Holz stabilisieren

schoene-messer

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Hallo zusammen,

seit einiger Zeit versuche ich gemeinsam mit einem Schreiner, Holz für meine Messergriffe zu stabilisieren. Es will aber noch nicht so richtig klappen :(
Weiß jemand, ob es dafür irgendwo entsprechende Lektüre in Buchform oder auch im Internet gibt oder kann mir jemand von euch genau beschreiben, mit welchem Unter- und Überdruck man arbeiten muss, wieviel und vor allem welches Epoxid man verwenden sollte und wie lange die Trocknungszeit sein sollte, bevor man das Holz aufschneidet?

Vielen Dank schon mal

Erich
 
Hallo Erich,
ein wirklich schönes Thema hast Du Dir ausgesucht.
Suche doch bitte zuerst einmal über die Suchfunktion weiter, - dort gibts sehr viele nützliche Hinweise zu Deiner speziellen Anfrage. Du wirst staunen!
Servus - Reinhold.
 
Hallo,

ich hab mal ne Frage zum Stabilisieren von Hölzern:

Was ist geeigneter, Polyurethan (1-komponentig) oder Epoxidharz (2- komponentig). Habe in der Literatur beides als geeignet gefunden, aber was ist wirklich besser :confused:

Es sind doch bestimmt schon Profis in diesem Bereich hier im Forum, plaudert ein wenig aus dem Nähkästchen, oder ist alles geheim, das wäre aber gemein :glgl:

Ich frag trotzdem nach, vielleicht gibts ja ne unverfängliche Antwort :D

MfG

Arrow
 
@Arrow!

Hab da mal gelesen, dass das 2- komponentig unter Vakuum schäumen soll. Hab es aber noch nicht probiet.

Was meinst Du mit Polyurethan (1-komponentig)?
Welches Produkt?
Kenne da nur den Schaum :steirer: und den wirst Du ja nicht gemeint haben.

xxa
 
Mit 2-Komponentenepoxid von R+G hab ichs schon probiert, das scheumt unter Vakuum auf und härtet zu schnell aus als das es tiefer als 1mm eindringen kann.

Die anden sachen die Kusieren vie dieverese PMMA lösungen waren mir dann aber zu gefährlich und zu Umweldschädlich um sie zu testen.

Mitlerweile stabilisiere ich meine Hölzer mit einer Leinöl-Tungölmischung, das geht bei weichen hölzern sehr gut, nur die Trochnungszeit von mehreren Monaten ist etwas lang, dafür bleibt der natürlich karakter des Holzes erhalten.


Schöne Grüße, David
 
Hi !

@ xxa: "Minwax Fast Drying Polyurethane", gibts glaub ich nur in Amerika, aber gelesen hab ich das zum ersten Mal in einem Beitrag hier siehe # 3 von Feile :D

Hab im Internet noch einige male den Namen und derartige Anwendungen davon gefunden, aber eben nur in Amerika, ich glaub da gíbts nichtmal nen Händler dafür in Deutschland oder so :(

Hat es jemand schonmal mit Bootslack auf Akrylbasis probiert??? Der Baumarkt steht voll davon und soll auch so wirken, nur wie tief der ins Holz eindringt :confused: keine Ahnung . . .

Warte immer noch auf die Bekanntgabe der großen Geheimnisse, aber ich glaube es werden Geheimnisse bleiben, also selbst versuchen oder auswärtig Stabilisieren lassen ;)

MfG

Arrow
 
@Arrow!

Dürftest recht haben mit dem Bezug bei den Amis - habe eben bei ebee gefunden für €5,04 + nochmal €5,10 für den Versand.

Dürfte das sein von dem es im Board einen Link zu einem .pdf gibt :haemisch:

xxa
 
Arrow said:
Hat es jemand schonmal mit Bootslack auf Akrylbasis probiert??? Der Baumarkt steht voll davon und soll auch so wirken, nur wie tief der ins Holz eindringt :confused: ...

Ich auch nix wirklich wissen, aber diese Lacke sind ja alle lösungsmittelhaltig und härten beim Verdunsten des Lösungsmittels. Das Zeug kann also im Holz nicht richtig trocknen, und außerdem ist der Siedepunkt (außer bei wasserbasierten Lacken) des Lösemittels bei starken Unterdruck vermutlich so niedrig, dass das Zeug zu köcheln anfängt -> schäumt. Es machst also vermutlich schon Sinn, ein 2-Komponenten-Harz oder sonstwas zu verwenden, dass auch innerhalb des Holzes chemisch reagiert und aushärtet.

