Mindestlänge einer Gasesse

hippi

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Hallo zusammen,

nach einem absolvierten 3-tägigen Messerschmiedekurs würde ich gerne weiter lernen und mir über kurz oder lang eine kleine Ausrüstung zusammenstellen.

Nun habe ich eine kleine Gasesse angeboten bekommen, die ca. 25 cm lang ist. Jetzt frage ich mich, ob die Länge ausreicht um kleine Messer zu schmieden.
Oder - den Gaul von der anderen Seite aufgezäumt - wie lang darf ein Messer mit Flacherl denn sein, um in so einer Esse geschmiedet werden zu können?

Mir ist schon bewusst, dass ich am besten erst noch mehr Erfahrung sammeln sollte, aber das Angebot gibt es nun einfach mal gerade jetzt.

Grüße
hippi
 
Also die kleinste Esse, die ich gebaut habe, die war aus einem 3 kg Propanfläschchen. Mehr als 25 cm ist die auch nicht. Darin habe ich allerdings problemlos eine Schwertklinge von weit über 1 m geschmiedet. Wenn hinten eine Öffnung ist, gibt es für die Länge der Klinge eigentlich kein Limit.
Auch kleine Damastpakete von 500 g bis 1 kg kann man darin problemlos machen.
 
Ich habe mir auch schon die Frage gstellt, ob es nicht sogar sinnvoll ist, eine Gasesse so klein wie möglich zu bauen: Es wird nur erhitzt, was auch geschmiedet werden soll, was dem Gefüge zugute kommt, und der Gasverbrauch sinkt eventuell auch. Nur beim Härten wäre eine größere Brennkammer wohl besser.

Gruß,
hobbit
 
Könnte sich jemand zum Verbrauch solch kleiner Essen äußern? Ich meine in einem anderen Thread von einer 3kg Buddel mit extrem niedrigem verbrauch gelesen zu haben... wenn ich den bloß wieder finden würde...
 
Moin!

Ich hab mir mal aus einer 5 Liter Bierbüxe eine Miniesse gebaut, der Aufbau entspricht meiner Großen, sprich zweilagige Isolierung aus 1" Keramikfasermatte sowie einer ca. 1,5 cm starken Schicht Hochofenzement,
Maße des Brennraumes sind ca. 20 cm Länge bei ca. 7 -8 cm Durchmesser.

Den Brenner habe ich nach Vorbild meines Großen aufgebaut, jedoch entsprechend miniaturisiert: 1/2" x 150 mm Mischrohr, 3/4 auf 1/2" Reduzierstücke und Flare aus 30 mm Vollmaterial gedreht mit einem einfachen Öffnungswinkel von 8°, was eine Flarelänge von 70 mm ergibt; bestückt ist der Brenner mit einer 6mm Stromdüse und läuft mit 0,2 bis max. 1,5 bar, was aber viel zu viel ist für diese kleine Esse.

Auf Schmiedetemperatur aufgeheizt ist die Esse übrigens innerhalb ca. 10 Minuten, sehr viel schneller im Vergleich zur Großen (11 kg Gasbuddel), die ca. 45 Minuten braucht.

Wenn ich nur mal kurz was Kloppen und nicht gleich mit der Wärmebehandlung weitermachen will, ist die Kleine völlig ausreichend...
Verbrauch hab ich bei der Kleinen noch nicht evaluiert, mit der Großen komme ich bei meinem Brenneraufbau und einer 11 kg Gas-Füllung auf ca. 15 - 20 Stunden Laufzeit, je nachdem...


Schöne Grüße,
Dom
 

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Könnte sich jemand zum Verbrauch solch kleiner Essen äußern? Ich meine in einem anderen Thread von einer 3kg-Buddel mit extrem niedrigem Verbrauch gelesen zu haben.......
Das wäre logisch.

Da aber die Oberfläche umgekehrt proportional zum Volumen wächst, wird die Abstrahlungsfläche relativ größer, je kleiner das Volumen wird. Du kannst also den Verbrauch - absolut und relativ zum Volumen der Esse gesehen - sehr niedrig halten, wenn die Wärmedämmung im Schichtaufbau gut berechnet und dick genug ist, und wenn der Brenner mit seiner Leistung und Öffnung mit der Größe der Beschickungsöffnung harmoniert. Hier entstehen sonst die größten Verluste.

Beim Bau einer Esse ist es wie mit den Autos: man kann sich mit einem Verbrauch von 8 l auf 100 km Strecke zufrieden geben und liegt dann im Mittelfeld der üblichen Technologien. Wenn man aber Fachleute auf das Thema Effizienz ansetzt, geht es vielleicht auch mit weniger als einem Liter auf die gleiche Strecke. Besser ist das.

Gruß

sanjuro
 
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