Hi all,
ich hab mir mal ein wenig Mühe gemacht, und habe einige Aspekte etc. zusammen getragen.
Allgemeines:
Laguiole ist eine Ortschaft in der Aveyron in Süd- Frankreich. Da der Name rechtlich nicht gesichert wurde, kann jeder Hinz und Kunz in Nah- und Fern ein Laguiole produzieren.
So geshen, gibt es kein "echtes" Laguiole. Allerdings gibt es zwei Firmen, die in dieser Ortschaft ansässig sind, und diese auch dort produzieren. Dies sind die Firmen "Forge de Laguiole" und "Fontenille Pataud".
Es gibt allerdings auch Hersteller, welche z.B. in Thiers, ebenfalls Frankreich ihren Sitz haben und tolle Messer produzieren.
Zum Vergleich:
1. Kleines schweizer Taschenmesser
2. Normale Größe eines schweizer Taschenmessers
3/4. Ist ein österreichisches "Pilzsammlermesser", zumindest kenne ich es so, heisst meine ich Tschinkel
5. Französisches Opinel Größe 9
6. Laguiole 11cm Kilingenlänge der Schmiede"Forge de Laguiole"
7. Irgendein Messer aus Fernost
8. Laguiole 12 cm Klingenläntge, ein Jagdmesser der Schmiede "Arbalète G.David"
9. Spyderco Police aus den USA
10. Ein Messer der Firma Marttiini aus Finnland
Die Aussprache:
Es wird "Lajoll" ausgesprochen.
Kriterien:
Das Laguiole, egal von wem nun produziert und vertrieben, sollte folgende Kriterien erfüllen:
- Das ursprüngliche Messer hat ein Hirtenkreuz auf dem Heft, steckt mann es beispielsweise in den Boden, steht das Kreuz.
- Es sollte eine Fliege bzw. eine Biene auf dem Rücken tragen. Das Tier und das Ressort (der Rücken) kann entweder aus einem Stück geschmiedet sein, oder aber aus zwei Stücken bestehen.
- Der Stahl eines "authentischen" Messers besteht aus 12C27 oder aber Damasteel.
- Der Name der Schmiede muss auf dem Messer eingeprägt (nicht gelasert) sein.
Zur Geschichte:
Erfunden wurde diese Art Messer von einem damals 16 jährigen Messerschmied Namens "Jan-Pierre Calmels" im Jahre 1829.
Es gibt zwei Variatonen, die eine besagt, dass die Messer durch Hirten verwendet wurden, auf der Wiese gab es Fliegen, daher handelt es sich um eine Fliege auf dem Ressort. Eine andere besagt, es handle sich um das Wappentier Napoleons, der es den dort ansässigen Schmieden erlaubte, das Wappentier auf dem Ressort anzubringen.
Da die dort ansässigen Hirten sehr gläubig waren, es aber auf den Feldern keine Kapelle oder dergleichen gab, wurde ein Hirtenkreuz in dem Heft angebracht.
Material:
- Griff: Horn (Pointe de corne (aus der Spitze des Horns) "Plain Manche", voller Griff aus der massiven Spitze des Horns) oder Bein wurde für das usrprüngliche Laguiole als Griffmaterial verwendet, es gibt aber ebenso Edelhölzer wie "Olivenholz, Wacholder, Brujere, Buchsbaum, Ebenholz, Thuja, Amourette, Pistazie, Palisander, Schlangenholz".
- Stahl: T12 (rostfrei), XC75 (nicht rostfrei), 12C27 Sandvic (rostfrei), Damasteel
Gütezeichen:
Es wurde ein Gütezeichen "LOG" (Laguiole Origine Garantie) eingeführt, was Handarbeit im bewussten Ort garantieren soll. Das heisst, ausschließlich Messer die in diesem Ort gefertigt werden und eine gewisse Qualität haben, dürfen dieses Siegel tragen. Derzeit ist dies ausschlißelich die Firma "Forge de Laguiole".
Dies kostet u.U. den einen oder anderen € mehr oder weniger.
Was aber nicht heissen soll, dass andere Messer schlechter oder besser sind!
Die Beschaffenheit:
Satinée ist mattiert oder eben satiniert
Glänzend
Pflege:
- Die Klinge sollte nur feucht abgewischt, am Drehpunkt mit einem kleinen Tropfen Öl versehen werden
- Holzgriffe können mit Herder-Holzpflegeöl behandelt werden (sofern nicht lackiert)
- Damit die Klinge nicht stumpf wird, sollte es langsam geschlossen werden, keinesfalls schnappen lassen. (Die "Franzosen" schließen ihre Messer "leise", lassen sie also nicht zuschnappen. Das ist der "traditionelle Weg".)
Sprichwort:
"Ressort silencieux vivra vieux" ~> "Leise geschlossen lebt es länger".
