Griffendplatte aus Metall hält nicht

Nick

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Hallo Spezialisten,
ich wäre dankbar für einen Tip, wie man am Griffende eine Metallplatte dauerhaft befestigt, ohne sichtbare Spuren von Schrauben, Nägeln oder was auch immer. Ich habe mal einen Versuch gestartet (siehe Foto) mit 2 bzw. 3 Münzen (um genügend Fleisch zur Abrundung der Kanten zu haben), die ich mit Endfest aufeinander und auf den Hirschhorngriff geklebt und im Backofen getrocknet hab. Trotz grosser Vorsicht die Klebung nicht zu überhitzen, fiel mir das ganze sowohl beim Schleifen am Bandschleifer, als auch mit der Hand wieder auseinander. Zum Schluss meiner Versuche habe ich dann drei Stifte gesetzt - aber höchst unbefriedigt !
[URL=http://imageshack.us][/URL]
Alsdann - schönen Dank schon mal.
 
Also,
da ich Klebeverbindungen allein prinzipiell mißtraue, würde ich auf die Rückseite der Metallplatte einen Stift (hart) anlöten. in den Griff kommt eine Bohrung, in den du diesen Stift formschlüssig einpassen kannst. Zur Sicherheit und zum Spaltfüllen noch etwas Epoxy dazwischen und es sollte für immer halten. Zu sehen ist das von außen auch nicht.
Das mit den aufeinandergeklebten Münzen wird nie richtig funktionieren. Du wirst immer die Kleberschichten sehen, selbst wenn es halten sollte...

viele Grüße, Jan.
 
Hallo,

finde den Vorschlag mit dem Hartlöten sehr gut, mache das auch manchmal. Die Münzen kanst du ebenfals miteinander verlöten, daber aber nicht ringsum löten, sonst kann sich ein Flussmittelnest in der Mitte bilden sondern gleichmäßig erwärmen und von einer seite lot zufüren, bis es sich gleichmäßig duchgezogen hat. Abkühlen lassen und du kanst Problemlos losschleifen. Am Schluss wie Beschrieben verkleben und entfetten mit Aceton nicht vergessen.


Schöne Grüße, David
 
Für mich hört sich das nach einer fehlerhaften "Klebung" an.
Wenn ich meine Griffteile mit 2 Komponenten-Kleber verklebt habe, und diese durchgetrocknet sind, gehen die nur noch mit roher Gewalt oder starkem Erwärmen auseinander.
Ich tippe entweder auf falsches Mischungsverhältnis des Klebers oder nicht entfettete Oberflächen.
Event. waren die Oberflächen auch zu glatt, ich raue immer mit 100er Schmiergel nochmal auf.

Wenn dann unbedingt ein Pin, schlage ich vor entsprechend Sacklöcher in die letzte Platte zu bohren, damit die Pins unsichtbar sind.

Gruß

Christoph
 
Ich lausche mit Interesse ... Löcher für Pins in die erste Platte am Hirschhorn, die nächste draufgelötet oder geklebt und schon ist von aussen nichts sichtbar. Ich mag Münzen, die sind schon rund und in verschiedenen Metallen verfügbar ... allerdings auch relativ hart, was beim Beschleifen zu viel Wärme führt. Ich nehme an, mein Problem ist eine Mischung aller von Euch genannten Fehler.
Recht herzlichen Dank schon einmal für Eure prompten Antworten und Vorschläge, da ist mit Sicherheit viel Wahres dran.
Wie funktioniert eigentlich hartlöten, reicht dazu notfalls Propangas mit entsprechendem Brennerhandstück ? Welches Flussmittel und welches Lot wäre wohl für Münzen brauchbar ?
 
Hallo Nick
Zum Hartlöten von so kleinen Teilen reicht Propan allemal. Hartlotstäbe gibt es in jedem Baumarkt, ich würde nach Silberhartlot schauen.
Wichtig beim löten ist, dass die Flächen genauso sauber und fettfrei sind, wie beim kleben!
Außerdem hat das löten noch den Vorteil, dass du damit deine Münzen weichglühst, wenn man Kupfer und seine Legierungen zum glühen bringt und dann ins Wasser schmeißt, dann werden sie Butterweich. Das gild auch für Silber und Gold!
Wichtig!
Besorge dir eine Feuerfeste Unterlage und trag Schutzbrille, das Lot und Flussmittel, können spritzen und das kann ins Auge gehen :glgl:
Mit Sicherheit findest du im Net anweisungen zum richtigen Löten, einfach mal Googeln.
 
Last edited:
Platte befestigen

Moinsen


Ich will mal schreiben wie ich es genacht habe. Vieleicht hilfts ja weiter.

1. In der Kleinteilekiste einen Nagel für Dachpappe ( kurzer Stift und größer Kopf ) gesucht.

2. Den Kopf vom Feuerverzincktem befreit ( lässt sich besser löten )

3. Die Silberplatte leicht angeraut.

4. Dann gibt es im Baumarkt eine Verzinnungspaste ( Löthilfe ).

5. Die auf beiden Seiten aufgetragen und dann erhitzt bis dis Paste sibern schimmert ( Flüssig ist ) Den Nagel ausrichten und abkühlen lassen.

6. Mit einem Dremel die überstehenden zinnreste entfernt.

7. Jetzt kannst du experimentieren.... vieleicht noch eine Fieberzwischenlage und dann mit dem Griff verkleben.

Ich habe die Erfahrung das Stabilit am besten geht.
Härtet innehalb von 30 min aus und kann weiterbearbeitet werden

Hier mal ein Beispiel......

