Schärfen von Chisel-Grind ???

Nidan

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Hallo zusammen,

also ich bastel grad an meinem erstem Chisel Grind Rohling (Modi ist schuld ;) ) rum und da ich noch nie ein Messer mit "Beitel-Schliff" gehabt hab mal ein paar Newbie-Fragen :

1) Auf welcher Seite wird geschärft ? Nur auf der Schliffseite ? Und was mach ich mit dem Grat der zwangsläufig ensteht ?

2) Welchen Winkel nimmt man zum Schleifen ? Ich nehm normalerweise den Lansky und zwar mit 17 oder 20 Grad. Lieg ich richtig daß ich jetzt auch auf 25 oder sogar 30 Grad gehen kann um ne ähnliche Schärfe zu kriegen wie bei meiner normalen Einstellung ?
 
ein "schissel-grind" wird immer nur auf einer seite geschliffen. auf der anderen seite wird nur der grat abgezogen.
wenn du bei einem "normalen" schliff 17° - 20° auf jeder seite (ergibt einen gesamtwinkel von 34° - 40°) schleifst, würde ich bei dem einseitigen schliff ebenso die 34° - 40° als gesamtwinkel annehmen und auf einer seite als schleifwinkel benutzen.
 
Hallo Nidan !

Ich würde den Schliff nach der Gebrauchshand richten !

Als Rechtshänder die glatte Seite rechts, aber es kommt wohl auch hier auf den Zweck an
Wie will ich schneiden (schnitzen)
Was will ich schneiden (Brot, Fleisch, Holz,...)

:( zu spät gecheckt, das war gar nicht die Frage...

Gruß Andreas/L
 
@ Andreas : Ich hoff es schreibt keine was gegenteiliges, das war nämlich genau das was ich hören wollte. Dann paßt nämlich alles :super:

@ Luftauge : also ich hab jetzt den Schliff auf die rechte Seite gemacht (vom Klingenrücken, Spitze nach vorn gesehen) Ich find es logischer wenn die glatte Seite am Schnittgut anliegt. Aber da gibt`ja wohl verschiedene Philosphien. Achja ich bin Rechtshänder.

Viele Grüße
 
Hi Nidan

ich finde es auch logischer und vom Ablauf günstiger wenn der Schliff (bei RH) auf der rechten ( wenn Messer in der Hand und von oben draufgeguckt)und die glatte Seite auf der linken Seite sind.

Man braucht sich nur ein Brotmesser anzugucken und weiß warum, auch beim schneiden von z.B. Gurken und Salami merkt man sofort den Unterschied. Beim schnitzen ist es nicht anders- mit einem nur links geschliffenen Messer für RH fast unmöglich.

Interessant und seltsam finde ich, daß die beiden Messer mit einseitigem Schliff aus meiner Sammlung genau gegensätzlich angeschliffen sind. Beide von CRKT, NeckPeck- Schliff links, StiffKiss - Schliff rechts.
 
Anschliff rechts für Rechtshänder

Hallo Nidan!

Ich würde es machen, wie Andreas beschrieben hat. Von der einen Seite schleifen, im größeren Winkel und die andere Seite eben lassen. Die ebene Seite wird dann eben auf einen sehr feinen Schleifstein gelegt und abgezogen.
Das klappt eigentlich ganz gut, da Du nun bei einer Seite eine absolute Winkelvorgabe hast. Mit dem Lederriemen würde ich nur von der schräg geschärften Seite abziehen, damit sich auf der ebenen Seite nichts tut und nachher die Seite nicht mehr ganz plan aufliegt.

Ach ja, bevor ich es vergesse, der Schleifstein sollte natürlich auch eben sein (ich nehme für die ebene Seite einen japanischen Wasserstein in 6000'er Körnung, den ich nur für ebene Klingen nutze, damit ich ihn nicht so oft abrichten muss).


