das "Friedrichstalofenexperiment!" Wootz, viele Bilder!!

Hallo Thorsten,
schönes Experiment - aber ich denke, wenn Du wirklich nur 2 Std lang aufgeheizt hast, dürfte das meiste Material nach meiner Erfahrung noch nicht geschmolzen sein. In meinem Gasofen (Venturi) war die ein oder andere Charge selbst nach vier Stunden nicht völlig geschmolzen, hatte Löcher und so...
also zeig doch mal das Ergebnis, interessiert mich auch...
Grüße
Jokke

Ja, schöner Versuch. Bin auf den Klotz gespannt. Ich habe das schon mal live gesehen, denn Andreas Schweickert hat auch so einen Ofen.

Das mit den vielen Stunden heizen, um alles einzuschmelzen ist allerdings für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Ich brauche für das Schmelzen von 1,5 bis 2 kg Stahl mit meinem Ofen (Propan, Venturi) zwischen 45 und 60 Minuten.
 
Ich muß euch noch mal vertrösten und kann es bisher nur beschreiben (Kamera vergessen!:rolleyes:, der Wasserschaden nervt auch noch usw....), alles was in Form von Spänen im Tiegel war und/oder unter 10mm Durchmesser ist geschmolzen, alles was darüber lag (etwa 30mm starkes Baustahldingensirgendwas) nur im Randbereich angeschmolzen aber nicht völlig aufgeschmolzen.
In dem Tiegel war ja nun alles drinn was irgendwie sinfrei in der Werkstatt rumlag und irgendwie an Eisen/Stahl erinnerte, es ging mir ja erstmal darum rauszukriegen welche Temperatur der Ofen unter welchen Bedingungen entwickelt ob es reicht oder nicht usw., die Bunte Mischung aus Baustahl/Werkzeugstahlspänen lässt da glaube ich den ein oder anderen Rückschluß zu, so sind zB. die Werkzeugstahlspäne an der Oberfläche richtig glatt verschmolzen (sieht fast aus wie verglast) Und der Baustahlklotz sieht aus als hätte er Blasen geworfen.
Mir war ja auch währen der Heizphase (nach bestimmt 80% der Zeit) die Heissluftpistole verreckt, die dann durch nen Fön ersetzt wurde was deutlich besser war wie ich feststellte (deutlich mehr Hitze). Daher wird gerade auch ein weitaus grö0eres Gebläse für den nächsten Versuch präpariert das dann regelbar sein wird und unter realen Bedingungen mit einer echten Mischung stattfindet, was mich ebenfalls genervt hat und so nicht bleiben kann, ist der extreme Funkenflug wenn frische Holzkohle nachgeschüttet wird (da dreht mein Vermieter irgendwann durch, jede wette:irre:) also kommt da ein Funkenfänger drauf und zugeführt wird die Kohle in Zukunf anders (weiis noch nicht genau wie).

@Achim
der von dir erwähnte Ofen dient ja Ansatzweise als Vorbild, kannst du abschätzen wie groß die Menge zugeführte Luft war/ist bzw welche größe das Gebläse hat??
Wenn nicht auch nicht schlimm ich werde den nächsten Versuch mit einem einstellbarem Radialgebläse fahren.

Tschau Torsten
 
Hy Achim und alle mitlesenden:)

also heiß genug war es offensichtlich, aber so wie es aussieht nicht lange genug.
Aber man lernt ja dazu, beim nächsten Versuch hab ich wenigstens schön malne Zeitvorgabe die nicht unterschritten werden sollte bei meinem Ofen.

Der Kehrauskuchen:D von oben die Bilder von der Seite hab ich mal wieder restlos verwackelt.:mad::mad:

Tschau Torsten

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Ich war heute bei einem Kunden von mir. Die schmelzen auch Metalle ein. Allerdings unter Vakuum. Der meinte, das ich es mal Magnesium dazugeben soll und drückt mir einen Magnesiumklotz von 8x8x5cm in die Hand. Könnte man, nachdem die Kohle ein wenig abgebrannt ist nicht noch oben dazu geben?

Er hat mal in Kaukasien gesehen wie die dort Stahl einschmelzen. Schrott in einen Tiegel. Der im Feuer erhitzt und Magnesium drauf. Gut, geht beim Wootz nicht so.


EDIT: Noch ne Frage. Via Induktion schmelzen?
 
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Magnesium wird nicht nur im Kaukasus beim Schmelzen zugesetzt. Das macht man hier auch bei manchen Stahlschmelzen zum Desoxydieren. Du möchtest nicht dabei sein, wenn Du Deinen 8 x 8 x 5 cm Klotz in einen Wootzofen schmeißt. Da bleibt nicht viel vom Ofen übrig.

Mit induktivem Schmelzen habe ich Anfangs öfter gearbeitet. Für normale Metallschmelzen ist das super. Das geht sehr schnell und die Felder rühren das Material gut durch. Aber wegen genau dieser Konvektion des flüssigen Metalls ist es für die Wootzherstellung mit ihrem langsamen Abkühlen ruhig stehender Schmelze ziemlich ungeeignet. Ich hatte immer heftige Lunker in der Mitte der Stahlklötze.
 
Das mit den vielen Stunden heizen, um alles einzuschmelzen ist allerdings für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Ich brauche für das Schmelzen von 1,5 bis 2 kg Stahl mit meinem Ofen (Propan, Venturi) zwischen 45 und 60 Minuten.