Ich hoffe es hilft ein wenig weiter und lass Dich von solchen Kleinigkeiten nicht ärgern.
Ich denke alle hatten so ihre Probleme bei den ersten Messern.

Weitehin viel Spass beim selbermachen.

Grüße Andy
 
Hi, ich denke, das durch das zusammendrücken der Münzen, dass du ja sicher gemacht hast um einen möglichst kleinen Spalt zu erzielen, zu wenig Kleber zwischen den Münzen war.
Entfest 300 klebt ja nicht durch Druck, wie es sonnst üblich ist, sondern durch Fläche und Füllmenge.
Du kannst, wenn du nicht löten möchtest, die unteren Münzen an versetzten Stellen durchbohren und die Deckmünze leicht anbohren.
dann solltest du genug verklebte Fläche haben...aber die elegantere Lösung ist zweifelsfrei das Löten.
Viele Grüße, Karsten
 
navajo said:
1. In der Kleinteilekiste einen Nagel für Dachpappe ( kurzer Stift und größer Kopf ) gesucht.

2. Den Kopf vom Feuerverzincktem befreit ( lässt sich besser löten )

Die Nägel gibts auch in Kupfer; zum Löten vielleicht keine schlechte Alternative
 
Die Idee mit dem (weich) aufgelöteten Dachpappstift finde ich auch nicht so schlecht, auch wenn ich Weichlötungen vermeide wo immer ich hartlöten kann. Hält einfach um Größenordnungen besser...Und macht (mir) viel mehr Spass...

Zum Hartlöten:
Hamurra-e hat m.E das Wichtigste schon geschrieben.
Essentiell ist die Vorbereitung der Lötung. Unmittelbar vor dem Löten sollten die Kontaktflächen frisch angeschliffen werden.
Ich mache es dann am Liebsten so, wie es Goldschmiede machen. Die Teile werden mit einem relativ dünnflüssigem Flußmittel (auf richtigen Temperaturbereich des Flußmittels achten, mit Wasser verdünnen!) eingestrichen.
Dann werden die Teile positioniert und fixiert, z.B. mit dünnem Bindedraht, Kreuzpinzetten etc. Das eigentliche Lot lege ich in Form von sog. "Paillen" and die Lötkante an. Das sind kleine Stückchen die von einem dünnen Blech (gibt's im Goldschmiedebedarf als Silberlot mit verschiedenen Fließtemperaturen) abgeschnitten werden. Auf diese Weise kann man mit einer minimalen Menge Lot arbeiten und hat praktisch kein überstehendes Lot.
Fürs eigentliche Löten wird nun vorsichtig mit der Propanflamme erhitzt. Zunachst siedet das Wasser aus dem Flußmittel, dann tritt das Kristallwasser aus und das Flußmittel 'blüht auf' (und verschiebt dabei oft die angelegte Paille -> mit Pinzette zurückschieben). Als nächstes schmilzt das Flußmittel und bildet den erwünschten dünnflüssigen, klaren, reduzierenden Überzug der eine Oxidation verhindert. Kurz darauf schmilzt das Lot und wenn alles richtig gelaufen ist, 'schießt' das Lot in die Fuge. Je schmaler die Fuge ist, umso besser. Breite Fugen werden nicht richtig gefüllt, da die Kappillarkräfte nicht groß genug sind. Bei langen Fugen kann man das Fließen des Lotes mit der Flamme steuern, da das Lot die Tendenz hat zur heißesten Stelle zu fließen (ich nehme an, weil die Viskosität des flüssigen Lotes umso geringer ist, je höher die Temperatur ist). Will man ein großes Teil mit einem kleinen verbinden (z.B. deine Platte mit dem Stift), sollte die Wärme haupsächlich über das große Teil eingeleitet werden, da sonst die Gefahr besteht, dass das kleine Teil viel früher die Fließtemperatur erreicht und das Lot komplett auf dieses fließt, statt in die Fuge.
Manche Flußmittel können nach dem Löten mit Wasser und Bürste entfernt werden. Die meisten bilden jedoch einen glasharten Überzug, der Feilen stumpf machen kann. Diesen Überzug kann man zusammen mit dem Oxid auf dem Rest des Werkstückes abbeizen (z.B. in verd. Schwefelsäure, kochendgesättigter Alaunlösung etc.)
Hartlöten erfordert etwas Übung, ist aber eine fantastische Verbindungstechnik. Meine Liebste :) :)

gutes Gelingen und viel Spass,
Jan.
 
Hi Nick!

Wenns nicht unbedingt ne Münze sein muss, dann nimm halt nen 5-6 mm dickes Bronze-, Messing-, Neusilber- oder Silberblech. Setz je nach Laune 2-3 Sackbohrungen in die Platte, schneid nen M2 Gewinde in die Bohrungen, von den Schrauben entfernst Du die Köpfe, in die Platte einschrauben und verkleben, Griffende passent zur Platte bohren, alles ordentlich mit 2 Kompo. Kleber bestreichen, zusammenfügen und Schicht im Schacht. Hält dank des Gewinde (Wiederhakeneffekt) bombenfest. Und lass die Finger vom Backofen, da schon andere vor Dir den Fehler begangenhaben und mit Materialrissen in Holz und Horn leben müssen.

Gruss

Steffen
 
Hi Jan, David, Christoph, Hugh, Andy, Karsten, Piston und Steffen,

:super: allerverbindlichsten Dank für Eure detaillierte Gemeinschaftsvorlesung in Klebe- und Löttechnik, - die nächsten Platte hat nunmehr Nullchance nicht zu halten ! :p
Ich werde zu gegebener Zeit davon berichten.

Ein super thread ! :super:
 
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