Feuerverschweissen ohne Borax?

Chris17

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HI, ich bin Christopher 17 Jahre alt und seit ca. einem anderthalben Jahr vom schmieden restlos begeistert, habe shcon mehrere Monostahlklingen geschmiedet, und auch teilweise :)D) erfolgreich gehärtet.

jetz will ich mich aber auch mal daran versuchen, einen Mehrlagenstahl herzustellen, habe mich im Forum schon durch zigtausend Threads gewälzt, konnte aber nichts genaues dazu finden, das Problem bei mir liegt dabei das ich das Metall zwar heiss genug bekomme ums zu verschweissen aber die Schweißung will nicht so recht werden, habs erst mit leichteren Schlägen und beim zweiten erhitzen mit härteren Schlägen gemacht wies ja in mehreren Anleitungen im Forum steht, aber er federt mir spätestens nach dem zweiten erhitzen wieder auseinander.
Könnte es vielleicht daran liegen das ich kein Borax zum verschweißen nehmmen? Das Problem ist das ich keine bezugsquellen habe wo ich mir dieses zeug besorgen könnte, weder im Fachhandel noch auf der Arbeit (Arbeite als Schlosserlehrling)

Naja ist ein bisschen lang geworden der text, ich hoffe ihr versteht was ich meine :) hoffe auf schnelle antworten und shconmla vielen dank im voraus!
Christopher
 
Hallo Christopher,

welche Materialien verwendest du beim verschweissen? Ich hatte auch grosse Probleme ein gutes Ergebnis zu erreichen mit der Kombi 1.2842 und 1.2767. Nach den wertvollen Tipps aus dem Forum, habe ich die Kombi 1.2842 und C45 probiert und festgestellt, daß es erheblich einfacher ist als bei meinem ersten versuch. Wenn die Flächen plan geschliffen sind und satt zusammenliegen, sollte das schweissen auch ohne Borax funktionieren.

Ich verwende bei schweissen aber trotzdem Borax. Ich denke, ich habe das Borax bei Peter Abel bestellt (www. messermacherbedarf.de, bin mir aber auch nicht mehr sicher) bestellt. Hab es aber im Online Shop nicht mehr gefunden. Ich würde aber mal Anfragen.

Viele Grüsse,

Andreas
 
Ganz einfach.
Blankschleifen, plan natürlich, Platten aufeinanderpacken, rundum verschweißen (Schutzgas am besten), anschließend verschweißen.
Das geht immer.
Beim zweiten Schweißend dasselbe, großes Kino, mit nicht unerheblichem Aufwand.
Borax machts einfacher.
 
Hallo, danke für die schnellen antworten, also ich verwende die materialien 1.2842 und CK45 plangeschliffen hab ich die drei Platten (10x5x5 jeweils) selbstständig an der Fräse, ob das reicht weiss ich nicht, hoffe doch ;D.

Hab wegen dem Borax auf der von dir empfohlenen seite von Peter Abel nochmal nachgeschaut, konnte es aber auch nicht finden, werde da aber auf jedenfall mal anrufen!.

Ich hab es ähnlich gemacht wie Diesel es beschrieben hat, nur das ich die Platten nicht rundherum verschweisst habe sondern nur an den vier seiten einmal kurz mit der elektrode geheftet habe. Hilft es tatsächlich wenn man den Stahl rundherum verschweisst oder kann es bassieren das er bei der ersten Teilung zum Falten wieder auseinanderbricht?

Aufjedenfall shconmal danke für die geschriebenen Antworten! Ich glaub ich bin hier ganz gut aufgehoben! :p
 
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Du mußt die zu verschweißenden Flächen Zunderfrei halten. Das geht durch Sauerstoffabschluss durch Borax oder durch ne schweißnaht.

Einfacher ist da die Boraxschmelze
 
Borax kann man in jeder Apotheke und jedem Chemikalienhandel bekommen.

Das mit dem Sand würde ich als Anfänger erst mal vergessen.

Dein Problem kann aber auch noch woanders liegen. Du sprichst von 3 Lagen von je 5 mm. Das ist natürlich kein allzu üppiges Paket und man muss sich schon extrem beeilen, um damit auf dem Amboss noch die erforderliche Schweißhitze zu haben.
 
