Modifikation eines Victorinox Klappmessers

L.I.

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Hallo zusammen,

ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, wo ich meine Frage platzieren soll.
Es geht um die Individualisierung eines Victorinox Sentinel. Möglichkeiten wären unter "Handgemachte Messer" die Foren "Handgemachte Messer - Allgemeine Diskussion", wo ich es jetzt poste, oder der "Messermacher-Treff", sowie unter "Messermacher Foren" das Forum "Messermacherecke". Im SAK-Forum, soviel habe ich wohl verstanden, sind Modifikationen, die über den erkennbaren Willen des Herstellers hinausgehen, nicht erwünscht. Ein Forum, in dem explizit Modifikationen von Serien-Messern besprochen werden können, gibt es offenbar nicht.

Sollte mein Beitrag hier falsch platziert sein, bitte ich höflich um Hinweis und ggfs. Verschiebung.


Zur Sache:
Ich habe als Neuzugang zu meinen EDC-Begleitern ein Victorinox Sentinel bekommen. Also ein 111 mm Modell mit lediglich einer Klinge und dem Liner Lock.

Das Messer scheint konzeptionell ein reines Slipjoint gewesen zu sein, welches den Liner Lock erst nachträglich bzw. zusätzlich bekommen hat.
Das bedeutet: Beim Öffnen schnackelt die Klinge erst in den Half Stop und beim ganz Öffnen schnackelt es spürbar in die Offen-Position. Zusätzlich rastet der Liner Lock ein.
Beim Schließen muss man dann mit relativ viel Kraft den Liner Lock entsperren und dann die Klinge mit der zweiten Hand (nicht minder kräftig) gegen den Widerstand der Rückenfeder einklappen und dann natürlich nochmal über den Half Stop drücken.
Und beides stört mich, denn man kann es so nicht vernünftig einhändig schließen. Und das ist mir sogar wichtiger als das einhändige Öffnen. Denn nach dem Schneiden, brauche ich häufiger eine freie Hand, als davor. In dieser Hand habe ich nämlich regelmäßig das, was ich geschnitten habe ;-) Und im Gegenteil finde ich es sogar einigermaßen gefährlich, dass man so eine Gewalt aufbringen muss, um das Messer kontrolliert zu schließen. Vor diesem Hintergrund macht der Half Stop sogar Sinn, da er verhindert, dass man mit der Klinge voll in den Daumen rauscht, der den Liner Lock entriegelt.
Wenn man beides quitt wäre, hätte man ein automatisch verriegelndes Messer, welches im Umgang einen ähnlichen Bedienkomfort bietet, wie die diversen "Einhandmesser", aber halt in einer verlässlich und erwiesenermaßen zweihändigen Gestalt.


Ich möchte das Messer also nun so modifizieren, dass sowohl der Half Stop als auch die Haltung über die Rückenfeder in der offenen Position entfällt.
Die Klingenwurzel (nennt man den Teil, der "im Gelenk" sitzt auch noch "Wurzel"?) muss also von einer zur nächsten Kante in einen Radius geschliffen werden, damit die Feder Ihre Spannung nur bei dem Nocken für die Zuhaltung aufbaut, aber darüber hinaus nur auf dem Radius mitgleitet.

Könnt ihr mir eine Methode verraten, wie das möglichst smooth zu realisieren ist? Ich habe z.B. schon einmal den Half Stop bei einem Spyderco UKPK (Slipjoint) rausgeschliffen. Allerdings spürt man dort jede noch so kleine Unebenheit im Schliff. Es gibt zwar jetzt keinen Half Stop mehr, aber man spürt ein leichtes "Rubbeln" der Rückenfeder auf der Klinge.
Was wäre hier das richtige Werkzeug? Im Schraubstock einspannen und feilen, oder ein Bandschleifer mit 90°-Anschlag? Gibt es überhaupt eine "Methode" oder geht das nur über Erfahrung und "Handgelenk"?

Ich würde das ganze bei Interesse auch fotografisch begleiten und hier teilen, aber das ist als "Normal-User" nicht möglich, oder?

Beste Grüße,
Carsten
 
Danke für den Hinweis. So kann ich es machen. Ich könnte die Fortschritte aber auch in kleinen Youtube-Videos (bei denen ich als Urheber die Rechte natürlich inne habe) dokumentieren und die dann verlinken.

Ich frage aber extra nochmal, da ich hier mit meinem ersten Beitrag schon negativ aufgefallen bin:
In den Forenregeln steht zum Thema Verlinkungen "[...] Keine Links auf (und keine Diskussionen über) deutschsprachige Foren, Blogs, YT Channels, FB Gruppen etc. [...]".
Das ist allerdings ein Eintrag von November 2013 und ein kurzes Quer-Suchen durchs Forum zeigt, dass diese Regel offenbar nicht mehr wirklich gelebt wird. Oder sind Links auf einzelne Videos nicht gleichzusetzen mit dem Ausschluss "YT Channels"?

