Offener Brief an die Solinger Messerhersteller

ich finde den offenen brief sehr gelungen! erstmal soviel dazu ...

ich nehme mal das beispiel aus dem MM ("marktuebersicht jagd-klappmesser" aus solingen) - hier wird z.B. beim diefenthal 'weidmannsheil 135' bemängelt, dass die feder die klinge nicht vollstaendig in den griff zieht.

mir ist voellig unklar wie bei 'handarbeit' sowas nicht auffallen kann? - selbst ohne expliziete endkontrolle!

das ist inzwischen symptomatisch und zeugniss von pfusch und weil ich absolut kein bock auf umtauschaktionen habe mache ich lieber einen bogen um solingen.

...ooOO((( kaufe ein schweizer mit gleicher ausstattung und spare dabei noch wie verrueckt )))

--hawky
 
... beispiel aus dem MM ("marktuebersicht jagd-klappmesser" aus solingen) - hier wird z.B. beim diefenthal 'weidmannsheil 135' bemängelt, dass die feder die klinge nicht vollstaendig in den griff zieht.
... das ist inzwischen symptomatisch und zeugniss von pfusch ...


@ hawky

Deine Schlussfolgerung, die im MM bemängelte Eigenschaft eines DIEFENTHAL Jagdmessers "Feder zieht die Klinge nicht vollständig in den Griff" sei "inzwischen symptomatisch" ist
1. falsch
2. eindeutig nicht auf "alle Solinger Hersteller" anzuwenden.

Das Gegenteil Deiner Behauptung beschreibt das Messermagazin: bei anderen Herstellern taucht dieser Mangel eben NICHT auf!

cut
 
... dann zitiere ich mal weiter aus dem genannten artikel:

linder:
- klinge hat radialspiel
- die saege ist sehr knapp eingepasst und die zaehne schleifen an den seiten

puma:
- hammer zum loesen sehr schwergaengig
- rauer und kratziger klingenganz


...ooOO((( und die dinger kosten bis zu 350 euro )))

--hawky
 
...ooOO((( und die dinger kosten bis zu 350 euro )))

Wieviele 350USD Messer aus amerikanischer Produktion, Teils In-Marken, und wieviele 500USD Messer von renommierten Messermachern, die vergurkt sind, soll ich Dir zeigen? Wenn das für Dich ein Grund ist, generell einen Bogen um irgendwas zu machen, musst Du aber einen sehr großen Bogen machen.

Ich hatte übrigens für das Schreiben am MM Katalog ein Diefentahl hier. Das war absolut Top. Und wenn Du nicht weisst, wie Fehler auch bei Handarbeit nicht auffallen können - na, da wirst Du eben zu wenig wissen. Aber Hauptsache mal gemosert, klingt so schick.

Was weder heisst, dass alles aus Solingen super ist, oder eben nicht super ist. Was aber heisst, das so ein pauschales Dahergerede einfach überflüssiger Quatsch ist.

Pitter
 
na pauschal war das aber nicht ... von 4 messern aus solingen waren 3 mit maengeln besetzt!

und nur weil andere hersteller in fern-west auch mist verbocken ist das ja noch lange kein grund fuer mich den ist vor der haustuer nicht als solchen zu benennen.

mfg,
hawky
 
Hallo hawky,

was soll der Quatsch? Für einige Schlechte könnte ich Dir genauso viele gut verarbeitete Messer nennen.

Ich sammle nur Solinger Messer (Taschenmesser) und habe ca. 30 Messern die gut bis sehr gut verarbeitet sind.

Klar hatte ich auch schon mal eine Niete. Das Gute daran ist, dass ein Anruf in Solingen genügt und das Messer wurde umgetauscht oder instandgesetzt. Mach das mal mit anderen Messern aus Übersee :hmpf:.

Beste Erfahrungen habe ich mit Klaas (Solinger Fertigung), Diefenthal und der Fa. Olbertz gemacht. Alles Bestens verarbeitet.

Ich finde, man sollte die Kirche im Dorf lassen und mit meckern aufhören es gibt überall gute und schlechte Qualität.

Grüsse kirchi
 
... der quatsch war im messermagazin - den hab ich mir nicht ausgedacht!

leute, leute ...

--cheers
 
Solinger Messerhersteller

Hawky,

schau dir zig andere Tests und Beschreibungen sowohl im MesserMagazin als auch in anderen Publikationen an und du wirst feststellen, dass die überwiegende Mehrzahl von Solinger Messern NICHT unter die von dir pauschal vergebenen negativen Beurteilungen fallen.

