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Boas tardes,
Demko Knives - Andrew Demko ist bekannt für seine Cold-Steel-Designs und u.a. den Tri-Ad Lock - führt mit dem AD20 den Shark Lock ein. Hatte ich im Oktober 2020 gepostet. Interessiert mich sehr - das „Spielzeug“ - und ich war immer wieder mal auf der Suche, aber nach Info auf der Demko-Homepage sind die Messerchen auch heute noch „in production“. Es gibt diverse Farben in G10 und Titanversionen, Klinge mit und ohne Slot, CPM 20CV oder CPM 3V.
Es gab kurzfrristig einige Exemplare, die umgehend weg waren. Allerdings zu durchaus happigen Preisen von 550,- bis 800,- €. Dann las ich zu meiner Freude in den Knifenews: Andrew Demko Releases First Production Knife under His Own Label.
Demko läßt das Custom AD20 als Production-Version AD20.5 in Taiwan mit Klinge aus AUS10A produzieren und rechnete damit, daß die Messer zur Blade Show 2021 in Atlanta zu einem Preis von roundabout $150.00 verfügbar sein würden.
Das hat auch geklappt. Und er hat die Messerchen dort vorgestellt. Ein Weilchen hat es noch gedauert, bis die ersten Exemplare bei den Dealern auftauchten. Lieferverzögerungen sind ja aktuell gang und gäbe. Am 19. August war Lagerbestand. Drei Varianten - Clip Point, Shark Foot (Demko-Marketing-Sprech für Shepfoot) und Shark Foot Serrated.
Clip Point - Shark Foot? Das gedankliche Pendel schlug hin und her. Ich habe mich dann - nach ursprünglicher Präferenz für die Shark-Foot Variante - aufgrund eines aus meiner Sicht wesentlichen Details für Clip Point entschieden. Doch dazu später mehr.
Das AD20.5
Es kommt in einer mehr als soliden Verpackung. Stabile Karton-Steck-Schachtel mit Pouch, der über mehrere Einschübe verfügt: Proudly overbuilt …
Das AD20.5 hat ein mittlere Größe von 114 mm geschlossen bei geöffnet 193 mm und liegt damit zwischen Small und Large Sebenza oder auch Spyderco Para 3 und Para Military 2. Klinge sowie scharfe Schneide messen 79 mm. Die Waage zeigt 102 Gramm.
Die Griffschalen sind aus sehr angenehm texturiertem grauem Grivory. „Grivory® is the trade name for a group of technical thermoplastics manufactured and distributed by EMS-GRIVORY. Grivory HT is a semi-crystalline thermoplastic construction material based on polyphthalamide (PPA).“
Erwähnenswert: Der Clip liegt an dem - leicht exponierten - nicht texturierten AD20.5-Logo auf der Griffschale an! Das schont die Hosentasche oder was auch immer.
Die 3,2-mm-Clip-Point-Klinge aus Aichi AUS10A hat einen Saber Grind, ein pflegeleichtes Stonewash-Finish und läuft auf gekapselten Kugellagern. Der Gesamtschneidenwinkel beträgt gemessene 34 Grad. Hinter der Wate sehen wir 0,7 mm, was in etwa auf dem Niveau meines Para Military S30V, Military 52100, Buck 110 oder einem Haslauer Custom liegt.
Aichi AUS10A: C: 0,95-1,10 Cr: 13,00-14,50 Mo: 0,10-0,31 Mn: 0,50 Si: 1,00 Ni: 0,49 V: 0,10-0,27
Die Klinge verfügt über eine Schleifkerbe vor dem 4 mm breiten Ricasso. Als Öffner stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung - Slot, beidseitige (demontierbare) Daumenheber und der Shark Lock. Schiebt man ihn nach hinten, läßt sich die Klinge locker aufflicken. Auf die gleiche Weise kann man sie auch wieder schließen. Beides mit einem Finger, wenn man will! Es gibt diverse Videos, wo die Begeisterung für diese Art Spielerei keine Grenzen kennt …
Das AD20.5 ist somit uneingeschränkt linkshändertauglich. Der montierte Clip kann zwar nicht beidseitig genutzt werden, aber der Linkshänder-Clip liegt der Lieferung bei ! Schön ist auch die Tatsache, daß durch die Art des Clips keine Extra-Schrauben sowie Aussparungen vorhanden sind. Der Clip ist mit zwei der Griffschrauben befestigt. Man kann folglich das Messerchen ohne ästhetische Einbußen auch cliplos nutzen.
AD20 versus AD20.5
AD20 und AD20.5 unterscheiden sich nicht nur bezüglich Materialwahl und Preis, sondern ganz erheblich und eindrucksvoll auch seitens Maßen und Gewicht.