Na, genau deswegen will ich mir ja einen neuen Ofen bauen, war halt einiges nicht optimal beim ersten
liebe Grüße
Jokke
 
So gestern wars wieder soweit, 1kg Eisensand, Kohlenstoff sowie etwas Hokuspokus (nee Vanadium!!) sollten sich in einen Kuchen verwandeln während ich die Werkstatt aufräume!

Was hat sich zum ersten Versuch geändert:
a: endlich die richtigen Zutaten besonderen Dank an ein spezielles Forenmitglied für den Tip woher!!! (ja du bist gemeint:super:)
b: Ofen leicht überarbeitet und verbessert, läuft jetzt im unteren Drittel leicht konisch zu (etwa um 1cm kaum sichbar so!) das hat den Effekt das die nachrutschende Holzkohle die Glut packt.
c.Gebläse ist jetzt von Anfang an der alte gute AEG Fön mehr brauchts nicht.
d. die komplette Feuerführung hat sich geändert, zum anheizen eine lage Briket im Holzkohlenbett bis auf anständige Hitze bzw. bis alles gründlich durchwärmt ist, dann erst reine Holzkohle bis etwa 5-10cm hell glühend (weiß) über den Tiegel schichten, das verbleibende Restvolumen des Ofens bleibt leer, voher war immer bis zum Deckel gefüllt.
e. statt alle 10min Minuten 2-3 Schippen nachzuwerfen füttere ich nun kontinuierlich nach, immer wieder ein paar Kohlen sozusagen.
f. Innenwand geglättet mit weißer sich selbst verglasender Hochofenschlichte.


Das Ergebniss ist das mir der Isolierwollenpfropfen der das Abgasrohr teilweise verstopft im Betrieb geschmolzen ist und der sollte immerhin 1700Grad abkönnen!:teuflisch da muß ich also nachbessern.
Die Mateltemp. aussen stiegt von etwa 200Grad (erstversuch) auf etwa 320Grad, was klar dafür spricht das sich im Inneren was ganz erheblich geändert hat.

Da ich mich ans Zeitfenster das nötig ist noch rantaste sieht mein Kuchen leider nicht so schön gleichmäßig nach Muffin aus ist aber komplett aud sauber aufgeschmolzen, das nächste mal lasse ich ihn halt ne halbe std. länger laufen für die Form.

Dem Material scheints nicht geschadet zu haben, ich glaube ich hab schon einiges im Leben mit der Flex geschnitten aber das Zeug ist echt brutal etwa 8-10Scheiben hab ich mit der kleinen 125Flex gebraucht um das Ding irgendwie aufzuschneiden.
Aber es ist ein tolles Gefühl wenn man am nächsten Morgen den noch leicht warmen Ofen öffnet, den Tiegel entnimmt und darin ein Geräuch wie eine Murmel im Bembel ist:lechz::lechz:
Suchtfaktor vorprogammiert!!!!
Erstaunlich wie stark die Reduktion des Materialvolumens ist!!
das nächste mal ne halbe std. länger das sollte es sein!

Tschau Torsten

Ein paar Impressionen sogut es halt meine Uraltkamera zulässt!

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Und am Sa. machen wir auch einen? Bin schon mal auf die Klinge gespannt.
Ich dachte wirklich das es was von den Wootzgurus zu hören gibt. Anscheinend sind alle im Urlaub.
Freue mich für Dich das es geklappt hat.
 
Hallo Torsten,

Gratulation zu dem Prachtexemplar.
Das schaut ja schon sehr gut aus.
Jetzt bin ich auf die ersten fertigen Klingen gespannt. :hehe:

Du hast im Vorfeld wegen der Erzeugung eigener Legierungen gefragt.
Ist da inzwischen schon etwas in Planung?
Das ist nämlich so eine Sache, die mich auch reizen würde.

mfg
Ulrik
 
Auf die ersten Klingen bin ich auch gespannt!!:D:D

Ob ich mich langfristig aus Glatteis bewege und bekannte Trampelpfade verlasse weiß ich nicht, derzeit bin ich erst mal froh so weit zu sein!
Auch mein Verständniss für Metallzusammesetzungen und sinnvolle Legierungen ist ja gerade erst geweckt und der Grundstein gelegt, was also noch kommt, wie es weiter geht?????
Jetzt bin ich erst mal auf der Suche nach nem Mikroskop das ich an den PC hängen kann (nix riesengroßes irgendwas billges was halt dafür reicht!) um mir den ganzen Kram mal genauer anzusehen, Materialanalysen sind ja dank Maik Schnitzer hier aus dem Forum (Danke!!!) kein Problem mehr, somit kann ich jetzt auch überprüfen (lassen) was genau drinn ist und ob die graue Theorie mit dem Ergebniss tatsächlich übereinstimmt!

Für mich ist hier erst mal ein Prozess zu ende gegangen der um die drei Jahre dauerte, das beinhaltet eine Komplette Umrüstung meiner Werkstadt vom PKW/LKW bau zur Schmiede mit allen möglichketen die ich wollte (siehe mein Maschinenwahn) sowie der Aneignung aller Herstellungsmöglichkeiten die ich wollte,das ist jetzt so gut wie abgeschlossen, in Zukunft wird also das schmieden und Messerbauen bei mir im Vordergrung stehen, so wie es sein sollte und ich es immer wollte.

Tschau Torsten
 
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