Lederscheide mit Wachs

brr

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Hallo,
ich gehe in der Regel hin und tränke die Lederscheide mit normalen Kerzenwachs. Einmal zum imprägnieren und zum anderen um sie härter steifer zu machen.

Die Scheide wurde dann durch das wachs automatisch dunkel braun oder so.

Ich würde aber gerne mal einen rötlichen oder grünlichenfarbton bekommen.

Geht das dann nur mit Soda und wenn ich wieder imprägniere( wachs) wirds ja wieder dunkler?
Macht reines bienenwachs einen Unterschied?

Gruß

brr
 
Nein, mit Bienenwachs wird das Leder auch dunkler. Jeh nachdem, wieviel du aufträgst und wie der Ausgangsfarbton des Leders ist, wirds halt Hell- oder Dunkelbraun.

Ich habe allerdings auch schon mal vor dem Wachsen das Leder mit Lederfarbe (Oil Dye oder so) gefärbt und dann mit Bienenwachs gehärtet. Die Farben kommen dann auch noch durch. Ich würds einfach ausprobieren.

Ach ja, Bienenwachs passt doch viel besser zu einer schönen Naturlederscheide als Parafinwachs.......finde ich ;-)
 
Ich habe auch schon mit Wachsen rumprobiert mit einem flüssigen Lederpflegemittel auf Wollwachsbasis. Man hat zwar das Gefühl, es ist eine perfekte Imprägnierung, allerdings mag ich das Klebrige nicht so sehr. Die Haptik leidet empfindlich unter der Wachsbehandlung. Außerdem habe ich das Wachs auch innen eingefüllt, was auch nach Monaten noch zu Wachsabrieb auf der Klinge führt. Außerdem ist der Farbefekt je nach Leder für mich nicht kalkulierbar.
Daher färbe ich lieber die Scheide und trage danach eine Lederimprägnierung auf. Die Oberfläche bleibt so geschmeidig und ist auch gut geschützt.

Viele Grüße

PP
 
Hallo brr,
löse doch mal farbige Kerzen auf und probiere die Wirkung an einem kleinen Lederrest und Du bist schlagartig schlauer!
Servus - Reinhold.
 
Taucht ihr echt die ganze Scheide in das Wachs ein?
Stelle mir das in der Tat sehr klebrig/schmierig vor.

Ich verteile im Innern mit einem langen Q-Tip Lederfett und von aussen wird die Scheide/Tasche mit dem Fett und danach Wachs ( eigentlich für Wanderschuhe ) eingerieben.
 
Last edited:
Da ich ein leder-Noob bin, erzähl ich mal wie ichs mache und freue mich über verbesserungsvorschläge:

Ich schmelze Bienenwachs und erwärme die Scheide (nicht heiß, sondern nur etwas überhandwarm).
Mit einem Pinsel trage ich das flüssige Wachs nur außen auf und lasse es einziehen.

Der Rest wird abpoliert. Die Scheide wird dadurch auch etwas härter als vorher und behält die Form besser, ist jedenfalls mein Eindruck...
 
Möchte nichts zu gut oder weniger gut verschiedener Lederbehandlungsarten schreiben, nur besteht bei der Stearinimprägnierung die Gefahr, dass Leder in sehr kaltem Zustand brechen könnte.
Zur Vermeidung würde ich in diesem Falle mich der "Tauchbehandlung" mit Leinöl zuwenden. Das Leder dunkelt stark nach und ist nach Trocknung schön fest und formstabil, auch Punzierungen bleiben sauber stehen. Ferner kann das Material später noch atmen, was bei Kerzenwachs nicht unbedingt der Fall ist. Auch ist eine hervorragende Wetterbeständigkeit der Leinöl behandelten Lederscheide zu erwarten. Natürlich können geeignete Pigmente dem Leinöl zugesetzt werden.
Selbstverständlich sind Ergebnisse auch von den verschiedenen Sorten Leder abhängig. Deshalb mein abschließender Rat, - testen und vergleichend probieren.
 
Hab grade den Tip bekommen das Leder nach dem wachsen für ein paar Minuten auf die Heizung zu legen. So zieht das Wachs tiefer ein.
Werde es mal probieren.
 