Specs AD20 G10 slot vs AD20.5 (Clip Point):
Gesamtlänge: 219 mm 193 mm
Klingenlänge: 92 mm 79 mm (die Shark-Foot-Klinge ist etwas kürzer)
Klingendicke: 4,6 mm 3,2 mm
Griffdicke: 14,8 mm (ohne Clip) 10 mm
Gewicht: 168 g (G10) / 206 g (Titan) 102 g (20.5)
Sehr schön zu sehen im Video von Metal Complex, wo das AD20.5 umfassend vorgestellt und mit dem AD20 verglichen wird. Auch der Fidget Faktor kommt nicht zu kurz …
Was noch von Interesse ist - das offene Messer. Hier verweise ich auf den Öffnungs-Spezi Nick Shabazz. Der hat das AD20 hier auseinandergenommen.
Es gibt Unterschiede zum AD20.5. Das hat nämlich noch einen Backspacer und Stahlplatinen unter den Grivory-Schalen. Das grundsätzliche Prinzip ist aber dasselbe. In diesem Video nimmt Nick Shabazz auch das AD20.5 auseinander …
Das AD20.5 im Gebrauch
Nach dem Auspacken habe ich nach ein paar Fotos zunächst den üblichen Test gemacht. Die Klinge kurvt willig durch Papier und rasiert Arm- oder Beinhaare. Unter dem Mikroskop sieht sie OTB so aus:
Ein paar leichte Züge über den Sinter und Schleifleinen 2.400 & 4.000 führen zu einer fein geschlossenen Schneide mit bissiger Rasurschärfe:
Die Handlage ist für meine Handgröße ok. Vergleichbar in etwa mit der eines Para Military 2. Angenehmer als beim Para Military ist die oben gerade verlaufende Klinge, die mit groben Jimpings eine bequeme wie sichere Daumencouch bietet, die zum Tragen kommt, egal, ob man lang oder kurz greift. Greift man kurz - der Zeigefinger liegt im Fingerchoil - hat man ausgesprochen gute Gewalt über das Messer.
An dieser Stelle komme ich noch einmal zurück auf meine Entscheidung gegen die Shark-Foot-Version. Ich habe nach ausführlicher Recherche diverser vergleichender Bilder gesehen, daß der Fingerchoil bei der Shark-Foot-Variante „unteroptimal“ ausgebildet ist. Der Übergang vom etwas längeren Ricasso zur Griffschale ist hier nicht schlüssig, was zu einem Hotspot führen könnte. Hier auf dem Vergleichsbild gut zu sehen.
Bei meiner Clip-Point-Version ist der Fingerchoil jedenfalls untadelig. Auch ansonsten habe ich keine Hotspots festgestellt. Nur die vordere Kante des Shark Lock war seitlich sehr bissig, was ich ihr vermittels einiger Züge mit Schleifleinen abgewöhnt habe.
Die Arbeit mit dem Ad20.5 geht gut von der Hand. Ob feine Schnitte, Ablängen, Anspitzen, Wegschneiden von Kernholz oder flaches Abheben von Rinde - das Messerchen hinterläßt einen insgesamt sehr guten Eindruck. Die Klinge ist kein Slicer, aber als belastbares EDC tauglich, wie die folgenden Bilder zeigen. Fidget-Faktor nicht vergessen …
Etwa 2 Stunden habe ich insgesamt geschnitten. Das AD20.5 rasiert noch …
Demko AD20.5
Aichi AUS10A: C: 0,95-1,10 Cr: 13,00-14,50 Mo: 0,10-0,31 Mn: 0,50 Si: 1,00 Ni: 0,49 V: 0,10-0,27
Länge geöffnet: 193 mm
Länge geschlossen: 114 mm
Klinge: AUS10A, Clip Point, Stonewash, Kugellager
Klingenlänge: 79 mm (79 mm scharf - die Schneidfase entlang gemessen)
Klingenhöhe: 26,33 mm maximal am Ricasso
Klingenstärke: 3,2 mm
Klingenschliff: Saber Grind, 0,7 mm hinter der Wate, Gesamtschneidenwinkel 34 Grad
Beidseitiger Daumenheber und Slot
Verschluß: Shark Lock
Klingenachse: Torx T10
Griffschrauben: Torx T6
Griffschalen: Grivory auf Stahlplatinen
Griffstärke: 10 mm (14 mm inkl. Clip)
Griffhöhe: 20 bis 22 mm
Backspacer
Lanyardhole
Clip für Rechts- und Linkshänder (liegt bei)
100 % linkshändertauglich
Gewicht: 102 Gramm
Design: Andrew Demko
Made in Taiwan
Die Jukebox mit Sugar Ray - Mean Machine
Aus sunny Monte Gordo
R’n‘R
Demko Knives - Andrew Demko ist bekannt für seine Cold-Steel-Designs und u.a. den Tri-Ad Lock - führt mit dem AD20 den Shark Lock ein. Hatte ich im Oktober 2020 gepostet. Interessiert mich sehr - das „Spielzeug“ - und ich war immer wieder mal auf der Suche, aber nach Info auf der Demko-Homepage sind die Messerchen auch heute noch „in production“. Es gibt diverse Farben in G10 und Titanversionen, Klinge mit und ohne Slot, CPM 20CV oder CPM 3V.
