Bushcraftmesser

Setzi138

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Hallo Messerfreunde
Ich würde mich über eine Kaufberatung freuen.

* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
Beides hat seine Vor- und Nachteile. Feststehende Messer sind robust und es kann keine Mechanik versagen, dafür sind sie größer und nicht überall zu führen.
Bei Klappmessern: Soll es sich einhändig oder nur beidhändig öffnen lassen?


Feststehendes Messer
full Tang


* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Zwischen Apfelschälen, Brieföffnen und Feuerholz hacken ist ein Unterschied. Soll das Messer eher im Büro- oder Outdoorumfeld zum Einsatz kommen? Ist es als Rettungsmesser geplant? Als Zweitmesser?


Outdoor/Bushcraft Messer


* Von welcher Preisspanne reden wir?
Bei Messern ist die Preisspanne sehr groß. Ein Opinel bekommt man ab 6 Euro, für handgemachte Messer kann man durchaus auch mehrere Tausend Euro ausgeben. Die gängigen Gebrauchsmesser liegen in etwa im Preisbereich von 80 bis 200 Euro.


50-100€

* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Im Büro reicht sicher eine 6 cm lange Klinge an einem 80 Gramm Messer. Im Wald sollte es natürlich etwas heftiger sein, z.B. eine 12 cm Klinge. Klassische Camp- oder Bowie-Knives sind noch deutlich größer.


max. 12 cm


* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Während manchen ein Griff aus Hirschhorn wunderbar gefällt, muss es für andere Holz oder Carbon sein. "Taktisch" in all seinen Spielarten gegen klassische Formen wie Laguiole oder Taschenveitl. Welches Finish soll die Klinge haben? Beschichtet, poliert, satiniert, Acid washed oder etwas ganz anderes?


Ich hätte gerne ein Messer das zum Outdoor passt.
Holzgriffe, Urig, Klassisch,


*Bei feststehenden Messern stellt sich hier auch die Frage nach der Scheide: Leder, Kydex oder ein anderes Material?
Bei Klappmessern diesen teil auslassen oder löschen.


Lederscheide, am Besten wäre es wenn die Tasche auch Feuerstahl und Wetzstein verbaut hätte.


* Welcher Stahl darf es sein?
Grundsätzlich stellt sich die Frage nach rostendem oder rostträgem Stahl. Rostender Stahl kann schärfer ausgeschliffen werden und bleibt dabei zäher als rostträger Stahl. Dafür rostet er eben auch schneller. Bei den rostträgen Stählen muss man (vereinfacht gesagt) Schärfbarkeit gegen Schnitthaltigkeit abwägen. Je schnitthaltiger, desto härter und desto schwieriger nachzuschärfen - wieder stark vereinfacht gesagt. Wenn der Stahl eine große Rolle spielt, bitte vorher die Forensuche bemühen!


kein klarer Favourite aber eher rostender Stahl der nachschleifbar ist.


* Klinge und Schliff?
Die FAQ enthält Artikel zur Klingencharakteristik, Klingenformen und Schliffarten, die euch helfen zu entscheiden was für euer Messer sinnvoll ist.


Hier muss ich auf eure Expertise vertrauen.
Habe aber viel gutes über den Scandischliff gelesen.


* Bezugsquelle?
Soll in einen Ladengeschäft, oder im Versandhandel gekauft werden? Inland, EU oder Ausland?


Am besten Versandhandel in EU oder Österreich

* Verschiedenes?
Alles, was oben nicht abgedeckt wurde: Gibt es bevorzugte Hersteller oder evtl. sogar ein Messer, das als Anhaltspunkt dienen kann?


Besonders gefallen würde mir das Condor Bushlore mit einer Scheide wie beim Celtibero Cocobolo

Beim celtibero cocobolo gefällt mir nicht das die Schneidefläche nicht durchgängig bis zum Griffstück ist.




Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen

LG Stefan
 
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Für die Arbeiten draußen im/am Camp nutze ich gerne Muela-Messer (spanischer Hersteller, IMHO gutes Preis-Leistungsverhältnis).
- Link Nr. 1: Muela
- Link Nr. 2: Muela-Messer

Mein derzeitiger (lieferbarer) Favorit in der 100€-Klasse: Muela Tuareg mit braunem Micarta

Da ich meine Messer in dezenter Weise auch zum Batonieren hernehmen, sind mir verschraubte Griffschalen lieber, als verniete Griffe. Eine Schraube kann ich schnell mal nachziehen, falls sich die Griffschale lockert. Der Stahl der Muela-Messer in der 100€-Kategorie lässt sich draußen auch schnell nachschärfen, falls erforderlich.
 