@luftauge: Die Anschliffseitengeschichte habe ich bisher immer anders verstanden. Das mit dem Anschliff auf der rechten Seite für Rechtshänder halte ich für sehr vernünftig. Ich weiß sowieso nicht, warum viele Firmen den Anschliff beim chiselgrind auf die linke Seite legen, vielleicht aus optischen Gründen.
Als Rechtshänder hält mand as Schnittgut ja meistens in der linken Hand und die Scheibe, die abgeschnitten wird (Wurst oder Brot oder sowas) liegt rechts vom Messer. Diese Scheibe ist meistens weniger biegesteif als der Rest des Schnittgutes, der in der linken Hand verbleibt. Willst Du nun einen geraden Schnitt machen, dann ist es einfacher, die weichere Schnittgutseite wegzubiegen, als die härtere. Daraus folgt für ein links angeschliffenes Messer, dass die ebene Seite bei einem senkrechten Schnitt nicht senkrecht gehalten werden kann, sondern gekippt werden muss. Bei einem rechts angeschliffenen Messer ist dies kaum der Fall.

Aber vielleicht übersehe ich auch einen wichtigen Punkt.

Gruß Leo
 
Jau, Anschliff rechts (von oben gesehen, Spitze weg vom Körper) macht für Rechtshänder Sinn. Wenn man irgendwas abschneidet (besonders bei Lebensmitteln) hält man das Schnittgut mit der linken Hand und schneidet rechts davon. Der leichtere und meist biegsame abgeschnittene Teil (Brotscheibe etc.) kann sich problemlos am Schliff wegbiegen und stört den Schnitt so nicht, während die glatte Seite am festgehaltenen Teil des Schnittguts gerade herunterläuft. Bei Anschliff links würde der Schnitt abgelenkt und verläuft nach rechts weg, da das Schnittgut links nicht nachgibt.
Dass es leider bei vielen Messer schlicht falsch ist, liegt zum Teil wohl auch an der Präsentation. Üblich ist, Messer mit Griff nach rechts von der Seite abzulichten, dabei würde bei "richtig" geschliffenen Messer nur eine ziemlich langweilige glatte Seite des Messers zu sehen sein.

PS: Mist, Leo war mit der Erklärung schneller, ich tippe zu langsam ;)
 
Last edited:
Hallo Camig!

Dann hast Du ja das gleiche Problem wie ich. Ich vermute, dass die meisten Messerbilder in einer bestimmten Position (Klinge nach links, Schneide nach unten) gemacht werden. Das Auge ist an diese Position gewöhnt. Wenn man dann ein rechts angeschliffenes Messer so abbildet, dann irritiert es eventuell den Käufer, dass er keinen Schneidenanschliff sehen kann.

Warum die dann die Messer nicht anders herum abbilden verstehe ich ehrlich gesagt nicht.

Gruß Leo.
 
Die Überlegung stammt vom "Chisel" selbst (allerdings vom Holz- Stechbeitel):

Die Flache Seite liegt beim Ausstemmen oben, und der angeschliffene Teil unten, damit der "halbe" Keil den Span nach oben aushebt,
versucht man es andersherum, treibt man die Beitelklinge ins Holz, ohne einen Span abzuheben.

Aber weil ich mir mit der "Händig- und Führigkeit" der Anschliffseite auch nicht ganz einig war, habe ich den Zweck erwähnt ;)
Wenn ich Holz r/h vom Körper weg schneide oder bearbeite, müsste also der Keil unten, bzw. die flache Seite oben sein, um den Span abzuheben.

Gruß Andreas/L
 
Hi luftauge,

bei einem Werkzeug zur Holzbearbeitung ( Stechbeitel) mag stimmen was Du sagst, ich habe damit noch nicht gearbeitet und kann es nicht beurteilen. Aber schon bei einem Hobel ist es wieder andersrum.
Und zum schnitzen aus der Hand eignet sich der Linksschliff auch wieder ganz schlecht. Entweder muß ich die Klinge im steilen Winkel ansetzen und dann kann ich nur schlecht einen Span abheben, oder ich versuche es im flachen Winkel und dann liegt die Klinge am Übergang Schliff/Klingenkörper auf. Der Unterschied ist einmal nur Muskelkraft und das andere Mal kann ich mit dem Hammer beliebig oft draufhauen bis der Span bricht.
 
Hobel

Hallo Camig!

Bei der Holzbearbeitung muss ich luftauge Recht geben. Die Klingen von Stemmeisen werden so verwendet, dass die angeschliffene Seite zum Holz zeigt.
Bei den Hobelklingen ist das meines Wissens nach allerdings genauso! Der Spanbrecher liegt ja auf der ebenen Seite auf und der macht nur Sinn auf der oberen Seite. Ich habe bei den hochwertigen Hobeln zumindest noch nie eine andere Anschliffart gesehen.
Bei einem billigen Baumarkthobel habe ich sowas llerdings schonmal gesehen, nur lieferte der auch keine so saubere Oberfläche die die schönen Hobel von Ulmia, ECE oder den englischen Sheffield Firmen.