Es gab kurzfrristig einige Exemplare, die umgehend weg waren. Allerdings zu durchaus happigen Preisen von 550,- bis 800,- €. Dann las ich zu meiner Freude in den Knifenews: Andrew Demko Releases First Production Knife under His Own Label.
Demko läßt das Custom AD20 als Production-Version AD20.5 in Taiwan mit Klinge aus AUS10A produzieren und rechnete damit, daß die Messer zur Blade Show 2021 in Atlanta zu einem Preis von roundabout $150.00 verfügbar sein würden.
Das hat auch geklappt. Und er hat die Messerchen dort vorgestellt. Ein Weilchen hat es noch gedauert, bis die ersten Exemplare bei den Dealern auftauchten. Lieferverzögerungen sind ja aktuell gang und gäbe. Am 19. August war Lagerbestand. Drei Varianten - Clip Point, Shark Foot (Demko-Marketing-Sprech für Shepfoot) und Shark Foot Serrated.
Clip Point - Shark Foot? Das gedankliche Pendel schlug hin und her. Ich habe mich dann - nach ursprünglicher Präferenz für die Shark-Foot Variante - aufgrund eines aus meiner Sicht wesentlichen Details für Clip Point entschieden. Doch dazu später mehr.
Das AD20.5
Es kommt in einer mehr als soliden Verpackung. Stabile Karton-Steck-Schachtel mit Pouch, der über mehrere Einschübe verfügt: Proudly overbuilt …
Das AD20.5 hat ein mittlere Größe von 114 mm geschlossen bei geöffnet 193 mm und liegt damit zwischen Small und Large Sebenza oder auch Spyderco Para 3 und Para Military 2. Klinge sowie scharfe Schneide messen 79 mm. Die Waage zeigt 102 Gramm.
Die Griffschalen sind aus sehr angenehm texturiertem grauem Grivory. „Grivory® is the trade name for a group of technical thermoplastics manufactured and distributed by EMS-GRIVORY. Grivory HT is a semi-crystalline thermoplastic construction material based on polyphthalamide (PPA).“
Erwähnenswert: Der Clip liegt an dem - leicht exponierten - nicht texturierten AD20.5-Logo auf der Griffschale an! Das schont die Hosentasche oder was auch immer.
Die 3,2-mm-Clip-Point-Klinge aus Aichi AUS10A hat einen Saber Grind, ein pflegeleichtes Stonewash-Finish und läuft auf gekapselten Kugellagern. Der Gesamtschneidenwinkel beträgt gemessene 34 Grad. Hinter der Wate sehen wir 0,7 mm, was in etwa auf dem Niveau meines Para Military S30V, Military 52100, Buck 110 oder einem Haslauer Custom liegt.
Aichi AUS10A: C: 0,95-1,10 Cr: 13,00-14,50 Mo: 0,10-0,31 Mn: 0,50 Si: 1,00 Ni: 0,49 V: 0,10-0,27
Die Klinge verfügt über eine Schleifkerbe vor dem 4 mm breiten Ricasso. Als Öffner stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung - Slot, beidseitige (demontierbare) Daumenheber und der Shark Lock. Schiebt man ihn nach hinten, läßt sich die Klinge locker aufflicken. Auf die gleiche Weise kann man sie auch wieder schließen. Beides mit einem Finger, wenn man will! Es gibt diverse Videos, wo die Begeisterung für diese Art Spielerei keine Grenzen kennt …
Das AD20.5 ist somit uneingeschränkt linkshändertauglich. Der montierte Clip kann zwar nicht beidseitig genutzt werden, aber der Linkshänder-Clip liegt der Lieferung bei ! Schön ist auch die Tatsache, daß durch die Art des Clips keine Extra-Schrauben sowie Aussparungen vorhanden sind. Der Clip ist mit zwei der Griffschrauben befestigt. Man kann folglich das Messerchen ohne ästhetische Einbußen auch cliplos nutzen.
AD20 versus AD20.5
AD20 und AD20.5 unterscheiden sich nicht nur bezüglich Materialwahl und Preis, sondern ganz erheblich und eindrucksvoll auch seitens Maßen und Gewicht.
