Ausbildung Hufschmiede

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Aus aktuellem Anlass, bezogen auf die Berichte Nr. 5, 7 und 8 in der Galerie bei: Explosionsdamast meines Praktikanten...

Fakt ist:
Den Lehrberuf Hufschmied oder Hufbeschlagschmied gibt es in der Ausbildungsverordnung im Handwerk nicht mehr.
Der Lehrberuf wird nun bezeichnet als "Metallbauer Fachrichtung Metallgestaltung Schwerpunkt Hufbeschlag".

Es konnte bisher bei einem selbsständigen Hufbeschlagmeister im Handwerk direkt eine Ausbildung mit dem Abschluss als Hufbeschlagschmied gemacht werden.
Wenn heute ein Hufschmiedemeister jemanden ausbilden möchte, muss ein Ausbildungsvertrag als Metallbauer Fachrichtung Metallgestaltung abgeschlossen werden.

Die Püfung Teil 2 (Abschlussprüfung) muss der Azubi wie andere Metallgestalter auch identisch ablegen. Vorgesehen sind keine Unterschiede in der Prüfung für die Hufschmiede.
Es wird also nichts von dem Prüfling verlangt, was er als Hufschmied eigentlich können und zeigen sollte. Das, was er können muss für die Prüfung hat er nicht gelernt. Die Prüfung Teil 2 kann er so nicht bestehen.
In Göppingen gibt es eine Fachklasse für Metallgestalter, welche auch auf die Hufschmiede in der Schmiedepraxis eingeht und entsprechend praktisch vermittelt.
Das ist meines Wissens in Deutschland einzigartig.

Da die Hufschmiedemeister in der Regel selber keine Metallgestalter ausbilden können, und wenn sie nicht dual ausbilden sollten mit einem Ausbildungsbetrieb Metallgestaltung zusammen, werden zur Zeit die Lehrlinge von diesen Hufschmieden z.B. im Frankfurter Raum von dem Prüfungsausschuss der Metallgestalter für die Gesellenprüfung Teil 2 nicht angenommen/geprüft, da die fachliche Kompetenz des Prüflings fehlt für das Bestehen dieser Prüfung.

Der Fachverband Metall Hessen plant deshalb zur Zeit eine Fachklasse für Metallgestalter mit dem Schwerpunkt Hufbeschlag. Aus ganz Deutschland könnten dort die Azubis dann theoretisch und fachlich entsprechend unterrichtet werden und dementsprechend später die geforderte Prüfung Teil 2 Metallgestaltung ablegen können.


Eine andere Möglichkeit beschreibt im Bericht 8 Hermann09.:

"Moin allerseits,

der Ausbildungsweg zum staatlich geprüften Hufbeschlagschmied ist:

- abgeschlossene Berufsausbildung
- Vorbereitungslehrgang an den Beschlagsschulen (Hannover, Münster usw.) (Grundtechniken Schmieden)
- zweijähriges sozialversichertes Praktikum bei einem selstständigen Hufschmied
- Aufnahmeprüfung an der Hufbeschlagsschule, wenn bestanden dann viermonatiger Hufbeschlagslehrgang und Prüfung vor der Handwerkskammer.

das ist meines Wissens stand der Dinge, so ist zumindestens der Ausbildungsweg meiner Auszubildenen(Niedersachsen).

Hermann09
Hufschmied
"


Die "abgeschlossene Berufsausbildung" sollte heute aus dem Metallbereich des Handwerks kommen und nicht irgendeine Ausbildung sein. Regional gibt es allerdings Ausnahmen.

Dieser Weg bis zum fertigen Hufbeschlagschmied ist möglich.

Wobei wie ja beschrieben, erst eine 3,5 jährige Ausbildung, danach ein Vorbereitungslehrgang, plus 2 jähriges Praktikum bei einem Hufschmied, plus Aufnahmeprüfung, plus 4 monatigen Lehrgang und abschließend die Prüfung erst zum Hufbeschlagschmied möglich ist.
Ein langer Weg.
In Frage gestellt wird zur Zeit dabei, ob die letzte Prüfung überhaupt noch abgenommen werden muss, wenn eine erste Ausbildung im Metallbereich erfolgte.


