Mineralöl bei Ikea

WalterH

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Moin!

Letztens war ich bei Ikea, Teelichter kaufen - was sonst? :D

In der Küchenabteilung bin ich hierüber gestolpert:
http://www.ikea.de/webapp/wcs/store...d=5&langId=-3&catalogId=10101&productId=10318

0,5 Liter Mineralöl für 2,99

Wird als "Holzöl" verkauft. Genauer gesagt als Öl zum Einlassen von Küchenbrettern, also lebensmittelecht. Nur war ich bis jetzt immer der Meinung, dass Mineralöle nicht unbedingt lebensmittelecht sind. Ich hätte jedenfalls ungern Paraffin im Salat.

Naja, ich dachte, ich erwähne es mal ...

-Walter
 
Hallo Walter!

Also für Holz, das mit Lebensmitteln in Berührung kommt, nehme ich ausschließlich "Lebensmittel-Öle". Lein-Öl oder Oliven-Öl haben sich seit Jahrhunderten bewährt, warum also auf Zweifelhaftes zurückreifen.

Meine Ikea-Arbeitsplatte und alle Holzbretter behandle mit diesen beiden Ölen und da gibt es vom Ergebnis her sowie von der Zusammensetzung keinerlei Zweifel.
Die 5 Jahre alte Arbeitsplatte ca. zweimal im Jahr mit Leinöl eingerieben ist heute noch wie neu.

Servus achlais
 
achlais: Ich wollte ja auch nur völlig wertungsfrei schreiben, dass es das Zeug grade gibt. Einige hier benutzen ja wohl Mineralöle. Ich selbst habe meine Schneidbretter auch mit Leinöl behandelt ... ;)

-Walter
 
Ich hatte eh nicht gedacht, daß du das Zeug verwendest.

Nimmt jemand hier wirklich Mineralöle? Würde mich interessieren wie das Holz dann riecht bzw. "schmeckt".

Servus achlais
 
Hallo Ihr Beiden,
es gibt sogar eine Arzneibuchmonografie über Mineral Oil, bzw. Paraffinöl. Das Zeug ist ziemlich geruchsneutral. Wie es schmeckt habe ich noch nicht ausprobiert. Es wird zwar hauptsächlich für den äußerlichen Gebrauch verwendet, es findet aber auch Verwendung bei Arzneimitteln für den innerlichen Gebrauch.


Gruß
Christoph
 
Hallo!
Ich hab das Zeug neulich mal an einem Regalbrett aus Multiplex Birke
ausprobiert.
Mit Leinöl kriegt man auf hellen Hölzern immer nur den gleichen gelblichen Farbton, da hab ich gedacht das Holz bleibt mit dem Farblosen Öl
vielleicht so hell wie bei der Verwendung von Klarlack.
War aber nix.
Das Zeug härtet nicht aus wie Leinöl. Dadurch bleibt das Holz saugfähig
und es stellt sich keine Sättigung ein. Man kann da Literweise Öl in so einem Brett Versenken.
Der Farbton blieb auch nicht hell sondern es stellte sich so ein schmuddeliger Grauschleier ein.

Also für mich ist das nix!

Zorro

p.s.: Das mit der Lebensmittelechtheit sehe ich nicht so kritisch.
In kosmetischen Produkten sind doch oft Erdölprodukte!
 
zorro_43 said:
....
p.s.: Das mit der Lebensmittelechtheit sehe ich nicht so kritisch.
In kosmetischen Produkten sind doch oft Erdölprodukte!

Also ich schmier mir kein Make-Up auf's Brot und knabber auch nicht an 'nem Lippenstift ..... Und ob Kosmetika zwingend auch lebensmittelecht sind ... also das Vertrauen bringe ich nicht auf. ;)
 
zorro_43 said:
...Das mit der Lebensmittelechtheit sehe ich nicht so kritisch. In kosmetischen Produkten sind doch oft Erdölprodukte!

Das hat mich auch gewundert: In dem Tiegel "Melkfett mit Ringeblume" stand als Bestandteil Mineralöl. Das isst man zwar nicht, wenn man es aber auf die Haut streicht, wird es wohl doch absobiert, also in den Körper eingetragen.
 
Naja, aborbiert wird es wohl kaum werden. Schmiert zwar die Poren etwas zu, aber die Zellen nehmen davon schätzungsweise nichts auf. Babyöl ist ja i.d.R. auch (reines) Mineralöl.
 