Specs AD20 G10 slot vs AD20.5 (Clip Point):
Gesamtlänge: 219 mm 193 mm
Klingenlänge: 92 mm 79 mm (die Shark-Foot-Klinge ist etwas kürzer)
Klingendicke: 4,6 mm 3,2 mm
Griffdicke: 14,8 mm (ohne Clip) 10 mm
Gewicht: 168 g (G10) / 206 g (Titan) 102 g (20.5)
Sehr schön zu sehen im Video von Metal Complex, wo das AD20.5 umfassend vorgestellt und mit dem AD20 verglichen wird. Auch der Fidget Faktor kommt nicht zu kurz …
Was noch von Interesse ist - das offene Messer. Hier verweise ich auf den Öffnungs-Spezi Nick Shabazz. Der hat das AD20 hier auseinandergenommen.
Es gibt Unterschiede zum AD20.5. Das hat nämlich noch einen Backspacer und Stahlplatinen unter den Grivory-Schalen. Das grundsätzliche Prinzip ist aber dasselbe. In diesem Video nimmt Nick Shabazz auch das AD20.5 auseinander …
Das AD20.5 im Gebrauch
Nach dem Auspacken habe ich nach ein paar Fotos zunächst den üblichen Test gemacht. Die Klinge kurvt willig durch Papier und rasiert Arm- oder Beinhaare. Unter dem Mikroskop sieht sie OTB so aus:
Ein paar leichte Züge über den Sinter und Schleifleinen 2.400 & 4.000 führen zu einer fein geschlossenen Schneide mit bissiger Rasurschärfe:
Die Handlage ist für meine Handgröße ok. Vergleichbar in etwa mit der eines Para Military 2. Angenehmer als beim Para Military ist die oben gerade verlaufende Klinge, die mit groben Jimpings eine bequeme wie sichere Daumencouch bietet, die zum Tragen kommt, egal, ob man lang oder kurz greift. Greift man kurz - der Zeigefinger liegt im Fingerchoil - hat man ausgesprochen gute Gewalt über das Messer.
An dieser Stelle komme ich noch einmal zurück auf meine Entscheidung gegen die Shark-Foot-Version. Ich habe nach ausführlicher Recherche diverser vergleichender Bilder gesehen, daß der Fingerchoil bei der Shark-Foot-Variante „unteroptimal“ ausgebildet ist. Der Übergang vom etwas längeren Ricasso zur Griffschale ist hier nicht schlüssig, was zu einem Hotspot führen könnte. Hier auf dem Vergleichsbild gut zu sehen.
Bei meiner Clip-Point-Version ist der Fingerchoil jedenfalls untadelig. Auch ansonsten habe ich keine Hotspots festgestellt. Nur die vordere Kante des Shark Lock war seitlich sehr bissig, was ich ihr vermittels einiger Züge mit Schleifleinen abgewöhnt habe.
Die Arbeit mit dem Ad20.5 geht gut von der Hand. Ob feine Schnitte, Ablängen, Anspitzen, Wegschneiden von Kernholz oder flaches Abheben von Rinde - das Messerchen hinterläßt einen insgesamt sehr guten Eindruck. Die Klinge ist kein Slicer, aber als belastbares EDC tauglich, wie die folgenden Bilder zeigen. Fidget-Faktor nicht vergessen …
Etwa 2 Stunden habe ich insgesamt geschnitten. Das AD20.5 rasiert noch …
Demko AD20.5
Aichi AUS10A: C: 0,95-1,10 Cr: 13,00-14,50 Mo: 0,10-0,31 Mn: 0,50 Si: 1,00 Ni: 0,49 V: 0,10-0,27
Länge geöffnet: 193 mm
Länge geschlossen: 114 mm
Klinge: AUS10A, Clip Point, Stonewash, Kugellager
Klingenlänge: 79 mm (79 mm scharf - die Schneidfase entlang gemessen)
Klingenhöhe: 26,33 mm maximal am Ricasso
Klingenstärke: 3,2 mm
Klingenschliff: Saber Grind, 0,7 mm hinter der Wate, Gesamtschneidenwinkel 34 Grad
Beidseitiger Daumenheber und Slot
Verschluß: Shark Lock
Klingenachse: Torx T10
Griffschrauben: Torx T6
Griffschalen: Grivory auf Stahlplatinen
Griffstärke: 10 mm (14 mm inkl. Clip)
Griffhöhe: 20 bis 22 mm
Backspacer
Lanyardhole
Clip für Rechts- und Linkshänder (liegt bei)
100 % linkshändertauglich
Gewicht: 102 Gramm
Design: Andrew Demko
Made in Taiwan
Die Jukebox mit Sugar Ray - Mean Machine
Aus sunny Monte Gordo
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