Eickhorn SEK II eingetroffen - eure Meinung

Auf dem zivilen Markt in DE scheint Eickhorn eher ein Nischendasein zu fristen

Vielleicht ist es das "Schicksal Staatsauftrag" was solche Betriebe ereilt. Wenn Eickhorn tatsächlich für den Staat Ausrüstung fertigt ist das in der Regel ein Volumen, das (wenn überhaupt) periodisch auftritt. Sowas erfordert vermutlich schwankende Mitarbeiterzahl und bringt schwankende Auftragslage.
Sowas ist kein einfaches Umfeld.
Eickhorn kannte ich bisher nur wegen dem Rettungsmesser und die werden ja als gut bewertet und man liest nichts von mangelnder Qualität.
 
Das Militär zahlt natürlich vor dem Hintergrund hoher Abnahmemengen auch andere Preise, dementsprechend besser ist dann das Preis-Leistungsverhältnis.
 
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Soweit das keine moderative Ansage war, das Thema zu beerdigen und eurerseits weiterhin Interesse besteht, wäre die Story wohl noch nicht auserzählt, denn:

Wer ist "euer"? Was ist eigentlich das Ziel?

Problem: Hersteller liefert Produkt, dessen Qualität mir nicht passt. Ersatzlieferung und der ganze Vorgang drumherum passt mir auch nicht.
Maßnahme: Ich wechsele den Lieferanten.

Damit ist so ein Thema sachlich durch.

Klar, man kann auch die Maßnahme fahren: Ich bestehe darauf, dass ein Hersteller so arbeitet, wie *ich* das will. Kann man machen. Erfolgsaussicht Null.

Die beste Maßnahme, seinen Unmut kundzutun, ist nicht zu kaufen.

Pitter
 
nehmen wir das SEK II, es würde mich nicht wundern wenn bei einem Staatsauftrag da 35-55 Euro pro Messer gezahlt werden (reine Schätzung von mir).
Vielleicht gibt es hier tatsächlich zwei Seiten bei der Sache - einmal das "SEK-Zweckmesser" für die Einsatzkräfte und einmal das "Habenwollen" eines solchen "offiziellen" Messers.
Man müsste mal tatsächlich die "offiziellen" Messer begutachten können, sind die auch so unterschiedlich verarbeitet oder nicht?

Interessant wäre es, falls es noch eine Antwort/Stellungnahme von der Firma gäbe, auch wenn das nicht jeden interessiert - ich fände es interessant zu lesen.

Was ich definitiv sagen kann, bei Theo Köhler, dem Ausstatter der Bundeswehr nach TL, gibt es keine Unterschiede in der Qualität zwischen BW-Kleidung und dem, was man auch privat dort kaufen kann. Da stimmen Endverbraucher-Preis und Qualität, allerdings sind die immer wieder und schon lange im Geschäft.
 
Wer ist "euer"? Was ist eigentlich das Ziel?

Ein Erfahrungsbericht und -Austausch, auch über das ursprünglich gelieferte Messer hinaus zum Hersteller Eickhorn allgemein. Ich denke, ein Forum lebt davon, dass man sich austauscht.

Problem: Hersteller liefert Produkt, dessen Qualität mir nicht passt. Ersatzlieferung und der ganze Vorgang drumherum passt mir auch nicht.
Maßnahme: Ich wechsele den Lieferanten.

Damit ist so ein Thema sachlich durch.

Wenn der Forumsbetreiber selbst schreibt, das Thema sei durch, dann respektiere ich das natürlich; die Ausgangsfrage wurde beantwortet, ich habe meine letzten Beiträge gelöscht und bin dann hier raus.

Klar, man kann auch die Maßnahme fahren: Ich bestehe darauf, dass ein Hersteller so arbeitet, wie *ich* das will. Kann man machen. Erfolgsaussicht Null.

Ich habe nicht bestanden, verlangt, verurteilt. (y) Ich habe doch lediglich das Forum um Meinung gefragt, ob eine Lieferung noch "verkehrsüblich"/akzeptabel oder doch schon mangelhaft ist und dann im weiteren meine Erfahrungen im Bemühen um eine Ersatzbeschaffung geschildert.

Viele Grüße
Rostträge
 
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Ansage verstanden, Beiträge gelöscht.

Das war keine Ansage in der Hinsicht, was Du zu tun und zu lassen hast.
Sondern meine Ansicht, wie man mit Qualitätsproblemen, Servicemangel u.ä. am sinnvollsten umgeht.

Solange das hier im Tonfall und was die rechtliche Seite angeht im Rahmen bleibt - der thread hier ist absolut ok - kannst Du das natürlich auch ganz anders angehen.