Moin,

dafür kannst du auch ein Haarfön nehmen bzw. eine Heißluftpistole, dann aber gut aufpassen !

gruß, rüben
 
Ganz in wach tauchen würde ich die scheide nicht. Ich habe mir so mal Lederlamellen für einen Lamellenpanzer gehärtet. Da muß man aufpassen, das das Leder nicht zu lange im Wachs bleibt. Dann verbrennt es und wird in der Tat brüchig.
Ich mache das Wachs warm und bestreiche das Lederstück mit dem Bienenwachs mit hilfe eines Pinsels. Danach benutze ich einen Heißluftföhn, um das "Überschüssige" Wachs wieder flüssig zu machen. Das zieht dann entweder ins leder ein, oder tropft einfach runter. Jeh nachdem, wie oft man die prozedur macht, kann man die Härte und Farbe beeinflussen.
Gebrochen ist bei mir mit Bienenwachs noch nie was. Es kann allerhöchstens sein, das es helle streifen gibt, wenn man das leder zu sehr biegt. die bekommt man aber durch erneute Heißluftbehandlung wieder weg.
Vorsicht geboten ist bei Canauberwachs. Härtet man leder mit reinem Canauberwachs, kann es in der tat brechen. Am besten hat sich hier eine Mischung von ca 30% Canauberwachs 70% Bienenwachs bewährt.

Für Messerscheiden reicht aber wohl Bienenwachs aus.

"Klebrig" wird bei mir auch kein Lederstück. Man muß halt nur dafür sorgen, das das Wachs auch einzieht, bzw überflüssiges Wachs entfernen.

Wenn man übrigens zeit hat, kann man erst mit Bienenwachs behandeln und danach mehrmals mit Leinöl einpinseln. Mehrere tage zwischen den Anstrichen warten und wenn man dann geduld beweist, wird das Leder irgendwann knüppelhart..... dauert aber halt seeehr lange.
 
Hallo,
hier neuste Testergebnisse.

Hab Bullrichsalz besorgt und auf einen halben liter einen Esslöffel Salz gegeben.
Dann 3 Streifen Leder Rindleder vegtabil gegerbt ohne Spieß reingelegt.

Das wasser hat sich braun gefärbt( übrigens gut warmes Wasser) , immer wieder rumgerührt, blasen sind aufgestiegen und nach ca 5 15 und 30 Minuten hab ich die Stücke rausgefischt.

Ein Stück hab ich schnell mit dem Fön getrocknet das nächste auf die Heizung und das Letzte bei Raumtemperatur getrocknet.

Tja , die Stücke waren zwar etwas fester als im Urzustand, aber wenn man die ein bischen knautscht genauso weich wie vorher, rissanfälliger (HAutseite) brauner mit dunklem Rand.


Alles in Allem kann man meine Vorgehensweise vergessen!!

Weiter Tests wieder mit Wachs folgen.


Gruß

brr
 
Also wenn's darum geht Leder hart zu bekommen, dann hab ich sehr gute Erfahrungen mit einfachem Natron gemacht. Gibt's in der Drogerie oder teilweise auch im Supermarkt bei den Backzutaten.

Ich hab letztes Jahr ne Hülle für mein Ottermesser 165K gebaut...aus hellem Blankleder, ca. 4 mm stark. Das hab ich in lauwarmem Natron-Wasser eingelegt und wollte es eigentlich nach ner Stunde rausnehmen und weitermachen. Wie das so ist, kam natürlich was dazwischen...so blieb das Leder bis zum nächsten Abend in der Brühe liegen. Beim Rausnehmen war aus dem hellen Naturbraun ein sattes Dunkelbraun geworden...dachte liegt an der Nässe. Also Hülle genäht, direkt ums Messer drum wie es sich gehört.
Als "Versuch" hab ich am unteren Ende, wo das Messer in den Backen eine Vertiefung hat, von außen eine Rille ins Leder reingedrückt, beim Trocknen immer wieder nachgedrückt. Trocknung dann auf der Heizung. Hat ungefähr 2 Tage gedauert bis es sich trocken anfühlte.

Und...Überraschung...die Farbe blieb...ein sattes, gleichmäßiges Dunkelbraun, wie ein alter Sattel. Und das Leder ist dermaßen hart geworden, das man die Hülle nicht mehr zusammendrücken kann...steht wie ein 1. Die Vertiefung am unteren Ende hält das Messer absolut sicher, zum Ziehen muß erstmal ein richtiger Widerstand überwunden werden und beim Einstecken rastet es hörbar ein, und das seit einem guten Jahr...hätte nie gedacht, das Leder so stabil werden kann.

