Nassschleifen auf der Drehmaschine?

mikromeister

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Was haltet ihr von folgender Idee:

Ich spanne auf der Drehmaschine ein lange Welle mit 1 oder 2 Schleifscheiben drauf ein und stelle eine Wanne mit Wasser so drunter dass die Steine leicht eintauchen.
Auf den Support spanne ich eine Werkstückauflage die perfekt verfahrbar ist.

Wenn die Wanne so groß ist, dass keine Sauerei auf's Maschinenbett spritzt sollte das doch für wenig Geld eine gute Naßschleifvorrichtung sein oder? Ich kann immerhin einen 400er Stein einspannen.

Welchen Stein würdet ihr empfehlen? Vielleicht eine ganz normale Schleifscheibe für Schleifböcke, oder eine Scheibe mit aufgezogenem Bandschleifer-Band?
 
Hi,

Was möchtest du damit genau schleifen?

Das Messer komplett, oder nur die Schneidfase?

Eigentlich solte es mahbar sein, wenn du die geschwindigkeit soweit runterregeln kanst, das dir das Wasser nicht an die Decke spritzt.

Als Schleifsteine kann ich dir die von Scheppach/Tormek empfehlen, die haben verschiedene im Programm, von Dick Feine Werkzeuge bibt es ähnliche steine in feineren Körnungen.

Schöne Grüß, David
 
Die Idee an sich ist nicht schlecht. Wenn du die Scheibe aber einmal ausgespannt hast und wieder einspannst, kannst du mit Sicherheit damit rechnen, daß sie nicht mehr rundläuft bzw. schlägt. Dann mußt du die Scheibe nach jedem erneuten einspannen frisch abziehen. Da geht sie aber schnell zugrunde. Das Backenfutter spannt nämlich nicht so genau bei der Wiederholgenauigkeit. :hmpf:
 
MH Hosse said:
...Wenn du die Scheibe aber einmal ausgespannt hast und wieder einspannst, kannst du mit Sicherheit damit rechnen, daß sie nicht mehr rundläuft...

Das dürfte aber für das Umspannen bei einem Schleifbock sicherlich auch gelten.

Vermutlich schleifman ja bei ziemlich niedriger Drehzahl und nicht mit starrer Halterung, sondern "aus der Hand".
Damit sollte es möglich sein, dem Schlag der Scheibe zu folgen.
 
Das mit dem Rundlauffehler beim Umspannen gilt aber prinzipiell für alle Dreharbeiten, man kann es allerdings durch Verwendung von Spannzangen reduzieren.

Wie ist es denn mit dem Gegenlager ?
Mitlaufende Zentrierspitze ? Lünette ? beides ?

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V
@Link:
Deshalb fragte ich nach, ob Mikromeister diese Zusatzoptionen mitlaufende Zentrierspitze und Lünette/Drehherz zur Verfügung hat ;)

Gruß Andreas
 
Last edited:
Wenn die Schleifscheibe auf einer Welle aufgeflanscht ist die zwischen den Spitzen gespannt wird, und als Mitnehmer ein Drehherz verwendet wird,ist der Rundlauf beim wechseln gleich Null.

Gruß Link
 
link said:
Wenn die Schleifscheibe auf einer Welle aufgeflanscht ist die zwischen den Spitzen gespannt wird, und als Mitnehmer ein Drehherz verwendet wird,ist der Rundlauf beim wechseln gleich Null.

Gruß Link
Das ist vollkommen korrekt. Aber dazu muß man immer das Backenfutter abmachen. Für mich wär s zu stressig. Soweit ich das richtig gelesen habe, möchte er das zu schleifende Material in den Kreuzsupport einspannen, dann merkt man die kleinste unwucht. ;)
 
Ich habe eine Drehmaschine mit Spitzenweite 1000 mm
Natürlich mit Reitstock und mitlaufender Körnerspitze aber leider ohne Lünette. Das bedeutet dass eine recht dicke Welle nötig sein wird.

Aus Sicherheitsgründen würde ich die Welle so lang wie möglich machen und die Scheibe nah am Reitstock plazieren.
Wenn das Backenfutter mit 2/10 Rundlauffehler spannt, hat die Scheibe vielleicht noch 7/100 was sicher zu verschmerzen ist.
Zwischen Spitzen wäre mir zu viel Aufwand.

In den Support soll erst mal nur eine Werkstückauflage gespannt werden, nicht das Werkstück selber. Letzteres macht meines erachtens nicht so viel Sinn bei gekrümmten Schneiden.
Überlegenswert wäre auch den Support ganz aus dem Dreckbereich raus zu halten und die Werkstückauflage an der Wasserwanne zu befestigen.

Die Schleifsteinfrage macht mir aber noch Sorgen. Diese Tormek Scheiben sind recht teuer und fast zu klein. Geht eine normale Schleifscheibe vom Schleifbock auch?
 
mikromeister said:
...

Aus Sicherheitsgründen würde ich die Welle so lang wie möglich machen und die Scheibe nah am Reitstock plazieren.
...
Überlegenswert wäre auch den Support ganz aus dem Dreckbereich raus zu halten und die Werkstückauflage an der Wasserwanne zu befestigen.