Empfehlungen aus diesem Forum:
(Diese Aufstellung erfogte Wertungsfrei soll keine Reihenfolge darstellen!)
Fontenille Pataud
Positiv:
- Klasse, hochwertige Messer, günstiger als Forge de Laguiole
- Viele Optionen
Neutral:
- aus Thiers
Arbalete G. David
Positiv:
- Günstige Messer
- Älteste Traditionsschmiede
Neutral:
- Nähe von Thiers
- Holzschachtel
- Zertifikat
Forge de Laguiole
Positiv:
- Gute Verarbietung, alles sehr passgenau
- Materialien aus der Region
- Handarbeit
Neutral:
- Messer aus der Ortschaft Laguiole
- Ausgezeichnet mit dem Gütesiegel LOG
Negativ:
- Kohlenstoffstahl erst ab teurer Linie
- Etwas teurer als andere (allerdings auch etwas bessere Verarbeitung
Laguiole de l'Artisan
Positiv:
- Günstiges Messer
- Viele Optionen zur Gestaltung
Neutral:
- Aus der Ortschaft Laguiole
Negativ:
- Nicht ganz so perfekt wie Forge de Laguiole verarbeitet
Coutellerie de Laguiole
Positiv:
- Viele Möglichkeiten zur Gestaltung
- Preiswert
Neutral:
- Produktion in Laguiole mit Tradition (laut Aussage auf derren Hompepage siehe den u.g. Bericht)
Le Fidele
Positiv:
- Gute Verarbeitung
- Günstige Messer
Neutral:
- Nicht aus Lagiuole
l'origine von Manieres
Arthaud Chosson
Positiv:
- Ressort und Biene sind aus einem Stück Stahl geschmiedet und sehr kunstvoll von Hand guillochiert (handgeschmiedete Exemplare)
Neutral:
- Aus der Ortschaft Thiers
Hier habe ich nun aus dem
Forum einige
Berichte umformuliert und gekürzt:
Wie bereits o.g. gibt es kein "Laguiole", daher hat mann wie so oft die Wahl der Qual. Ich habe Internetseiten etc. zusammen getragen (ebenfalls aus dem Forum), auf deren Seiten mann sich sein Messer suchen kann.
Die Geschmäcker sind hier verschieden, so schwören die einen auf die Firma "Forge de Lagoile", andere widerum auf "Laguiole de l'Artisan". FdL soll laut Forum bessere Hölzer verwenden, und verwendet alles aus dieser Region. Allerdings kann diese Firma keine wirkliche Tradition vorweisen, da diese Firma diese Messer erst wieder ins Leben gerufen hat, vorher diese aber nicht produzierte.
Es ist schwierig hier einen Tipp zu geben. Jedenfalls wurden alle o.g. Firmen für gut befunden. Wichtig sei an dieser Stelle noch einmal der Stahl, die Firma "Forge de Lagoile" lies einen eigene Stahl den T12 entwickeln. Er ist dem 12C27 ähnlich, dies sollte daher kein Kaufkriterium sein. Anders verhält es sich zu Messern die mit 440 gestempelt sind, diese Messer dürften aus Fern- Ost stammen, mann bezeichnet ihn auch als Diebstahl (kleiner Scherz an dieser Stelle) er ist einfach Schrott.
Zitat aus dem Forum:
"Im Zentralmassiv von Frankreich, im kleinem*Örtchen Laguiole werden schon seit Generationen Taschenmesser von Hand hergestellt. Sie sind weit über die Grenzen Frankreichs bekannt und begehrt. Das führte dazu, daß nicht nur in Laguiole diese Messer hergestellt werden, sondern sie werden auch, nicht zuletzt durch das Versäumniss den Namen Laguiole schützen zu lassen, in aller Welt kopiert und in Massen auf den Markt gebracht. Wir können Ihnen durch Reisen in diese Region und aus direkten Kontakten mit den ansässigen Messerbetrieben und Kunsthandwerkern, exklusiv*aus der*kleinen Messermanufactur H.Cros aus Laguiole, Produkte bieten.
Der kleine Familienbetrieb, der noch wie früher Kleinstserien*und Einzelstücke in Handarbeit*produziert, achtet bei der Fertigung der Messer*auf höchste Güte und gibt auf Materialfehler und Fertigungsfehler eine zeitlich unbegrenzte Garantie. Auch Reparaturen können ausgeführt werden, was ja bei Massenprodukten sehr kompliziert ist oder gar unmöglich ist.
