Schärfeverlust nach 1 Woche

redfish

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Guten morgen zusammen,

Ich habe voriges Wochenende 3 Messer auf Banksteinen geschärft. 1 Speedlock ein Speedlock II und ein Leo Damast. Nach der Körnung 4000 noch kurz abgezogen und Schärfe getestet. Rasierschärfe bzw. 80g Papier konnte durch Eigengewicht zerteilt werden.

Nach 1 Woche ohne Benutzung klappt das rasieren nur noch teilweise, und der Papiertest versagt, d.h ich muss mit Druck das Papier zerteilen und man spürt wie die Messer einhaken einen Winkel ins Papier reissen.

Woran kann das liegen? Die Stähle sind doch recht unterschiedlich aber die Messer haben nachweislich weil in meiner Tasche nicht gearbeitet.

Es ist noch eine gute Schärfe da, aber man meint sie sind irgendwie gealtert.

Viele schneidige Grüße

redfish
 
sowas habe ich auch schon bemerkt, aber eine erklärung dafür habe ich leider auch nicht...

würde mich sehr interessieren, was die experten dazu sagen!

:)
 
Ich würde auf Korrosion an der Schneidfläche tippen im minimal berreich sehen wird man das wohl nicht aber eben spüren.


Cornelius
 
Ich bin zwar kein Experte, aber grundsätzlich sollte man sich vor Augen führen, dass eine so fein ausgeschliffene Klinge, die wirklich rasiert, einen sehr dünnen Grat hat. Die Schärfe einer auf Grat geschliffenen Klinge ist nicht sehr langlebig, man kennt das von Rasiermessern, die vor Benutzung im Prinzip immer abgezogen werden müssen.

Warum die Schärfe auch ohne Benutzung nachläßt? Naja, im Prinzip ist der Papier-Test für eine derartig ausgechliffene Klinge auch schon eine recht ordentliche Benutzung und Oxidationsbedingte Veränderungen im Material können sicher auch eine Rolle spielen, eben auf Grund des sehr dünnen Grats.

Schleift man die Klinge so, dass sie keine Grat mehr besitzt, büßt man natürlich für den Moment Schärfe ein, aber diese ist dann auch von soliderer Natur.

mfg, stubenhocker
 
ich habe diese erfahrung auch schon oft machen müssen, jedoch bilde ich mir ein, dass dieser Effekt bei Klappmessern größer ist als bei feststehenden Messern.

Daher bin ich zu der Überlegung gekommen, dass eine so fein geschliffene Schneide schon durch das "Zuklappen" des Messers an Schärfe verliert, da die Schneide immer etwas Kontakt mit dem Heft hat. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das einer Klinge natürlich stark zusetzt.

Aber, natürlich nur eine Überlegung...
 
Hallo zusammen!

Also eigentlich sollte die Schneide beim einklappen überhauptkeinen
Kontakt zum Heft beziehungsweise zur Feder haben.

Gruss

Mattes
 
Hallo
man sollte sich immer vor Augen führen, was will ich mit dem Messer machen, will ich Rasieren, dann nehme ich keine Gebrauchsmesser ein solches so Scharf anzuschleifen ist ein großer Aufwand und man hat nicht lange davon und im ganzen hat Stubenhocker das auch sehr gut beschrieben.
Stonehead
 
Hi,

1. bzgl. Rasiermessern gibt's doch die These, dass sich der Grat durch einen Tag Ruhen-Lassen aufrichtet, und es laenger scharf bleibt?

2. Gerade Folder sind ja nicht in geoelten Scheiden sicher, sondern in der Hosentasche oder am Koerper, und soll so manchen Ungluecklichen geben, der einen regelrechten Stahlkiller als Schweiss besitzen darf. Die Umgebung jedenfalls ist nicht sonderlich freundlich. Es waere also verstaendlich, wenn in Hosentaschen mehr Messer abstumpfen als nur die, die so geschickt optimiert wurden, dass sie bereits in Schubladen stumpf werden :p.

Bin gespannt, was unsere Experten sagen :)..


3. Und jetzt habe ich mich gerade erfolgreich selbst verwirrt mit Punkt 1.

Werden Rasiermesser nun VOR oder NACH Benutzung abgezogen?

cu
Peter
 
ich würde immer eine klinge mit leicht balligen schliff, einer auf fase oder gar mit einem flachen winkel vorziehen. bei küchen- wie auch freizeitmessern.

hat z.b. ein metzger oder koch durch tägliches abziehen mit dem stahl eine fase an seinem messer fabriziert, ist es für ihn unbrauchbar, da hilft auch kein abziehen mehr. er bringt es weg zum messerschleifer, der beseitigt dann den durchs abziehen entstandenen flachen winkel und bringt die klinge wieder zum leicht balligen schliff. das passiert so 3-5 mal im jahr.

wenige metzger oder köche machen das selbst (ausser in grossbetrieben, da stehen dann aber bandschleifer am arbeitsplatz zur verfügung).
 
Hallo zusammen, bezüglich des Schärfens von Messern ein link, der vielleicht interessant sein könnte.
Gruß Burbull

<<http://www.messer-machen.de/messer.htm>>
 
Ich würde nicht auf Korrosion tippen. Vermutlich hat sich ein Grat im Memoryeffekt als Reaktion auf den Druck der im Schärfvorgang ausgeübt wird verbogen.

Also der gegenteilige Effekt, wie er zuvor beschrieben wurde, wenn sich Schneiden über Nacht wieder aufrichten.

Ich würde vorsichtig untersuchen, ob durch Abziehen mit möglichst glattem Abziehstahl oder aufgespanntem glatten Leder die Ursprungsschärfe wieder herstellen läßt.

Schärfeverlust durch Korrosion ist mir an weniger scharfen Klingen bekannt, behebt sich aber durch den Schneidvorgang selbst.
 
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