güNef
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Servus,
ich erlaube mir mal ein paar meiner Erfahrungen von Geometrieveränderungen und deren tatsächlicher Tauglichkeit am Brett zu nennen.
Eine Klingenstärke von ca. 2mm entweder flach ausgeschliffen bis knapp unter 0,3mm hinter der Wate oder einem hoch angesetzten Anschliff, bringt eine sehr gute universell einsetzbare Geometrie mit geringen Risken einer umgelegten oder ausgebrochenen Schneide, auch bei forcierter Handhabung.
Dies gilt haupsächlich für Messer dessen Besitzer noch unbekannt sind, also Leute die sich informiert haben und die ein alltagstaugliches und gut schneidendes Kochmesser kaufen wollen.
Wenn das Messer für einen selbst gedacht ist, kann man schon die eigenen Vorlieben, vor allem was die Schnitttechnik und den Umgang mit dem Messer angeht, in die Klinge einfließen lassen. Hat jetzt mit Design und Aussehen nix oder nur wenig zu tun.
Wer auf einem weichen Brett und immer im Zugschnitt schneidet und einen glasklaren und praktisch widerstandslosen Schnitt mag, kann und soll den Anschliff leicht ballig gegen Null über die ganze Schneide anlegen und dann eine Mikrofase zur Stabilisierung anschleifen. Das spezialisiert das Messer zwar, ist aber dann so gewollt und schneidet überzeugend überragend!
Schneide ich gerne im Push-Cut oder Choppe ich schnell auf einem etwas härten Brett, dann halte ich die Schneide bei nicht zu fein ausgeschliffenen Dimensionen in der Mitte und im hinteren Drittel und dünne erst ab der Hälfte der Klinge sanft in Richtung Klingenspitze nagelgängig aus, um ein sehr schneidfreudiges vorderes Drittel zu bekommen, das durchaus ein Petty ersetzten kann und für feine Aufgaben gedacht ist. Ist natürlich auch eine Frage des gewählten Stahls und dem richtigen Verhältnis zwischen Schneidfähigkeit und Schneidkantenstabilität. Auch ein Wiegeschnitt, sofern er technisch korrekt und ohne übermäßige Querbelastung ausgeführt wird, ist mit einer so ausgeschliffenen Schneide möglich!
Das dient jetzt nur als Beispiel oder Anregung, ich habe verschieden angeschliffene Messer zu Hause und deren Wirksamkeit/Brauchbarkeit mit unterschiedlichen Schnittechniken ausprobiert.
Kein Licht ohne Schatten, sehr dünn ausgeschliffene erste Klingendrittel quittieren selbst ein leichtes Anstoßen an die Spülbeckenwand mit einer umgebogenen oder abgebrochenen Spitze!
Mit stark nagelgängigen Schneiden gegen harte Bretter zu knallen ist natürlich auch Nonsens.
So sollte im Vorfeld über den angedachten Einsatztzweck ein klares Bild herrschen, dann kann so ein Projekt, wenn der Glanz und Glamour vorbei ist, noch viel und lange Freude machen.
Natürlich kann jeder der die Mittel und die Fähigkeiten mitbringt, das auch nachträglich machen, sofern die Basis dafür vorhanden ist.
Nur mal so als Idee, wenn noch Platz ist zwischen all den anderen Kriterien und Aufgaben die zu erfüllen sind.
Bei Kochmessern ist schneiden halt mehr Kriterium als bei einem schön gemachten Folder, möglicherweise!
Gruß, güNef
Die 2mm Dicke passt aus meiner Sicht auch, wenn der Flachschliff hoch genug kommt und unter 0,3mm hinter der Wate hat kann es damit
auch dicke Möhren ohne spalten schneiden.
Ist auch immer Geschmackssache ob man ein super dünn ausgeschliffenes Messer das mit wenig Kraftaufwand schneidet,
oder ein etwas robusteres bevorzugt.