Hallo
Sorry erlaubt mir einen Seitenhieb. Ich lese oben heraus, daß Ihr alle naturnah, unter Umständen sogar Ökologisch-bewust arbeitet oder arbeiten wollt. Erdöl ist natürlich. Raffiniert man es entsprechend werden der Reihe nach Inhaltsstoffe isoliert, und man gewinnt unter Umständen das eine oder andere nützliche Mineralöl. Darunter sind `Gute und Böse`. Wir nutzen in der Regel die `Guten`. Außer beim Autofahren, bei dem wir, fast alle, lungengängige Zwischenprodukte produzieren, die ungesund sind, Heizen mit Erdgas oder Heizöl usw...... Also bitte ich um etwas Zurückhaltung was voreilige Beurteilungen von Arbeitsstoffen betrifft. Schließlich trinkt keiner ein-Ikea-Öl- sonder bestreicht damit Werkzeuge und Unterlagen. Tja, ich merke, daß ich im Begriff bin vom Hundertstel ins Tausendstel zu kommen, das möchte ich euch ersparen. Nur eins noch, Gott sei Dank, wisst Ihr offenbar nicht, was Ihr Euch mit Medikamenten, Cremes usw. verabreicht. Oder mit welchen Chemikalien Eure Kleidung behandelt wird, bevor Ihr sie kauft. Nun aber gut, ich werd ja fast depressiv, wenn ich das lese, was ich da geschrieben habe.
Gruß Stefan
Übrigens sind die meisten anderen Holz-Konservierungsmittel langkettige Kohlenstoffverbindungen, mit allerlei leckerem Zusatz. Somit handelt sich um synthetisierte Produkte.
 
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lisie said:
Nur eins noch, Gott sei Dank, wisst Ihr offenbar nicht, was Ihr Euch mit Medikamenten, Cremes usw. verabreicht. Oder mit welchen Chemikalien Eure Kleidung behandelt wird, bevor Ihr sie kauft.
Doch, das weiß ich genau oder versuche es zumindest herauszufinden. (Und ich glaube, die anderen wissen es auch.)
Und daß ich es weiß, ist auch einer der Gründe, warum ich lieber Lein- oder Olivenöl für Holz in meinem Umfeld benutze.

Die positiven Erfahrungen, die ich damit gemacht habe und die lange Tradition in der Anwendung dieser Öle gibt mir auch keinen Grund, auf ein Mineralöl zu wechseln, selbst wenn es "nur" 3 € kostet.

Servus achlais
 
Hallo
Sehe ich natürlich genau so. Ich wollte nur darauf hinweisen, daß Mineralöl als Bezeichnung nicht zwingend Giftig oder ungesund heißt.
Es gibt meiner Erfahrung nach Materialien, die mit Lein- oder Oliveröl schwer dauerhaft zu schützen sind. Buchenholz einer meiner Lieblingswerkstoffe zum Beispiel, ist schlecht mit derartigem Öl dauerhaft zu konservieren. Das hält meiner Erfahrung nach genau die drei Urlaubswochen im Sommer, dann aber steht erneute Pflege an.
Aus diesem Grunde erlaube ich mir ab und an mal was anderes zu testen. Die für die Lebensmittelindustrie zugelassenen Substanzen halte ich für manchen Einsatz für geeignet.
Gruß Stefan
Ach so, das Olivenöl und Leinöl ist in der Regel preiswerter als geeignete Mineralöle.
 
Last edited:
lisie said:
Ich wollte nur darauf hinweisen, daß Mineralöl als Bezeichnung nicht zwingend Giftig oder ungesund heißt.
Also mein erster Gedanke bei dem Schlagwort ist "gewässergefährdend", wie steht's damit?

(Dafür, daß Mineralöl bei Menschen giftig wirkt, gehen die ach so teuer ausgebildeten Rigger bei einem Blowout zu bereitwillig darin baden.)

Nebenbei bemerkt und in diesem Forum evtl. von breiterem Interesse: Geöltes Holz verträgt sich extrem schlecht mit reinem Sauerstoff.
 
Hallo
Differenziere bitte zwischen Erdöl oder Rohöl, und Mineralöl, bzw Mineralölprodukten, die aus Rohöl, bzw. Erdöl gewonnen werden.
In Norspanien müßte keiner die Küste schrubben, wenn z.B. ein Paraffindampfer havariert wäre. Bei Rohöl sieht das anders aus.
Gruß Stefan
Babyöle zum Beispiel gelten nicht als Wassergefährdend und bestehen zu einem großen Teil aus Mineralöl. Auch Paraffin wird als nicht Gewässergefährdend eingestuft, bzw. in sehr kritischen Bereichen ( Lebensmittel, Abwassertechnik ....) eingesetzt.
 
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bern said:
Nebenbei bemerkt und in diesem Forum evtl. von breiterem Interesse: Geöltes Holz verträgt sich extrem schlecht mit reinem Sauerstoff.
Äh, welche echte Relevanz hat das für die geölte Arbeitsplatte oder das Scheid- oder Essbrett?