Grüße Rainer
 
Hi,

@ xxa: Schau nochmal nach im **** , das Ding ist als Sammeldose hergerichtet, deshalb auch der Schlitz im Deckel :glgl:

@ DACK und @Erka: Jab, hab ich gelesen (danke für die Links) aber ich glaube die Sache ist viiiiiel komplizierter als ich angenommen hab und die Tendenz geht bei mir immer weiter in Richtung: Stabiisieren lassen, und zwar von denen die es schon können :D

Danke an alle für die rege Teilnahme an meiner Fragestellung :super:

MfG

Arrow
 
WalterH said:
Je nachdem, um welche Stücke es konkret geht, reicht vielleicht schon Starbond ...-Walter

Nun, bei Starbond handelt es sich einfach um Cyanoacrylatkleber auf Neudeutsch: Sekundenkleber... Diesen gibt es in zig Viskositäten, u.a. auch die Marke "Dünnflüssiger als Wasser"... das muss aber nicht unbed. Starbond sein...

Wichtig ist nur: Unterdruck und nach dem "einsickern" ggf. danach Überdruck, damit es wirklich funktioniert... Problem dabei: Das Holz aus dem Sekundenkleber herauszuholen, bevor auch der Rest im Gefäß anfängt zu härten... Und für die Nase ist es auch nichts, denn Zyanoacrylatdämpfe setzen sich in der Lunge als Sekundenkleber ab...
Kriminologen machen damit Fingerabdrücke sichtbar (verdampfen), weil es überall haftet...

Ich nehme den nur für die Nietlöcher, d.h. ich bohre das Holz dünner vor, dann Sekundenkleber rein, nach dem Aushärten mit grösserem Durchmesser nachborhen. Da verlaufen keine Löcher und sie sind immer Rund... außerdem kann dann das Holz dort weniger reißen..

Mein Rat: Schuster bleib bei deinen Leisten... Mache gute Messer, aber lass gutes Holz vom guten Stabilisator bearbeiten... z.B. Richard aus Wien... Denn 1/4 Liter Sekundenkleber ist auch nicht geschenkt...
 
The Blade said:
Nun, bei Starbond handelt es sich einfach um Cyanoacrylatkleber auf Neudeutsch: Sekundenkleber...
Jörg, das ist schon klar. Ich meinte aber speziell die Viskosität "EM 02". Gut möglich, dass es die auch von anderen Herstellern gibt. Dazu habe ich aber keine Daten.

-Walter
 
WalterH said:
speziell die Viskosität "EM 02".

EM02 ist die Viskosität "Dünnflüssiger als Wasser", den bekommst du u.a. auch von anderen Herstellern wie Durax etc. Beispielsweise
hier: www.lktech.de Lothar besorgt dir einen ganzen Karton wenn's sein muss. Maile ihn mal an...

Wichtig ist nur, dass du auch mit Unterdruck arbeitest, denn mein super dünnflüssiger Sekundenkleber sichert in Weichholz ca. 3-4mm ein, in Hartholz aber eben weniger... Für masur. Birke etc. reicht es aber auch ohne unterdruck... So, dann viel Erfolg, egal mit welcher Marke...

Bei Ebäh versteigern die auch manchmal Halblitergebinde. Die sind dann von einem Herrn aus Wolfburg. Diese Mengen werden nur in der Autoindustrie genutzt. Hat er sich wahrscheinlich bei VW ausgeliehen :)
Nur die Viskosität musst du halt vorher prüfen...

Insgesamt: Dünnflüssig reicht nicht, du musst "super-Dünnflüssig" nehmen, flüssiger als Wasser, oder halt EM02... Viel ERfolg!
 
Last edited:
Hi,

@ The Blade: da geb ich dir völlig recht, ich habs auch mal grob durchgerechnet, und ich glaub ich spar rein garnichts wenn ich es selber stabilisiere, und obs dann qualitativ so hochwertig ist wie von den "Profis", dass ist noch ne ganz andere Frage :(

Ok ich bin dann mal am Päckchen packen, Richard bekommt demnächst Arbeit von mir zugeschickt :D

MfG

Arrow
 
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