Lansky + Victorinox = es will einfach nicht scharf werden

johnster

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Hallo liebes Messerforum,

ich habe mich hier neu angemeldet und brauche eure Hilfe. Ich bin noch ein "Messerneuling" and sammle Victorinox-Messer, die ich aber auch benutzen möchte. Dafür sollen sie natürlich schön scharf sein. Also habe ich mir das anfängerfreundliche Lansky-Schärfset mit fünf Steinen gekauft, zudem ein gebrauchtes, altes Bundeswehr-Victorinox. Das ist nicht allzu scharf, also wollte ich es auf Vordermann bringen (Lansky-Winkel: 20°). Ich habe nun schon oft daran "herumgelanskyt", aber es wird und wird nicht scharf! Ich mache es genauso, wie in der Anleitung beschrieben, und mein Victorinox Sentinel halte ich schon seit einer Weile mit Lansky erfolgreich scharf. Könnt ihr mir helfen? Hier noch ein paar Fakten:

- als "Schleiföl" benutze ich Ballistol
- 20° Lansky-Winkel
- das Messer ist von Victorinox (kein Fake; Klinge ist völlig intakt)
- Lansky-Set mit 5 Steinen

(Anmerkung: mit "scharf" meine ich, dass ein Messer Papier leicht schneiden sollte; die Haare am Arm können ruhig dran bleiben)

Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen. Ich habe gelesen, dass man mit dem Lansky durchaus eine scharfe Klinge hinbekommt.

Vielen Dank schonmal!
 
Hm, also ich schleife fast nur mit dem Lansky, und ich habe damit bisher noch fast alles scharf bekommen. Auch so scharf, dass die Haare springen. Vic´s sowieso.

Drückst du mit Gewalt den Stein auf die Klinge beim Schleifen, so dass sich der Winkel immer ändert durch den Anpressdruck, sich also die Haltestange der Steine beim Schleifen krümmt? Nicht gut, locker aufsetzen und locker schleifen.

Oder hast du überhaupt schon bis zur Schneide geschliffen? Ich nehme immer mal gerne eine Lupe, wenn ich anfange, einen neuen Winkel anzulegen, um zu sehen, wo ich denn jetzt überhaupt schleife. (Soll auch Leute geben, die sehen das noch ohne Lupe... :) ) Habe auch schon öfter gelesen, dass manche sich die Schneide mit Edding anmalen, um zu sehen, wo der Abtrag stattfindet. Bestimmt auch ein guter Tip.

Und hast du immer schön eine Seite geschliffen, bis ich ein fühlbarer Grat auf der Gegenseite gebildet hat und dann die Seite gewechselt? Zum Schluss nochmal mit dem feinen Stein mehrmals die Seite wechseln, damit der Grat vollständig abfällt. (Beim ganz feinen fühle ich da aber meistens nichts mehr, einfach ein paar mal die Seite wechseln)

Und dann ganz zum Schluss nochmal über einen alten Ledergürtel oder Pappe ziehen, aber natürlich nicht in einem größeren Winkel als dem, in dem du auch geschliffen hast.

Sollte doch eigentlich klappen...
 
Hm, also bei mir klappt das wunderbar. Reinigst du die Schleifsteine auch regelmäßig? Könnte ja sein, dass sich die Steine zugesetzt haben und kein Material mehr abtragen. Victorinox-Stähle lassen sich eigentlich relativ gut nachschärfen. Schärfst du diese Klinge zum ersten Mal mit dem Lansky?

Du kannst die Schneide mit einem Filzstift färben und schauen, ob der gewählte Winkel passt (die Farbe verschwindet dann beim schleifen).
 
Danke für die Antworten! :) Ich werde mal das mit dem Filzstift testen, und auch das hier
bis ich ein fühlbarer Grat auf der Gegenseite gebildet hat
Kannst du mir sagen, mit welchem Stein (habe bisher immer den 600er genommen) ich - in etwa - auf einer Seite schleifen muss?

Drückst du mit Gewalt den Stein auf die Klinge beim Schleifen, so dass sich der Winkel immer ändert durch den Anpressdruck, sich also die Haltestange der Steine beim Schleifen krümmt? Nicht gut, locker aufsetzen und locker schleifen.
Um ehrlich zu sein, ich habe beides schon gemacht; von mäßigem Druck bis hin zu nur dem Druck, den der Schleifstein ausübt. Ich werde das mit dem locker auf jeden Fall machen.