Pitter
 
So mit einem Kunden umzugehen, ist von einer Firma die Messer verkauft völlig kontraproduktiv und unverschämt.
Wenn ich richtig informiert bin, lebt die betreffende Firma überwiegend von Behördenaufträgen i.w.S. Wenn dort die Qualitätsmängel so akzeptiert werden und das bei großen Orders, dann kann denen doch egal sein, wenn da irgendein Kleinkunde rummault.
 
Das war keine Ansage in der Hinsicht, was Du zu tun und zu lassen hast.
Sondern meine Ansicht, wie man mit Qualitätsproblemen, Servicemangel u.ä. am sinnvollsten umgeht.

Solange das hier im Tonfall und was die rechtliche Seite angeht im Rahmen bleibt - der thread hier ist absolut ok - kannst Du das natürlich auch ganz anders angehen.

Vielen Dank für die Klarstellung, ich hatte dich in der Tat falsch verstanden und dachte das Thema sei nicht weiter erwünscht.

Da das Forum ja naturgemäß vom Erfahrungsaustausch lebt und ich auch kein falsch einseitiges Bild meiner Erfahrungen zeichen möchte, hier noch ein Nachtrag:

Die angekündigte Rückgabe des zweiten S.E.K.-II-Messers hat sich als problemlos erwiesen, ich habe nach Aufgabe zur Post innerhalb weniger Tage von Eickhorn eine freundliche Nachricht erhalten, dass das Messer bei Ihnen eingetroffen sei, eine Erstattung in Kürze erfolge und noch am selben Tag mein Geld zurück erhalten. Mit dem S.E.K. II welches ich behalten habe bin ich, von der Scheidfase abgesehen, sehr zufrieden. Darum habe ich noch zwei weitere Anfragen an Eickhorn gestellt, zuletzt bezüglich einer Sonderbestellung (anderes Finish eines Serienmessers als Einzelauflage). Beide Anfragen wurden von Eickhorn freundlich (positiv) beantwortet, zuletzt aufgrund eines krankheitsbedingten Ausfalls meiner Ansprechpartnerin sogar von der Geschäftsführung selbst – gerne erfülle man mir meinen Sonderwunsch. Das finde ich nicht nur sehr bemerkenswert und kundenorientiert, es deckt sich auch mit dem, was ich eigentlich sonst vom Eickhorn-Kundendienst gelesen und auch mit Bezug auf meine urspüngliche Anfrage hinsichtlich der zu kurzen Schneidfase erwartet hätte. Nun war und ist die allgemeinwirtschaftliche Lage 2020/21 ja bekanntlich eine ganz besondere und schon deshalb war mir beim Erstellen des Fadens von Anfang an daran gelegen, nicht den sprichwörtlichen Stab über Eickhorn zu brechen – ich habe wohl gut daran getan.

Problem: Hersteller liefert Produkt, dessen Qualität mir nicht passt. Ersatzlieferung und der ganze Vorgang drumherum passt mir auch nicht.
Maßnahme: Ich wechsele den Lieferanten.

Damit ist so ein Thema sachlich durch.

Auf diesen Gedanken möchte ich kurz näher eingehen. Ich verstehe dich, aber ich denke so einfach ist das in diesem Fall nicht, jedenfalls für mich. Denn Eickhorn hat schon Alleinstellungscharakter:

Eickhorn betreibt echte Wertschöpfung und ernährt damit hier Familien, das allein ist doch bereits aller Ehren wert. Wer produziert denn sonst in Deutschland noch selbst?! Da bleibt doch bereits nicht viel. Und wo sonst gibt es (taktisch angehauchte) Outdoor-, Militär- und Rettungsmesser made in Germany, also auf richtigen Maschinen hier in Deutschland hergestellt? Bei Herbertz, Haller, Puma, und Co.? Man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen, die Herkunft des Messers sei egal, ebenso gut vertretbar ist jedoch, dieser einen Wert beizumessen. So halte ich das.

Ich muss auch gestehen, ich bin ein großer Fan des viel gescholtenen 440a-Eickhorn-Professional-Stahls. Für mein – bescheidenes – Verständnis ist diese Stahlwahl sehr zweckdienlich. Sehr rostträge. Sehr zäh. Dabei erstaunlich schnitthaltig (aber noch notfallfeldnachschärfbar) dank guter Härtung. À propos rostträge, da ist mein Name Programm: Ein Messer etwa während eines mehrtägigen feucht(sic!)fröhlichen Outdoortrips besonders "pflegen" zu müssen, das empfände ich als absolut non fit for purpose. Kurzum: In der Praxis funktionieren soll's, und da erweist sich Eickhorns 440a aus meiner – allerdings nicht sehr berufenen – Sicht als in sämtlichen Belangen ohne Fehl und Tadel.