Sachliche, differenzierte Kritik kann ich durchaus nachvollziehen,
pauschale Rundumschläge sind nicht förderlich.

Übrigens gab es zu dem von dir herangezogenen MM Bericht mindestens eine Ergänzung mit sehr postiver Bewertung.

Grüße
cut
 
hi,

es gibt immer noch sehr gute solinger messer!!! ich habe schon einigen foromiten welche besorgt,vieleicht schreiben die ja was dazu!!! ich hatte schon einige spydercos mit deutlichem spiel im lock,das wird aber als konstrucktions bedingt abgetan,wobei ein hubertus backlock wie eine tresor tür schließt!!!, die messer von olbertz sind auch absolut top !!! hartkopf hat zum beispiel ein deutliches qualitäts problem 50% gut 50% mangelnde endkontrolle!!! d.h.spaltmaße,spiel, unregelmäßiger schliff....man solte aber nicht alle solinger hersteller über einen kamm scheren!!!


grüße.......
 
Last edited:
Mir ist aufgefallen daß gerade was Böker angeht die klassischen Backlocks meiner Meinung nach die beste Qualität aufweisen. Ich habe einige hochpreisige Linerlocks von Böker und habe fast an jedem was zu bemängeln. Die Backlocks allerdings sind alle tadelos. Die die ich habe zumindest. Ich hatte auch schon einige Klaas in den Händen, da hat auch alles gepasst. Von Hartkopf hatte ich aber schon einige Gurken. Ich denk es ist wie überall, es gibt solche und solche. Ich hatte fast immer Glück mit Solinger Messern.

Gruss Patrick
 
Nun ja,
interessanter Brief, der nachdenklich stimmt und aus meiner Sicht nicht verallgemeinert, sondern den Unmut eines Messersammlers darstellt, der derzeit mit den Solinger Produkten nicht zufrieden ist.
Ich persönlich habe mit Solinger Produkten nur positive Erfahrung gemacht, ist aber keine Vergleichsgrundlage, da ich aus dem Rheinland komme und hin und wieder direkt in die Werke fahre und mich dort umgucke, welche schönen Neuigkeiten es gibt. Mit Böker habe ich übrigens nur die besten Erfahrungen gemacht. Solltet Ihr mal ins Rheinland kommen, dann macht auch mal einen Abstecher dorthin, lasst Euch das Werk zeigen (kostenlos und jederzeit, wenn Ihr freundlich fragt) oder stöbert anschliessend im Werksladen. Macht Freude. Auch die Firma Otter ist nicht von schlechten Eltern. Klasse ist natürlich auch das Zwillingswerk.
VG Frank
 
Muß hierzu auch mal meinen Senf abgeben:
Habe vor 2 Jahren ein schönes Hartkopf geschenkt bekommen: Gut verarbeitet, aber sicher keine Custom Qualität (nicht 100%ig passgenau, Backlock ist nicht gerade leichtgängig) - dennoch: es geht doch anscheinend.

Bin jetzt aber schon länger auf der Suche nach einem weiteren schönen Klappmesser "deutscher" Machart und habe mittlerweile einige Läden durch - Ergebnis negativ: nichts ohne Verarbeitungsfehler. z.B.: Heute in einem Messerladen die vorhandenen Solinger Klappmesser durchgegangen. Ergebnis: Kein einziges ohne schlimme Macken: Spaltmasse zum Zeitungslesen, Rückenfeder mit extremen Macken (lief de facto konisch zu, aber nur auf einer Seite?!), Messingliner mit Span usw.

Ich bin jetzt wahrlich nicht der schlimmste Perfektionist und weiß genau, dass das, was da als "Handarbeit" angeboten wird, nichts anderes als frühindustrielle Serienfertigung ist. Ich glaube sowieso nicht, dass irgendein Hersteller (außer vielleicht Victorinox?!) Messer nicht sowieso mit der Hand montieren läßt (bei den Stückzahlen lohnt Automatisierung sowieso nicht) - somit könnte fast jeder "handgemacht" draufschreiben. Nur finde ich es äußerst schade, dass das, was ich da bisher so gesehen habe, eigentlich gratis vermeidbare Mängel sind ... ich fürchte da nehmen sich Firmen aus dem Markt, die eigentlich sehr schöne Produkte anbieten.
 
Ich bestellte einmal bei Otter und schrieb zu meiner Bestellung, sie sollten doch bitte besonders schöne und einwandfreie Messer für mich aussuchen, weil ich sie verschenken wolle. Das war zwar eine Notlüge, hat aber hingehauen, da ich nichts zu beanstanden hatte.
 