Auskünfte in dieser Sache "Ausbildung-Hufbeschlag" erteilt der Bundesverband Metall in Essen Herr Sieberg oder die jeweiligen Landesverbände Metall.

Mit freundlichen Grüßen
Markus Balbach
BFGL Metallgestaltung
 
Last edited:
Irgendwie ist mir diese Praxis völlig unverständlich!

So, wie ich unseren Hufschmied kennengelernt habe, ist die Praxis in diesem Beruf eher der eines orthopädischen Schuhmachers für Pferde als der eines Metallgestalters gleichzusetzten. Es gibt vielleicht noch Hufschmiede, die die Eisen und Nägel selbst herstellen könnten, wirtschaftlich ist es in der heutigen Zeit bestimmt nicht mehr. Wenn ich Markus Ausführungen richtig verstehe, bekommt man im Zweifel die Hufschmiedequalifikation ohne auch nur ein Pferd beschlagen zu haben, was ich bedenklich finde.

Die Frage, die sich für mich anschließt: Hat ein Hufschmied, der nach dem derzeitigen Stand seine Ausbildung macht, beispielsweise in einem Schmiedebetrieb wie der Balbachschmiede, überhaupt eine Chance sich wirklich ausreichende Kompetenzen für die spätere Berufspraxis als Hufschmied anzueignen oder steht er mit abgeschlossener Berufsausbildung wie die Jungfrau vor dem Kinde?

Ich denke jeder fähige Schmied bekommt ein Hufeisen hin aber mancher wird den Huf des Pferdes eher im Gesäß spüren, als ihn zu beschlagen... (mich eingeschlossen) :steirer:
 
Hallo ,
Wer Pferde beschlagen darf ist im Hufbeschlaggesetz genauestens geregelt.
Das darf nämlich nur der, der die Hufbeschlagprüfung abgelegt hat.
Der viermonatige Hufbeschlaglehrgang an einer staatl anerkannten Hufbeschlaglehrschmiede (zb. in Hannover, Münster, Berlin)
ist zwingend vorgeschrieben. Auch der Prüfungsinhalt ist im Hufbeschlaggesetz geregelt.
Es muß zb. ein spezieles Musterhufeisen geschmiedet werden.
Desweiteren muß ein Pferd mit selbstgeschmiedeten Hufeisen beschlagen werden.
Also ohne jemals ein Pferd beschlagen zu haben besteht man mit sicherheit auch nicht die Hufbeschlagprüfung. Und ohne diese Prüfung ist es untersagt Pferde zu beschlagen.

Gruß Lothar
 
Moin,
im Hufbeschlag steht das Pferd im Vordergrund. Die genaue Beurteilung des Pferdes in allen seinen Bewegungen zeichnen einen guten Hufschmied aus.
Desweiteren sollte der Hufschmied meiner Meinung nach aus dem Metallhandwerk kommen und das Schmieden nicht nur können, sondern beherrschen. Das richtige Legen des Hufeisens ist trotz aller Moderne (Hufschuhe, Klebeschuhe, Kunststoff) vom elementarer Bedeutung für die Gesundheit und die Einsatzfähigkeit des Pferdes.
So stellt es sich mir in der Praxis dar (10 Jahre selbstständig).

Meine Lösung zur Verbesserung der Hufschmiedeausbildung:

Aufnahme unseres Berufes in die Handwerksrolle (bis 1953 war der Hufbeschlag Teil der Schmiedemeisterprüfung), das heißt:

3,5jährige Ausbildung gemäß Ausbildungsrahmenplan

Gesellenprüfung

3 Jahre arbeiten als/beim Hufschmied

Meisterprüfung mit dem Privileg der Selbstständigkeit

Dies würde unseren Beruf vernünftig ordnen und die Qualität stark anheben.

Jeder Kunde würde wissen, wenn er einen Hufschmied ruft, daß er meisterliche Arbeit geboten bekommt.

Dies habe ich desöfteren schon mal so angebracht, stoße aber allgemein auf taube Ohren in der für uns zuständigen Zunft (die leider keine ist).

Manchmal ist das Bewährte (Lehrling/Geselle/Meister) auch die bessere Lösung. Der Beschlagslehrgang ist zur Zeit unverzichtbar.

