Schwerter - Klingen mit Hohlkehlen und mit Mittelgrat

Titus Pullo

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Hallo liebe Forumiten,


viele mittelalterliche Schwerter besitzen eine Hohlkehle, andere hingegen haben einen Mittelgrat bzw. seltener eine Rippe.

Begründungen für eine Hohlkehle habe ich schon mehrere gelesen: Gewichtsreduktion, Flexibilität, Stabilität.

So gesehen müsste die überwiegende Zahl dieser Schwerter mit ein einer Hohlkehle versehen sein. Wenn man sich die Modelle aus der Zeit von ca. 1000 bis 1500 ansieht halten sich beide Klingentypen ungefähr die Waage.

Cold Steel stellt einige Schwerter mit Hohlkehle und einige ohne her. Bei Flexibiltätstests macht das kein Unterschied - beide lassen sich in etwa gleich stark biegen.

Kennt jemand eine sinnvolle Begründung für für die Verwendung des einen oder anderen Typs?



Gruß T.P.
 
Für die Charakteristika eines Schwertes oder dessen Klinge ist ja nicht nur wesentlich, wie stark sich die Klinge maximal maximal biegen läßt, sondern da sind auch Schwingungsverhalten, Balance, Schneidenwinkel, Klingenbreite wichtig und wie schmal oder breit bzw. dick oder dünn die Klinge sein soll und ab sie grade sein soll oder spitz zulaufend. Da ist eine Hohlkehle ein Stilelement, um die gewünschten Eigenschaften zu erzielen.
 
ich würde sagen, fürher als es auf die effektivität ankam, was es das gewicht... das hat das fechten begünstigt. japanischer schwert ist nur 1000-1100 gramm, gegenüber 1200-1500 europäischem.. die haben auf die schnelligkeit gesetzt

heute ist es wohl eher optisches merkmal, sieht proferssioneller aus... der erfordert zusätzliche fertigkeiten..

Stabilität? wie willst durch wegnehmen des materials mehr stabilität erhalten? eher weniger, aber nicht messbar gewsén, weil es an richtiger stelle weg kommt. Gerade biegung: also verbiege gedanklich deinen querschnitt. die Hohlrinnen sind an der außenfläche, also wirken die auf zug belastet gegen die biegung..
 
Ich würde sagen das es auf die Zeit bzw. Art des Schwertes ankommt. Im laufe der Zeit entwickelte sich der Schwertkampf und damit auch die Form vom Hiebschwert hin zum Stoß- bzw. Stichschwert. Mit jeder Änderung der Rüstung erfolgte auch eine Änderung der Waffe um eben die Schwächen in der neuen Rüstung besser angreifen zu können. Das Hiebschwert (gegen Kettenpanzer) war breit, relativ schwer, der Schwerpunkt insgesamt weiter in Richtung Ort gelegen und es hatte eine Hohlkehle zur Stabilisierung. Ein Stoßschwert (gegen verwundbare Stellem im Plattenpanzer) war leichter, agiler, verjüngte sich stark Richtung Ort, der Schwerpunkt war nahe dem Griff und hatte meist im dünneren Teil der Klinge eine Rautenform zur Verstärkung.

Stabilität ist nicht eine Frage der Masse sondern der Materialverteilung im Hinblick auf die Belastung. z.B vergleiche Hohlkehle und H- oder doppel-T-Träger bzw. Biegesteifigkeit Rundstahl und Rohr
 
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