Dass dort Metall abgetragen wird, ist sichtbar, sowohl am Stein als auch am Schleiföl. Ich werde die Steine dennoch sicherheitshalber mal sauber machen. Danke für den Tipp!

Vielen Dank für die Antworten. Falls noch jemand eine Idee hat, ich freue mich.
 
...Kannst du mir sagen, mit welchem Stein (habe bisher immer den 600er genommen) ich - in etwa - auf einer Seite schleifen muss?...

...Ich werde die Steine dennoch sicherheitshalber mal sauber machen. Danke für den Tipp!...

Mit jedem Stein so lange schleifen, bis 1. die Schleifspuren des vorherigen Steines denen des nächstfeineren gewichen sind. Nimm ruhig eine Lupe, um das zu beobachten. Und 2. auch so lange, bis der Grat von der anderen Seite fühlbar ist. Das geht aber meistens ziemlich schnell, da sich der Grat schon bei den ersten Zügen auf die andere Seite umlegt. Und dann gibt es noch Stähle, die neigen dazu, einen ordentlichen Grat zu bilden - andere widerum nicht so sehr... Aber beim Vic bekommst du schon einen deutlichen Grat.

Zum Saubermachen hat sich bei mir übrigens ein günstiges Sprühöl aus der Dose als sehr wirkungsvoll gezeigt. Irgendeine günstige Sorte, dann tut´s dem Geldbeutel nicht so weh. Kurz mit der kleinen Strohhalm-Düse aus kurzer Distanz (1 - 2 cm) auf den Stein gehalten, und sämtlicher Schleifstaub ist futsch. :super:
 
Das alte Bundeswehr Victorinox hatte ich bis ich es auf der Baustelle verlor auch einmal und habe es auch immer mit dem Lansky sehr scharf bekommen , am Messer kann es eigentlich nicht liegen ,meist benutze ich von den 5 auch nur 3 Steine , den erste Groben braucht man eigentlich nur wenn man eine neue Schneide aufbauen will und der letzte ganz feine mus auch nicht unbedingt sein
 
Das Wichtigste ist das hier:
Kleiner Tiger said:
Und hast du immer schön eine Seite geschliffen, bis ich ein fühlbarer Grat auf der Gegenseite gebildet hat und dann die Seite gewechselt?

Der 20° Winkel passt, den verwende ich auch immer.
Das Messer muß fest in der Lansky-Klammer sitzen, es darf sich beim Wechsel der Schleifseite nicht bewegen, sonst ändert sich ständig und unkontrolliert der Schleifwinkel.
Ab dem feinen Stein (der rötliche im dunkelblauen Halter) nur noch sehr wenig Druck ausüben.
Mit dem extrafeinen Stein (der weisse im gelben Halter) nicht mehr lange auf einer Seite Schleifen, wenige Züge pro Klingenseite reichen. Ganz zum Schluss nur noch einmal mit ganz wenig Druck pro Klingenseite.
So minimierst Du den Grat schrittweise.
Das Ultimo erreicht man dann mit Lederriemen und Schleifpaste.
So habe ich bisher alle Victorinoxe, die ich geschliffen habe, zum Rasieren gebracht.
 
Erfahrungsgemäß wird bei dem Messer wahrscheinlich noch nicht bis zur Schneide runtergeschliffen worden sein.

Geh einfach auf den gröbsten Stein und schleif damit in einem flacheren Winkel als 20°, z.B. 17°, bis sich ein durchgehender Grat gebildet hat. Dann erst die andere Seite ähnlich lange schleifen. Danach dann auf einen mittleren Stein wechseln und solange bei 17° schleifen, bis die vorherigen Schleifspuren beseitigt sind. Dann auf den feinsten Stein wechseln und mit 20° die Schneide feinschleifen.

Beim ersten Schleifen von Messern muss man leider sehr oft davon ausgehen, dass richtig viel Material abgetragen werden muss, bis man einen akzeptablen Winkel angeschliffen hat. Danach wird es dann deutlich einfacher. Die meisten Leute, die Schwierigkeiten haben ein Messer scharf zu bekommen, scheitern meist daran, dass sie zu kurz auf den groben Steinen schleifen und die feinen Steine einfach zu langsam Material abtragen, um die Schneidenwinkeländerung bewerkstelligen zu können.
 
