böser 1.2552!

donfeierfeil

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Guude!
Nach langer Umbaupause kam ich endlich mal wieder zum Schmieden. In meiner tollen neuen Gasesse, die übrigens mit einem Hochtemperaturfesten-Isolier-Beton ausgekleidet ist, der Aluminiumoxidhohlkugeln enthält. (Ja, das ist Korund!)
Aber nun zum Thema!
Nach diversen Paketen aus Kohlenstoffstählen, auch mal mit 2842, hab ich mal was gewagt. Da lag ein Stück 1.2552 und ein Stück 1.2842 rum, und ich dachte mir : "Hmm, eigentlich ein schönes Paar."
Also ein Paket gemacht, in die Esse damit, angewärmt bis kurz vor rotglut, Borax drauf, wieder rein, kurz vor gelb nochmal raus, Borax drauf, wieder rein, als das Borax schön brutzelt raus, und verschweisst.
Ging super. Wieder rein, dann angefangen umzuformen und dieses verdammte Scheissding bekommt Risse!
Ok, dachte ich mir, Paket kaputt, trotzdem wieder in die Esse, und liegen lassen.
Nach ner Stunde hatte ich sonst nix mehr zu schmieden, also hab ich das Paket schön heiss werden lassen, Borax drauf und die Risse zugeschweisst. Noch ein bisschen umgeformt und siehe da: Keine neuen Risse, die alten wieder zu und alles ist schön.
Jetzt die Fragen: Ist das Paket noch zu gebrauchen? Wie kamen die Risse? zu kalt beim Schmieden wurde es auf keinen Fall.
Danke für Tipps,
Tim
 
Wieder mal Ferndiagnose-also mit allen Fehlerquellen behaftet.
Wenn die Risse sich am Rand zeigten und breit und wie zerfasert aussahen, war das Paket zu heiß. 1.2552 ist nicht unbedingt besonders hitzeempfindlich, aber alles läßt er sich auch nicht gefallen. Gerade, sehr dünne Risse würden eher für ein Härten beim Erkalten und dadurch bedingte Härterisse sprechen.
Ob das Paket noch brauchbar ist ? Wenn es nach zwei drei zusätzlichen Faltungen keine Rißspuren zeigt, warum nicht ? Jeder Stahl war ja sogar mal flüssig. Probier´s einfach mal und berichte darüber.
MfG U. Gerfin
 
`Tschuldigung.
Hätte ich noch sagen können.
Die Risse sind am Rand, nicht wirklich zerfasert, sondern eher wie ne Kerbe, die man mit ner Axt reingehauen hat.
Was ist denn für den 1.2552 zu heiss? hat schon ordentlich gelb geglüht, kurz vor der Weissglut. Nur Funken hat er noch nicht gesprüht, was vielleicht an der Gasesse und massivem Einsatz von Borax liegt.
Aber wenn er nicht zu heiss werden darf, wie weit kann ich dann beim verschweissen gehen?
Gruss,
Tim
 
Hallo Tim

Du kannst das in Zukunft z.B. schlicht durch Einsatz von etwas weniger Borax verhindern. Viel Borax verleitet sehr zum Überhitzen, weil man dann keine Funken mehr hat, die eine zu hohe Temperatur anzeigen würden. Wenn es mal an einer Ecke ein klein wenig brutzelt, ist das an sich noch nicht so schlimm, aber man weiß, dass es dann wirklich genug ist.
So gemein Zähe Stähle, wie die von Dir verwendeten (besonder eben der 2552) verleiten ebenfalls zum Überhitzen, man möchte sich ja möglichst wenig Arbeit machen. Was natürlich nach hinten losgeht.

Ich würde auch einfach weiter falten, so lässt sich da wahrscheinlich schon noch was retten oder man bekommt wenigstens Übung mit dem Hochleistungszeug... Diese Kombination ist wirklich nicht ohne.
 
Nun das ist jetzt nich der einfachste Stahl zum Verschmieden.

durch den W bekommt er seine sehr nach oben verschobene und damit mit dem niediger bearbeitebaren partner schmales bearbeitungsfenster. Zu heiss Kann sein. zu klat da reagiert er meiner Erfahrung nach auch mit ganz erheblichen Rissen.

Also kurz ein wesentlich schmäleres verabeitungsfenster.

Hilft nur üben und sich rantasten.
 
Moin!
Hab heute den ganzen Tag auf dem Paket rumgekloppt, es dann mal länger in der Esse liegen gehabt, um meinem kleinen Bruder mit seiner Speerspitze zu helfen, und es sind keine Risse mehr aufgetaucht. Die alten Risse sind mit viel Borax und Gewalt so gut wie verschwunden. Das Bearbeitungsfenster ist so klein aber nicht, klar man passt halt auf, dass er nicht sprüht, und ich bearbeite ihn nicht unter dunkelgelber Glut, und so hatte ich jetzt keine Probleme, ausser den erheblichen Schmerzen in der Hand. Danke, Wolfram.
Wird schon werden.
Gruss,
Tim
 
Nun obs wirklich geholfen hat, wirst Du spätestens beim Schliefen und Härten herausfinden.
 
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