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Habe aber viel gutes über den Scandischliff gelesen (...) Beim celtibero cocobolo gefällt mir nicht das die Schneidefläche nicht durchgängig bis zum Griffstück ist.
Beim Skandi ist die Primärfase aber nochmal deutlich kürzer. Das dürfte dir dann ja noch weniger gefallen...
Suchst du also einen bis zum Rücken durchgehenden Flachschliff?
Sehr stabil und bei Bushcraftern beliebt ist ein durchgehend konvexer Schliff, d.h. leicht ballig.
Hier z.B. eins von Real Steel.
 
Ein balliger Schliff eignet sich zwar gut zum Batonieren von Holz (gute Keilwirkung mit wenig Reibungsverlusten). Aber dafür läßt sich ein balliger Schliff viel schwerer nachschleifen als ein Flachschliff.
(Möchte ich nur zu Bedenken geben ;-)
 
Vielleicht kann mich da ja mal einer aufklären.
Warum haben das soviele Messer?
Was genau ist der Vorteil von dieser Kerbe?

Wie beim Wolfgangsmesser.
 
Guten Morgen @Setzi138

schau dir mal das Joker Ember an. Das gibts auch mit Feuerstahl. Meins ist sauber verarbeitet, die Eigenschaften des Klingenstahls 14c28n sind sicherlich bekannt. Die Lederscheide ist für meine Begriffe sehr gut verarbeitet und lässt sich angenehm am Gürtel tragen. Das Messer hat eine Flachschliff oder wahlweise einen Scandi.

Greetz
 
Was genau ist der Vorteil von dieser Kerbe?
Meinst du die Kerbe unten am Messer oder den flachen Teil oben ?

Der obere flache Teil an der Klinge ist dazu da, dass du scharfe Kanten hast, um einen Feuerstein gut anzukratzen.

Wenn du die Kerbe unten meinst, dann ist das eine Schleifkerbe.
Die ist dazu da, dass du beim Schleifen den rest des Messers nicht verkratzt bzw. optisch verunstaltest.
 
Bushcraft Messer sollten in einem Gebiet besonders hervorstechen -> der Holzbearbeitung, der "Craft(ing)"-Teil des Bushcraft. Ein Scandi (oder seine Varianten wie ein "flat over hollow" [Klinge wird auf Schleifscheiben geschliffen und auf Steinen/Leder "abgezogen"] oder Scandivex [flache Flanken mit ballig abgezogener Schneide]) ist für Grün- wie Totholz der effizienteste Anschliff und obendrein relativ simpel nachzuschärfen. Als nächstes sollte der Griff passen, dazu mal auf die gängigen Schnitzmesser schauen. Die sind meist vergleichsweise einfach gehalten, für verschiedene Griffpositionen geeignet und ergonomisch, es gibt keine zahlreichen Fingermulden oder Parierelemente.

Wenn der Zubehör-Aspekt im Fokus liegt:

Mora Garberg inkl. "Survival Kit"
- Feuerstahl u. Diamantschärfer sind da Bestandteil der (Kunststoff-)Scheide.

Gibt es neu derzeit für ~80€.
z.B. hier: Morakniv Garberg mit Survival-Kit, 14C28N-Klinge, Feuers, 74,90 €

14C28N ist m.E. ein ordentlicher zäher Stahl mit relativ feinem Gefüge sowie hoher Schneidkantenstabilität und auch für Anfänger ohne Probleme nachschärfbar.

Der Diamantschärfer alleine reicht durchaus aus um das Messer unterwegs wieder auf eine Gebrauchsschärfe zu bringen, wobei ich meine Messer (auch Mora) unterwegs i.d.R. lediglich mit einem Ledergürtel abziehe -> Gürtel ausziehen, um einen Ast zurren, das Ende festgehalten und wie einen Streichriemen benutzen, einen meiner Gürtel habe ich mit ein wenig Schleifpaste auf der Innenseite präpariert (z.B. Unipol), wenn man nicht mehr aufbringt als notwendig, dann färbt auch nichts auf die Hose ab.

So halten die Messer auch mal einige Monate tägliche normale Nutzung ohne auf einen Stein zu müssen, falls es unterwegs doch mal notwendig sein sollte, habe ich u.a. einen Fällkniven DC-4 und/oder einen Spyderco Doublestuff, es gibt z.B. den Bushcraft Store UK, der unter der eigenen TBS Hausmarke z.B. Lederscheiden oder Aufsatztaschen für ebensolche anbietet, welche kleine Taschensteine wie den DC3/DC4, Dosen-"Survival-Kits" und Feuerstähle halten, sodass man alles am Messer tragen kann - die verkaufen auch gleich ihre eigenen Messer mit solchen Scheiden- sowas ist nett, aber als notwendig habe ich das bisher nicht unbedingt empfunden.