Schließlich hat Eickhorn meiner Ansicht nach schon seine Designikonen, wie etwa eben auch die S.E.K.-Linie. Da ist die Konkurrenz – zumal die regionaler Provenienz – nach meinem Empfinden nur zu gerne um ein Vielfaches beliebiger, austauschbarer – ja, schlicht langweiliger. Und lieben wir nicht alle Messer, die Emotionen wecken?!

Viele Grüße
Johannes
 
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Eickhorn betreibt echte Wertschöpfung und ernährt damit hier Familien, das allein ist doch bereits aller Ehren wert. Wer produziert denn sonst in Deutschland noch selbst?!
Wie wäre es, wenn die dann im Rahmen ihrer hiesigen Fertigung auf Qualität achten oder hilfsweise einen ausreichende Qualitätssicherung installieren? Dann würden sie nicht nur diese Arbeitsplätze sicherer machen sondern auch andere hier, denen chronische Qualitätsmängel bei Produkten sicher abträglich sind, die mit Made in Germany gelabelt und betont vermarktet werden.
 
Fertigen die denn Messer oder haben es jemals gemacht? Wäre mir ganz neu ...
Dochdoch, Herbertz zumindest hat eine Historie als Messerfabrik: C.Jul. Herbertz war ein Bauer, der im Winter neben Werkzeugreparaturen auch Messer für Eigenbedarf und Verwandte fertigte, sich dann zum Messerproduzenten entwickelte und dann irgendwann als Importhaus/Distributor endete, so wie man es heute kennt.
 
Fertigen die denn Messer oder haben es jemals gemacht? Wäre mir ganz neu ...

Beides sind Solinger Traditionsnamen (auch) in der Messerherstellung mit einer über 100 Jahre zurückreichenden Geschichte.

Bei Herbertz etwa heißt es: "Mit einer über 150 jährigen Firmengeschichte blickt die Firma C. Jul. Herbertz auf eine lange Tradition in der Herstellung sowie dem Vertrieb von Schneidwerkzeugen zurück. Im Jahre 1868 gründete Carl Julius Herbertz in der Klingenstadt Solingen das Unternehmen, das mittlerweile auch weit über die deutschen Grenzen hinaus einen hervorragenden Ruf genießt."

Auch bei Haller bläst man ins selbe Horn, spricht von "Kompetenz durch Tradition" und dergleichen mehr.

So soll denn auch deutsche Qualitätsarbeit suggeriert weden, wenngleich die mit dem jeweiligen Traditionsnamen gelabelten Messer selbst wohl in aller Regel in Asien das Licht der Welt erblickt haben dürften. Eickhorn ist mittlerweile zwar auch in den Vertrieb von fremdgefertigten Messern eingestiegen ("Eickhorn Pacific"), aber das hält sich eben noch sehr in Grenzen.

Messer in Deutschland in Serie zu produzieren, das scheint sich kaum zu rechnen, auch Eickhorn hatte ja ersichtlich wirtschaftliche Probleme. Dies wirft vielleicht auch ein anderes Licht auf so manche Qualitätsprobleme. Auch Qualitätssicherung kostet Geld. Ich jedenfalls denke, dass der Umstand, dass uns von den genannten Namen wenigstens Eickhorn als echter deutscher Serienmesserhersteller bis heute erhalten geblieben ist, etwas sehr Positives ist.

Das Bedauern um die definitiv vorhandenen Qualitätsprobleme teile ich vorbehaltlos. In solch einem Fall wird dann natürlich die Info wichtig, ob wenigstens Rückgabe/Erstattung schnell und reibungslos erfolgen, sodass man bei Nichtgefallen das Messer einfach retournieren kann. Darum mein Nachtrag, dass Eickhorn insoweit vorbildlich reagiert hat.
 
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Hab' mir das Eikhorn UK 2000 bestellt und danach diesen Thread gelesen. Da ging mir ein wenig der Bammel was ich da wohl für ein Messerchen bekommen werde. Angekommen ist ein tadelloses Messer in rasierschärfe.

Hoffe @Rostträge du zeigst uns deine Sonderbestellung. Bin schon neugierig.

Gruß
ISUAS
 
Ich werde den Eickhorn Werksverkauf in Solingen Ende Juli besuchen. Vielleicht bekomme ich ja auch eine kurze Führung durch die Produktion, in der Vergangenheit hat Eickhorn das ja des Öfteren ermöglicht, was ich sehr sympathisch finde.