Dies sind meine vielleicht ein wenig nach vorne gedachten Gedanken zum Thema Ausbildung Hufschmied.

Hermann09
Hufschmied und Messerschmied
 
@ hermann09:

Eben das ist es, worauf ich hinaus wollte! Als Hufschmied kannst Du dazu bestimmt mehr sagen!
Wieviel Metallbearbeitung ist im Hufschmiedehandwerk tatsächlich noch vorhanden? Und ist man nicht eher ein halber "Facharzt" für Pferdeorthopädie?

Unser Hufschmied hat sich schon lange vor dem ersten Beschlag um die Hufe unseres Pferdes gekümmert und das ganze hat mich sehr an die Schuheinlagen meiner Jugendzeit erinnert. Wie ich aber aus dem persönlichen Gespräch weiß, hat er von Stahl und dessen Bearbeitung allenfalls fachbezogene Ahnung, benötigt das Wissen, welches sich Beispielsweise hier im Forum sammelt in seinem Arbeitsalltag allerdings auch nicht.

Aus diesem Grunde bin auch ich der Meinung, dass ein derart spezielles Feld mit einem nicht geringen Bedarf an Fachkräften, eine eigene Berufsbezeichnung verdient hat und nicht einfach (zumindest theoretisch) in einem viermonatigen Lehrgang als Zusatzqualifikation erworben werden sollte.
So zumindest hab ich Lothar verstanden.
 
Moin Goderich,

der Hufschmied ist, wie ich schon oben beschrieben habe, beides: Fachmann fürs Pferd und Schmied.
Der Beruf des Hufschmiedes ist umfangreicher, als er auf den ersten Blick erscheint. Zum Beispiel die Materialien: Stahl in den verschiedensten Legierungen, Gußstahl für Spezialeisen, Aluminium, Widia und härtbarer Stahl für Stifte und Griffe (Kutschpferde), oder auch Panzerauftragsschweißen auf die fertig geschmiedeten Hufeisen. Auch kann man diese Werkstoffe kombinieren. Dazu kommen Kunststoffe als Hufschutz, orthopädische Einlagen, 2- Komponentenstoffe als Kunsthorn zur Reparatur der Hornkapsel. Das gute, alte Leder und den in diesem Fall sinnvollen Hanf nicht zu vergessen.
Wenn ein Hufschmied die volle Bandbreite seines Berufes bedenkt und einsetzt, kommt er um das Eisen nicht herum, es ist nach wie vor eine Grundlage unseres Berufes. Das Eisen formt der Schmied. Für mich ist der Beruf des Hufbeschlagsschmiedes traditionell und in der heutigen Praxis ein Teil des klassischen Schmiedeberufes. Das dazu ein Menge von neuen Techniken und Werkstoffen treten, machen dies alten Beruf um so spannender.
Der Beruf des Hufschmied ist ein völlig eigener Beruf mit dem Tier im Mittelpunkt und dem Schmieden als eine seiner Grundlagen.


Insgesamt dauert die reine Hufbeschlagsausbildung per Gesetz 29 Monate (Praktikum,Einführungslehrgang, Hufbeschlagslehrgang) ich würde sie gerne auf 42 Monate verlängern (Meisterberuf in alter Gliederung).

Ich hoffe ich habe Dir ein wenig weitergeholfen.

Hermann09
 
Ja und nein!

In jedem Fall ein sehr interessantes Feld, in das man sich mal einarbeiten könnte. Was mich insbesondere interessiert sind allerdings eher die Werkstoffe und Bearbeitungstechniken, als die Tiere, da ich Pferde zwar mag, allerdings keinen besonderen Hang zu ihnen habe. Den Abriss hat mich auf jeden Fall schonmal auf eine Fährte gebracht... Danke!
 
Hallo Leute.