Gruß Leo.
 
Hi Leo,

dann hat mein Schwiegervater (seines Zeichens Machinenschlosser) wohl die Hobelklinge falschrum eingespannt. Sorry, nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.

@luftauge: dito
 
Hallo luftauge!

Beim Stemmeisen,bzw. Stechbeitel ist mir gerade nochmal aufgefallen, dass man, wenn man die Ränder von Vertiefungen ausarbeitet ja doch wieder mit der ebenen Seite zum Holz arbeitet.

Man muss wohl sagen, dass es immer vom Verwendungszweck abhängt, wie man was mit welchem Schliff am besten schneidet. Für ein Küchenmesser würde ich den Anschliff als Rechtshänder immer rechts anbringen.

Gruß Leo.
 
Original geschrieben von Leonardo75

Beim Stemmeisen,bzw. Stechbeitel ist mir gerade nochmal aufgefallen, dass man, wenn man die Ränder von Vertiefungen ausarbeitet ja doch wieder mit der ebenen Seite zum Holz arbeitet.

Das muss auch so sein, denn wenn man Taschen, Zapfen oder gerade (90°)-Nuten aushebt, würden man diese immer weiter verbreitern und/oder schief >90° bekommen, weil der Span immer tiefer aus dem verbleibenden Material rausgeschitten wird.
Das hat wohl auch mit den Reibungs- und Hebelkräften bedingt durch eben diese Geometrie zu tun

Man muss wohl sagen, dass es immer vom Verwendungszweck abhängt, wie man was mit welchem Schliff am besten schneidet. Für ein Küchenmesser würde ich den Anschliff als Rechtshänder immer rechts anbringen.

Deswegen auch mein Bezug auf den gewünschten Verwendungszweck, wobei die Serienmesser auch aus Kostengründen nur einseitige Schliffe haben.
Und Linkshänder werden meistens nicht berücksichtigt, auch bei den Scherengriffen nicht.
Ich bin r/h und hatte den Vorteil nur vermutet ;)

Gruß Andreas/L
 
Hallo luftauge!

Es gibt aber doch Linkshänderscheren, die sich in meiner rechten Hand ganz seltsam anfühlen.

Da tut es mir jedesmal für die Linkshänder leid, die das Gefühl sehr viel öfter aushalten müssen.

Gruß Leo.
 
Interessante Anleitung bei Emersonknives

Interessante Anleitung zum Nachschärfen / Schleifen von Chiselgrindschliffen findet sich bei Emersonknives.com LINK (hoffe es klappt mit dem Link, sonst auf der Homepage suchen.

Was Emmerson hier allerdings unter "cardboard backside of a yellow legal pad" versteht, ist mir jedoch leider unklar geblieben!!
Sieht meiner Ansicht nach aus, wie die Rückseite eines Wandkalenders. Wer kann helfen?

Wer weiß, wo die von Emerson erwähnten "Gatco-Triangle-Sharpmakers" verkauft werden? Würde gerne testen, ob die besser als die Lanskiy-Dinger sind.

Danke.

Gruß
Pako
 
Hallo Paco,

habe die Anleitung leider nicht gefunden, weiß daher nicht, ob mein Hinweis ins schwarze trifft oder nicht: "cardboard backside of a yellow legal pad" könnte durchaus auf Pappe oder Karton hinweisen - ich benutze, wenn ich kein Leder zum Abziehen zur Verfügung habe, auch schon mal Pappe oder Karton dafür. (Kommt meist dann vor, wenn man in fremden Küchen arbeiten will, und erst mal das Arbeitsgerät in eine Zustand versetzen muß, daß es einem nicht mehr die Tränen in die Augen treibt...)
 
Hallo Paco!

Der Gatco Messerschärfer ist meiner Meinung nach nur eine billige Variante des Spyderco Sharpmakers (keine dreieckigen Stäbe, also kann man damit auch nicht so gut die Wellenklingen schärfen). Vertrieben wird er unter anderem auch von Wolf Borger. Dort kostet er 56 Euro.

Ich würde lieber zu dem Spydercomodell greifen.

Gruß Leo.
 
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