Wenn der rostend & Leder Aspekt im Fokus liegt, kann man es auch beim Condor Bushlore belassen oder bspw. dem Final Frontier, dem Terävä Jääkäripuukko (Preise erhöhen sich bei letzterem ab dem 01.04.) uvm.

Was genau ist der Vorteil von dieser Kerbe?

Eine kleine Schleifkerbe hat den theoretischen Vorteil, dass man mit einem Stein bis an den Anfang der Schneide kommt und somit über lange Zeit gleichmäßiger Material abträgt, somit verhindert, dass die Klinge etwas bauchig werden kann - ist aber auch keine Garantie, hängt davon ab wie man schärft, kann man später noch immer richten, falls es mal der Fall sein sollte und ehrlich gesagt auch vernachlässigbar.

Oft ist es aber einfach nur ein ineffizientes Design, wenn da u.U. 1-2cm zwischen Griff und Beginn der Schneide liegen und sog. Fingerchoils sind bei den meisten Messern, vor allem in der Größe, m.E. nur unbrauchbarer Schnickschnack.

Ich würde ja eher empfehlen, dir ein günstiges Mora Companion Heavy Duty zuzulegen oder eben, da es dir zu gefallen scheint, das Bushlore zu holen und den Rest des Budgets dann in ein gutes Buch (Mors Kochanski - Bushcraft, ISBN 1772130079) und ggf. noch einen kleinen Stein (Fällkniven DC4/CC4) zu stecken, da sollte auch noch was für einen Light My Fire Army 2.0 Feuerstahl drin sein. Feuerstahl kann man mit etwas Paracord/Schnur am Gürtel/der Gürtelschlaufe sichern und in der Hosentasche tragen, Taschensteine in der Größe des DC3/4 ebenso. Damit ist man dann langfristig gut bedient. Wenn man passende Stücke alten Fahrradschlauch hat, lässt sich damit aber auch einiges an einer Messerscheide befestigen.

Wichtig ist den korrekten und sicheren Umgang mit dem Werkzeug zu lernen, da geht z.B. das Buch im Detail drauf ein.

Dazu dann auch eine Anmerkung: Batoning ist eine gängige und effiziente Technik um z.B. gezielt Kerben im Holz anzubringen oder Anzündholz aufzubereiten, nicht um das Kaminholz für den Winter zu spalten. Es scheint noch immer Menschen zu geben, die diese Basics nicht verstanden haben.
 
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Wenn der unselige Ukrainekrieg nicht toben würde, würde ich Dir das Bushlore von BPS-Knives empfehlen. (auch mit Firesteel)
Kommen aus der Ukraine, Lieferzeit normalerweise 2 Wochen. Handarbeit, Preis/Leistung unschlagbar. US$48.55 (inkl. Versand u. Einfuhrumsatzsteuer)
Ich bin äußerst angetan davon.

duo2oqkep.jpg
 
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Das Ricasso ist aber doch arg groß bei dem Messer. Passt also eher nicht zum Profil.
Ich würde mal bei Joker Messer reinschauen und u.a. die Modelle Ember, Campero, Trampero, Canadiense unter die Lupe nehmen. Die meißten davon gibt es wahlweise in Carbon (Böhler K720) oder Stainless (14C28N wäre da mein Favorit, der Böhler N695 ist aber auch immer noch ein bewährter Kandidat), mit diversen Holzgriffvarianten (und Mircata) und sogar mit Scandi- und Fullflatgrind. Eine Variante mit Feuerstahl an der Lederscheide ist auch fast immer erhältlich. Passt auch alles schön zur Preisvorstellung.

Wenn Batoning kein Thema ist und auch sonst das Messer als Schneidwerkzeug benutzt werden soll, wäre noch ein manly Drugar oder Crafter mit Nussbaumgriff einen Blick wert. D2 Stahl und die für Serienmesser recht fein ausgeschliffenen Klingen sind dann aber wirklich nicht für härtere Arbeiten gedacht. Aber dafür kann man ja immer noch eine kleine Axt oder ein günstiges Beater-Knife einpacken.
 
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Die Messer von Casström fallen in Dein Beuteschema, auch wenn sie preislich etwas drüber liegen - ja nach Variante auch deutlich.
Sie haben aber quasi alles was Du möchtest und sind qualitativ top…

Und die Real Steel Bushcraft-Modelle sind auch sehr beliebt!
 
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