Im grunde muß ich allen in dieser beziehung recht geben.
Was jedoch hermann09 in Seinem letzten Beitrag schreibt ist vollkommen richtig. Der Hufschmied ist heut zutage ein Handwerker der aber auch die neuen Technicken anwenden muß. Außerdem ist er ein halber Tierarzt, das war aber auch schon immer so!
Ich habe hier ein Buch von 1940 "Der Lehrmeißter im Hufbeschlag" in der gut 2/3 über die Ortoperdie und Hufkunde Berichtet wird, und 1/3 über die Ortopädischen Hufeisen ( ingesammt 32 Stück) die zur Prüfung Geschmiedet werden mußten.

Heutzutage werden die Ortopädischen Hufeisen zum teil zusammengeschweißt. Der Zweck ist der selbe aber halt kostengünstiger!

Das ist der fortschritt. Aber die kenntnisse solche Hufeisen selber her zu stellen ist noch vorhanden, zwar nicht Traditionell aber zumindet das ergebniss ist das gleiche.

Gruß vom pit03.
 
Oh man, da habe ich ja seinerzeit richtig Glück gehabt. Ich habe das Pferde beschlagen so nebenbei mit gelernt. Bei meinem Lehrmeister, Fa Dieter Bothmann in Bautzen, wurden fast jeden Tag bis zum 2. Frühstüch so 2 - 6 Pferde beschalgen. Aber der Meister hatte auch eine Spezialausbildung als Hufbeschlagschmied in Berlin absolviert. Dort war die einzige Schule für den Hufbeschlag in der DDR.
Orthopede und halber Tierarzt für Pferde kommt schon hin.
Ich finde es beschähmend dass es den Beruf "Schmied" als solchen gar nicht mehr als Lehrberuf gibt, obwohl er doch zu den ältesten und angesehendsten Berufen gehört. Ich konnte ihn noch lernen, den Meisterbrief als Schmied gab es 1980 schon nicht mehr. Deshal bin ich jetzt auch Meister des "Schlosser und Schmiedehandwerks"
Gruß Egbert
 
Hallo Leute,
schaut Euch doch einmal Anlage a + b der Handwerksrolle an.
Das ehrbare Handwerk des Schmiedes bzw. Hufschmiedes kommt nicht darin vor.
Meiner Ansicht nach ein Unding!
Aber schaut weiter - auch den Schlosser gibt es nicht mehr.
Man nennt das heute Feinwerkmechaniker (klingt vielleicht besser, ich finde nicht).
Nun mein Statement.
Ich bin schon seit einigen Jahren im Meisterprüfungsausschuss für die Metallbauer tätig. Während dieser Zeit musste ich leider feststellen, dass die meisten Entscheidungen, die von den Kammern getroffen werden, politisch motiviert sind. Soll heißen, die Kammern setzen um, was auf ebene der Politik beschlossen wird. (Europa lässt Grüßen! Ursprünglich sollte die Meisterpflicht ganz abgeschafft werden).
Nur in Deutschland gibt es eine Meisterpflicht für sogenannte gefahrbehaftete Berufe.
Dies war ein Zugeständnis aus Brüssel.
Im Gegenzug stimmte Deutschland dem sogenannten Bologna Prozess zu,

http://de.wikipedia.org/wiki/Bologna-Prozess

was wiederum zur Abschaffung des Dipl.Ing. führte.
Seht Euch an, wie es gerade weiterläuft.
Meinerzeit musste ich 5 Gesellenjahre nachweisen, um die Meisterprüfung ablegen zu können.
Nun ist das direkt im Anschluss an die Gesellenprüfung möglich!
Im Klartext Erfahrung ist nicht mehr gefragt.
Nun zum Thema Hufbeschlag.
Ich stimme Euch völlig zu. Auf diesem Gebiet ist einzig Erfahrung das, was zählt.
Eine Ausbildung zum Metallbauer und anschließend ein Lehrgang
ist bei Weitem zu wenig.
Aber leider Stand der Dinge.
Ich denke irgendwo muss man sich auch einmal an die eigene Nase packen und sich mal fragen, wer die Leute gewählt hat, die solche Gesetze und Verordnungen erlassen.
Falls etwas an meiner Darstellung falsch ist, bitte ich um Berichtigung.

Leben heißt lernen - ein Leben lang!

