Neues Buch von Dietmar Pohl

cut said:
Vielleicht hat ja hier im Forum irgendwer Erfahrungen mit entsprechenden Genehmigungen?

Zu Genehmigungen im Bereich Messer kann ich nichts beitragen aber folgende Hinweise lassen darauf schließen das es schwierig sein dürfte Ausnahme Genehmigungen zu erhalten.

Nach dem Waffengesetz ist es auch möglich eine Waffenbesitzkarte (WBK) als Sammler zu erhalten um Schusswaffen zu sammeln. In den Regelungen des Waffengesetzes wird zur Genehmigung solch einer WBK ebenfalls der Begriff der "Kulturhistorischen Sammlung" benutzt, wie im neuen Waffengesetz für Ausnahmegenemigungen von verbotenen Messern.

Der Antrag zum Anlegen einer "Kulturhistorische Sammlung" muss, zum erhalt der WBK, mittels ausführlicher Begründung oder gar Gutachten eines Sachverständiegen begründet sein.
Es ist u.a. klar darzulegen was man sammeln will, gegebenenfalls Sammelpläne vorlegen usw.
Eine Erteilung einer WBK erfolgt dann regelmäßig mit weiteren Einschränkungen. Meist in Form einer Beschränkung auf weit in der Vergangenhiet zurückliegenden Epochen.

Beispiel: Antrag zum Sammeln von Waffen welche die deutdche Polizei führt oder Führte.
Zunächst Genehmigung des Sammelns von Waffen die bis 1918 eingeführt wurden, später nach erreichen einer gewissen Sammlung erweiterbar auf Waffen vor 1945.

Im Zusammenhang mit solchen WBK-Anträgen wurde der Begriff "Kulturhistorische Sammlung" wohl schon bis zum Erbrechen vor Gericht ausgelegt/diskutiert. Es soll sich eine sehr restriktive Rechtsmeinung etabliert haben, welche durch zahlreiche Urteile fundamentiert ist.

Ich gehe daher davon aus, dass Behörden einen ähnlich hohen Anspruch an Sammler von Messern legen werden.

Gruss
El
 
Info von Herrn Pohl zu den unterschiedlichen Titelbildern:

"Zwei Titelmotive: Vielleicht darf ich das ganz kurz
aufklären. Schon ein gutes Jahr vor der Veröffentlichung wird der Autor vom
Verlag gebeten, mögliche Titelbilder einzusenden. Diese dienen zur
Vorankündigung. Der Titel mit Kershaw-Messer ist genau so ein frühes Motiv.
Kurz vor Abgabe des Manuskriptes habe ich mich aber für ein deutsches
Spezialmesser entschieden, das stellvertretend für drei deutsche
Fallschirmjäger-Generationen steht. Die Schwerkraftmechanik wurde sowohl bei
der Wehrmacht, der Bundeswehr und auch der Nationalen Volksarmee eingesetzt.
Daher das Fallschirm-Kappmesser."
 
Und hier mein Sermon zum Buch:

Dietmar Pohl, Messer deutscher Spezialeinheiten

Hintergrund:

Für die, die den Autor noch nicht kennen: Dietmar Pohl ist als Marketingleiter bei dem Solinger Messerhersteller Böker beschäftigt. Als Designer gestaltet er unter anderem die MAGNUM Collection Jahresmesser, das Speedlock, Speedlock 3000, das Orca, die Tactical Folding Dagger A.F.D und E.F.D.... Wer nun glaubt, sein neues Buch wäre "Böker" lastig, der irrt :steirer: , das kann ich hier schonmal verraten.

Darüber hinaus ist Dietmar Pohl als Autor aktiv. Neben vielen Beiträgen in der Fachzeitschriften veröffentlichte er 2001 das Buch "Taktische Einsatzmesser" - in dem er Entstehungsgeschichte und Einsatz von Militärmessern beschreibt. Gerade bei den aktuell noch produzierten Messern liegt dabei der Fokus auf den Messern amerikanischer Hersteller.

Hier knüpft nun das neue Buch an. "Messer deutscher Spezialeinheiten" beschreibt detailliert die Geschichte der bei deutschen Einheiten eingesetzen Militärmesser - von der Zeit um den ersten Weltkrieg bis heute. Das Buch endet mit einem Abschnitt über die Messer österreichischer Spezialeinheiten (COBRA).