Vielleicht mal wieder ein Statusbericht 10 Jahre später zumal die alten Jagdklapper thematisch gerade wieder mal ausgegraben wurden.

Habe mir ein 13er Hubertus single blade geholt. Einige nervige Fehler waren eingebaut. Die Messingbacken unterschiedlich lang, das Hirschhorn scharfkantig am Stoss, die Federenden unterschiedlich lang und an beiden Ende schräg abgelängt, Feder innen wenig geschliffen, derbe Bearbeitungsspuren, Spalten zum durchgucken, Klinge deutlich schief.

Einzig die Klinge selbst war tadellos, wenngleich mit derben Spuren an der Wurzel und wenig Schärfe. Da die Funktion insgesamt ordentlich war, habe ich mich mit den Unzulänglichkeiten abgefunden und keine Reklamation gestartet.

Das nachfolgende große 14er, mit der Bitte das bestverfügbare Exemplar auszuwählen bestellt, war deutlich besser im Detail aber mit Klingenschiefstand knapp vorm schleifen an der Platine. Preise waren 160,- bzw 230,- Euro. Ich hätte liebend gerne mehr bezahlt, um dafür halbwegs anständige Messer zu bekommen.

Sollten dies alle irgendwelche Restbestände oder B-Ware sein, wäre es fair, diese als solche zu kennzeichnen. Da mir die beiden Messer ausgesprochen gut vom Design gefallen, werde ich versuchen, die Messer zu zerlegen und zu richten.

Ich wäre, motiviert von RockNRolls Diefenthal Bericht eigentlich versucht das Solinger Thema zu vertiefen, habe jetzt aber die Lust verloren, da sich offensichtlich wenig zum Besseren gewandelt hat.

Ich habe einige Perceval, die offenkundig den Aufpreis für europäische Herstellung beinhalten, dafür aber zu 99% meinem Qualitätsstandard entsprechen. So wird ein Schuh draus.

Grüsse an Alle



 
Last edited:
Hallo pebe,
Ich verstehe Deinen Frust sehr gut. Aber solange Du das Messer behältst und keinen Nachlass einforderst, merkt schon mal der Handel nichts, der Hersteller sowieso nicht mehr. Ich hab auch den Eindruck, dass da manchmal B-Ware im Umlauf ist, bzw. Ladenhüter, die aus gutem Grund dort noch liegen.
Ich hab mal einige Vintage direkt aus dem Handel mit Nachlass gekauft, Neuware wohlgemerkt, ging bis zu kräftig verbogener Spitze. Damals stimmte die Kette der Qualitätskontrolle nicht, ob es besser geworden ist?
Ich wollte vor zwei (?) Jahren ein Hartkopf Jubiläumsmesser kaufen, bat die Händlerin um eines ohne Spiel und keine Platinenberührung der Klinge. Antwort: Meine Qualitätsanforderungen könnte die nicht erfüllen. Woanders ging es, es gibt also Trost und Hoffnung. Hab kürzlich direkt von Böker das neue Enigma gekauft und in der Bestellung gleich darauf verwiesen, dass ich als Mitglied eines Forums darüber berichten werde - hab ein erstklassiges bekommen. Aber hoppla: dass man erst zu solchen Vorwarnungen greifen muss ist nicht normal!
Ich erfreue mich meiner Solinger Vintage, da stehen die Klingen auch manchmal recht versetzt oder haben leichtes Spiel. Aber heutige Neuware muss sich qualitativ am Wettbewerb orientieren und nicht an Folklore „Das war immer so...“

Abu
 
Moin pebe,

mir haben die Hubertus auch gut gefallen bei meinen Recherchen zu den Hirschhörnern. Insbesondere genau auch Dein 13.300 Single Bladed. Sehr schön auch die Hahnenkopfbacken. Auch das mit Säge hatte ich im Blick. Oder ein 14er Single mit C55-Klinge. Einen Springer. Habe die Hirschhörner dann aber erstmal wieder auf Eis gelegt.

Und wenn ich jetzt Deinen Bericht lese, ist das ja wohl auch gut so. Ich war zwar generell vorgewarnt bezüglich der Qualität heutiger Solinger. Das Netz hat hier ja reichlich leidliche Erfahrung. Aber von Hubertus hatte ich doch häufiger was Gutes gelesen. Lassen wir das also auch bleiben …

Was das Diefenthal angeht, gibt es aus meiner Sicht nichts zu beanstanden. Ich war da beim Erwerb auch deshalb optimistisch, weil Pitter sehr von der Qualität überzeugt war, als er mal einen Review verfaßt hat. Leider ist ja nun Feierabend bei Diefenthal. Und was noch an Messern angeboten wird, entspricht in etwa dem, was ich schon habe.