Servus achlais
 
lisie said:
Differenziere bitte zwischen Erdöl oder Rohöl, und Mineralöl, bzw Mineralölprodukten, die aus Rohöl, bzw. Erdöl gewonnen werden.
Also nicht verallgemeinerbar, danke, das war ja alles, was ich wissen wollte. :)

In Norspanien müßte keiner die Küste schrubben, wenn z.B. ein Paraffindampfer havariert wäre.
Bin ich jetzt ganz querverbildet oder hätte ein mit Paraffin ("en bloc") beladenes Schiff große Probleme damit, überhaupt zu havarieren? Mir ist 'was von fest+schwimmfähig im Kopf ... :D
 
achlais said:
Äh, welche echte Relevanz hat das für die geölte Arbeitsplatte oder das Scheid- oder Essbrett?
Ich dachte mehr so daran, daß doch schon der eine oder andere MF-Teilnehmer 'ne Sauerstoffflasche 'rumstehen haben und benutzen könnte, zum Schweißen meinetwegen. Was das Frühstücksbrett natürlich trotzdem erst dann interessieren würde, wenn man die häusliche Bastelei am Küchentisch staffinden ließe. ;)
 
Geöltes Holz verträgt sich extrem schlecht mit reinem Sauerstoff.

Hallo Bern!
Das interessiert mich!
Das man die Armaturen von Sauerstoffflaschen nicht ölen darf
hab ich schon gehört.
Aber wie ist das mit einer öligen Werkbank?
Meinst du wirklich da würde was explodieren wenn man mit
dem noch nicht gezündeten Autogen-Brenner drankommt?

Zorro
 
Hallo
Meines Wissens, liegt Paraffin als Öl vor. D.h. man wird es von den entsprechenden Fabriken (ich kenne nur eine bei Doel/Antwerpen) auf Schiffahrtswegen zumindest Europaweit verbreiten. Diese Öle werden zur Kosmetikherstellung und in der Pharmaindustrie verarbeitet. Im übrigen glaube ich, daß man den Weltweiten Vertrieb nicht unterschätzen sollte ( Ozeane usw. deshalb meine Bemerkung mit dem Tanker).
Bei Raumtemperatur ist das Material flüssig.
Wie man das Zeug verseift ( Metallverbindungen, Erdalkali, bzw. Alkalimetalle, ist mir unbekannt) weiß ich nicht, nur werden ja irgendwie Kerzen daraus. Paraffin als Holzbehandlungsmittel liegt flüssig vor und wird von vielen anerkannten Herstellern und Instituten als gesundheitlich unbadenklich dargestellt. Zumindest bei der Verbrennung (Kerze) erlaube ich mir das zu bezweifeln, außer man fackelt die Kerze im Freien ab.
Die andere Sache mit der Unverträglichkeit von Sauerstoff und Ölen, lasst es mich allgemein fassen, ist ähnlich wie die Dieselmotor-Sebstzündernummer. Das will sagen, daß verdichtete Öle unter Berücksichtigung des entsprechenden Druck/Temperatur Diagrammes zu Zündungen neigen, sofern ein entsprechender Druck und das Vorhandensein von Sauerstoff gegeben ist. Entscheidend ist dabei der punktuelle Druck und nicht das gleichzeitige Vorhandensein entsprechender Substanzen.
Diese ganze Sache hat aber nun wirklich nichts mehr mit einem Messerforum zu tun. Falls jemand Fragen zu Chemisch Technologischen Zusammenhängen hat, helfe ich gerne weiter, sofern es meine Möglichkeiten erlauben. Meine e-mail Adresse ist hinterlegt. Ansonsten kenne ich unter Umständen Leute, die weiterhelfen können.
z.B.www.chemikalien.de.
Nun warte ich darauf, daß dieser treath geschlossen wird.
Gruß Stefan
 
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achlais said:
Und daß ich es weiß, ist auch einer der Gründe, warum ich lieber Lein- oder Olivenöl für Holz in meinem Umfeld benutze.

Dann wage ich mal anzumerken, dass sich zersetzendes ranziges Olivenöl nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Und - da kommts jetzt sehr auf die Hölzer bzw, die darin befindlichen Harze an - ein mit Leinöl/Bienenwachs lasiertes Holz durch die Zersetzung des Harzes mehr Schadstoffe aussenden kann, als ein mit 0815 unökologischem Lack versiegeltes. Da gabs auch mal ne nette Untersuchung zu, ich finde die nur nicht mehr - kennt die jemand?

Grüße
Pitter
 
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