Gruß metallo
 
Ich kann das nur voll und ganz unterstreichen.
Dieter
 
Last edited:
Moin Metallo,

Deine Zeilen sprechen mir aus dem Herzen. Das Ergebnis ist eine permanente Abwärtsbewegung, eine Anpassung nach "unten". Das mag für einige Länder in Europa günstig sein, aber für ein Land, wo
Otto, Wankel und Diesel das laufen lernten, zu wenig. Neugierig sein, Leistung zeigen dürfen und "es verbessern wollen", haben uns zu dem gemacht, was wir heute sind.

Ich kenne diesen Widerstand bei mir im Hufbeschlag nur zu gut.

Aber nur die solide Ausbildung, die anschließende Erfahrung, sind der Schlüssel zur guten, fachgerechten Arbeit!

Ich stimme Dir zu: Leben heißt Lernen (auf den Grundlagen der Erfahrungen der Vergangenheit). Das Rad ständig neu erfinden zu wollen, ist dumm (politisch korrekt), es aber zu verbessern, ist Wissenschaft und auch der Hände Werk (und auch aller Mühe wert).

Grüße

Hermann09
 
Last edited:
Applaus!

Ich kann dem ganzen hier geschrieben nur zustimmen!
Vorallem wird unser "altes" System von den meisten Laendern als ueberaus positiv gewaertet! Seitdem ich in Europa unterwgs bin, war ich in noch keiner Werkstatt welche nicht betont hatte das sie selbst gerne eine Regelung wie wir in Deutschland haetten!
Auf meine Aussage das bei uns auch alles mehr oder weniger Europaeisiert wird bekam ich nur Fragende Blicke zu sehen!


Aber so ist das nun mal in unserem tollen EUROPA wir wachsen zusammen und muessen uns anpassen!

Ich versteh zwar nicht was an dem System so falsch war schliesslich hat es ueber Jahrhunderte die besten Entwicklungen hervorgebracht und eine Herausragende Qualitaet geliefert die selbst im Ausland sehr geschaetzt wurde...

aber wenn da nicht bald etwas unternommen wird wird das ganze verblassen wie die Farbe an einem Tor welches dannach zum rosten beginnt und irgendwann zusammenfaellt!


Na ja wollen wir hoffen das es nie soweit kommen wird!

EIN HOCH AUF DAS EHRBAHRE HANDWERK
Stueck davon
euer Peter
 
als metalgestalterlehrling kan ich euch allen nur recht geben. wen hier in Deutschland niks passiert und das zwar schnell werden viele handwerksberufe aussterben, nicht nur der Schmied (den es officiel schon nicht mehr gibt). und was in unserer ausbildung noch an schmiedentechniken drankomt is auch höchst dürftig. Leider habe Ich auch keine ahnung wie man das am besten ändern kan. (vorschläge sind immmer wilkommen)

viele grüsse

Benedikt Johnke
 
Nabend Leute.

Wie wäre es wenn wir mal 101 Jahre zurück gehen!?

Die Hufschmiede eine eigene Zunft aufmachen und sich mit Orginationen wie z.B. der http://www.edhv.de/
oder anderen zusammenschließen, um dann einen eigenen Berufstand (wie gehabt) nur unter neuem Namen z.B. Hufgestalter :hmpf: mit eigener Prüfung,Organisationskontrolle usw. einzuführen!!

Alles unter den Hanwerkskammenr bzw. eintrag in der Handwerksrolle.

Es gibt immer wieder neue Berufe unter altem Namen! Wie Z.B. (Neudeutsch) Eventcotch = Veranstallter:rolleyes:.

Dann ist solch ein Zeugniss GOLD wert!

hufzeg.jpg


Der pit03. (Peter Broich).
 
Moin Benedikt,
was man so machen könnte, will ich hier garnicht weiter ausführen, ist ein weites Feld und geht ins poltitische. Würde den Rahmen sprengen, weil ein ganzes System verändert werden müßte. Ist was für ein Kamingespräch mit guten Rotwein ( wegen dem Blutdruck!)

Ich kann Dir aber sagen was ich zur Erhaltung unseres Handwerkes so mache:

-Ausbildung bis zur Prüfung
-Schulpraktikanten
-Ferienjobs
-Zukunftstage für die Schulen

Traditionspflege wo immer es geht, meine Mitarbeiter tragen Zunfthose, Hemd und Weste (Spätestens nach einer Woche kommen sie allein damit um die Ecke).

