Esee-4 vs. Muela Rhino Micarta Version

Maxio

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Hallo Leute,
ich habe schon viele Beiträge zu diesen beiden Messern gelesen und beide sind sehr beliebt. Allerdings habe ich noch keinen Beitrag gefunden in dem diese Messer direkt miteinander verglichen wurden. Vielleicht hat ja hier jemand Erfahrungen mit beiden diesen Messern gesammelt und würde diese gerne mit uns allen teilen. Würde mich persönlich mal wirklich interessieren.

Liebe Grüße

Max
 
Moin Max,
ich habe Erfahrungen mit beiden Messern , andere User im Forum bestimmt auch.
Vielleicht solltest Du Deine Frage etwas präzisieren, z.B. wofür Du das Messer verwenden möchtest.

Greetz
Excalibur
 
Ok klar. Also ich würde die beiden Messer Esee-4 und Muela Rhino Micarta Version auf ihre Schnitthaltigkeit und ihr Handling (also wie das Messer in der Hand liegt, ob man zum Beispiel schnell Blasen an den Händen kriegt wenn man mal 45min. mit dem Messer arbeit). Außerdem würde ich sie auch gerne vergleichen in Bezug auf ihre Stabilität, wenn man zum Beispiel etwas mit dem Messer aufhebeln will, auf die Balance(also inwiefern das Messer austariert ist), auf ihre Scheiden(also das Esee-4 hat eine Kydex und das Muela eine große Lederscheide, allerdings weiß ich dass ,das Muela einen unvorteilhaft liegenden Druckknopf hat, welchen man immer beim rausziehen der Klinge berührt. Gibt es solche Nachteile auch beim Esee-4?), auf ihre Rostanfälligkeit(also kann ich es mal draußen ausversehen liegen lassen ohne das es gleich nach 1-2 Tagen anfängt zu rosten. Das Esee-4 muss gefettet werden, aber wie sieht es mit dem Muela Rhino aus?), auf ihre Robustheit(also was macht das Messer allgemein mit, ist jetzt nicht nur auf die Klinge bezogen sondern auch auf die Griffschalen, ob diese zum Beispiel schnell kaputt gehen).Desweiteren würde ich sie auch gerne vergleichen wie gut man sie nach schleifen kann. Ich weiß dass ,das Muela einen eher weicheren Stahl hat und es sich ganz gut nachschleifen lässt,aber wie sieht es beim Esee-4 aus?

Ich hoffe jetzt ist alles klar =) =) =)
 
Gleich zwei Beratungen zum gleichen Thema aufmachen muß nicht sein. Ich verschiebe diese Vergleichsgeschichte ins Unterforum feststehende Messer.

Dann: 1-2 Tage draussen rumliegen lassen? Das würde ich mit einem Messer, egal ob Opinel oder Sebenza, nicht mal eine Minute machen, aber aus anderen Günden :)
Scherz beiseite, auch ein als rostfrei bezeichneter Stahl kann u.U. schon nach wenigen Stunden draußen rumliegen zu rosten anfangen. Kommt natürlich drauf an, was für ein Typ du bist: Manch einer, und solche gibts hier im Forum auch, fallen bei einem mikroskopischen Rosttüpfelchen halb in Ohnmacht und denken, ihr Messer fällt gleich auseinander. Andere kratzt das nicht.
Ich würde aber generell raten: Jedes Messer nach der Benutzung säubern, trocknen, ggf. ölen, sicher wegpacken. Falls es sich nicht um einen Junggesellenbalkon handelt, ist das hierzulande schon aus Sicherheits- und Haftungsgründen ratsam.
 
Last edited:
Und noch mal Ahoi,
und immer noch steht für mich die Frage im Raum, wie Du das Messer verwenden möchtest- dies ist imho für die Beratung recht wichtig;)
Okay, keine Blasen beim Arbeiten und witterungsbeständig waren bisher Deine Parameter- und sonst???

Excalibur
 
Rost:
Die Klinge des Muela aus 14C28N ist stickstofflegiert und gehört somit zu den ausserordentlich rostsicheren Klingen. Man kann es vermutlich 3 Wochen in eine Dachrinne legen und sieht keine Spuren daran.
Das ESEE ist das genaue Gegenteil davon, an den blanken Stellen wird es ganz flugs rosten, so man nicht regelmäßig was dagegen tut. Deswegen werden die Klingen beschichtet.

Härte:
Die ESEE werden auf 55-57 HRC angelassen, um sie in der Wildnis möglichst bruchsicher und leicht ohne Maschinenhilfe nachschleifbar zu machen. Hohe Standfestigkeit ist nicht die Priorität.
Der 14C28N kommt meistens mit Härten von 58-60 HRC und hat auch auf Grund seiner Chemie die höhere Standfestigkeit.

Scheiden:
Kydex ist wetterfester, klar. Aber dem Muela könnte man auch eine Kydex nachrüsten klassen, wenn das Messer an sich überzeugt.

Griffe:
Die Grooves des Muela dürften bei längeren Arbeiten die unangenehmeren sein. Ich mag die Grooves optisch gerne, aber die ungegroovten, nur leicht angerauhten Griffe der ESEE haben in meinen Augen die besseren Eigenschaften für längere Arbeiten.

Ich finde, man kann die Messer schwer vergleichen, weil nicht nur die Stähle so unterschiedlich sind, sondern auch die Philosophie dahinter: ESEE, wie oben erwähnt, möchte die Messer bruchfest und leicht nachschärfbar. Hohe Standzeit und Pflegeleichtigkeit sind nachrangig. Zielgruppe sind Profis und Leute, die sich mit Wartung und Pflege auskennen.
Das Muela ist eher was für den Pflegemuffel, der sein Messer nicht regelmässig trockenwischt und selten schärfen will, wenn dann vielleicht sogar zum Schärfen weggibt.
 