Aufbau

Dietmar Pohl stellt in einzelnen Kapiteln jeweils die Entstehungsgeschichte und die Einsatzpraxis unterschiedlicher Spezialeinheiten vor. Neben den militärischen Einheiten (unter anderem DSO, KSK, SEK M) die Polizeieinheiten (SEK, MEK), Zoll und Bundespolizei (ehem. GSG9) und die ehemaligen Einheiten der NVA.

Chronologisch wird parallel dazu die jeweilige Ausrüstung beschrieben. Der Fokus liegt natürlich auf den jeweils verwendeten Messern. Andere Ausrüstungsgegenstände (Waffen, Multitools, Schutzkleidung etc.) werden erwähnt, so sie zum Verständnis der Aufgabenbereiche und der damit verbundenen Anforderungen an die Ausrüstung notwendig sind.

Kommentar

Vorab. Wer glaubt oder befürchtet, "Messer deutscher Spezialeinheiten" sei Lektüre ausschließlich für Militaria Begeisterte, der irrt. Natürlich nimmt die detaillierte Beschreibung der einzelnen Sondereinheiten viel Raum ein. Aber nur, wenn die Aufgaben und die Geschichte der Einheiten - angereichert mit der Schilderung konkreter Einsätze - klar sind, versteht der Leser, warum man sich für ein bestimmtes Messermodell entschieden hat. Und ohne viel vornewegzunehmen, der Preis spielte und spielt offenbar eine wichtige Rolle :D

Die Beschreibung der Spezialeinheiten bietet viele Fakten in knapper Form. Die Geschichte ihrer Messer ist äußerst detailliert, Anwendung und Spezifikation werden anschaulich geschildert. Ich wurde jedenfalls schlauer und habs sehr genossen ;)

Das Buch ist überaus üppig bebildert. Der Verlag gibt bei 192 Seiten, 254 Farbabildungen und 8 s/w Abbildungen an. Da die Bilder meist großformatig sind und durchgängig eine hohe Qualität aufweisen, macht schon das Durchblättern Spass.

Mein Fazit

Vielleicht nicht das Standardwerk für die Nicker und Wüsteneisenholz Fraktion. Aber für die, die viel Interesse an Gebrauchsmessern und ein Grundinteresse an der Geschichte der deutschen Spezialeinheiten mitbringen, eine definitive Kaufempfehlung. Nicht zuletzt wegen der auch in der Sprache sachlichen Darstellung. Was mich zu folgendem bringt .... :D

Nachtrag und zur Diskussion gestellt

Herr Pohl, jetzt ist aber eine Geschichte der US Einheiten und ihrer Messer an der Reihe. Das würde durchaus erhellend wirken, was man ja von den Webseiten so mancher Hersteller nun nicht behaupten kann. Ich "befürchte" fast, man wird ganz andere Produkte finden, als man vielen glauben machen mag.

Dass, neben der Einsatztauglichkeit, für behördliche Beschaffungsmassnahmen noch ganz andere Kriterien gelten (Preise, Verfügbarkeit etc.), ist ja eine Binsenwahrheit. Anhand der Messer der deutschen Spezialeinheiten kann man das erkennen.
  • Das CQD - in einer Stückzahl von zehn Stück als Rettungsmesser for das SEK angeschafft, wurde aus Kostengründen vom Eickhorn PRT VII abgelöst. (Beide mit Klinge+Gurtschneider+Glasbrecher). Wer beide mal in der Hand hatte, gerade mit Handschuhen, weiss, welches praxistauglicher ist. Zum vielfachen Preis ;)
  • Und ein Puma White Hunter mit Holzgriff gehört auch eher zur Jägerausstattung, als zum SEK.
  • Dass man schwere Messer in labbrigem Lederscheiden tragen und unpraktische Plastikscheiden an die Ausrüstung tapen muss, treibt so manchem Hobby Waldläufer die Tränen in die Augen.
Neuere Konzepte überzeugen mich da mehr, wird Zeit, dass sich vernünftige Messer und praxisorientierte Tragesysteme auch überall da durchsetzen, wo sie wirklich gebraucht werden.

Grüße
Pitter
 
@ Pitter:
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht.
Mal ne Frage: Lohnt es sich für einen Victorinox-Sammler,
sich das Buch zuzulegen, sprich, werden die Tools aus der
Schweiz öfters erwähnt...?