Hallo Christopher !
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß Du in dem Forum keine brauchbaren Anleitungen zum Feuerschweißen gefunden hast. Ich will aber das Wichtigste hier noch einmal zusammenfassen, wobei ich davon ausgehe, daß Du als Schlosserlehrling Grundkenntnisse hast und Zugang zu einem Schmiedefeuer.
Das Prinzip ist ganz einfach: metallisch blanke Stahloberflächen verschweißen bei einem gewissen Druck und hoher Temperatur miteinander. Bei perfekt vorbereiteten Oberflächen genügen bei einfachen Stählen schon Temperaturen um 1000 Grad. Normalerweise muß man höher gehen. Stahl mit wenig Kohlenstoff hat eine höhere Schmelztemperatur als sehr kohlenstoffhaltiger, kann also beim Schweißen höher erhitzt werden.
Die Schweißtemperatur von Schmiedeeisen braucht es nicht. Wenn Dein Paket wie eine Wunderkerze sprüht, wenn Du es aus dem Feuer nimmst, ist es überhitzt und Du hast durch den Abbrand von Kohlenstoff und das Eindringen von Oxydästen Schaden angerichtet.
Um den zum Schweißen erforderlichen metallisch blanken Zustand der Schichten zu erreichen, gibt es mehrere Möglichkeiten:
1. Man verwendet Stähle, deren Oxyde sich leicht verflüssigen und mit der Schlacke aus der Schweißfuge entfernen lassen. Solche Stähle sind die reinen Kohlenstoffstähle und die mit Nickel oder Mangan legierten Stähle. Bei ihnen fließen die Schlacke und die Oxyde bei Schweißtemperatur gut ab, das blanke Metall berührt sich und die Verschweißung gelingt.
2. Höher C- haltige Stähle vertragen die Hitze, die zur Verflüssigung der Oxyde notwendig ist, nicht. Es ist deshalb erforderlich, die Oxydbildung zu verhindern und das Abfließen der Oxyde zu erleichtern. Als mögliches Mittel kommt feiner Quarzsand in Betracht, der eine Glasur bildet und einigermaßen vor der Oxydbildung schützt.
3. Zur Lösung von entstandenen Oxyden ist Borax besser, der nicht nur durch eine Glasur Oxydbildung bekämpft, sondern schon entstandene Oxyde lösen kann. Noch besser ist nach meiner Erfahrung eine Mischung von Borax und Ammoniumchlorid im Verhältnis 10 : 1. Die Chemiker sagen dazu, das könne nicht sein, weil das Ammoniumchlorid schon beim Zusammenkochen mit Borax verfliege. Das mag sein, wie es will, das Rezept funktioniert jedenfalls sehr gut.
Auch die im Handel erhältlichen Schweißpulver, wie etwa das rosa Hedripulver sind gut brauchbar.
4. Am allerbesten ist es natürlich, die Entstehung von Oxyden überhaupt zu vermeiden. Darauf zielten die Vorschläge mit dem Zuschweißen des Pakets am Rand. Damit diese Technik wirksam wird, müssen die einzelnen Bleche metallisch blank sein. Sie werden dann fest aufeinandergepresst und der Rand- am besten unter Schutzgas- rundum zugeschweißt. Bei korrekter Ausführung dieser Technik ist es auch problemlos möglich, hoch chromhaltige Stähle zu verschweißen. Ich bin ziemlich sicher, daß Achim über Abwandlungen dieser Technik hier im Forum berichtet hat.
Wenn das Feuerschweißen bei Anwendung einer der genannten Techniken immer noch nicht richtig funktioniert, müßte das Schmiedefeuer überprüft werden. Die modernen Feuer brauchen viel Luft, um auf richtige Hitze zu kommen und sind deshalb zum Schweißen nicht besonders gut geeignet. Eine Abhilfe schafft man dadurch, daß man das Feuer tiefer macht.
Auch die übliche Schmiedekohle Fettnuss 4 ist zum Schweißen nicht ideal. Koks oder noch besser Holzkohle sind gute Alternativen.
Daß das Schweißen flink vor sich gehen muß, wie Achim angedeutet hat, ist eine Selbstverständlichkeit. Wenn Du das Paket nach dem Erhitzen gemütlich auf den Amboß legst und überlegst, wo Du den ersten Schlag setzen willst, ist eine dünne Schicht auf dem Amboß längst unter Schweißtemperatur abgekühlt und die Sache wird nichts.
Borax kann man zB, bei Fischer in Pforzheim bestellen. Günstiger bekommst Du ihn sicher bei Markus Balbach. Von Montabaur bis Laubus-Eschbach ist es ja auch nicht gar so weit.
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen und würde mich freuen, mal ein paar Ergebnisse hier zu sehen.
MfG U. Gerfin
 
HI, danke für die schnellen antworten und ganz besonders dir Gerfin! habe mir die Anleitung mehrmals durchgelesen und verinnerlicht, denke ich werde das mit dem schmieden jetz erstmal bis nach weihnachten ruhen lassen, käme sonst eh nicht richtig dazu aber borax werd ich mir auf jedenfall auch mal bestellen, vielleicht gelingts ja damit! Werde aufjedenfall mal Bilder posten wenn ich wieder was gemacht habe!
 
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