Äiler
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"Wärmebehandlung des Stahls" von Dr. Volker Läpple - Buchbesprechung
(Obwohl ich das mal anders gelernt habe, will ich meine Buchbesprechung nicht so streng formal abhandeln, sondern auch ein bisschen aus meiner Perspektive schreiben, dann ist es nicht ganz so trocken)
Läpple Volker: Wärmebehandlung des Stahls. Grundlagen, Verfahren und Werkstoffe. 8. Auflage 2003, Europa-Lehrmittel Haan-Gruiten. ISBN 3-8085-1308-X
Wesentliche Themen:
- Grundlagen der Metallkunde (ca. 40 Seiten)
- Eisenwerkstoffe (10 Seiten)
- Stahlnormung (5 Seiten)
- Wärmebehandlung der Stähle (ca. 160 Seiten)
das ergibt 256 Seiten, massenhaft Abbildungen und Tabellen, 6 Seiten Sachwortverzeichnis.
Voraussetzung um das Buch spannend zu finden: Der Wille, die eigenen Wärmebehandlungen zu verstehen, etwas Vorwissen, Metallausbildung wäre gut, abgeschlossenes Studium nicht nötig (ich bin Elektriker und verstehe das Meiste)
Das Buch bietet neben einer eingehenden aber verständlichen Theoriebesprechung mit ungezählten Schliffbildern und Kristalldarstellungen eine genaue Beschreibung der verschiedenen Glüh-, Härte-, Anlass- und Härteprüf-Verfahren. Auch das Oberflächenhärten wird auf 53 Seiten eingehend dargestellt (darunter auch Verfahren, die zuhause eingesetzt werden können).
Man kann selbst bestimmen, wie tief man in die Grundlagen einsteigen will. Die Verfahren der Wärmebehandlung versteht man auch, wenn man nicht die gesamte Theorie der Grundlagenkapitel gepaukt hat.
Was mich persönlich besonders interessiert sind die etwas tieferen Vorgänge bei den einzelnen Wärmebehandlungsverfahren (damit man auch mal herausfindet, warum das nun schon wieder schief gegangen ist...). Hier spielt das Buch seine Stärken aus.
Das Buch verzichtet praktisch völlig auf Mathematik und eignet sich somit auch für den nicht-studierten aber ambitionierten Hobby-Metaller. Man sollte allerdings nicht auf Kriegsfuß mit Diagrammen stehen, sie sind das A und O der Wärmebehandlung.
256 Seiten für 24,30 Euro ist nicht zuviel verlangt, zumal dies Buch alles andere als ein "Seitenschinder" ist. Die "Stoffdichte" ist enorm, da kann sich so manches Messerbuch eine dicke Scheibe abschneiden. Selbst eines meiner Lieblingsbücher "Die Kunst des Schmiedens" (Havard Bergland) kommt da kaum mit: es ist mit etwa 350 Seiten doppelt so dick (ohne das Hardcover) und kostet das Doppelte. In "Die Kunst des Schmiedens" stehen pro Seite etwa 200 Wörter, bei "Wärmebehandlung..." etwa 400...
Ich möchte nicht Berglands Buch schlecht machen, auch das ist echt Klasse, ich will nur mal zeigen, dass man sich von den Ausmaßen eines Buches nicht beeindrucken lassen sollte.
Fazit: für das Verstehen der Vorgänge im Stahl ein Volltreffer! Die knapp 25 Euro waren nicht in den Sand gesetzt...
Grüße
Äiler
(Obwohl ich das mal anders gelernt habe, will ich meine Buchbesprechung nicht so streng formal abhandeln, sondern auch ein bisschen aus meiner Perspektive schreiben, dann ist es nicht ganz so trocken)
Läpple Volker: Wärmebehandlung des Stahls. Grundlagen, Verfahren und Werkstoffe. 8. Auflage 2003, Europa-Lehrmittel Haan-Gruiten. ISBN 3-8085-1308-X
Wesentliche Themen:
- Grundlagen der Metallkunde (ca. 40 Seiten)
- Eisenwerkstoffe (10 Seiten)
- Stahlnormung (5 Seiten)
- Wärmebehandlung der Stähle (ca. 160 Seiten)
das ergibt 256 Seiten, massenhaft Abbildungen und Tabellen, 6 Seiten Sachwortverzeichnis.
Voraussetzung um das Buch spannend zu finden: Der Wille, die eigenen Wärmebehandlungen zu verstehen, etwas Vorwissen, Metallausbildung wäre gut, abgeschlossenes Studium nicht nötig (ich bin Elektriker und verstehe das Meiste)
Das Buch bietet neben einer eingehenden aber verständlichen Theoriebesprechung mit ungezählten Schliffbildern und Kristalldarstellungen eine genaue Beschreibung der verschiedenen Glüh-, Härte-, Anlass- und Härteprüf-Verfahren. Auch das Oberflächenhärten wird auf 53 Seiten eingehend dargestellt (darunter auch Verfahren, die zuhause eingesetzt werden können).
Man kann selbst bestimmen, wie tief man in die Grundlagen einsteigen will. Die Verfahren der Wärmebehandlung versteht man auch, wenn man nicht die gesamte Theorie der Grundlagenkapitel gepaukt hat.
Was mich persönlich besonders interessiert sind die etwas tieferen Vorgänge bei den einzelnen Wärmebehandlungsverfahren (damit man auch mal herausfindet, warum das nun schon wieder schief gegangen ist...). Hier spielt das Buch seine Stärken aus.
Das Buch verzichtet praktisch völlig auf Mathematik und eignet sich somit auch für den nicht-studierten aber ambitionierten Hobby-Metaller. Man sollte allerdings nicht auf Kriegsfuß mit Diagrammen stehen, sie sind das A und O der Wärmebehandlung.
256 Seiten für 24,30 Euro ist nicht zuviel verlangt, zumal dies Buch alles andere als ein "Seitenschinder" ist. Die "Stoffdichte" ist enorm, da kann sich so manches Messerbuch eine dicke Scheibe abschneiden. Selbst eines meiner Lieblingsbücher "Die Kunst des Schmiedens" (Havard Bergland) kommt da kaum mit: es ist mit etwa 350 Seiten doppelt so dick (ohne das Hardcover) und kostet das Doppelte. In "Die Kunst des Schmiedens" stehen pro Seite etwa 200 Wörter, bei "Wärmebehandlung..." etwa 400...
Ich möchte nicht Berglands Buch schlecht machen, auch das ist echt Klasse, ich will nur mal zeigen, dass man sich von den Ausmaßen eines Buches nicht beeindrucken lassen sollte.
Fazit: für das Verstehen der Vorgänge im Stahl ein Volltreffer! Die knapp 25 Euro waren nicht in den Sand gesetzt...
Grüße
Äiler
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