Silberkugel - Test (Kühlwirkung diverser Abschreckedien)

Arno Eckhardt

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Hallo Ihr

kurz gesucht und nichts gefunden...

Mein Problem ist Folgendes:

Es gibt ja schon lange Untersuchungen über die Kühlcharakteristika diverser Abschreckmedien (Salzwasser, Lauge, Wasser, Öl, Luft usw.)

Diese werden ermittelt, indem eine Silberkugel (Silber leitet bekanntlich sehr gut) von ich glaube 20 mm Durchmesser mit einem Thermoelement versehen wird. Dann wird erhitzt, im entsprechenden Medium abgeschreckt und per Computer ein Zeit-Temperatur-Diagramm erstellt.
Also eigentlich denkbar einfach.

Da ich nun schon länger mit Lehmschichthärtungen experimentiere und an anderer Stelle bereits vermutet habe, dass dabei die Charakteristik von Wasser näherungsweise der von Öl ähnelt, würde mich nun interessieren, ob es hier vielleicht jemanden gibt, der diesen Test mit einer Silberkugel mit Lehmschichten vornehmen könnte...

Ich denke, das würde allgemein einige "Mysterien" beseitigen, die damit bisher in Verbindung gebracht werden.

Ferner wäre es natürlich interessant, die in Messermacherkreisen üblichen "Ersatzmedien" für teures Härteöl zu testen, wie z.B. Rapsöl von Aldi, Altöle o.ä.). Ebenso deren Wirkung bei unterschiedlichen Temperaturen (z.B. 20°C bei Faulen bis 150°C bei übereifrigen Schmieden :irre: )

Also: Wer kann helfen? Ran an den Speck!
 
Hallo Arno,

leider kann ich Dir nichts zu dem Silberkugel-Test sagen, aber vor ein paar Jahren hat Roman mal einen Link zu einer Untersuchung gepostet, in der die Lehmmantelhärtung von Katana wissenschaftlich untersucht wurde (auch die Abkühlgeschwindigkeiten bei unterschiedlich dicken Schichten). Hier http://www.messerforum.net/showthread.php?t=3487& findest Du das Thema. Leider ist der Link nicht mehr aktiv aber vielleicht hat sich ja der ein oder andere das Dokument gesichert (Roman?).
An folgendes kann ich mich noch erinnern: die sehr dünne Lehmschicht auf der Schneide bewirkt nicht etwa eine verminderung der Abkühlgeschwindigkeit im Vergleich zu einer blanken Klinge, sondern verstärkt sie noch. Der Grund dafür war, daß sich an der Lehmschicht weniger Blasen bilden.

Tschüss
Tobias
 
Hallo Tobo

Vielen dank erst einmal für Dein Posting. Den Roman hätte ich sowieso als nächstes angehauen.

Das mit der gesteigerten Kühlung unter dem Lehm ist so eine Sache. Einerseits ist das sicher richtig, weil eben Blasenbildung vermieden wird. Andererseits Ist der Verzug wesentlich geringer. Ich kann das bisher nur auf eine gleichmäßigere Kühlwirkung (ebenfalls im Zusammenhang mit der Blasenbildung) zurückführen.

Das alles erklärt aber weder einige Phänomeme, die ich dabei bisher beobachtet habe (z.B. kaum Härteannahme mit Lehm in Öl), noch berücksichtigen solche Aussagen die genaue Zusammensetzung der Lehmmischungen, die sehr unterschiedlich sein Können. Oft wird ja Feuermörtel verwendet, der ist mit Sicherheit ganz anders, als z.B. meine "hausgemachte" Paste...

Kurz: Ich möchte nicht weiter spekulieren, sondern endlich mal was Handfestes haben.

Ich frage bei Gelegenheit nochmal den Roman...Eilt schließlich nicht.
 
Hallo,

hab mal etwas gegoogelt und das hier gefunden:

extra.ivf.se/smartquench/dokument/download.asp?id=181

Die haben aber einen anderen Prüfkörper - hört sich nach was Richtung Nickelbasis an.

Was die Blasenbildung angeht, habe ich aber noch in Erinnerung (was man halt mal gelernt hat...), daß in erster Linie die Dampfhaut eine gute Isolierung bringt und die Blasen bei etwas niedrigeren Temperaturen die Wärme besser abführen können - also müßten sie doch gar nicht soo unerwünscht sein?! Dazu passen auch die Aussagen, die ich bei ein paar Herstellern/Verkäufern von Härteölen gefunden habe.

Gruß,

Daniel
 
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