Ich würde eher zur Spitze hin die Klinge konisch dünner schleifen als gleich mit noch dünnerem Stahl beginnen, sieht
für meinen Geschmack eleganter aus.
"Zitat von Virgil4"
da kann ich mich Uwe nur anschließen - mit 2 mm Ausgangsstärke und 40 mm Klingenhöhe erreichst du, mit dem richtigen Schliff (< 0,25 mm hinter der Wate), eine sehr gute Klingengeometrie.
ich erlaube mir mal ein paar meiner Erfahrungen von Geometrieveränderungen und deren tatsächlicher Tauglichkeit am Brett zu nennen.
Eine Klingenstärke von ca. 2mm entweder flach ausgeschliffen bis knapp unter 0,3mm hinter der Wate oder einem hoch angesetzten Anschliff, bringt eine sehr gute universell einsetzbare Geometrie mit geringen Risken einer umgelegten oder ausgebrochenen Schneide, auch bei forcierter Handhabung.
Dies gilt haupsächlich für Messer dessen Besitzer noch unbekannt sind, also Leute die sich informiert haben und die ein alltagstaugliches und gut schneidendes Kochmesser kaufen wollen.
Wenn das Messer für einen selbst gedacht ist, kann man schon die eigenen Vorlieben, vor allem was die Schnitttechnik und den Umgang mit dem Messer angeht, in die Klinge einfließen lassen. Hat jetzt mit Design und Aussehen nix oder nur wenig zu tun.
Wer auf einem weichen Brett und immer im Zugschnitt schneidet und einen glasklaren und praktisch widerstandslosen Schnitt mag, kann und soll den Anschliff leicht ballig gegen Null über die ganze Schneide anlegen und dann eine Mikrofase zur Stabilisierung anschleifen. Das spezialisiert das Messer zwar, ist aber dann so gewollt und schneidet überzeugend überragend!
Schneide ich gerne im Push-Cut oder Choppe ich schnell auf einem etwas härten Brett, dann halte ich die Schneide bei nicht zu fein ausgeschliffenen Dimensionen in der Mitte und im hinteren Drittel und dünne erst ab der Hälfte der Klinge sanft in Richtung Klingenspitze nagelgängig aus, um ein sehr schneidfreudiges vorderes Drittel zu bekommen, das durchaus ein Petty ersetzten kann und für feine Aufgaben gedacht ist. Ist natürlich auch eine Frage des gewählten Stahls und dem richtigen Verhältnis zwischen Schneidfähigkeit und Schneidkantenstabilität. Auch ein Wiegeschnitt, sofern er technisch korrekt und ohne übermäßige Querbelastung ausgeführt wird, ist mit einer so ausgeschliffenen Schneide möglich!
Das dient jetzt nur als Beispiel oder Anregung, ich habe verschieden angeschliffene Messer zu Hause und deren Wirksamkeit/Brauchbarkeit mit unterschiedlichen Schnittechniken ausprobiert.
Kein Licht ohne Schatten, sehr dünn ausgeschliffene erste Klingendrittel quittieren selbst ein leichtes Anstoßen an die Spülbeckenwand mit einer umgebogenen oder abgebrochenen Spitze!
Mit stark nagelgängigen Schneiden gegen harte Bretter zu knallen ist natürlich auch Nonsens.
So sollte im Vorfeld über den angedachten Einsatztzweck ein klares Bild herrschen, dann kann so ein Projekt, wenn der Glanz und Glamour vorbei ist, noch viel und lange Freude machen.
Natürlich kann jeder der die Mittel und die Fähigkeiten mitbringt, das auch nachträglich machen, sofern die Basis dafür vorhanden ist.
Nur mal so als Idee, wenn noch Platz ist zwischen all den anderen Kriterien und Aufgaben die zu erfüllen sind.
Bei Kochmessern ist schneiden halt mehr Kriterium als bei einem schön gemachten Folder, möglicherweise!
Gruß, güNef
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