Wobei der gravierendste Unterschied zwischen den beiden wohl eher der Pflegeaufwand ist. Konnte an meinem ESEE Izula keine deutlich schlechtere Schnitthaltigkeit feststellen als bei meinem Kershaw Skyline (ebenfalls 14C28N) und bei ungefähr gleichem Schnittgut (Viel Pappe/Karton und weiches Plastik von dünn bis ca. 3mm dick).

Mag zwar auf dem Papier immer ein großer Unterschied sein, aber in der Praxis habe ich gemerkt ist das oft nur Homöopathie....
Vielleicht täusche ich mich aber auch. Bin kein Stahlexperte, sondern nur User! Das Schnittgut selbst ist da sicherlich auch entscheidend.

Daher halte ich die Frage nach dem Nutzungsprofil schon für sehr berechtigt.
 
Abgesehen davon, dass mir das Design des Muela Rhino (inkl. der Scheide) recht gut gefällt, kann ich zu dem Messer selbst nur sehr wenig sagen, da ich das Messer nur einmal kurz auf der IWA in der Hand hatte.

Ich möchte an dieser Stelle aber anmerken, dass ich den Wartungs- und Pflegeaufwand, den ein Esee 4 in unseren Breiten erfordert, für sehr überachaubar halte. Wenn ich in den Bergen (Bayerische Voralpen, Karwendel, Wetterstein etc.) unterwegs bin, reicht es für gewöhnlich, ab und zu mal etwas Speck oder ein paar Kaminwurzen zu schneiden, damit die Kinge ausreichend gefettet bleibt. Bei Regenschauern bleibt das Esee dann am Gürtel unter der Regenjacke, was bei der Größe des Messers auch kein Problem darstellt und wenn man auf einer mehrtägigen Tour eine Schlechtwetterperiode erwischt, dann bleibt es eben im Rucksack ...

Im Regenwald, in Küstengebieten oder sogar auf dem Meer könnte die Sache natürlich ganz anders aussehen.
 
Ich besitze beide und muss sagen, dass ich sie ungefähr gleich gern mag.
Gesamteindruck/Stabilität:
Das Esee vermittelt mir nur noch etwas mehr das Gefühl, unkaputtbar zu sein. Immerhin bietet es die Möglichkeit, die Griffschalen nachzuziehen, da sie verschraubt sind. Die Nieten des Muela lassen da weitaus weniger Spielraum.

Der Griff:
Wie oben genannt, Esee verschraubt, Muela genietet. Das gibt dir die Mögl. die Schalen am Esee nach belieben zu tauschen/selbst zu bauen. Zudem empfinde ich die Grooves des Muela bei längerem Arbeiten als leicht unangenehm, da sie etwas drücken. Da ist das flache aber griffige Esee komfortabler. Dessen Griff könnte für mich(Habdschuhgr. 10) jedoch 2-3mm dicker sein. Das ist aber Personenabhängig.

Die Klinge:
Die Klingenstärken nehmen sich nicht viel und auch die Form lässt sich bei beide ungefähr gleichgut nutzen. Insofern ist es für mich eine Optikfrage. Die Beschichtung des Esee ist schon echt taff, geht jedoch bei meinem Desert schon leicht ab nach Batoning. Da liegt das Muela vorn. Zudem ist dessen Klinge etwas höher und läuft deshalb auf eine feinere Fase zusammen. Daher ist es für die Outdoorküche besser geeignet.
Der Stahl ist eine Glaubensfrage. Outdoor würde ich aber den 1095 jedem Hochleistungsstahl vorziehen, es geht einfach schneller, ihn zu schärfen und die Wahrsch., dass er bricht geht gegen null.

Die Scheide:
Die Muela Scheide gefällt mir außerordentlich gut, vom Design her. Horizontal oder vertikal zu tragen und toll verarbeitet. Jedoch ist der Verschlussknopf beim Ziehen und Wegstecken im Weg, wenn man nicht aufpasst. Da ich meine Messer aber eh nicht wie einen Colt im wilden Westen ziehe und auch beim Wegstecken hinsehe, habe ich damit noch keinen Ärger gehabt.

Die Esee Scheide rastet toll ein und hält das Messer bombig. Jedoch die Besfestigungsmöglichkeiten sind für mich nix. Diese Molle-Nylon-Platte trägt viel zu sehr auf und lässt das Messer sehr weit unten hängen.
Der Clipadapter lässt es zu unsicher am Gürtel hängen und diese beiden Locks lassen auch eigentlich nur horizontales Tragen zu. Insofern habe ich mir eine Lederschlaufe gebaut und diese ganz klassisch zum vertikalen Tragen angeschraubt.

Du siehst, alles eine Frage des Geschmacks und des Einsatzbereiches. Der Pflegeaufwand für den 1095 ist wirklich zu vernachlässigen. Einmal nach benutzen Salami schneiden oder einen öligen Lappen nehmen und gut ist.
Wenn ich nur eines nehmen müsste, wäre es das Esee. Es ist für mich universeller, bequemer und durch die Scheide sehr variabel zu tragen und selbst zu modifizieren.

Wäre schön, wenn du deine Entscheidung hier postest:)
 
Hey,

das würde ich sehr gerne, wenn ich wissen würde, wie man Bilder hochlädt... Warum ist das in Foren immer so kompliziert?
 
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