Die Auswahl der Beschalungen reicht von edelen Hölzern wie Olive, Bruyere, Riegelahorn, Bois de Armourette (Schlangenholz), Buchsbaum und Wachholder über seltene Hornspitze vom Rinderhorn bis zu*Mammutelfenbein und anderen selten Beschalungen. Auch Klingen aus Dammaststahl stehen auf Wunsch zur Auswahl. Da jedes Messer ausschließlich in Handarbeit hergestellt wird, ist jedes Messer ein Unikat, das seinen Besitzer bei richtiger Pflege*ein Leben lang begleitet."*
Sonstiges:
Bei einem großen deutschen Auktionshaus e**, gibt es einen sehr netten und kompetenten Ansprechpartner. Er heisst Lennert, durch ihn können Messer von G.David, diese kommen aus der Schmiede von Arbalète, aus der Ortschaft Thiers ersteigert werden.
Ich selbst habe eines dieser Messer, es ist ein Jadgdmesser ersteigert. Nach dem Kauf erhält man noch einiges an Infomaterial. Ich hatte es an einem Mittwoch Abend ersteigert, via Paypal bezahlt, am Donnerstag hatte ich es in meinen Händen. Sehr zu empfehlen. Das Holz meines Messers ist bei den Mitres nicht 100% eingepasst, das wurde bei "Forge de Laguiole" besser gemacht. Allerdings gibt es hier auch einen Unterschied von 30.-€. Ansonsten ist es in meinen Augen wirklich einwandfrei verarbeitet.
Bei der Firma Rödter habe ich selbst sehr gute Erfahrungen gemacht, ich hatte am Freitag Mittag bestellt, am Samstag war es bereits da. Der Service ist ebefalls ausgesprochen gut, E-Mails werden in Windeseile beantwortet, auch die Beratung kommt hier nicht zu kurz.
LINKS:
Weiters Infomaterial:
http://www.laguiole.tm.fr/photos/pdf/Geschichte%20von%20LAGUIOLE%20in%20Deutsch.pdf
http://www.roedter-messer.de/laguiole_original.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Laguiole-Messer
http://www.kabeleins.de/doku_reportage/abenteuer_leben/linktipps/04393/
Firmen:
www.laguiole-aveyron.fr
http://wiki.outdoorseiten.net/index....sserhersteller
http://www.couteau-laguiole.com
http://www.benoit-artisan.com/fr/
http://www.fontenille-pataud.com/
http://www.forge-de-laguiole.com/
Anbieter:
http://www.roedter-messer.de
http://www.schneidwarenkontor.de/index.php?cPath=213&messer_id=49ecc37996d0df522ba2924de088483a
http://www.layole.com/
http://www.laguiole-aveyron.fr/
http://www.maison-laguiole.com
http://www.cutlerytogo.com/arthaudchosson.html
http://www.couteaux-courty.com/indexenglish.html
http://www.knivesandtools.com/de/
http://www.knives-of-laguiole.de/
http://www.laguiole.com/index2.htm
http://www.coutellerie-thiers.com/
http://www.le-fidele.com/Accueil_Particulier.htm
So, an dieser Stelle vielen Dank an alle aus dem Forum, die in den letzten Jahren fleißig Beiträge geschrieben haben. Einige habe ich hier einfließen lassen. Sollte euch noch was auffallen, ihr etwas gut oder schlecht finden, dann wäre es schön, ihr würdet euch hier äussern. Vielleicht hilft dies dann dem ein oder anderen Neueinsteiger schneller zu einem Ergebnis zu kommen.
DANKE
EDIT:
Hi all, da ich nun (24. Mai 2009) mein Laguiole seit nunmehr zwei Jahren täglich bei mir trage, wurde es Zeit für ein neues. Da ich mir hinsichtlich der Größe unschlüssig war, habe ich mich wieder für ein 11cm entschieden. Die Klinge ist aus dem selben Material, wie mein erstes "T12".
Um einmal die Unterschiede zwischen einem "normalen" und einem "Luxe SL" deutlich zu machen, habe ich wieder einige Bilder gemacht.
Besonders deutlich ist hier die Verzierung der Schneide. Ausserdem wurde beim SL das Ressort und die Fliege/ Biene aus einem Stück gefertigt.
Ferner wurde das SL von einem Messermeister komplett gefertigt, jeder Messermeister verziert das Ressort anderst.
Ob einem diese Preisdifferenz das wert ist, muss wie immer jeder für sich selbst entscheiden.
Ich für meinen Teil, finde beide toll. Wobei das SL natürlich schon etwas besonderes und einzigartiges ist. So erkennt man eben dann doch sein Messer recht schnell, an seiner Fliege/ Biene und der Verzierung des Ressorts.
Beide Messer sind aus dem gleichen Holz "Wacholder". Es riecht so toll, das für mich kein anderes in Frage kommt.
Unterschiede
zwischen Forge de Laguiole "Standard 11cm" und "Luxe SL Serie 11cm"
Verpackung
Forge de Laguiole "Standard 11cm"
Forge de Laguiole "Luxe SL 11cm"