Danke für Deinen Erfahrungsbericht. Darf eigentlich alles nicht wahr sein :apologetic: …

R’n‘R
 
Danke für die Rückmeldungen,

fühlt sich gleich besser an, wenn man sich nicht alleine im düsteren Wald weiss 😊

@Abu
Aus Fairness denke ich, dass für 160 Tacken so ein Hirschhornklapper gar nicht mehr heimisch zu realisieren ist und es tatsächlich fertige alte Messer oder neue Messer aus Altbestandsteilen sind. Es gibt gelegentlich dezente Hinweise hierauf, vorallem, wenn z.B das Logo fast nicht zu sehen ist oder deutliche Lagerspuren erkennbar sind. Da fehlt mir einfach flächendeckend der klare Hinweis. Und handmade beinhaltet vielleicht das Fehlen der letzten Genauigkeit im Detail aber eben keine komplett schiefe Klinge oder grobe Ungenauigkeiten. Seufz!

@RockNRoll
Ich habe wirkliche viele Klapper unterschiedlichster Machart. Von Froberg über Marfione, Rockstead, Strider bis Shirogorov. Das 13er Hubertus ist so ein geniales Taschenmesser. Sozusagen ein Perceval in SUV Ausführung 😆 Ähnliche haptische Eigenschaften plus das Gefühl, wenn die Kellertür nicht willig ist, geht das auch. Deswegen auch der Wunsch es zu zerlegen und richten. Würde es trotz der Macken nochmal holen.

Das Diefenthal riskier ich jetzt noch und drücke bei den Sachsen den Knopf.

Yo ho, yo ho,

Peter
 
Damit auch wir nicht der Folklore alter Gesänge verfallen, habe ich meine bescheidenen Zugänge aus Solinger PRODUKTION (anhand neuerer Typen sichtbar) der letzten zwei-drei Jahre mal Revue passieren lassen. Ob Otter, Böker, Hartkopf, ich habe da keinen Ausreißer mehr dabei, sogar sehr gut bis super! Das Problem könnte also beim Handel bzw. generell alten Lagerbeständen liegen, mit nachhaltigen Folgen der Reputation, wie man sieht.
Ich präzisiere meinen Post #115: es gibt Hoffnung, anscheinend auch berechtigte!

Abu
 
Hallo pebe,

Sozusagen ein Perceval in SUV Ausführung 😆

So sieht das aus ...

Was das Diefenthal aus Sachsen angeht, bitte ich Dich um Rückmeldung / Review. Bin sehr gespannt!

R'n'R
 
DIEFENTHAL 120

Wenn Ihr heute morgen ein ein seltsames Geräusch aus weiter Ferne vernommen habt, war es vermutlich mein Jubelschrei aus den Tiefen des Schwarzwaldes.

Nach nunmehr 11 Tagen Rundreise, mehr als die Hälfte davon in den Verteil- und Sortierzentren des Götterboten, kam heute das Diefenthal 120 von der Sachsen Jagdhütte bei mir an.

Erste Erleichterung nach dem Entfernen der Umverpackung als ich die eingelassene Plakete mit Hirsch entdeckte, diese hatte auf der winzigen u. unscharfen Abbildung auf der Homepage gefehlt und überhaupt sah dieses eher nach einem von RnR gezeigtem Weltersbach mit runden Formen aus. Aber, hier Hirschkopf mit Waidmannsheil Schriftzug :).

Die Verarbeitung ist endlich so wie erhofft und von RnR genauer beschrieben, nämlich sehr gut für eine Solinger Arbeit. Natürlich nicht wie ein Tony Bose von Case, aber bis auf wenige Kleinigkeiten wie die Feder u. Bolsterenden auf der Rückseite ist es mit dem Charme der erkennbaren Handarbeit sehr schön gefertigt. Und erst recht im Vergleich zu den beschriebenen Huberten und dem verlangten Verkaufspreis.

Auch finde ich das deftige Hirschhorn und die eher kantige Form sehr stimmig gewählt für diesen herrlichen Knuffl. Zum Stahl kann ich noch nix berichten, aber der Razor Keen Aufdruck lässt hoffen.

Uneingeschränkte Empfehlung für das Diefenthal 120 und meinen herzlichen Dank an unseren Roadhouse Reporter, ohne den ich wohl im Solinger Frust verblieben wäre.

Grüsse, pebe


 
Last edited:
Back