Servus,
Kannst Du ja gerne mit einem 5k-Stein machen. Sorry, wie kommst Du dazu hier Regeln zu definieren in welcher Weise und mit welchen Körnungen die Leute ihre Schneiden zurückzusetzen haben?
das hat nix mit dir zu tun, oder die Art und Weise wie du das gelöst hast, sondern damit was man bezwecken will. Es gibt auch keine Regel die eine bestimmte Körnung vorschreibt. Wenn man sich intensiver mit Schneiden und deren Aufbau, Zustand und Funktion beschäftigt, dann weiß man, in dem Fall auch ich, weil ich ein Takamura hatte und auf einen stumpferen Schneidenwinkel umgeschliffen habe, wie R2 auf bestimmte Steine reagiert und kennt die Mikrobilder, die bestimmte Körnungen hinterlassen. Das Entfernen von Mikroausbrüchen bedeutet auch immer einen frischen Schneidenzustand über die gesamte Schneidenlänge herzustellen. Das Beginnt mir der Änderung des Schneidenwinkels und endet mit gewünschter Progression und dem daraus resultierenden Schliffbild der Facette, der Dicke der Schneidenspitze, der möglich erreichbaren Schärfe.
Wenn ich die Ausbrüche unter dem Mikroskop ansehe, die Geometrie des Messers kenne und auch den Stahl, dann kann ich davon ableiten, welche Körnung/passender Stein soviel wie nötig und so wenig wie möglich abträgt. Es gibt also durchaus passende Massnahmen die angemessen sind und wenig bis keine Nacharbeit notwendig machen.
Verwende ich einen deutlich zu groben Stein, bekomme ich zwar rasch die Ausbrüche entfernt, erhalte aber auch eine dementsprechend grobe Schneidfase, die teils tiefe Schnitte bis in die Schneidenspitze zeigt. Eine Vielzahl an Mikrobildern belegen das. Um diese Riefen wieder zu glätten, muss mit feineren Steinen progressiv geschliffen werden, bis eine feine und geschlossen Schneide das Ergebnis ist. Dann sind mögliche Sollbruchstellen entfernt und man hat eine auch unter dem Mikroskop sauber gesetzte und weitgehend geschlossene Schneide.
Ich habe für Mitlesende nur darauf hingewiesen, dass man sich dieses Aufwand auch sparen kann, wenn man mit feinerem Stein und ein paar Schüben/Zügen mehr ein tadelloses Ergebnis erzielt. Wenn einem die Schneidenoberfläche und Beschaffenheit weitgehend egal ist und man nur die mit freiem Auge sichtbaren Ausbrüche entfernen möchte, so ist das eine persönliche Entscheidung, die ich bestimmt nicht kritisieren werde. Richtig oder falsch gibt es in diesem Fall ja nicht, weil beides funktioniert. Ich finde nur meinen Zugang den angepassteren, aber das muss ja nicht jeder so sehen.
Es gibt also keinen zwingend vorgeschriebenen Ablauf, wie das zu reparieren ist, sondern viele Wege die nach Rom führen. Es geht schonend mit gerade nötigem Abtrag und es geht auch brachial mit viel Abtrag. Ich empfehle aus meiner Erfahrung heraus, den Weg mit der feineren Körnung, wenn die Möglichkeit gegeben ist und definiere keine Regel. Wenn das missverständlich geschrieben war, ist mir das unangenehm, weil ich mich immer bemühe klar und verständlich zu schreiben.
Gruß, güNef