Entscheidungshilfe GEK

Tonda Apfelkern

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Liebe ForumistInnen!
Ich möchte mir ein größeres Outdoormesser kaufen und bin bei meiner Suche bei den GEKs von Böker und Eickhorn hängen geblieben. Jetzt kann ich mich nur nicht entscheiden welches ich nehmen soll und wende mich somit hilfesuchend an Euch. Vielleicht haben ja einige Forumsmitglieder Erfahrungen mit den Messern gesammelt und können mir einen Tipp geben? Ich suche ein größeres Allzweckmesser für den Wald zum Schnitzen und Schneiden. Die anfallenden Arbeiten reichen von Lagerbau bis zu (Outdoor) Küchenarbeiten. Hacken (batonen) möchte ich mit dem Messer eher wenig, dafür hab ich ein Beil. Bisher bin ich mit meinem Lars Fält Messer durch den Wald gerannt, und beim Schnitzen hat mir das auch gute Dienste geleistet. Wenn ich aber einen Apfel o.ä. schneiden möchte, wird der aufgrund des Scandischliffs auseinandergespalten statt geschnitten und zerplatzt. Zudem hätt ich gern eine längere Klinge.
Die beiden GEKs gefallen mir beide sehr gut- ich hatte auch beide schonmal in der Hand, um die Handlage für mich zu prüfen.
Für das Eickhorn GEK spricht für mich der günstigere Preis und der hochgezogene Flachschliff. ein Minus ist für mich (im Vergleich zum Böker) die Stahlwahl und die nicht vorhandenen Micarta Griffschalen.
Für das Böker GEK spricht für mich der N690 Stahl und die optionalen Micartagriffschalen. Ein Minus sind der hohe Preis und der (im Vergleich zum Eickhorn) schneidunfreudigere Klingenschliff.
Meine Fragen :
- 440c oder D2 beim Eickhorn GEK? Meine Anforderungen wären eine gute Schärfe und eine Nachschärfbarkeit auch unterwegs. Das spricht für mich eher für 440c. Allerdings scheint der D2 robuster und schnitthaltiger zu sein. Hat jemand Erfahrung mit den alten Eickhorn GEK 2000? Da waren die Klingen ja standardmäßig aus D2. Gabs da Probleme mit Ausbrüchen oder schlechter Schärfbarkeit? Wie sind Eure Erfahrung mit der Verarbeitung (Härtung) der beiden Stähle bei Eickhorn?
- Weiß jemand ob die neuen Böker GEKs jetzt dünner ausgeschliffen werden als die anfänglichen GEKs "2.0" ? Immerhin sind die schon eine Weile auf dem Markt und der Kritikpunkt der dicken Schneide nicht ganz neu. Besitzt jemand das Messer und kann etwas zur Schneidfreudigkeit sagen?
- Zuletzt: Mit den optionalen Micartagriffschalen ist das Böker fast 100 Euro teurer als das Eickhorn GEK - selbst in der D2 Variante. Ist der N690 soviel besser als 440c und D2 dass sich der Aufpreis lohnt oder ist der Unterschied der Stahlsorten garnicht so groß? Immerhin gibts auch ähnlich große Messer (z.Bsp das ANV P400) aus N690 die deutlich günstiger sind. Woraus erklärt sich der hohe Preis?

Mit besten Grüßen - Tonda
 
@Tonda Apfelkern Selten ist es mir so schwer gefallen auf eine Frage - besser gesagt so viele Fragen - eine Antwort zu geben. So, first thing first, die Stahlfrage: 440 C und D2 sind beides gute Stahlsorten für Messer. 440 C ist standhafter gegen Korrosion als D2. Beide Stahlsorten erreichen eine ordentliche Schärfe, wobei der D2 ein bisschen länger seine Schärfe behält. Der N690 ist einfach überall ein bisschen besser als 440 C und D2. Was dir das in Euronen wert ist, kannst nur du entscheiden.

Die anderen Fragen von dir möchte ich mit Gegenfragen beantworten. Brauchst du wirklich ein Brecheisen das auch noch schneiden kann? Wie fein willst du den Apfel geschnitten haben? Gibt es Tarte tatin zum Dessert? Nein, kein Scherz, weil für's Grobe hast du ein Beil, bleibt also noch die Küchenarbeit und ein bisschen Schnitzen. Wozu dann das Brecheisen?

Gruss

swifty58
 
Vielen Dank für die Antwort! Eine Frage zum D2 hätte ich noch: Wenn ich das richtig verstanden habe sind Stahlbezeichnungen so ähnlich wie Kuchenrezepte: es gibt eine Angabe was alles rein muss aber jeder Stahlproduzent macht die Stähle leicht unterschiedlich. Gleicht der K110 von Böhler die D2 typischen Nachteile (Sprödigkeit und große Carbide) etwas aus oder nimmt sich dass nichts? Besten Gruß, Tonda
 
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