@Isuas Das UK 2000 ist auch auf meiner Liste, sollte dann vor Ort eins vorrätig sein, werde ich u.a. auch das mitnehmen. Ein toll designtes Messer, und ja wohl 42a-konform. Die Sonderbestellung zeige ich gerne, wenn Eickhorn sein ok gibt – nicht dass die dann mit Sonderwünschen überrannt werden. ;)

@DirkWitten So sehe ich das auch. Dank @chamenos wissen wir, dass Eickhorn heute unter 10 Mitarbeiter beschäftigt. 2017 waren es noch 17 (Quelle), zu Spitzenzeiten wohl 5500. Wenn da nur ein, zwei Mitarbeiter etwa krankheitsbedingt ausfallen, kann da schon "Sand ins Getriebe" kommen.

À propos Sand im Getriebe. Ich habe mittlerweile öfters in anderen Bereichen die Erfahrung gemacht, dass China-Produkte, die dort aus den modernen Fertigungsstraßen purzeln, oft eine vordergründig bessere Verarbeitungsqualität aufweisen als Produkte aus heimischer Produktion. Bei der eigentlichen Funktion und Leistung sieht es dann allerdings ganz anders aus. Um ein subjektiv gefärbtes Beispiel anekdotischer Relevanz zu bringen: Das chinesische Unternehmen Real Steel hätte ein Messer wie das von mir in Beitrag #4 gezeigte S.E.K. II mit seinen oberflächlichen Verarbeitungsmängeln wohl so nicht produziert. Die sehen schon uniform sauber verarbeitet aus. Dafür ist dann aber mit Klingenaus- und abbrüchen durch mangelhafte Härtung, Materialwahl o.ä. zu rechnen, was man wiederum bei Eickhorn so nicht erlebt. Hätte ich Zweifel an der eigentlichen Performance der Eickhorn-Messer, dann wäre Eickhorn – unabhängig von Herkunft und Design – nicht meine Marke.
 
Ich werde den Eickhorn Werksverkauf in Solingen Ende Juli besuchen. Vielleicht bekomme ich ja auch eine kurze Führung durch die Produktion, in der Vergangenheit hat Eickhorn das ja des Öfteren ermöglicht, was ich sehr sympathisch finde.

Da würden mich Deine Eindrücke mal interessieren, hoffe Du berichtest hier.

Bei Eickhorn hat mich bisher immer der Preis abgeschreckt, für mich hat diese Aura von speziellen "Original-Einsatzmessern" auch nicht so ein Gewicht, bin zu wenig Fan von feststehenden Messern ansich.
Zur sozialen Komponete - auch wenn das "Made in Germany" so 10 Arbeitsplätze sichert, ein Vertrieb von "Made in China" sichert in DE auch Arbeitsplätze, siehe Herbertz...
 
Guten Abend Dirk,

Da würden mich Deine Eindrücke mal interessieren, hoffe Du berichtest hier.

das mache ich gerne!

Bei Eickhorn hat mich bisher immer der Preis abgeschreckt, für mich hat diese Aura von speziellen "Original-Einsatzmessern" auch nicht so ein Gewicht, bin zu wenig Fan von feststehenden Messern ansich.

Bei mir verhält es sich so mit Foldern: Weniger robust und haltbar, schwerer zu reinigen, und auch von der Formensprache her weniger schlicht und zeitlos.

Zur sozialen Komponete - auch wenn das "Made in Germany" so 10 Arbeitsplätze sichert, ein Vertrieb von "Made in China" sichert in DE auch Arbeitsplätze, siehe Herbertz...

Die Produktion ist aber wie du weißt arbeits- und lohnintensiver als schnöder Handel. Außerdem, mit einem leicht abgewandelten Zitat von Gerhard Schröder: Wir können nicht davon leben, uns gegenseitig die Haare zu schneiden Produkte aus China weiterzuverkaufen. Ich bin versucht hinzuzufügen: ... aber sehr wohl davon, Produkte selbst zu herzustellen. Und China ist ein gutes Stichwort, die haben es – durch Industrieproduktion – binnen weniger Jahrzehnte von einem rückständigen Drittweltbauernstaat zu einer Supermacht – und einigem Wohlstand – gebracht.

Viele Grüße
Johannes
 
Und wieder ein Update: Die von mir getätigte Sonderbestellung ist gestern vorankündigungslos eingetroffen. Was soll ich sagen... ich bin schwer begeistert, ein richtig tolles Messer. Auch der Werkanschliff ist einwandfrei und hat den Papiertest bestanden. Das Messer verdient eine gesonderte Vorstellung, bis dahin verrate ich nichts. :) Das ist schon etwas Besonderes, dass Eickhorn mir meinen Sonderwunsch erfüllt hat. Hut ab und Danke nach Solingen!
 
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