-Schmiedevorführungen bei passenden Anlässen
-Schmiedetreffen in meiner Schmiede für die , die wir "angesteckt" haben.
- Vorführungen für Schul und Berufschulklassen
-Einmal im Jahr Tag der offenen Tür -mit Schmiededemonstration und guter Musik (dann platzt unsere Schmiede aus allen Nähten)
-regelmäßige Artikel in der Regionalpresse.

Ich habe in den letzen Jahren mehrere alte Schmieden(-einrichtungen)aufgekauft ( oder "geerbt), restauriert und nun leben und arbeiten sie bei uns weiter.
Die Schmiedetradition bleibt für die Region erhalten
- ein gutes Stück Kultur!


Wir sind mittlerweile die einzige richtige Schmiede hier in der Region, wo noch Pferde beschlagen werden, Feuergeschweißt wird, Werkzeug und Messer gefertigt und wo man mit jeden "Eisenteil" hereinspazieren kann.

Dies alles macht einen Heidenspaß und ist ne super Werbung für unser Handwerk und sicher auch für meine Firma.

Das Feuer darf eben nicht erlöschen!



Moin Pit 03

das ist ja mal ein alter Schatz. Hätte ich fast gern eine Kopie davon.


Interessanter Vorschlag, kann man bedenken. Nur die Bezeichnung Gestalter schmeckt mir persönlich nicht, hat mir schon bei der Umbenennung des Schmiedes nicht gepaßt. Meine Kunden holen sich einen Schmied, Hufschmied oder den Hufbeschlagsschmied auf den Hof.....mich als Hufgestalter am Telefon zu melden, nee, vielleicht bin ich zu altmodisch. Nomen is Omen!
Aber in der Sache geht es um die Erhaltung unseres Handwerk und um die Verbesserung der Ausbildung.




Gruß an die Zunft der Eisenhauer


Hermann09
 
Hallo Hrmann 09 und alle anderen.

Danke erst mal für all Eure Antworten.

Nur die Bezeichnung Gestalter schmeckt mir persönlich nicht, hat mir schon bei der Umbenennung des Schmiedes nicht gepaßt. Meine Kunden holen sich einen Schmied, Hufschmied oder den Hufbeschlagsschmied auf den Hof.....mich als Hufgestalter am Telefon zu melden, nee, vielleicht bin ich zu altmodisch. Nomen is Omen!

Na ja " HUFEISENFORMER" gefiel mir auch nicht!

Der Hufschmied ist da schon der richtige Ausdruck! Und jeder weiss was damit gemeint ist!

Aber eine Trennung MUß es geben. !!

Z.B. Hufschmied! Bzw. Kunst und Bauschmied! (Letzteres als Metallgestalter) Fachrichtung Warmgestalltung (Schmiedem).

Der Hufschmied in Fachrichtuing (Hufortepedogie und Warmgestaltung der Eisen).

Es lebe die Zunft der Hufschmiede und kurz gesagt der Kunstschmiede!

Der Pit03. (Peter Broich).
 
Hallo zzusammen,
Ich kann mich an Hufbeschlagtagungen erinnern auf denen recht heftig darüber diskutiert wurde, den Beruf des Hufbeschlagschmiedes zu einem eigenständigen Ausbildungsberuf zu machen. Selbst der Ausbildungsrahmenplan stand schon als Entwurf fest.
Nur urplötzlich war keine Rede mehr davon. Offensichtlich stellte sich die Frage , wer soll bzw. darf ausbilden???
Den leider ist es ja so (zumindestens ist das mein Eindruck)
das die meisten Hufschmiede die so über Land fahren, keine Meisterprüfung abgelegt haben (als Schmiedemeister bzw Metallbaumeister).
Die Herren Gesellen wehren ich leider recht erfolgreich gegen die Ablegung der Meisterprüfung.
Also brauch man sich nicht wundern wenn das Handwerk gegen die Wand gefahren wird.
Ich sehe leider immer mehr amerikanische Verhältnisse auf uns zukommen:

Jeder macht das wovon er glaubt das er es kann.

Gruß Lothar
 
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