Nach all' den Diskussionen über LiIon-Akkus, Ströme, Widerstände und Spannungen, mal ein paar Worte über die L1T im
normalen Betrieb.
Nachdem ich schon mit der L1P geliebäugelt habe, mich aber noch zurückhalten konnte war die L1T mit ihren 2 Stufen, erst recht verführerisch. Aber man muß auch manchmal die Luft anhalten können und auf den Gebrauchtmarkt warten
Mir geht es bei so einer Lampe nicht um Rekordhelligkeiten, sondern um einen möglichst hohen Praxisnutzen für meine Anwendungen und dazu gehört auch, daß ich nicht noch einen Batterie-/Akkutypus, Ladegeräte etc. vorhalten muß. LiIon-Akkus fallen damit für mich also flach.
Alkalines fallen aufgrund ihres hohen Innenwiderstandes bei solchen Strömen in die Kategorie (extrem nützlicher) Notbehelf. Lithiums müsste man wieder kaufen, lagern, etc. fallen also unter "sollte man immer ein paar vorrätig haben für Notfälle, arktische Winter, etc. aber nix für den Dauergebrauch".
Bleiben die guten alten -- oder im Falle der
Sanyo Eneloops neuen -- NiMHs.
Mit NiMHs betrieben ist die L1T eine extrem einfache Lampe. Amperestunden des Akkus gleich der Laufzeit in Stunden im High-Modus. Low = 3--4x so lange. Zur Bedienung braucht man auch kein längeres Handbuchstudium. Hinten draufdrücken zum An- oder Abschalten, vorne drehen für High oder Low.
Die Helligkeit und Reichweite kommt für meine Augen auf High nicht ganz an eine
Longbow Micra (mit UCL und Lithium Batterien) heran übertrifft aber eine MiniMag mit
TerraLux2 (ebenso NiMH). Auf Low entspricht die Helligkeit größenordungsmäßig einer
Arc AAA bzw. einer
Photon Freedom Micro (auf Max mit nicht ganz frischen Batterien). Zwar ein guter Kompromiss aber für manches schon (fast) zu hell.
Der Formfaktor ist wunderbar. Gut zu bedienen, aber keine überflüssiger Ballast. Da die Lampe vorne und hinten verschaubt ist, muß man aufpassen, daß das Heck gut festgedreht ist, sonst kann es einem passieren, daß man statt die High-/Low-Schaltung (vorne) zu bedienen, den Schalterkontakt (hinten) unterbricht.
Nachteilig ist in meinen Augen, daß der Schalter keine "momentary on"-, sondern nur eine "momentary off"-Funktion besitzt und, daß sich die Helligkeit nicht über den Schalter regeln läßt (aber eine Funktionalität wie bei einer HDS EDC wäre auch zu viel verlangt). Die Qualitätsanmutung kommt nicht an eine Arc AAA Premium oder eine Longbow Micra heran, aber es gibt auch keine konkreten Kritikpunkte.
Hervorzuheben ist noch, daß die Lampe problemlos auf dem Heck steht und so prima einen ganzen Raum ausleuchten kann.
Alles in allem eine sehr nützliche Lampe, die sich mit NiMH ohne Aufwand günstig befeuern läßt, aufgrund ihrer geringen Größe oft dabei sein kann und zahlreiche Anwendungsgebiete abdeckt. Kein Suchscheinwerfer für die Nachsuche, kein taktisches Blendblitzdings und kein Tasklight, aber alles dazwischen wird prima bedient.