Danke und Gruß,
Simon
 
ich habe mein exemplar gestern in der post gehabt und kann nach dem ersten durchblättern pitters worte nur bestätigen. es scheint auf den ersten blick eine sehr interessante lektüre zu sein, allerdings nicht für sammler schweizer messer :steirer: . zumindest sind mir nur 2-3 seiten aufgefallen wo diese erwähnt wurden.

bis zum kompletten durchlesen wirds bei mir noch einiges dauern. sowas krieg ich nur im urlaub hin... :rolleyes:

mein tip: auf jeden fall kaufen :super:

gruß
Arne
 
Ich habe das Buch direkt bei Böker bestellt. Hatte noch was anderes dabei, deswegen war der Versand umsonst. Ist ganz witzig, daß Böker die Bücher mit Autogramm des Autors versendet. Da ich D. P.´s erstes Buch auch mit Autogramm auf der IMA vor drei Jahren gekauft habe, fand ich die Idee ganz nett, das zweite auch so im Regal stehen zu haben.
Das Buch ist auf jeden Fall nett gemacht, mir persönlich, der es mit Spezialeinheiten nicht so hat, geht es jedoch zu wenig auf die Messer ein. Das Buch sollte eher "Spezialeinheiten und ihre Messer" heißen und nicht andersrum.
Wer sich also um die Geschichte, den Aufbau usw. der Spezialeinheiten nicht schert, der sollte sich lieber das erste Buch des Autors kaufen und sich diese EUR 29,- sparen.
 
Ich hab das Buch inzwischen auch durch und finde es durchgehend sehr lesenswert. Allerdings würde ich mir teilweise auch mehr Infos über die Messer wünschen. Es wird z.B. kaum auf Klingenlängen und -formen und die damit verbundenen Vorteile im praktischen Einsatz bei den Einheiten, eingegangen.

Auch auf die Unterschiede bei den Stahlsorten wird nur wenig eingegangen, möglicherweise weil diese für den Praktiker gar nicht so wichtig sind, wie gerne der Eindruck erweckt wird ?!? :haemisch:

Dagegen wird, besonders im ersten Teil des Buches, zu jedem Messer die bundeswehrinterene Teile- oder Bestellnummer angegeben, die mich persönlich jetzt weniger interessiert. Sowas wäre was für den einen Anhang (ebenso wie die Stähle).

Sehr gut gefallen mir die Fotos und die Einschübe mit Interviews oder Anekdoten von Praktikern.

Im großen und ganzen finde ich das Buch auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

P.S.
Bundespolizei (ehem. GSG9)
<Klugscheiß>

Die GSG9 ist immer noch die GSG9. Nur der Bundesgrenzschutz, dem die GSG9 angehört, heißt jetzt Bundespolizei. Früher gab es innerhalb der BGS insgesamt 9 Grenzschutzgruppen (GSG) mit verschiedenen aufgaben. Durch Organisationsänderungen sind diese alle verschwunden, nur die GSG9 ist übrig geblieben. Auch nach der Umbenennung des BGS in BPol, behält die GSG9 (wohl aus traditionellen Gründen) ihre Bezeichung.

</Klugscheiß>

:D
 
Dietmar Pohl-Messer...

:cool:
Hallo, ich habe mir das Buch von D. Pohl natürlich sofort gekauft. Es lohnt sich wirklich! Auch gibt der Autor bereitwillig und freundlich telefonisch gerne Auskunft auf die Fragen, die sich so bei der Lektüre ergeben.

Also, kaufen und Fragen an den Autor stellen...!!!
Grüsse
commander01
 
Was Stefan da sagt kann ich nur unterstreichen.
Messerspezifische Eigenschaften kommen zu kurz.

Gruß Michael
 
Dem schließe ich mich an. Habe das Buch günstig und sehr gut erhalten von einem meiner Vorredner bekommen. Es wird viel mehr über die jeweilige Einheit als über das Messer berichtet, aber ich kann damit leben. Das Buch ist nämlich ansonsten sehr gut gelungen.
 
Wenn ich mir da mal die unverschämte Frage erlauben dürfte:

Was für Messer werden denn beschrieben? Nur welche die mann nicht so kennt oder auch der angeblich überall (na gut bei den Deutschen vielleicht nicht) eingesetzte Hype...

Das wäre für mich ein Kriterium das Buch überhaupt zu bestellen? Ein Hype CRKT M16 kommt ja wohl schonmal vor, aber wenn der Rest nur aus WMF und Eickhorn besteht finde ich mein Geld für das Buch im ersten Moment zu schade.