Falls Interesse Besteht würde ich das dann nämlich so machen. Hab schon was vorbereitet, da hört man buchstäblich, mit welcher Gewalt das Sentinel in die offen-Position schnackelt :)
 
Hallo zusammen,

ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, wo ich meine Frage platzieren soll.
Es geht um die Individualisierung eines Victorinox Sentinel. Möglichkeiten wären unter "Handgemachte Messer" die Foren "Handgemachte Messer - Allgemeine Diskussion", wo ich es jetzt poste, oder der "Messermacher-Treff", sowie unter "Messermacher Foren" das Forum "Messermacherecke". Im SAK-Forum, soviel habe ich wohl verstanden, sind Modifikationen, die über den erkennbaren Willen des Herstellers hinausgehen, nicht erwünscht. Ein Forum, in dem explizit Modifikationen von Serien-Messern besprochen werden können, gibt es offenbar nicht.

Sollte mein Beitrag hier falsch platziert sein, bitte ich höflich um Hinweis und ggfs. Verschiebung.


Zur Sache:
Ich habe als Neuzugang zu meinen EDC-Begleitern ein Victorinox Sentinel bekommen. Also ein 111 mm Modell mit lediglich einer Klinge und dem Liner Lock.

Das Messer scheint konzeptionell ein reines Slipjoint gewesen zu sein, welches den Liner Lock erst nachträglich bzw. zusätzlich bekommen hat.
Das bedeutet: Beim Öffnen schnackelt die Klinge erst in den Half Stop und beim ganz Öffnen schnackelt es spürbar in die Offen-Position. Zusätzlich rastet der Liner Lock ein.
Beim Schließen muss man dann mit relativ viel Kraft den Liner Lock entsperren und dann die Klinge mit der zweiten Hand (nicht minder kräftig) gegen den Widerstand der Rückenfeder einklappen und dann natürlich nochmal über den Half Stop drücken.
Und beides stört mich, denn man kann es so nicht vernünftig einhändig schließen. Und das ist mir sogar wichtiger als das einhändige Öffnen. Denn nach dem Schneiden, brauche ich häufiger eine freie Hand, als davor. In dieser Hand habe ich nämlich regelmäßig das, was ich geschnitten habe ;-) Und im Gegenteil finde ich es sogar einigermaßen gefährlich, dass man so eine Gewalt aufbringen muss, um das Messer kontrolliert zu schließen. Vor diesem Hintergrund macht der Half Stop sogar Sinn, da er verhindert, dass man mit der Klinge voll in den Daumen rauscht, der den Liner Lock entriegelt.
Wenn man beides quitt wäre, hätte man ein automatisch verriegelndes Messer, welches im Umgang einen ähnlichen Bedienkomfort bietet, wie die diversen "Einhandmesser", aber halt in einer verlässlich und erwiesenermaßen zweihändigen Gestalt.


Ich möchte das Messer also nun so modifizieren, dass sowohl der Half Stop als auch die Haltung über die Rückenfeder in der offenen Position entfällt.
Die Klingenwurzel (nennt man den Teil, der "im Gelenk" sitzt auch noch "Wurzel"?) muss also von einer zur nächsten Kante in einen Radius geschliffen werden, damit die Feder Ihre Spannung nur bei dem Nocken für die Zuhaltung aufbaut, aber darüber hinaus nur auf dem Radius mitgleitet.

Könnt ihr mir eine Methode verraten, wie das möglichst smooth zu realisieren ist? Ich habe z.B. schon einmal den Half Stop bei einem Spyderco UKPK (Slipjoint) rausgeschliffen. Allerdings spürt man dort jede noch so kleine Unebenheit im Schliff. Es gibt zwar jetzt keinen Half Stop mehr, aber man spürt ein leichtes "Rubbeln" der Rückenfeder auf der Klinge.
Was wäre hier das richtige Werkzeug? Im Schraubstock einspannen und feilen, oder ein Bandschleifer mit 90°-Anschlag? Gibt es überhaupt eine "Methode" oder geht das nur über Erfahrung und "Handgelenk"?

Ich würde das ganze bei Interesse auch fotografisch begleiten und hier teilen, aber das ist als "Normal-User" nicht möglich, oder?

Beste Grüße,
Carsten
Hallo Carsten,

bin erst neu dabei, ich würde empfehlen anstatt des Bandschleifers lieber einen groben Schleifstein empfehlen und das manuell zu machen. Nicht das auf einmal zu viel weg ist. Habe die Technik benutzt um mein Benchmade Bugout 42a konform zu kriegen.

Beste Grüße Jogi
 
Hallo Carsten, wenn Du die Haltefeder so glättest, womit auch immer, dass diese keinen "Einrasteffekt" wie ein Slipjoint mehr hat, dann muss der Linerlock aber 100% in Offenstellung stramm verriegeln, sonst wird es wackelig.

Ich würde die Feder lediglich so verändern, dass der Slipjoint-Halteeffekt der Feder sich in Offenstellung verringert und so die Klinge auf Anschlag hält.
 
Also ich hatte immer den Eindruck, daß diese Linerlocks eher als zusätzliche Sicherung wirkende gedacht sind, aber nicht als alleiniger Lock ohne die Slipjointwirkung. Das mit Deinem Bedarf nach leichtem einhändigen schließen kann ich sehr gut verstehen, aber an einem Sentinel dafür mit viel Aufwand rumzubauen und dann ggf. am Ende ein labiles Messer zu haben würde ich mir überlegen ...
 
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