So, ich hab mich mal hingesetzt und orfentlich geschliffen, dabei eure Tipps berücksichtigt. Und was soll ich sagen: ich bin total zufrieden!! Die Messer sind sehr scharf. Ich glaube, ich habe anfangs zu wenig Material abgetragen, daher habe ich den ganz groben Stein ausgiebig benutzt. Da ging zwar einiges an Material verloren, aber die Klinge ist jetzt sehr scharf und auch sehr spitz. Genial. Nochmal vielen vielen Dank! :)

Der Tipp mit dem Abziehen auf Pappe ist Gold wert glaube ich, das scheint gut funktioniert zu haben. Da ich allerdings kein Kenner bin, könnte ich es mir auch nur einbilden.

Im Namen meiner beiden alten Bw-Victorinoxe bedanke ich mich vielmals bei euch. ;)
 
Hallo,

tut mir leid, dass ich so ein altes Thema hochhole, aber ich finde nichts passenderes.

Und zwar habe ich auch ein Problem mit dem Lansky in Verbindung mit dem Vic.

Habe ein altes SAK und möchte das wieder scharf bekommen. Aber irgendwie ist die Klinge zu schmal, sodass, wenn ich eh nur mehr auf 1mm vom Klingenrücken spanne, ich trotzdem noch die Zangen vom Lansky abschleife und nicht die Klinge, weil die Klinge zu weit in der Spannvorrichtung sitzt.

Jetzt weiss ich nicht, sind meine Haltenasen von der Spannvorrichtung so kurz, oder ist die Klinge weniger breit als bei anderen, oder was mache ich falsch. Zudem sind mir die Schrauben bzw. Gewinde, zum zudrehen der Halterung vom Lansky im Weg.

Hab auch ein Photo angehängt um es (hoffentlich) deutlicher zum Ausdruck zu bringen.

Also an was liegts? An mir, am Messer oder am Lansky???






Mir ist auch etwas beim Lansky aufgefallen. Ich weiss nicht ob das so sein darf, wie schwer das für den Winkel ins Gewicht fällt, und ob das eventuell mein Problem verursacht. Und zwar wenn ich den Führungsstab in den Halter am Schleifstein stecke und es schön eben ausrichte, so wie es gehört (soweit passt noch alles) und das ganze dann fest ziehe, stellt sich der Führungsstab etwas auf (siehe Photo). Ich weiss nicht ob das Ausmass am Bild gut erkenntlich ist, aber am Ende des Führungsstabes sind das ca. 6-7mm, der er in die Luft steht. Passiert also erst nach bzw. während dem Festziehen. Habe das bei allen Schleifsteinen in Kombination mit allen Führungsstäben so beobachtet. Ist das bei Lansky normal?





Danke schon mal fürs lesen ;)
 
ad1.) Winkel erhöhen (20° zB.)

ad2.)Das ist normal. Immer den Führungsstab so biegen, dass er plan mit dem Schleifstein aufliegt (ich prüfe es auf einer Glasplatte)
 
17° sind bei einem Victorinox mit dem Lansky-Set nur schwer realisierbar. Eben weil man dann an Klammer und Schraube schleift.
Ich hab mir mal hierzu extra eine Lansky-Klammer zurechtgefeilt. Mit der Standardklammer gings bei mir auch nicht.
Nimm 20° und spann das Messer so kurz wie möglich ein, dann müsste das klappen. Auch bei 20° rasieren die Messer.
 
Ok, danke. Mit 20° hat es funktioniert. Ist wirklich rasiermesserscharf gewesen. Leider meinte ich, da muss ich noch etwas Grad wegnehmen, und habe nach dem schärfen die Klinge noch über nen keramischen Wetzstahl gezogen. Das wars dann mit der Rasiermesserschärfe. Aber es ist immer noch ok. Fürs nächste mal weiss ichs dann besser.
 
Wie der Grat (oder auch Restgrat) richtig entfernt wird kannst du auf Leos Messerschärf-Seite nachlesen und dir auch das Video dazu anschauen. Beim Lansky mit fünf Steinen habe ich allerdings keine Probleme mit dem Grat. Es kommt allerdings mehr auf den Stahl an als auf die Schleiftechnik.
 
Mahlzeit worldracer
Ich stell die Klammer immer so ein das die Backen parallel zueinander sind.Je nach Klingenstärke macht das vielleicht 1...2 Grat aus,aber so solltest du eigentlich immer mit dem Stein über die Klammer kommen.

Gruß Ralf
 
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