein potentieller Mörder oder Totschläger schon genötigt sieht, einem anderen Menschen Böses zu tun, kann ihn niemand aufhalten. Es wäre mir nur ein großes Anliegen, daß er etwas zur Waffe macht, das landläufig nicht als solche gesehen wird. Mein Favorit wäre ein Paket Tiefkühlkost. Mal schauen, wer dann noch Zugang zur Tiefkühlkostzeile im Supermarkt bekommt.
Ich hoffe, nicht menschenverachtend rübergekommen zu sein, ich habe es nur satt, auch von intelligenten Menschen (und dazu zähle ich meine Freunde eigentlich) seltsam angeschaut zu werden, wenn ich über meine (mittlerweile zwei) extrem wunderschönen Messer berichte (oder sie gar herzeige) - von denen eines sicher niemals verwendet wird (nicht einmal um mich zu wehren, bin ja nicht irr und laufe Gefahr, daß dieser perfekten Klinge auch nur irgendwas zustößt!)und das andere zwar verwendet wird, aber auch nur mit schlechtem Gewissen. Weil a) paßt sowas ja nicht zu einem Mäderl (ich überlege mir als gesellschaftliche Wiedergutmachung die Anschaffung einer Puppenecke, oder eines Handarbeitskorbes) und b) sind es Waffen.
Das Argument, daß meine leichte Schnittverletzung am Finger, die von einem Messer stammt, weil ich eben unvorsichtig war, ebenso aussieht, wie die meines Onkels, als er sich beim Umblättern seiner Gartenfachzeitschrift geschnitten hat, und ich daher sage, daß in den richtigen Händen von einem Messer die gleiche Gefahr ausgeht wie von einem Magazin, ließ man nicht gelten. Warum wohl.
War ein bißchen länger, aber es mußte raus. Zu meinen Freunden kann ich ja schlecht gehen, um über diese Ungerechtigkeit zu maulen
Schönes Wochenende
Puppal
PS: Vor einem Jahr war ich auch um nix besser in puncto Messer als die Masse und bei anderen Themen plaudere ich sicher immer noch vieles nach, ohne mir wirklich Gedanken gemacht zu haben. Ich habe die Weisheit nicht mit dem Löffel gefressen, aber mittlerweile gebe ich mir zumindest die Chance zuzuhören, nachzudenken und dann meine Meinung zu bilden - und überheblicherweise gehe ich davon aus, daß ich das von allen anderen auch erwarten darf.