Wäre es aus Sicherheitsgründen nicht sinnvoller, die Scheibe näher am Backenfutter unterzubringen ?
Allein wegen der größeren Masse des Futters und einem dort ruhigeren Lauf ?

Das mit der Wasserwanne hat mir auch schon Gedanken bereitet.
Wie groß soll die Wasserwanne sein, und läuft die Wasserwanne mit, oder steht der Support beim Schleifen ?
Man soll ja nie behaupten, dass man die entsprechenden Schalter und Hebel nicht doch dummerweise mal betätigt...

Wäre es für den Wasser-/Kühlschmierablauf nicht günstiger, ein flaches Blech mit hochgezogenen Rändern (alte Küchenspüle nach Modifikation) zu verwenden, auf das/mit dem die Flüssigkeit einfach nur nach hinten unten abgeleitet wird, um dann direkt über einen einen Sammel/Filterbehälter wieder in den Kreislauf eingepumpt zu werden ?
Würde bedeuten, Du wirst etwas mit einem Kugelsegmentschlauch basteln müssen, und hättest nur einen Frischwasserzulauf und einen Schmutzwasserablauf.

Eine alte Küchenspüle besorgen, entsprechend ummodeln, so dass man eine flache, übersichtliche Ableitung herausbekommt, so dass im Arbeitsbereich möglichst viel Freiraum für die Arbeit erhält ?

Die Schleifdrehzahlen sind ja nicht so hoch, dass das Wasser meterweit in den Arbeitsplatz gespritzt wird.

Gruß Andreas
 
Es könnten auch noch Platzprobleme auftreten, wenn das Backenfutter größer als die Schleifscheibe ist, da muß man die Scheibe ziemlich weit rausstehen lassen. Die Gefahr, daß man ins Backenfutter greift, ist ziemlich hoch. Dann kommt noch hinzu, daß die Rundlaufgenauigkeit, je weiter das Teil ausgespannt ist viel größer schlägt. Ein Schutz um die Scheibe wäre auch von Vorteil, denn sollte es man eine Klinge fangen und sich zwischen Wanne und Schleifscheibe klemmen, könnte die Scheibe platzen und die Brocken fliegen einem dann um die Ohren. Ein weiteres Problem stellt der Schleifstaub dar, den man trotz Wanne nie komplett vermeiden kann. Der legt sich auf den Führungen des Maschinenbettes ab. Da kann die Führung sehr schnell drunter leiden. ;)
 
Sicher, welchen Standarddurchmesser haben die Backenfutter bei 1000er Drehmaschinen ?

Meist so um die 150mm, wenn man davor eine 200er Schleifscheibe installiert (was wohl in Frage käme, da Tormek o.Ä. genannt wurde),
wäre man geringfügig darüber, das Backenfutter könnte man mit einem teilbaren Kunststoffkegel (meinetwegen eine Bodenfläche + Rand aus einem kleinen Plastikeimer) abdecken,
einmal wegen der Sicherheit, und
zum Anderen wegen der Sauberkeit für das Futter.

Mindestens eine bis 1,5fache Handbreite zwischen Montage und Futter würde ich mir sowieso grundsätzlich lassen, man weis ja nie...
Bei meiner Spielzeugdrehmaschine mit 250mm Spitzenweite und 80er Backenfutter sind die Platzverhältnisse noch schwieriger, aber trotzdem nicht ungefährlicher, zum Glück kann ich auf Spannzangen zurückgreifen :D

@MHHosse
Die Montage näher am Futter, als am Reitstock sehe ich genauso, allerdings wollte ich die Scheibe wirklich nicht direkt vor das Futter spannen :irre:

Gruß Andreas
 
Mahlzeit auch,

wenn es sich bei der Drehbank um eine Maschine handelt, auf der
irgendwann wieder etwas gedreht werden soll, würde ich sowas
bleiben lassen. Der Schleifstaub läßt sich nie ganz vermeiden,
das Zeug ist (logischerweise) extrem abrasiv und setzt sich
in den Führungen ab. Ganz ehrlich: Laß es ...

Gruß, Simon
 
Wenn wir bei uns im Betrieb etwas auf die Schnelle zwischen den Spitzen drehen wollen, ohne das Backenfutter zu wechseln spannen wir im Futter eine Welle ein ,Durchmesser ca. 20 mm die wird mit dem 45° Meisel spitz gedreht .
Dazwischen spannen wir dann das Werkstück, der Rundlauf ist 0.
Beim nächsten Gebrauch muß man dann nur noch mal einen Span drüberdrehen . Das Ganze ist eine Sache von 2 Minuten.

Gruß Link
 
Die Scheibe nahe am Futter einzuspannen ist sicher gefährlicher von der Handhabung und vom Schleifdreck als die Scheibe am Reitstock. Die Stabilität ist auch am Reitstock genügend. Die Körnerspitze ist schließlich ein Faustgroßes MK4 Teil.
Die Wanne soll zweiteilig sein und von oben und unten die Schleifscheibe zu 270° umschließen. Wenn sie dann noch gut breiter ist als die Scheibe und alles schön im Wasser läuft sollte das Maschinenbett nichts abbekommen. Muss ich zur Sicherheit ja nur einen Lappen drüber legen.

Schleift Ihr Nassschleifscheibenbesitzer alles mit einer Körnung? Oder brauche ich 2 Scheiben?
 
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