Will sagen: Nicht das mich WMF und Eickhorn nich mal interessieren würden, aber dann würd ichs mir leihen und nicht kaufen. Ich würds mal toll finden wenn in einem Buch mal die Messer besprochen würden mit denen man hier im Forum viel zu tun hat. Wie zum Beispiel MOD und Co..., von Eickhorn oder WMF hört man ja im Forum eher wenig bis gar nichts. Das meinte ich mit Hype (im guten Sinne ;)
 
CHST said:
Was für Messer werden denn beschrieben? Nur welche die mann nicht so kennt oder auch der angeblich überall (na gut bei den Deutschen vielleicht nicht) eingesetzte Hype...
...
Wie zum Beispiel MOD und Co..., von Eickhorn oder WMF hört man ja im Forum eher wenig bis gar nichts. Das meinte ich mit Hype (im guten Sinne ;)

Das Buch beschäftigt sich mit den Messern deutscher Spezialeinheiten, darum heist es so :rolleyes:
Und es beinhaltet teils grob und teils genauer umrissen die Beschaffungsgeschichte(n) der Messer entsprechend der Praxisanwendung/Geeignetheit in eben diesen Einheiten, für diese Spezialeinheiten und der Entstehungsgeschichte der Spezialeinheiten selbst, angefangen bei den deutschen Fallschirmjägern aus WK II - nix mit Hype, einfach nur eine gut gemachte, emotionslose Protokollierung, wenn man so will.

Wenn Du eher an MOD und Co. (was auch immer das sein soll) interessiert bíst, solltest Du ein Buch über Messer in US-Spezialeinheiten suchen...
 
Das Buch beschäftigt sich mit den Messern deutscher Spezialeinheiten, darum heist es so

Das weiß ich. Hätte ja sein können das auch Deutsche mal ausländische Messer einsetzen!

Wenn Du eher an MOD und Co. (was auch immer das sein soll)

Masters of Defense, ER, CRKT, Mission, KA-BAR...

Welche Messer nun drin vorkommen weiß ich natürlich jetzt immer noch nicht.
 
CHST said:
Ein Hype CRKT M16 kommt ja wohl schonmal vor, aber wenn der Rest nur aus WMF und Eickhorn besteht finde ich mein Geld für das Buch im ersten Moment zu schade.

Ich würds mal toll finden wenn in einem Buch mal die Messer besprochen würden mit denen man hier im Forum viel zu tun hat.

Das Buch heißt "Messer deutscher Spezialeinheiten". Wenn du kein Buch über "Messer deutscher Spezialeinheiten" haben möchtest dann ist es eher nichts für dich.
Was deinen Vorschlag angeht: Stimmt, ein Buch namens "Messer deutscher Foren-Ninjas" würde bestimmt ne Marktlücke schließen. ;)
 
Ja, immer drauf! Heute habt ihrs irgendwie! Macht wohl die Wärme!

Auf dumme Kommentare kann man hier echt verzichten!!!

Und wie gesagt hätte ja sein können das auch ausländische Messer eingesetzt werden. Wäre ja nicht das einzige nicht Deutsche bei BW Spezialeinheiten Ausrüstungsgegenständen!

Um welche Messer es geht weiß ich lider immer noch nicht!
 
Vielleicht solltest Du einmal die Inhaltsangabe von Pitter lesen - nochmal:
Es geht nicht zuerst um die Messer, sondern um die Spezialeinheiten, und dann erst um die Messer, die dort eingesetzt werden - hast Du es noch nicht begriffen ?

edit:
White Hunter, Puma Automesser, Hirschkrone, Weber-SEK, Glock FM, div. Tauchermesser, Kershaw, FJ-Messer, Gerber/Böker AF - reicht das als grober Überblick ?
 
Last edited:
Ja, Danke, das wollte ich doch nur wissen. Das die Spezialeinheiten im Vordergrund stehen habe ich wohl gelesen! Trotzdem wollte ich ja nur ein paar Messernamen hören, nicht mehr!

Ging doch jetzt auch, warum nicht gleich so!? Simple Antwort auf Simple Frage. :super: Zumindest spart man sich den Streit. Mit ihren "Zurechtweisungen könnten einige Leute hier mal etwas sparsamer umgehen finde ich.

Nochmal danke
 
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