Die "richtige" Durchtrocknung hat dann aber doch ne gute Woche gedauert...und in der Zeit ist das Leder auch noch gut geschrumpft. Was zur Folge hatte, das die Naht am Ende gut 1 mm aufklaffte. Also, nochmal aufgeschnitten, mit Kontaktkleber verklebt und gepreßt und sauber nachgenäht. Das Messer ging dann ein wenig schwerer rein und raus, paßte aber noch.

Die Oberfläche hab ich einfach mit bienenwachshaltiger klarer Schuhcreme behandelt und überpoliert...ist ein absolut stabiles und dauerhaftes Teil geworden.

Also, zum Härten von Leder...Natron absolut empfehlenswert. Ein bißchen länger einweichen bringt dann auch Erfolg. Wenn's nicht 24 Stunden drinbleibt sollte sich auch die Farbe nicht so extrem ändern.

Gruß aus Peine
 
Im Moment leider nicht, die "gute" Cam liegt im Büro und da komm ich erst Anfang nächster Woche wieder hin. Aber dann mach ich mal welche, kein Problem.:super:
 
Hat mir keine Ruhe gelassen, hab noch ein paar Pics mit dem Handy gemacht. Nicht wirklich toll, aber ich glaub man sieht das wesentliche.

Erstmal ne Gesamtansicht. Der Hintergrund ist das Originalleder:

Gesamt_02.jpg



Nochmal mit dem offenen Messer:

Gesamt_01.jpg



Frontal ein bißchen näher:

Front_01.jpg



Und die Rückseite:

Rckseite_01.jpg




Zur Befestigung am Gürtel dient ein Lederriemen, der einfach durch die passenden Löcher gezogen und verknotet wird.

Zum Schluß, ein bißchen unscharf, leider, noch ein "Einblick":

Einblick_01.jpg



Hier sieht man ungefähr, dass das Leder in der Dicke von ungefähr 4,5 mm vorher auf ca. 2 mm hinterher geschrumpft ist.Dadurch hat das Messer dann wohl trotz nachnähen noch reingepaßt.

So, das war's erstmal mit den Bildern.

Gruß aus Peine
 
Nicht schlecht, im Gegenteil. Sieht richtig gut aus.
Und diese Farbe kommt nur vom Härten? Ist ja enorm.
 
Jau, die Farbe kommt nur vom Härten. War nur Wasser und normales Natron beteiligt, mehr nicht.

Hab's aber seitdem nicht nochmal probiert, weiß also nicht ob es immer klappt...:hehe:
 
Im Buch von Havard Bergland ist auch ne Methode beschrieben, Die Scheide mit Schellack oder einem Harz-Terpentin-Gemisch einzupinseln. Die Scheide soll dadurch ebenfalls gehärtet und imprägniert werden. Hab ich selbst noch nicht probiert, klingt aber gut...
Ich benutze Walkleder mit Spieß, gewöhnliche Lederfarben und Lederfett, funktioniert prima...
Gruß
Hannes
 
Ich habe auch schon mal Scheiden mit Wachs behandelt, allerdings nicht mit der "Frittiermethode", sondern mit einer flüssigen Wollwachsemulsion. Das eignet sich ganz gut für Innenseiten, wenn das Leder nicht von Topqualität ist und etwas faserig, weil es die Fasern verklebt und gleichzeitig impregniert.

Auf der Oberseite macht es eine sehr griffiges und eben wächserne Oberfläche. Der Schutz vor Wasser ist so optimal, allerdings braucht man nicht stundenlang Lederkanten zu polieren, wenn man so verfährt weil die Kanten dann wieder sehr stumpf werden.

Mittlerweile bevorzuge ich nach den Färben eine normale Lederpflege oder ein Lederfett.

PP
 
Hi!
ich möchte auch gerne eine Lederscheide wachsen. Es ist "leider" die geschlossene vom Fällkniven F1.
Weis einer von euch wie es sich im Bezug auf die Lederklappe verhält (die will ich ja noch nach dem Wachsen öffnen und schließen können:steirer:)
 
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